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#1
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AW: Dauer von Diagnose bis Beginn einer Chemo o.ä.
Hallo Lavi,
bei mir lagen fünf Wochen zwischen der Erstdiagnose und dem Beginn der Chemotherapie. So lange hat es gedauert, bis die Biopsie zur genauen Bestimmung des Krebses da war (war bei mir nicht so einfach). Im Nachhinein kann ich sagen, dass das Warten auf Therapiebeginn psychologisch am schwierigsten war. Also kann ich euch nur die Daumen drücken, dass ihr das noch gut durchhaltet! Es macht mir aber Sorgen zu hören, dass ihr bei den behandelnden Ärzten ein ungutes Gefühl habt, da Vertrauen so wichtig ist. Besteht die Möglichkeit, dass ihr euch eine Zweitmeinung einholt? Viele Grüße und alles Gute Hedi
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27 Jahre alt 10/2016: Diagnose Prä-B-lymphoblastisches Lymphom, Stadium II E A, Behandlung nach GMALL 2002 Protokoll 03/2017: Vollremission und prophylaktische Bestrahlung mit 36Gy 07/2017: Frührezidiv 10/2017: Allogene SZT |
#2
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AW: Dauer von Diagnose bis Beginn einer Chemo o.ä.
Hallo Lavi74,
Zitat:
Denn schließlich ist das ja die Grundlage für das weitere Vorgehen bei der Krebs-Bekämpfung. Daß man daraus nicht so recht schlau wird, ist an sich völlig normal: Zunächst versteht man nur "Bahnhof"... Ist ja alles völlig neu, ungewohnt und nicht gerade das, womit man sich bisher befaßte und deshalb einigermaßen "überblickte". Prinzipiell sollte jeder Patient/Angehöriger die Ärzte mit Fragen "löchern", damit klar wird, worum es geht. Wer anderer als sie sollte denn im individuellen Fall genaue Auskünfte geben können?? Besprechungen sind (auch) dazu da. Sicher kann man nicht alle Drecks-Krebse "über einen Kamm scheren". Gemeinsam haben sie aber alle, daß nur auf der Basis einer ausführlichen Diagnose "Kampf-Maßnahmen" gegen den Krebs festgelegt werden. Genauer gesagt, soll der Krebs bestmöglich "eingegrenzt" werden, damit die Maßnahmen auch erfolgreich sein können. Bzw. wo bei schwerer eingrenzbaren Krebsen überhaupt angefangen werden soll, damit das erfolgreich sein kann. Insgesamt kann all das im Einzelfall natürlich auch etwas dauern: Weil es sich die die Ärzte nicht leicht machen, sondern bemüht sind, daß ihnen absolut nichts "durch die Lappen geht". Was den Erfolg einer Behandlung gefährden könnte. Anders ausgedrückt bedeutet eine sorgfältige Diagnose die Erhöhung der Erfolgs-Wahrscheinlichkeit einer Krebs-Behandlung. Was die Zeitdauer einer umfassenden/gründlichen Diagnose anbelangt: So in etwa können die Ärzte schon abschätzen, wenn "es pressiert". Du schreibst erstaunlich wenig zum dokumentierten Zustand Deines Vaters und zur "Medizinstadt". Ist das denn auch die beste bzgl. Lungenkrebs? Ich hatte einen relativ leicht eingrenzbaren Lymphdrüsenkrebs: NHL (bösartig). Und kann bzgl. dessen nur sagen, daß man so schnell nun auch nicht an einem solchen stirbt. Ich erinnere mich noch sehr gut daran (nachdem die Diagnose klar war) als ich meine Onkologin fragte, was