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Alt 05.07.2007, 20:47
J2K J2K ist offline
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Standard AW: Nach-OP nach Aufbau

Hallo rosenrot,

ich kenn mich zwar nicht besonders mit Mammachirurgie aus, bin aber in einer ähnlichen Situation, weil mir bei einer Tumorop mein Nasenflügel verstümmelt wurde und nun aufwendig aus Eigengewebe wieder aufgebaut werden muss. 4 mal habe ich mich bei 4 verschiedenen Chirurgen mit Facharzttitel in plast. Chirurgie unters Messer gelegt, 4 mal wurde ich mit vollmundigen Versprechungen gelockt, 4 mal war der postoperative Zustand entweder deutlich schlechter oder unverändert. Der folgende Artikel beweist, dass ich damit kein Einzelfall bin http://www.marienhospital-stuttgart....e_augelli1.pdf

Erst danach habe ich angefangen, das System und die Ärzteschaft kritisch zu hinterfragen und habe mich vorerst nicht auf eine weitere Op eingelassen, sondern erst einmal ausgiebig in der med. Fachliteratur recherchiert. Hier kann man sich unbeeinflusst von den persönlichen Interessen und subjektiven Ansichten einzelner Chirurgen über das Angebot an Op-Techniken und Op-Ergebnisse in Form von detaillierten Vorher-Nachher-Fotos informieren.

Viel wichtiger noch: Man sieht ,welcher Autor von welcher Klinik welche Ergebnisse erzielen kann, ob diese den eigenen ästhetischen Ansprüchen genügen, man erfährt, wieviel Fälle er schon operiert hat und welche Op-Techniken er bevorzugt. Die Unterschiede je nach Chirurg und Klinik können in der plast. Chirurgie gewaltig sein.

Erst nach einem intensiven Literaturstudium sowie Vorstellungen bei mehreren erfahrenen Spezialisten im gesamten Bundesgebiet kann man sich wirklich ein Bild machen und eine vernünftige Entscheidung fällen.

Genauso wie in der rekonstruktiven Nasenchirurgie wird es auch bei der wiederherstellenden Brustchirurgie so sein, dass es weltweit nur eine verschwindend geringe Anzahl von Chirurgen gibt, die eine Brust formschön, symmetrisch, ohne auffällige Narben und ohne zu grosse Morbidität an der Entnahmestelle des Eigengewebes wiederherstellen können. Es wird u.U. schwer sein, an diese Spezialisten heranzukommen, ohne Privathonorare zu zahlen und man wird u.U. lange auf einen Op-Termin warten müssen. Fehlgeschlagene Voroperationen werden den Fall nochmals um ein vielfaches komplexer und anspruchsvoller machen.

Vor allem aber wird man viel Zeit und Aufwand in die eigene Literaturrecherche investieren müssen, in eine med. Unibibliothek gehen müssen, um dort Zugriff auf die (zumeist Online-)Fachzeitschriften zu erhalten.

Wenn dir eine schön wiederhergestellte Brust das Wert ist, wirst du die Mühe sicher nicht scheuen. Wenn doch, wirst du womöglich nur wieder in die nächstgelege Klinik zum erstbesten Arzt rennen, in der vielleicht etwas naiven Hoffnung, dass gerade dieser Arzt zufällig so auf dein komplexes Problem spezialisiert ist, dass er es mit zufriedenstellendem Ergebnis beheben kann.

Die Entscheidung liegt bei dir.

Meine pers. Faustregeln für die Auswahl eines plast. Chirurgen:

1. Die von ihm vorgeschlagene Op-Technik muss nachweislich bessere Ergebnisse erzielen als alle anderen in Frage kommenenden Op-Techniken (Vorher-Nachher-Bilder, Auftreten von unerwünschten Nebenwirkungen). Hierfür muss man erst mehrere Spezialisten aufsuchen, da ein Arzt dem Patienten selten mehr als eine Op-Technik zur Auswahl vorschlägt bzw. nur einen Bruchteil aller zur verfügung stehenden Op-Techniken beherrscht.

2. Er muss über seine vorgeschlagene Op-Technik und seine Ergebnisse erfolgreich in mehreren Fachzeitschriften/-büchern publiziert haben und häufig von anderen Autoren zitiert worden sein (daran kann man z.B. erkennen, ob seine Arbeitsweise der krit. Bewertung durch die Fachwelt standhält und schulmedizinischen Prinzipien entspricht)

3. Er muss nachweislich mindestens 100, besser noch mehrere Hundert Operationen derselben Art mit geringer Komplikationsrate/Morbiditätsrate durchgeführt haben



Viele Grüsse,
J2K
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