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  #1  
Alt 26.08.2007, 17:44
Benutzerbild von Jörißen
Jörißen Jörißen ist offline
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Registriert seit: 30.12.2004
Beiträge: 315
Standard AW: Woher kommt BSDK?

Hallo zusammen
Mein Sohn bekam damals kurz vor seinem 15Geburtstag die Diagnise ,,neuroendokrines carcinom am Schwanz der BSD mit Metastasenleber ,,
Er hat nicht geraucht , vielleicht mal ein Bier getrunken , keinen Streß gehabt und in unserer Familie gib es sonst auch keinen der Krebs hat . Also woher das kommt , keine Ahnung . Aber was ändert es wenn wir es wissen . Verhindern können wir es nicht .
Lieben Gruß Christiane
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  #2  
Alt 26.08.2007, 18:21
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Woher kommt BSDK?

Hallo Lea,
hallo Volker,

als ich den Beitrag von Volker las, dachte ich zuerst auch an die Theorien der "Krebspersönlichkeit" und natürlich an die Studien, die nachwiesen, daß es diese "Krebspersönlichkeit" nicht gibt.

Ich kann jetzt auch nur über mir persönlich bekannte Fälle sprechen, es ist also sicherlich nicht auf die Allgemeinheit zu übertragen. Die Aussage von Volker finde ich aber eben im realen Leben immer wieder, auch wenn es wissenschaftlich nicht evident ist.

Ich habe eben nachgedacht, wer alles Krebs hatte und was dem in den Monaten oder Jahren voranging. Es war immer etwas, sei es Arbeitsplatzverlust, Beziehungsprobleme, lange Pflege eines Angehörigen usw. Ich hatte mich einmal mit einer Seelsorgerin darüber unterhalten, sie teilte mir das ebenfalls ungefragt mit ("dort wieder jemand Arbeitsplatz verloren und jetzt die Diagnose. Wie so oft.") Dann kann ich unterteilen in diejenigen, die leben und diejenigen, die an der Krankheit gestorben sind. Diejenigen in meinem Umfeld, die lange Jahre mit dem Krebs leben - und das sind doch einige, sprechen wenig über das Thema, ohne es zu verdrängen. Die Einstellung deckt sich aber 1:1 mit der von Volker. Man kann natürlich ausdrücklich nicht hingehen und im Umkehrschluss sagen, daß die, die gestorben sind, negativ eingestellt waren.

Aber es spricht m.E. eine deutliche Sprache, wenn gerade die Langzeitüberlebenden so offensiv und positiv damit umgehen. Wie gesagt, es ist ein winziger Kreis aus den vielen Kranken und er ist nicht repräsentativ.

Was Studien betrifft: Ich haue Dir gerne einige Links hier hier hinein, die Deine Studie widerlegen. Es gibt aktuell vom August eine große niederländische Studie (>1000) die ihre Ergebnisse mit Angaben von Psychoonkologen ins Verhältnis setzt ("relativ glücklichere Patienten leben länger ohne Rückfall"). Es gibt aber inzwischen etliche davon. Genauso wie bei Deiner zitierten, sind die aber alle angreifbar, ebenso wie meine Darstellung aus dem Bekanntenkreis.

Unter uns: So lange Volker und meine Bekannten aber 90 werden weil sie so denken, sind mir die Statistiken ohnehin wurst.

Viele Grüße,

KL
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  #3  
Alt 26.08.2007, 19:20
ulla46 ulla46 ist offline
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Registriert seit: 17.07.2006
Ort: Mettmann
Beiträge: 986
Standard AW: Woher kommt BSDK?

Hallo KL,
ich möchte dir gerne in allem beipflichten.
Zum Thema erschien am 20.7 in der Rheinschen Post ein langes Interview mit Prof. Volker Tschuschke (Uni Köln). Hier einige Auszüge:
"Ob Krebs durch psychische Faktoren entstehen kann, das weiß keiner sicher, da wird noch sehr lange mit der STange im Nebel gestochert. Aber wenn die Krankheit erst einmal da ist... Wenn der Lebensmut verbessert wird, hat das psotiven Einfluss auf den Fortgang der Erkrankung, das zeigen viele Studien... Wir haben eine große Studie mit der Universität Ulm gemacht und Leukämie-Patienten nach Knochenmarkstransplantation begutachtet. Da stellten wir uns die Frage: Warum starben Patienten, die gar nicht hätten sterben dürfen, weil sie eigentlich kuriert waren und warum starben andere nicht, die unglaubliche Komplikationen hatten?... Es war ein Unterschied, ob sie leben wollten oder nicht. Diejenigen, die den FIghting Spirit hatten lebten länger als diejenigen, die einen geringen Fighting Spirit hatten. Zum Fighting Spirit gehört: Ich nehme die Krankheit und das Schicksal an. Ich will trotzdem leben. Und ich will noch etwas erreichen. Es lohnt sich für mich, noch zu leben. All dies spielt eine Rolle gegenüber passiven, vermeidenden Strategien wie Hadern, Fatalismus, Rückzug. Da haben wir deutlich schlechtere Krankheitsverläufe.
Was passiert im Körper, wenn einer den Fighting Spirit entwickelt? Man weiß über die Gehirnforschung inzwischen sehr gut Bescheid über die Verarbeitung von psychischen Eindrücken, die direkte Auswirkungen aufs Immunsystem und aufs endorphine, hormonelle System haben. Umgekehrt dämpfen negative Gedanken das Immunsystem. Da wird die Brücke geschlagen zum Tumor."

