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  #4426  
Alt 20.02.2008, 13:52
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Unglücklich AW: Erfahrungsaustausch

Liebe Katja,

ich bin einfach nur traurig.

Ich hatte eben schon ein langes Mutmach-posting geschrieben, aber das Forum schmeißt einfach zu oft raus. Tut mir leid, habe jetzt erstmal keine Zeit mehr, melde mich später nochmal.

Alles Gute von einer
traurigen Mosi-Bär
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  #4427  
Alt 20.02.2008, 16:50
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Erfahrungsaustausch

So, jetzt habe ich wieder etwas mehr Zeit und hoffe, das Forum schmeißt mich nicht wieder raus:

Liebe Mädels,

wie bailey und himmelblau es gesagt haben: die 4, die in der Mimosa-Studie sind, haben alle ein Frührezidiv. Warum? Da macht man sich doch so seine Gedanken, obwohl das wahrscheinlich doch nur ein ganz blöder Zufall ist und man ja auch bedenken muß, daß EK eben sehr oft Rezidive bildet.

Als ich damals von der Studie erfuhr, wäre ich auch gerne reingekommen, aber meine Therapie war schon zu lange vorbei, also keine Chance mehr. Nach all dem denke ich, vielleicht war es ganz gut, daß ich nicht mehr reingekommen bin...

Hört sich blöde an, ich weiß!

Wollte noch was zu Streß und positivem Denken sagen. Ich habe viel gelesen in letzter Zeit, auch über die Frage, was verursacht Krebs und warum bekommen manche Krebs und manche nicht.

Eine wirkliche Antwort gibt es wohl nicht. Ich bin aber fest davon überzeugt, daß Streß zwar den Krebs nicht auslöst, aber beim Entstehen und Wachsen eine Bedeutung hat. Wenn nämlich Streß Krebs auslösen würde, dann müßten ja alle Manager etc., die einen 12 - 15-Stunden-Tag haben und kaum Wochenenden alle Krebs haben. Aber das ist nicht so.

Warum? Vielleicht braucht man einfach die Veranlagung, vielleicht hat es was damit zu tun, wie wir mit Streß umgehen? Keine Ahnung!

Und genauso ist das mit dem positiven Denken. Wenn alle, die positiv denken, damit ihren Krebs heilen könnten.... herrlich! Aber so ist es nicht. Vielleicht liegt es daran, w i e wir positiv denken? Keine Ahnung!

Es gibt auf jeden Fall weder eine echte Erklärung für die Entstehung von Krebs noch dafür, warum manche gesund werden und manche nicht. Und ich glaube, wir werden auch nicht mehr erleben, daß die Erklärung gefunden wird...

Ich versuche auf jeden Fall positiv zu denken, genauso wie alle hier und ich hoffe, es hilft mir und ich hoffe, es hilft euch auch.

Im Moment fahren meine Gefühle mal wieder ein bißchen Achterbahn. Noch immer kämpfe ich mit der Heiserkeit und komischerweise ist meine Körpertemperatur nicht wirklich da, wo sie eigentlich sein sollte. Ich habe zwar nicht wirklich Fieber, aber immer so eine Temperatur zwischen 37,0 und 37,5 Grad und eigentlich müßte sie niedriger sein. Ich fühle mich auch oft kaputt. Na ja, meine Infektion ist ja noch nicht ganz weg und vor eineinhalb Wochen hatte ich ja noch richtig hohes Fieber und bin auch erst seit Donnerstagnachmittag fieberfrei. Vielleicht erwarte ich zuviel?

Gestern abend war ich bei Schwester und Schwager zum Babysitten, weil Papa arbeiten und Mama zum Elternabend mußte. Und heute vormittag war mein kleines Tageskind Hannah für 2 Stunden bei mir und wir sind im Park spazieren gegangen. Eigentlich fand ich das alles gar nicht anstrengend, aber ich bin kaputt...

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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  #4428  
Alt 20.02.2008, 22:36
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MM-Tiga MM-Tiga ist offline
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Liebe liebe Katja!
ojeojeoje...... , so ein MIST!
Es ist wirklich zum mit dieser Krankheit- ich dachte irgendwie immer, dass das wenigstens viiiel länger dauert bis zu einem Rückfall....

das mal auf jeden Fall-
und falls es Dich trösten kann:
die grosse OP bei meiner "alten" ( ) Mutti dauerte 9 Stunden, ihr wurde auch u.a. ca. 25cm Darm rausoperiert und sie hats gepackt- und das bei sicherlich viel schwächerer Grundkonstitution..... - kein wirklicher Trost, ich weiss, weil OP ist OP und Rezidiv Rezidiv, ich denke aber auch, wenn Dein Arzt schon sagen kann, es sollte klappen mit tumorfreier OP, dann ist das sicher die beste Ausgangsposition......
Ich wünsche Dir gute Nerven und aufbauende Stunden und Tage bis zur OP-
und ja, wie glaub ich Christine schon schrieb- hier sind alle für Dich da...
Alles Liebe und gute Nacht
MM-Manuela
PS: liebe Grüsse von meiner Mama, sie findet Deinen Forums-Namen so schön, weil sie Pfingstrosen so gerne mag.... - ich auch !
__________________
Du musst das Leben nehmen, wie es ist
- aber Du darfst es nicht so lassen.