denn eigentlich geschehen würde, wenn ich die angedachte Therapie nicht machen würde. Ihre Antwort war kurz: Dann sehen wir uns todsicher vielleicht in 1/2 oder einem oder 2 Jahren wieder. Allerdings sind sie dann nicht mehr in so einem relativ guten körperlichen Zustand wie jetzt. War für mich ein stichhaltiges Argument. => Machte umgehend die Therapie. Erste Untersuchung (hatte den Krebs da schon; m.E. geschätzt ca. 3 bis vier Monate, höchstens ca. 1/2 Jahr) "auf konkreten Verdacht" von meinem Internist veranlasst: 8.3.2016 =>CT => Verdacht auf ein Lymphom Anfang April 2016 =>exakte Diagnose (nach Überweisung in's ABC, Klinikum Nürnberg Nord) => o.g. Befund. 13.4.2016 =>AK-Zufuhr (noch getrennt, um zu kontrollieren, wie ich auf AK reagiere) 14.4.2016 =>1. Chemo-Zyklus Danach (ca. alle 3 Wochen) weitere 5 Zyklen (jeweils gemeinsam mit AK-Zufuhr) Ergab insgesamt: Krebs erfolgreich plattgemacht. Zitat:
Zwischen behandelnden Ärzten und Patienten MUSS "die Chemie stimmen" Was eine evtl. Zweitmeinung anbelangt, kann ich Dir nur raten, das davon abhängig zu machen, inwieweit: - das bei Deinem Vater evtl. "pressiert" => sprich ganz offen mit den Ärzten darüber - die "Medizinstadt" der Ort ist, wo er "am besten aufgehoben" ist?? - es ein Affront gegenüber den behandelnden Ärzten sein könnte? Wobei sich (auch) die Frage stellt, ob irgendjemand anders auf der Welt zu anderen Diagnose-Ergebnissen kommen könnte. Es gibt viele Unwägbarkeiten bei Krebs-Behandlungen. Verunsichere Deinen Vater dabei bitte nicht. Viel Glück wünsche ich Dir/Euch. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#3
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AW: Dauer von Diagnose bis Beginn einer Chemo o.ä.
Hallo,
meine Ma ist am 20.06.16 zum Hausarzt mit extremen Husten am 24.06.2016 CT-Thorax (Lungenkonsoldierung gefunden 2,8 x 4 x 4,1 cm) am 12.07.2016 ins Krankenhaus (Untersuchungen und bei der Tumorkonferenz vorgestellt (ist bei uns im Klinikum nur einmal in der Woche) am 27.07.2016 dann die OP mit der Lungenresektion und ab 19.09.2016 Start der adjuvanten Chemo mit Carboplatin/Vinorelbin (lt. unserem Onkologen muss der Start der Chemo wohl innerhalb von 6 Wochen nach der OP sein) So war es bei meiner Ma.... jeder Tag und jede Stunde die man warten muss kommen einem vor wie eine Ewigkeit und man hat Angst das durch das Warten wertvolle Zeit der Bekämpfung verloren geht...Wir waren auch am verzweifeln das sich das alles so ewig hingezogen hat... Ich drücke euch die Daumen das alles positiv verläuft
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************************************************* meine kleine Lina 26.07.2009 - 30.07.2009 zu den Sternen aufgestiegen (Hirnbluten) mein Papa am 09.03.2012 auch in die Sterne aufgestiegen (Hirntumor) jetzt hoffen und beten für meine Mama ED 24.06.2016 Lungenkrebs pT2a G3 L1 V0 pN0 R0 pN1 (1/13) M0 Stadium IIA, schlecht differenzierte Adenokarzinom seit 30.03.2016 Stadium IV mit Hirnmetastasen |
#4
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AW: Dauer von Diagnose bis Beginn einer Chemo o.ä.