Ich habe vor einiger Zeit auf einem US-Kongress einen bekannten Onkologen gefragt, wie ich am besten ein Rezidiv vermeiden könne. Seine Antwort: No sugar, it nourishes cancer and good egotism."

Das alles ist sicherlich nicht der Weißheit letzter Schluss. Meine persönliche Erfahrung ist auch, dass diejenigen, die weiter gemacht haben wie vor der Krankheit (was einem ja oft geraten wird) eher neu erkrankten als diejenigen, die ihr Leben was umgekrempelt haben. Aber wie gesagt, das ist nur meine Erfahrung.
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #4  
Alt 26.08.2007, 22:28
Tiritimba Tiritimba ist offline
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Registriert seit: 17.08.2007
Beiträge: 4
Standard AW: Woher kommt BSDK?

Hallo,ich bin "neu" hier, meine Mutter hat seit Freitag die Diagnose Pankreaskarzinom, ich frage mich seitdem auch, warum und wie der Krebs ausgelöst wird. Wenn man die ganzen Schicksale hier so liest, dann liest man heraus, das viele die diese Krankheit bekommen haben, gestresst waren und im Leben einiges mitgemacht haben, kaum Lebensfreude hatten, oder mit ihrer ganzen Lebensituation unzufrieden waren (Arbeitslosigkeit, Zukunftsangst,Partnerschaft etc.) Meine Mutter (67) war ihr Leben lang ein gesunder Mensch, aber sie hat früh meinen Vater verloren, mein Bruder starb mit 30 und der jüngste Sohn hat zwei Jahre den Kontakt abgebrochen. In ihrer Wohnung hat sie sich schon lange nicht mehr wohlgefühlt und das Geld war auch ständig knapp. Da muss man ja krank werden.Ich habe meine Mutter am Donnerstag sofort zu mir genommen, da ich 150km entfernt lebe. Ich habe kaum Platz, eine kleine Tochter und arbeite bei einer Verleihfirma, habe einen Mindestlohn und ab Montag wieder Hartz. Trotzdem versuche ich es meiner Mutter so leicht wie möglich zu machen und ihr zu helfen. Sie ist sehr eigensinnig und will über ihre Krankheit nichts hören. Sie trinkt nichts und zwei Tage hat sie auch nichts gegessen. Die erste Chemo hat sie Dienstag hinter sich gebracht, die zweite folgt am kommenden Dienstag. Ich kann sie einfach nicht überzeugen mehr zu trinken und ihr Leben umzustellen. Sie sagt, "ich denke mir die Krankheit einfach weg". Hoffentlich klappts. Ich habe mich auch um eine zweite Meinung in Heidelberg bemüht, brauche aber noch die Bilder der CT auf CD und kann sie dann samt Befund und Überweisung nach Heidelberg zu Dr. Singer schicken. Operieren kann man sie nicht, es ist zu weit fortgeschritten. Aber vielleicht bekommt sie zusätzlich Bestrahlung.
Ich möchte meine Mutter noch ein paar Jahre am Leben wissen, da ich meinen Mann mit 42 Jahren verloren habe (plötzlicher Herztod), davor meine Zwillis (Frühgeburten) und mit meiner Tochter allein lebe. Wenn man sich aufgibt, dann hat man keine Chance diese Krankheit zu besiegen oder wenigstens damit weiterzuleben.
Traurige Grüße
Tiri
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  #5  
Alt 26.08.2007, 22:39
suzi76 suzi76 ist offline
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Beiträge: 40
Standard AW: Woher kommt BSDK?