Karl Richter
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  #4429  
Alt 21.02.2008, 07:39
Mona66 Mona66 ist offline
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Zitat:
Zitat von Mosi-Bär Beitrag anzeigen
Und genauso ist das mit dem positiven Denken. Wenn alle, die positiv denken, damit ihren Krebs heilen könnten.... herrlich! Aber so ist es nicht. Vielleicht liegt es daran, w i e wir positiv denken? Keine Ahnung!
Liebe Mosi
ich glaub, da gehen die jungen Pferde mit dir durch . Das WIE des Positiven Denkens... Aber irgendwie auch durchaus auf gefährliche Weise . Denn das was letztlich bei Deinen Gedanken rauskommt ist, dass der Kranke doch irgendwas falsch macht und wenn er nur wüsste, was richtig ist, dann wäre es gut...
Dass Hilfe in der eigenen Macht liegt ist natürlich auch verlockend (das ist die Kehrseite der Medaille "Kranker-macht-was-falsch"). Aber man muss wohl auch akzeptieren, dass es Dinge gibt, die mächtiger sind als ein Mensch... Und davon gibt es viele mehr als Krebs...

LG
Mona
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  #4430  
Alt 21.02.2008, 11:50
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Sternschnuppe07 Sternschnuppe07 ist offline
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Liebe Mona,

Du hast recht, darin liegt etwas gefährliches, gerade bei so einer Krankheit, bei der man mitunter das Gefühl hat, ihr nahezu ohnmächtig gegenüber zu stehen, eben keinen wirklichen Einfluß zu haben.

Positiv denken, klingt immer sehr gut gell? Aber denke mal immer positiv, wenn man bspw. solche Hiobsbotschafen hier lesen muss? Wenn es einen runterzieht, traurig und betroffen macht sowie hilflos. Man fühlt mit den Betroffenen und bekommt selbst eine Art Spiegel vorgehalten: "sieh hinein, dasselbe könnte dir, wenn du Pech hast, auch passieren." Man erkennt sich wieder in Aussagen wie: "ich habe mich nach der letzten Standardchemo total gut gefühlt". Richtig, ich kann es mir sehr gut vorstellen, dass man dann, wenn man tumorfrei ist, erst einmal voller Optimusmus steckt, die ganze Welt könnte man vielleicht umarmen, aber da ist dann noch etwas, was sich heranschleichen könnte. Es muss nicht, aber es kann, nämlich ein Rezidiv und dann? Dann fängt man an wieder zu überlegen, was kann man mir denn noch wegschneiden, was passiert dann überhaupt mit mir und wie lange werde ich dann noch haben? Dann wird einem die ganze ungerechte Gemeinheit dieser Krankheit erst einmal richtig bewusst und wieder die Frage: Gilt das eigentlich vorwiegend nur für unsere Krebsart oder für jede?

Dann fragt man sich vielleicht auch, habe ich etwas falsch gemacht, zu positiv gedacht, zu locker oder vielleicht habe ich mit meinem Achterbahnfahren das Rezidiv oder die Krankheit im allgemeinen erst einmal so richtig heran gelockt, herauf beschworen, gestärkt?

Ja, wenn man einige Außenstehende hört, könnte man das schon glauben gell? Du MUSST positiv denken, negative Gedanken ernähren den Krebs nur. Aber wer kann wirklich schon immer positiv denken, gerade, wenn er mit dieser Krankheit konfrontiert wird????? So können wahrscheinlich nur Außenstehende reden, die nicht direkt betroffen sind oder?

Wenn das so einfach wäre, ja, es wäre wirklich klasse. Wir denken alle hübsch fein positiv, legen uns selbst die Hände auf den Bauch und beschwören den bösen Krebs aus unserem Körper heraus. Ach, das wäre wirklich zu schön, aber leider, so einfach funktioniert das bedauerlicherweise nicht.

liebe Grüße

Manu



Zitat:
Zitat von Mona66 Beitrag anzeigen
Liebe Mosi
ich glaub, da gehen die jungen Pferde mit dir durch . Das WIE des Positiven Denkens... Aber irgendwie auch durchaus auf gefährliche Weise . Denn das was letztlich bei Deinen Gedanken rauskommt ist, dass der Kranke doch irgendwas falsch macht und wenn er nur wüsste, was richtig ist, dann wäre es gut...
Dass Hilfe in der eigenen Macht liegt ist natürlich auch verlockend (das ist die Kehrseite der Medaille "Kranker-macht-was-falsch"). Aber man muss wohl auch akzeptieren, dass es Dinge gibt, die mächtiger sind als ein Mensch... Und davon gibt es viele mehr als Krebs...

