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  #1  
Alt 01.11.2017, 20:47
Chia Chia ist offline
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Registriert seit: 17.02.2010
Ort: Thalwil (Schweiz)
Beiträge: 23
Standard AW: Arbeiten gehen

Hallo Banditin 😊
Es ist kein schöner Anlass, sich hier zu treffen. Aber man muss das Beste aus allem machen.
Ich möchte gerne auf deine Frage antworten (aus meiner Erfahrung).
Meine Diagnose Tripple Negativ, G3 erhielt ich im Januar 2010. Zum Glück würden damals keine Metastasen festgestellt und ich wurde brusterhaltend operiert. Anschliessend Chemo (FEC) und Bestrahlung mit Boost.
Ich arbeite seit 2006 hier in der 🇨🇭 im Detailhandel, also keine so leichte Tätigkeit. Ich hatte das grosse Glück, dass ich komplett, also während der gesamten Therapie weiterhin meine 80% arbeiten konnte. Ich war nur jeweils am Tag der Chemo und an den beiden folgenden Tagen krankgeschrieben.
Ich musste auch einfach arbeiten, sonst hätte ich mich "krank" gefühlt.
Aber auch mein Onko hat mir erklärt:
Es gibt 3 Frauen mit absolut der gleichen Krebsdiagnose und den absolut gleichen Typusierungsmerkmalen. Sie erhalten alle drei die gleiche Chemo und dennoch,
die eine Frau kann, will und man muss sie auch arbeiten lassen, damit sie sich so "gut" wie möglich fühlt;
die zweite Frau fühlt sich nicht ganz so gut und sie kann nur eingeschränkt arbeiten und möchte das auch nur so und
die dritte Frau fühlt sich dermassen schlecht und schwach, so dass sie absolut nicht arbeiten kann und darf.

Du siehst, jeder reagiert absolut anders aber sei nicht zu besorgt, dein Körper wird dich nicht im Stich lassen und er wird dir aufzeigen, was du dir zutrauen kannst und was nicht.

Lieber Gruss und alles Gute
Chia
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  #2  
Alt 01.11.2017, 21:28
MortalKombat MortalKombat ist offline
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Beiträge: 140
Standard AW: Arbeiten gehen

Hallo Banditin,

ich bin auch selbständig gewesen, arbeite aber nicht mehr. Nachdem ich den Knoten ertastet hatte, hatte ich noch 2 Wochen voller Termine. Eine hab ich noch geschafft, die zweite Woche nicht mehr- denn ich MUSSTE die Diagnostik dann unerwartet beschleunigen (lassen), da sich mein Tumor als triple negativ mit hohem Ki67 Index erwies.

Während der Chemo wollte ich zuerst nach Möglichkeit arbeiten, das hat allerdings nicht funktioniert. Die Müdigkeit und die auftretenden Beeinträchtigungen ( seelisch, Kognitiv, körperlich) waren zu groß.
Am besten ging es mir immer Mittwoch und Donnerstag (Dienstag war ChemoTag), weil ich da noch unter Kortison und Zofran stand. Erst ab Freitag wurde es schlechter, und Samstag und Sonntag brauchte ich viel Ruhe.

Du wirst es selbst spüren, was richtig ist für dich.
Alles Gute!
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  #3  
Alt 01.11.2017, 21:48
Myianna Myianna ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Arbeiten gehen

Hey ho!
Ich drücke dir die Daumen das es dann für dich auch möglich ist zu arbeiten! Wie alle dir schon schreiben verläuft es immer unterschiedlich und wird ebenfalls unterschiedlich vertragen!
Mir war es leider nicht möglich da ich körperlich sowie geistig heftig Federn gelassen habe! Mir wurde Dosisdicht Chemo verabreicht und befand mich zwischenzeitlich quasi total unbrauchbar im Bett... bin vom Kopf her immer wieder weg gewesen und wusste nicht wie spät, geschweige denn welcher Tag es überhaupt war! Außerdem habe ich anfangs stark abgenommen!
Aber ich weiß durch die Erkrankung meiner Mutter: die wöchentlich gegebenen Chemos sind meist besser zu vertragen und schlagen nicht so heftig ein. (Ob das für jede Sunstanz gleich ist kann ich natürlich nicht sagen)