Hallo zusammen,
ich habe mit jetzt eine ganze Weile nicht gemeldet.....jetzt möchte ich nur kurz ein Update posten. Erstmal ging es mir selbst auch nicht gut, ich war 6 Wochen krankgeschrieben und dann hat sich das bei meinem Papa jetzt so schnell ins Negative entwickelt dass er mittlerweile auf der Palliativstation liegt :-(. Kurz nachdem ich hier geschrieben hatte ging es dann auch los mit Vorgesprächen für die Therapie und Vorbereitungen. Mitte Mai hat mein Papa dann Chemo und Bestrahlung bekommen. 1 ganze Woche jeden Tag Chemo und davor Bestrahlung, dann 2 Wochen nur Bestrahlung und je einen Tag in der Woche Chemo.... es ging ihm aber von Tag zu Tag schlechter und die Schmerzen wurde immer schlimmer. Dann kam noch eine Lungenentzündung dazu und ein Keim im Chemo-Port und dann war er 2 Wochen stationär in der Strahlenklinik und dort wurde versucht ihn wieder soweit aufzupäppeln damit die Therapie weitergehen kann... letzte Woche wurde dann noch ein CT gemacht um zu sehen ob sich etwas verändert hat und das Ergebnis war vernichtend :-( Der Tumor ist in der kurzen Zeit sehr viel größer geworden und hat Metastasen entwickelt...und die Ärzte haben dann gemeint dass hier leider keine Therapie mehr helfen kann... nach 2 Wochen Antibiose war er immer noch total geschwächt war und nicht mal eine Bluttransfusion hat etwas gebracht. Seit Montag ist mein Vater jetzt auf der Palliativstation. Es wird sich dort wirklich gut um ihn gekümmert, wir besuchen ihn jeden Tag.... man weiß nie ob es das letzte Mal ist dass wir ihn sehen.... :-( Ich wusste dass das auf uns zukommt, aber dass es so schrecklich wird, das habe ich nicht geahnt. Zumindest ist er jetzt von den Schmerzen her so gut medikamentös eingestellt dass er nicht mehr leiden muss und wir versuchen zusammen mit dem Team der Palliativstation ihm die letzten Tage so schön wie möglich zu gestalten, aber emotional ist es sehr sehr hart.... für die ganze Familie. |
#5
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AW: Dauer von Diagnose bis Beginn einer Chemo o.ä.
Hallo Lavi74,
bestimmt ist es schrecklich, so schnell das Unerwartete akzeptieren zu müssen. Und das auch zu können. Dazu wünsche ich Dir/Euch viel Kraft. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
#6
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AW: Dauer von Diagnose bis Beginn einer Chemo o.ä.
Hallo Lavi,
auch ich bin erschüttert über deinen Bericht wie schnell sich der gesundheitliche Zustand deines Vaters verschlechtert hat. Wir stehen momentan in einer ähnlichen Situation wie Eure Familie in deinem ersten Post. Seit 6 Wochen Krebsdiagnose bei meinem Mann und bis jetzt keine Behandlung. Auch deshalb bin ich auf deinen Thresd aufmerksam geworden. Ich wünsche Euch alles Gute und sehr viel Kraft für die kommende Zeit. Liebe Grüße Rumo Geändert von Rumo (30.06.2017 um 16:09 Uhr) |
#7
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AW: Dauer von Diagnose bis Beginn einer Chemo o.ä.
Ich wollte euch nur informieren dass mein Papa
Gestern Abend für immer friedlich eingeschlafen ist 😔😞. Er hat gewartet bis niemand von uns da war und ist dann eingeschlafen...eine Schwester der Palliativstation hat ihn gefunden 10 Minuten nachdem sie ihm Medikamente gespritzt hatte und nochmal nach ihm sehen wollte... ich bin traurig aber ich weiß dass er jetzt erlöst wurde und endlich "nach Hause" gegangen ist. Die letzten Tage als er noch bei Bewusstsein war hat er nur darüber gesprochen dass er "nach Hause" möchte 😔. Als wir in sein Zimmer reingekommen sind, war dort neben seinem Bett ein Marienkäfer 🐞 ... ich glaube ja dass er meinen Papa auf seinem Weg begleitet und das tröstet mich etwas. . Komisch aber ich bin total ruhig und auch etwas erleichtert dass es jetzt vorbei ist... es ging total schnell... Februar Diagnose und jetzt ist er schon nicht mehr da... 😞 |
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