LG
Mona
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  #4431  
Alt 21.02.2008, 12:54
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hope38 hope38 ist offline
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Ihr Lieben!
Ja genau, dieses "Positiv-Denken" finde ich auch irgendwie "fatal". Ich denke auch, es sind zwei Paar Schuhe: Einmal ist eine grundsätzlich positive Lebenseinstellung schon von Vorteil für das Leben ansich , andererseits ist es genauso wie Du, liebe Manu, schreibst: Wie soll man um alles in der Welt positiv denken, wenn alles um einen herum zerstört ist? Keine Hoffnung, keine Freude, keine Kraft, kein Mut? Wie soll das gehen? Nein, ich weiß es nicht.
Ich habe mich so nach und nach getrennt von all diesen Dogmen: Du hast Dich nicht um Dich gekümmert; Du hast zu viel geschluckt; Du warst zu freundlich; Du hast zu viele Kinder; Du hast zu wenig Sport gemacht; Du hast keinen Alkohol getrunken...blablabla. Seit einiger Zeit habe ich das mal skeptisch betrachtet und ich kam zu der Überzeugung, daß Nichtbetroffene so eine Art "checkliste" haben, die sie abhaken, indem sie große Parallelen zwischen mir und sich selbst erkennen. Sie wiegen sich dann in einer vermeintlichen Sicherheit, selbst nicht zu erkranken. Wißt Ihr, wie ich das meine? Eine Frau zB sagte ganz klar, daß ich zu viele Kinder hätte (mehr als sie zumindest) und deswegen paßt dieses Krankheitsbild ja nicht auf sie. Denn ich falle mit meinen damals 38 Jahren und ohne familiäre Disposition total aus der Statistik . Das macht Angst!

Tja, was bleibt mir? Ich muß lernen, dieses "anders-normale Leben" irgendwie anzunehmen, jedes Mal zu hoffen, daß der Krebs weg bleibt und doch den inneren Spion zu spüren, der wachsam ist und zwar manchmal so doll, daß es mir den letzten Rest des Verstandes raubt!

Liebe Grüße,
Leena
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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  #4432  
Alt 21.02.2008, 12:59
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Liebe Mona,

ich habe mich da vielleicht ein bißchen falsch ausgedrückt. Sorry!

Ich bin sicher, daß der Kranke ganz bestimmt nichts falsch macht, egal ob es um den Umgang mit Streß geht oder ums positive Denken. Ich habe ja auch extra dabei geschreiben: KEINE AHNUNG! denn die habe ich wirklich nicht.

Ich habe mir viele Gedanken gemacht und viel gelesen und immer wieder bin ich auf solche Erklärungen gestoßen, daß es darum geht, wie man mit Streß umgeht und darin vielleicht der Schlüssel liegt, warum manche Krebs bekommen und manche nicht.

Du hast vollkommen Recht, daß solche Überlegungen auch gefährlich sein können.

Weil ich sowas über Streß gelesen habe, habe ich mich dann gefragt, ob die Leute, die sowas schreiben, auch meinen könnten, daß es beim positiven Denken auch Unterschiede gibt und es wichtig ist, wie man positiv denkt.

Das bedeutet aber nicht, daß ich irgendeine Ahnung hätte, ob sowas möglich ist. Ich habe das nur geschrieben, weil es mich interessiert, was ihr so darüber denkt. Ich finde das ganze Thema wirklich sehr schwierig.

Ich hatte mein posting ursprünglich irgendwie anders geschrieben, bin dann aber rausgeflogen und als ich es neu geschrieben habe, habe ich irgendwie nicht mehr alles zusammen bekommen.

Ich glaube eigentlich nur daran, daß Patienten, die aufgegeben haben, kaum noch eine Chance haben. Aber auch da gibt es Ausnahmen und erklären kann das niemand.

Ich glaube auch daran, daß man eine genetische Veranlagung haben muß, um überhaupt an Krebs zu erkranken. Ich glaube, daß diese Veranlagung bei vielen Menschen vorhanden ist, aber der Krebs nie ausbricht. Und bei manchen Menschen kommt es irgendwann zu einer Fehlinformation in einer Zelle und alles geht los.

Warum gibt es Menschen, die rauchen wie die Schlote, uralt werden und nie Lungenkrebs bekommen?

Warum gibt es Menschen, die noch nie geraucht haben und trotzdem Lungenkrebs bekommen?