Ich denke was wichtig ist: mache es so wie es dir gut tut! Wenn du merkst das es dir möglich ist und es dir halt gibt und auch noch Spaß macht dann tu es!
Wenn du dich nachher nur hinquälst ist es vielleicht nicht so zuträglich!
Ich drücke wie gesagt die Daumen!
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  #4  
Alt 02.11.2017, 08:17
Benutzerbild von mohnblume79
mohnblume79 mohnblume79 ist offline
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Ort: Rhein-Main
Beiträge: 601
Standard AW: Arbeiten gehen

Liebe Banditin, ich glaube auch fest daran, dass ein toller Job den man gerne macht, viel Kraft gibt.
Dein Programm würde ich aber womöglich schon ohne Chemo nicht schaffen, wenn ich mir die Arbeitszeiten ansehe

Mir ging es so wie Mortal Kombat es beschreibt: an den Tagen direkt nach Chemo ging es eigentlich kortisonbedingt recht tolerabel, der Einbruch kam danach.
Unter EC hätte ich selbst keinesfalls arbeiten können in der ersten Woche nach der Dosisgabe. In den Wochen 2 - 3 vielleicht, unter Taxol wäre es womöglich auch gegangen, ich habe mich dagegen entschieden, weil es mich zu viel Kraft gekostet hätte. Vielleicht kannst Du ja den ersten EC Zyklus "frei" machen, danach hast Du eine Ahnung, wie Du den Cocktail wegsteckst und was Du Dir zutrauen kannst?

Blutwerte ist in jedem Fall ein Thema, das würde ich aber unbedingt mit den Ärzten vorher ansprechen. Wenn Deine Leukos im Keller sind und Du viel Kontakt mit Menschen hast, kann das sonst zu Problemen führen.

Unter Bestrahlung war arbeiten kein Problem, allerdings lagen die Bestrahlungstermine immer selten dämlich, was bei einem Bürojob kein Problem war, aber die Studenten kannst Du ja nicht einfach rumschieben...

Vielleicht schreibt Dir allgaeu65 noch, die ist das leuchtende Beispiel für das, was unter Chemo geht: arbeiten gehen und noch Karate machen
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  #5  
Alt 02.11.2017, 09:05
Benutzerbild von Cottonkitti
Cottonkitti Cottonkitti ist offline
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Ort: München
Beiträge: 32
Standard AW: Arbeiten gehen

Hallo Banditin,
mach soviel dir gut tut, aber übernimm dich nicht.
Ich habe exakt 11 Monate nach Diagnosestellung wieder zu arbeiten angefangen. Zw Diagnose und 1. OP lag nur eine Woche.
Hatte eine dosisdichte Chemo, alle 2 Wochen Di - bis ca Samstag ging es mir blendend, So-Mi dann nur sofafähig, ab Do wieder ganz gut.
Jobmäßig habe ich aber entschieden, eine echte Auszeit zu nehmen. Die Kollegen wußten, sie müssen sich eben kümmern und haben kein Hin- und Her, ob ich kommen kann oder nicht. Tel oder per email konnten sie mich jederzeit erreichen. Mir hat es auch gut getan, die fitten Tage mit Aktivitäten zu füllen, für die ich sonst zuwenig Zeit hatte.
Dieses Jahr im Juni bin ich nun wieder durchgestartet und hab das Gefühl nie weg gewesen zu sein.
Ich drück dir fest die Daumen, das du während der Chemo alles durchziehen kannst, was du möchtest.
Ich war während der Chemo ziemlich frustriert, wenn ich gelesen habe, was andere alles packen (arbeiten, Sport), kam mir vor wie eine Schlappnase. Wie die anderen aber geschrieben haben, jeder packt es anders. Konnte ich erst hinterher für mich so akzeptieren.
Alles alles Gute!
__________________
Keep your Heels, Head and Standard high!