Hallo
Mein Vater ist am 23.04.07 an BSDK verstorben. Am 08.06.07 hatten mein Bruder und ich ein Gespräch mit seinem behandelnden Onkologen. Natürlich ist die Frage auch gefallen, von wo und warum? Gehören mein Bruder und ich zur Risikogruppe? Der Arzt konnte uns leider keine Antwort darauf geben. Er meinte der BSDK sei leider noch sehr unerforscht. Eine Zeit lang glaubte man, Diabetis Typ 1 könnte ein Faktor sein oder starker Alkoholmissbrauch. Mein Vater hatte in seinen 62 Jahren 2x einen Sitzen gehabt. Sonst hat er sogut wie nie Alkohol getrunken. Diabetiker war er aber seit geraumer Zeit. In seiner Familie ist er der erste (soweit man es beurteilen kann), der überhaupt an Krebs gestorben ist.
Laut Auskunft vom Arzt sei der letzte Fortschritt der Forschung bei dieser Krebsart im Jahre 1997 gewesen, als man herausfand das die Chemotherapie mit Gemzar die Lebensqualität steigern soll.

lg Suzi
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  #6  
Alt 27.08.2007, 14:24
crazyflykatja crazyflykatja ist offline
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Registriert seit: 23.11.2006
Ort: peine
Beiträge: 44
Standard AW: Woher kommt BSDK?

hallo...
also meine mutter war auch supi öko nicht geraucht im ganzen leben nicht ein mal breit...gute ernährung ...sportlich...
mit 48 jahren gestorben...wir haben auch viel drüber geredet...
und oft kommt ja diese warum ich...
in einem interwiew stand jetzt mal drinn...warum denn grade ich nicht ?
das fand ich gut...viel mir nur grad mal dazu ein..lieben gruß
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  #7  
Alt 27.08.2007, 16:01
TinaNuernberg TinaNuernberg ist offline
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Registriert seit: 15.06.2007
Beiträge: 61
Standard AW: Woher kommt BSDK?

hallo ihr lieben,

ihr habt ja zahlreich hier von eueren gedanken und erfahrungen berichtet.

so wie es bisher aussieht, was ihr so geschrieben habt, hatte wohl keiner BSDK (ich meine ja auch NUR BSDK denn die anderen krebsarten wie lungen-, gebärmutterhals-, u.ö. kann man ja auch selbst durch bspw. rauchen, HPV beeinflussen) in der familie und kaum einer hat alkohol getrunken oder gar viel geraucht.

es scheint wohl eher, dass die psyche (unzufriedenheit, stress, arbeitslosikgeit, usw) eine rolle zu spielen. wenn man denn davon reden kann.

leider ist BSDK ja lange nciht mehr erforscht worden. vielleicht findet man ja in den nächsten jahren was raus?

ob wir (die kinder der erkrankten) es erben werden ? das wird uns auch keiner sagen können. aber ich habe was gelesen im netz von MEN 1 - gen! (multiple neoendokrine neoplasie). mein vater hatte nur 1 jahr zuvor prostata-krebs und hatte ihn so gut wie besiegt (so gut wie; ich meine das kann man erst nach 5 jahren sagen, ob besiegt oder nicht aber sein PSA war bei 0,01!! d.h. erstmal besiegt!!). das zum thema psyche.
nachdem seine therapie bzgl. prostata-krebs abgeschlossen war, hatte er plötzlich die besagten starken oberbauch-beschwerden. daraufhin erfolgte dann die diagniose BSDK!!!
ich denke, dass es irgendein gendefekt sein muß weil kein mensch (oder wenige) hat läuse und flöhe! also 2 krebs innerhalb von 1 jahr!
er war so froh, dass er das mit dem prostata-krebs geschafft hat (inkontinenz besiegt usw. ) und dann kam GLEICH BSDK hinterher!

er war auch ein leben lang gesund und hatte auch nie mit problemen wie arbeitslosigkeit, partnerstress zu kämpfen.

hm...wir werden es nie erfahren, ob das mit BSDK ein genetisches problem ist.
wenn dem so wäre, hätten es doch alle in der familie der erkrankten, oder ?!

vielleicht melden sich auch welche, die tatsächlich mehrere BSDK-fälle in der familie hatten/haben?!

lg und viel kraft uns allen!

tina
__________________
Betroffener: mein Vater, geb. 1943, seit ca. Mai 07 2,5 x 2 cm Tumor am Bauchspeicheldrüsenschwanz mit multiplen Lebermetastasen, Gelbsucht seit ca. 26. Mai 07 trotz Stent.
Von uns gegangen nach knapp 2 Monaten am 26.07.07... ER muß nun nicht mehr leiden!
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