Ich glaube, eine Antwort darauf werden wir wohl nie finden.

Ich glaube daran, daß wir alle so positiv denken, wie es geht, wir aber auch mit der Achterbahn der Gefühle, den Ängsten vor Rezidiven usw. zurechtkommen müssen und bei manchen kommt es zum Rezidiv und bei manchen nicht, aber ich glaube nicht, daß wir mit unserem Verhalten irgendetwas daran ändern können.

Ich hoffe, ich konnte das jetzt ganz gut erklären, was ich gemeint habe. Ich finde, wenn ich mein posting lesen, das alles ganz schön wirr, aber vielleicht kommt ihr damit zurecht.

Ich denke positiv, aber ich habe genauso eine Höllenangst vor einem Rezidiv und wenn ich zur Nachsorge muß und auf Ergebnisse warte, dann bin ich manchmal starr vor Angst.

Im Moment habe ich wieder Angst, daß irgendwas nicht stimmt, weil ich ständig eine Temperatur zwischen 37,0 und 37,5 Grad habe, seit Mitte Dezember im Ganzen 4 mal Infektionen mit Fieber hatte und dieser grippale Infekt, mit dem ich noch kämpfe, hat mir gestern plötzlich wieder neue Halsschmerzen beschert. Ich müßte wohl nochmal zum Arzt, kann mich aber nicht aufraffen und hoffe, alles vergeht in den nächsten Tagen.

Und ich habe diese Angst, obwohl ich vor 3 Wochen gründlich untersucht wurde und letzte Woche bei der Nachsorge war und alles in Ordnung ist!

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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  #4433  
Alt 21.02.2008, 16:00
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Pfingstrose Pfingstrose ist offline
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Hallo, ihr Lieben alle

jetzt erst fand ich die nötige Ruhe, hier hereinzuschauen und bin ganz gerührt von all Euren lieben Einträgen an mich. Da habt ihr gerade wieder meinen "Weinen-Knopf" erwischt
Derzeit fahre ich auch wirklich ständig Achterbahn. Obwohl es gestern ganz gut ging - da war ich mit so vielen Anrufen beschäftigt und mit meiner Mama, die völlig durch den Wind ist, dass ich gar nicht daran gedacht habe, wie es mir eigentlich geht. Heute bin ich einfach nur platt...
Aber ich bin auch guter Dinge, da ich weiß, dass ich Top-Ärzte habe, die mich operieren werden und wie Christine schon sagt: dass der Chirurg vorab schon meinte, es könnte klappen, wieder Tumorfreiheit zu erreichen. Das gibt mir große Hoffnung!!

@Brigitte,
also, da bin ich dieses Jahr am 19.3. fällig !! Ich drücke Dir ganz fest die Daumen am 4.3., es muss einfach alles gut werden, schließlich will ich Dich nicht in der Klinik treffen müssen, zumindest nicht, weil es Dir nicht gut geht

@Bailey,
klar, kann ich mich erinnern, dass wir gemailt haben. Ich finde es auch irgendwie seltsam, dass wir alle 4 Mimosa-Teilnehmer so schnell ein Rezidiv hatten. Aber ich bringe es eigentlich nicht so richtig mit dem Medikament in Verbindung. Eher bin ich dankbar, an dieser Studie mitgewirkt zu haben, denn wer weiß, wann ich sonst das nächste CT gehabt hätte, und wie groß der Tumor dann zu diesem Zeitpunkt schon gewesen wäre Außerdem wäre ich nie nach Wiesbaden in die HSK Klinik gekommen und hätte jetzt nicht die Möglichkeit - zumindest nicht so einfach - dort operiert zu werden. Eine Chemosensibilitätstest wird wohl nicht gemacht, weil Dr. Harter schon jetzt davon ausgeht, dass platinresistenz bestand, da das Rezidiv so schnell da war. Bin mal gespannt, welche Chemo sie hinterher schieben...

@Manu,
lass Dich nicht so einfach von der Studie abschrecken! In der HSK sind bisher von 28 Frauen, die daran teilnehmen, bisher 3 wieder erkrankt! Es ist bestimmt nur ein oller Zufall, wenn man davon sprechen kann. Du bist in so toller Überwachung, dass sie eigentlich nur Mut machen kann!

@Dorle,
ach, Du machst mir Mut! 2 Jahre schon her seit Deiner Rezidiv-OP, dass lässt mich hoffen!! Danke für Deine lieben Worte!

@Christine,
Du hast mir auch ein bisschen meine Angst nehmen können vor der OP! Danke und mir ganz viel Mut und Hoffnung gegeben!!

Jetzt werde ich nur noch versuchen müssen, die Zeit bis dahin gut rumzukriegen!! Aber ich kann mir diese ja zum Teil im Forum verweilen!!