Diagnose 2016:
pT2 (m,is),pN3a (12/12),L1,V1,G2,Stadium IIIC, R0

Östrogen 90% , Progesteron 80%
Immunhistochemischer Score: 1+
Ki-67 15-20%
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  #6  
Alt 02.11.2017, 11:03
Marc_1 Marc_1 ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Arbeiten gehen

Meine Frau hat auch während der Chemo voll gearbeitet (4 EC und 12 Paclitaxel wie du nehme ich an.) Sie hat auch ihre Termine auf Freitag gelegt und teilweise sogar vorher noch gearbeitet und die anderen Tage mehr um auf ihre Stunden zu kommen. Ich fand das teilweise schon grenzwertig aber sie meinte es tut ihr gut. Ich hab zumindest versucht sie dafür von allen organisatorischen und bürokratischen Sachen freizuhalten und das für Sie zu erledigen. Wenn Sie aber Samstag auch noch arbeiten hätte müssen, wäre das meiner Meinung nach völlig unmöglich gewesen. Meist lag sie Samstag stundenlang im Bett und war Montag gerade wieder so halbwegs fit für die Arbeit. Also ich würde an deiner Stelle gucken, ob du zumindest die Samstage absagen kannst, um ein bißchen Zeit für Erholung zu haben.
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  #7  
Alt 02.11.2017, 12:20
Benutzerbild von wkzebra
wkzebra wkzebra ist offline
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Registriert seit: 24.05.2013
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 751
Standard AW: Arbeiten gehen

Zitat:
Zitat von mohnblume79 Beitrag anzeigen
...
Vielleicht schreibt Dir allgaeu65 noch, die ist das leuchtende Beispiel für das, was unter Chemo geht: arbeiten gehen und noch Karate machen
Nee, nee, nicht ganz. Allgaeu65 hat - sofern ich das richtig in Erinnerung habe - nicht gearbeitet, aber beim Karate voll reingehauen und mitten in der Therapiezeit irgendeine Gurtprüfung absolviert.

Ich habe aber tatsächlich die ganze Zeit gearbeitet und nebenbei noch alle möglichen Freizeitaktivitäten absolviert: Urlaub, Sportveranstaltungen (Handball, Fußball), Konzerte. Glücklicherweise lag meine Chemo-Zeit im Sommer/Frühherbst, da war es nicht ganz so wild, was so an Bazillen durch die Gegeng flog. Menschenansammlungen habe ich jedenfalls nie gemieden, war bei meinen Blutwerten auch nicht erforderlich.
Meine Chemo-Termine lagen am Donnerstag, nur am Ende gab es wegen eines Feiertags eine Verschiebugn auf Freitag. Ich habe bei der Arbeit jeweils am Chemotag und am Folgetag ausgesetzt, am Montag war ich wieder an Bord.
Allerdings bin ich nicht selbständig und was ich in der Zeit, in der ich da war, nicht geschafft habe, musste dann eben jemand anderes machen (oder es wurde gar nicht gemacht). Die Bürotür habe ich - anders als normal - doch häufiger mal zugemacht und Außentermine habe ich weitestgehend abgelehnt.
Ich hatte Glück, was Nebenwirkungen anging - die waren bei mir nämlich nicht sehr ausgeprägt buw. nicht sonderlich belastend. Aber da gibt es eben eine Bandbreite von "fast nichts" bis "völlig aus den Latschen kippen" - du kannst vorher nicht wissen, wo du dich einsortierst.

Chia hat das schon sehr treffend dargestellt. Auch bei scheinbar gleichen Rahmenbedingungen können die Reaktionen auf die Behandlung total unterschiedlich ausfallen. Setz dir Ziele, aber setze dich nicht unter Druck.

Am Tag nach der Chemo würde ich es noch ruhig angehen lassen, zumal einige Begleitmedis auch sehr müde machen. Nach der Chemo bin ich auch immer erst einmal für 2 Stunden ins Bett gegangen.
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Stichworte
arbeiten, brustkrebs, chemo, her2, herceptin, nebenwirkungen


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