Danke Euch allen!! Kuss von Katja
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  #4434  
Alt 21.02.2008, 16:52
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Sternschnuppe07 Sternschnuppe07 ist offline
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Liebe Leena,

klar ist eine positive Einstellung für das Leben besser als eine negative.

Aber die Gefühle fahren leider auch mitunter Achterbahn, gestern bspw., als ich die schlimmen Nachrichten lesen musste. Aber heute denke ich schon wieder positiv, denke, dass Katja die OP gut überstehen wird und das auch alle anderen, denen es heute schlecht geht, schnell wieder auf dem Weg der Besserung sein werden.
Ich stelle mir aber auch vor, wie würde ich reagieren, wenn mir das passieren würde. Zuerst wäre ich ganz sicher sogar niedergeschlagen, aber dann würde ich mich wieder hochrappeln, weil es keinen anderen Weg gibt.

Ja, ich kenne auch jemanden, sie meint auch, dass sie niemals im Leben Krebs bekommen wird, sie schiebt es wahrhaftig auf ihre postive Einstellung. Das macht mir allerdings auch Angst, denn wie kann man wirklich so naiv sein????

Die Statistik kann man nicht wirklich heranziehen, es steht aber meines Wissens nichts davon drin, dass eine Frau, die mehrere Kinder geboren hat, anfälliger sein soll, das Gegenteil ist eher der Fall oder nicht? Da steht sogar, dass kinderlose Frauen gefährdeter sein sollen, aber allein an vielen Beispielen hier, siehst Du doch, dass das nicht stimmt.

Ja, man muss lernen, dieses "andere" Leben zu führen und es ist irgendwie ein anders Leben. War ich bspw. früher selten beim Arzt, nur, wenn es wirklich nicht mehr ging, so bin ich nun eingespannt in eine gewisse ärztliche Mühle, regelmässige Arztbesuche gehören ebenso mit dazu wie die Blutabnahmen mindestens alle 3 Wochen, die Chemotherapien, auch alle 3 Wochen, das CT nächste Woche und das Abschlußgespräch 2 Tage danach. Dann wird es immer noch weiter gehen, eben komplett anders als vorher. Man achtet irgendwie mehr auf seinen Körper, auf irgendwelche Signale, manche versetzen einen schnell in Angst und Schrecken, es könnte wieder etwas neues hinzugekommen sein und man geht allein deshalb schneller zu einem Arzt. Man denkt anders über das Leben nach, es hat einen anderen Stellenwert. Geld hat mir nie etwas bedeutet, man braucht es zum leben, aber ich wollte nie im Luxus leben. Heute betrachte ich die Menschen, die dem Geld und dem Luxus hinterher jagen, mit Mitleid, denn was bringt einem das ganze Geld, der ganze Luxus, wenn man krank ist???

Mir ist leider klar, dass die Angst immer mit dabei sein wird, die Angst eben davor, dass es ein Rezidiv gibt. Doch erst einmal habe ich Angst vor der kommenden Woche, dass ich evtl. noch nicht tumorfrei sein könnte und wenn ich tumorfrei bin, wird die Angst vor einem Rezidiv kommen, da bin ich mir leider sicher wie ich mich kenne.

liebe Grüße

Manu


Zitat:
Zitat von hope38 Beitrag anzeigen
Ihr Lieben!
Ja genau, dieses "Positiv-Denken" finde ich auch irgendwie "fatal". Ich denke auch, es sind zwei Paar Schuhe: Einmal ist eine grundsätzlich positive Lebenseinstellung schon von Vorteil für das Leben ansich , andererseits ist es genauso wie Du, liebe Manu, schreibst: Wie soll man um alles in der Welt positiv denken, wenn alles um einen herum zerstört ist? Keine Hoffnung, keine Freude, keine Kraft, kein Mut? Wie soll das gehen? Nein, ich weiß es nicht.
Ich habe mich so nach und nach getrennt von all diesen Dogmen: Du hast Dich nicht um Dich gekümmert; Du hast zu viel geschluckt; Du warst zu freundlich; Du hast zu viele Kinder; Du hast zu wenig Sport gemacht; Du hast keinen Alkohol getrunken...blablabla. Seit einiger Zeit habe ich das mal skeptisch betrachtet und ich kam zu der Überzeugung, daß Nichtbetroffene so eine Art "checkliste" haben, die sie abhaken, indem sie große Parallelen zwischen mir und sich selbst erkennen. Sie wiegen sich dann in einer vermeintlichen Sicherheit, selbst nicht zu erkranken. Wißt Ihr, wie ich das meine? Eine Frau zB sagte ganz klar, daß ich zu viele Kinder hätte (mehr als sie zumindest) und deswegen paßt dieses Krankheitsbild ja nicht auf sie. Denn ich falle mit meinen damals 38 Jahren und ohne familiäre Disposition total aus der Statistik . Das macht Angst!

Tja, was bleibt mir? Ich muß lernen, dieses "anders-normale Leben" irgendwie anzunehmen, jedes Mal zu hoffen, daß der Krebs weg bleibt und doch den inneren Spion zu spüren, der wachsam ist und zwar manchmal so doll, daß es mir den letzten Rest des Verstandes raubt!

Liebe Grüße,
Leena
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  #4435  
Alt 21.02.2008, 19:53
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Siby Siby ist offline
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Liebe Katja,
auch ich möchte dir alles Gute für deine neuerliche OP wünschen.
Es tut mir wirklich leid, daß du ein Rezidiv hast, da muß man erst einmal durchschnaufen um das zu verarbeiten.
Ich kann das nachfühlen, denn ich hab's ja auch hinter mir.

Ich habe übrigens noch 2.70 m Dünndarm und auch den Dickdarm habe ich nur noch zur Hälfte, außer Verstopfung habe ich keine größeren Probleme.
Einer Bekannten wurde der ganze Dickdarm entfernt, sie muß nun immer Imodium (weiß nich ob richtig) nehmen aber es geht.
Nur habe ich jetzt natürlich nicht mehr viel zum wegschneiden, aber daran denke ich lieber nicht.
Also das mit dem Darm solltest du schon in den Griff bekommen.
Wünsche dir ganz doll eine Tumorfreie Op und eine schnelle Gesundung.
Daumen sind und bleiben gedrückt.
LG Siby
__________________
An bösen Worten die man ungesagt hinunterschluckt,
hat sich noch niemand den Magen verdorben.

Winston Churchill
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  #4436  
Alt 21.02.2008, 20:35
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hope38 hope38 ist offline
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Liebe Manu-Sternschnuppe!
Ja, auch ich gehöre nicht zu der Sorte Mensch, die immer positiv denken. Ich denke, ich bin sogar eher so getrimmt, eher das Schlechte anzunehmen. Ist wohl noch so ein Überbleibsel aus Schulzeiten! Blöd, ich weiß!
Ich denke, wir werden aus dem Leben katapultiert, ganz woanders hin und müssen von da an alles neu lernen. Der Körper macht das schneller,die Psyche hinkt sehr hinterher. Meine ist wirklich sehr empfindsam und ängstlich geworden, die kleine Seele!

Ich wünsche Dir alles Gute für Deine weiteren Termine. Ist immer ein schwerer Gang, nicht wahr?

Liebe Grüße,

Leena
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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  #4437  
Alt 21.02.2008, 21:48
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MM-Tiga MM-Tiga ist offline
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Guten Abend!
liebe Leena-
grade hab ich alle Beiträge von heute gelesen und bei Deinem ist mir ganz spontan eingefallen:
vielleicht ist es bissl so ,
bei den Jüngeren kommt der Körper schneller mit der Situation klar als die Psyche, bei den Älteren ist es eher umgekehrt....kommt mir manchmal so vor und hätte ja auch eine gewisse "Logik" (auch wenn die hier nicht viel bringt...)- denn die Älteren (also so ab ca. 65 oder 70 ) haben ja wirklich schon den grösseren Teil des Lebens gemeistert und sich vielleicht eh schon hie und da mit dem Thema Sterben auseinandergesetzt, dafür schafft es der Körper nicht mehr soo gut und schnell, OPs und Chemos etc. zu "verdauen", und die Jüngeren sind viiiiel zu früh plötzlich mit dem Thema Sterben konfrontiert, wo sie doch grade angefangen haben ihr Leben in allen Richtungen "auszubauen"....
das nur so am Rande- bei "Älteren" hab ich halt immer meine Mutter als Beispiel, sie kommt psychisch ganz gut klar, dafür braucht sie lange, bis sie körperlich wieder voll da ist.....
schönen Abend für alle!
Liebe Grüsse
MM-Manuela
__________________
Du musst das Leben nehmen, wie es ist
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Karl Richter
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  #4438  
Alt 22.02.2008, 13:14
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Sternschnuppe07 Sternschnuppe07 ist offline
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Liebe Hope-Leena,

na ja, wie war das noch mal, wer das schlechteste annimmt, kann nicht enttäuscht werden?

Ja, es wird wohl zunächst einmal ein schwerer Gang und nun fahre ich momentan wieder ein wenig bergab mit meiner Gefühlsachterbahn. Konnte die Nacht kaum schlafen. Was ist, wenn die Resttumore immer noch nicht weg sind? Ich hatte ja auch schon Angst gehabt, dass die Reste auf einmal platinresistend werden könnten. Meine Oberärztin meinte jedoch, dass wir derzeit davon ausgehen können, dass das nicht der Fall ist, denn die Chemo hatte ja bei meinen ersten 3 Chemos sehr gut angeschlagen, das Tumorgebiet hatte sich ja verkleinert. Aber weiß ich, ob das jetzt immer noch so ist, nach der OP? Du siehst aber daran, dass man in gewissen Situationen nicht wirklich positiv denken kann, weil die Angst zu groß wird. Ich weiß es nicht, ob man auf einmal platinresisdent werden kann. Und wenn ja, was wir nicht hoffen wollen, was kommt dann?
Und immer wieder sind Freude und Angst dicht beeiander, wie schon erwähnt, ist man erst glücklich, dass man tumorfrei ist, kommt schnell die Angst vor einem Rezidiv.

Ich glaube, dass wir bei unserer Krankheit wirklich oft mit der Angst konfrontiert werden, damit werden wir wohl leider leben müssen.

Ja, der Körper steckt offenbar die Chemos schneller weg, von einigen Nebenwirkungen wie Haarausfall, Taubheitsgefühl und leichte Schmerzen in den Oberschenkeln und ggfs. ab und zu Knochen, einmal ganz abgesehen, damit kann man leben, da gibt es sicherlich viel schlimmeres. Ok, ich kann jetzt nur von mir reden, es gibt andere Frauen, die leiden Höllenqualen bei ihrer Chemotherapie, jede ist eben anders, jeder Körper reagiert unterschiedlich. Aber die Psyche, dieses ständige hin- und her, das zerrt schon. Manchmal sitze ich einfach da und denke, wie schnell kann es, wenn man Pech hat vorbei sein. Was wird dann aus meiner Familie? Wie gerne würde ich noch so viele Jahre bei ihr bleiben, aber wenn es mir wirklich nicht vergönnt ist, was dann? Achterbahn der Gefühle eben, daran werde ich mich leider gewöhnen müssen, wie alle anderen Betroffenen auch. Es tut eben nur gut, dass man weiß, dass man nicht alleine ist. Wer weiß, wieviele Menschen, die einem auf der Straße begegnen, betroffen sind? Keiner hat ein Schild um den Hals hängen, auf dem steht, dass man Krebs hat. Es gibt so viel Leid auf der Welt und niemand wird sein Leben lang fröhlich und unbelastet durch das Leben gehen können, ich glaube, jede(r) hat sein Päckchen zu tragen.

Dankeschön für Deine lieben Wünsche, ich kann sie gebrauchen, gebe aber auch an Dich meine allerbesten Wünsche und alle anderen ebenfalls, weil wir diese wohl alle gebrauchen können gell?

liebe Grüße

Manu



Zitat:
Zitat von hope38 Beitrag anzeigen
Liebe Manu-Sternschnuppe!
Ja, auch ich gehöre nicht zu der Sorte Mensch, die immer positiv denken. Ich denke, ich bin sogar eher so getrimmt, eher das Schlechte anzunehmen. Ist wohl noch so ein Überbleibsel aus Schulzeiten! Blöd, ich weiß!
Ich denke, wir werden aus dem Leben katapultiert, ganz woanders hin und müssen von da an alles neu lernen. Der Körper macht das schneller,die Psyche hinkt sehr hinterher. Meine ist wirklich sehr empfindsam und ängstlich geworden, die kleine Seele!

Ich wünsche Dir alles Gute für Deine weiteren Termine. Ist immer ein schwerer Gang, nicht wahr?

Liebe Grüße,

Leena
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  #4439  
Alt 22.02.2008, 13:31
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Liebe MM Manuela ,

ja da kann evtl. etwas dran sein, die Älteren haben ja wirklich schon einen großen Teil ihres Lebens gelebt, die Kinder sind groß. Aber dennoch denke ich, hängt jede(r) am Leben, ganz besonders dann, wenn man spürt, wie vergänglich es sein kann und wie schnell vorbei. Allein durch Krebs wird man doch sehr häufig mit der Angst konfrontiert, man fühlt sich hilflos dieser Krankheit ausgeliefert, denn die macht sowieso was sie will im Endeffekt.

Aber wenn man nun jünger ist, dann denkt man vielleicht noch anders darüber nach, denn mit dem Tod hat man doch vorher niemals gerechnet, warum auch? Dabei kann es auch so schnell gehen und hier stimme ich auch Mosi zu, ich glaube auch daran, dass es Schicksal ist, ich persönlich glaube, dass Gott unsere Leben in der Hand hat, aber das muss ja nicht die Meinung von allen sein. Nennen wir es Schicksal, dass meiner Meinung nach, von Gott bestimmt wird, vielleicht schon festgelegt, wann wir gehen müssen, keine Ahnung.

Ja, manchmal denke ich wirklich, dass es bestimmt ist, wann wir sterben, gut, dass wir es nicht wissen, denn wüssten wir es, würden wir wahrscheinlich immer auf diesen Tag hinleben, auch, wenn er noch viele Jahre entfernt liegt.

Eine Seelsorgerin im KH sagte mir mal, man kann mit Gott auch verhandeln. Ich nenne es bitten, man kann also um Heilung bitten und beten, aber, ob Gott das auch will, das wissen wir leider nicht. Wir hoffen, dass er es auch will, aber er kann etwas ganz anders mit uns vorhaben. Wenn es so einfach wäre, dass man einfach betet, dann würden vielleicht die wenigsten Menschen sterben wollen, so kann es also auch nicht sein.

Trotzdem wird sich wohl kaum jemand einfach so in sein vermeintliches Schicksal fügen, niemand wird wirklich bspw. eine wichtige OP und eine ebenso wichtige Chemotherapie ablehnen oder? Das ist eben der Kampf, den man führt gegen diese Krankheit, eine Alternative gibt es dabei ja leider nicht, außer eben den Tod in Kauf nehmen, aber wer will das schon so ohne weiteres? Ich habe einmal eine ältere Dame getroffen, der ich die Tür aufgehalten hatte. Sie meinte, dass sie sich am liebsten das Herz aus der Brust reißen würde, weil sie so gebrechlich war, sie beklagte sich darüber, dass, so wörtlich, der liebe Gott sie nicht zu sich nehmen wollte. Erst war ich erschrocken, dann aber wurde mir klar, sie wäre bereit zu sterben. Da hatte ich mir gewünscht, eines Tages als alte Frau, ganz ruhig sterben zu können, ohne Schmerzen und in dem Bewusstsein, mein Leben gelebt zu haben, dass ich gerne gehe und es mich nicht belastet. Es wäre sehr schön, wenn dieser Wunsch in Erfüllung gehen würde.

liebe Grüße

Manu

Zitat:
Zitat von MM-Tiga Beitrag anzeigen
Guten Abend!
liebe Leena-
grade hab ich alle Beiträge von heute gelesen und bei Deinem ist mir ganz spontan eingefallen:
vielleicht ist es bissl so ,
bei den Jüngeren kommt der Körper schneller mit der Situation klar als die Psyche, bei den Älteren ist es eher umgekehrt....kommt mir manchmal so vor und hätte ja auch eine gewisse "Logik" (auch wenn die hier nicht viel bringt...)- denn die Älteren (also so ab ca. 65 oder 70 ) haben ja wirklich schon den grösseren Teil des Lebens gemeistert und sich vielleicht eh schon hie und da mit dem Thema Sterben auseinandergesetzt, dafür schafft es der Körper nicht mehr soo gut und schnell, OPs und Chemos etc. zu "verdauen", und die Jüngeren sind viiiiel zu früh plötzlich mit dem Thema Sterben konfrontiert, wo sie doch grade angefangen haben ihr Leben in allen Richtungen "auszubauen"....
das nur so am Rande- bei "Älteren" hab ich halt immer meine Mutter als Beispiel, sie kommt psychisch ganz gut klar, dafür braucht sie lange, bis sie körperlich wieder voll da ist.....
schönen Abend für alle!
Liebe Grüsse
MM-Manuela
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  #4440  
Alt 22.02.2008, 13:34
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Hallo ihr Lieben,

ich finde die Diskussion hier wirklich sehr interessant! Eure unterschiedlichen Meinungen...

Ich für meinen Teil habe mich übrigens nie wirklich gefragt, warum habe ich EK bekommen? Klar, so eine Weile (etwa 2 bis 3 Monate nach der Diagnose) habe ich mich schon für das Thema interessiert und mich gefragt, wo kam der ganze Mist her und was war der Auslöser?

Aber eine Antwort findet man nicht und so konnte ich die Krankheit einfach annehmen (liebe Christine, mein Glaube hat mir auch sehr dabei geholfen), so wie ich in meinem Leben immer alle Krankheiten angenommen habe. Hört sich vielleicht blöde an, aber ich bin schon immer irgendwie gut mit allen Krankheiten zurechtgekommen.

Das hört sich vielleicht so an, als wäre ich ständig krank gewesen, das war aber nicht so. (Hatte nur ein paar nicht so häufig vorkommende Krankheiten) Nur ich komme auch gut mit einem blöden grippalen Infekt zurecht, lege mich ins Bett, lasse mich verwöhnen (wenn jemand zum Verwöhnen da ist) und freue mich darauf, wieder gesund zu werden. Aber ich genieße echt auch mal einen Tag im Bett. Hört sich bestimmt blöde an, oder?

Klar, nach meiner Diagnose hatte ich schon mächtig Angst und mir war klar, daß das schon was ganz anderes ist als ein grippaler Infekt, aber ich kann gut verdrängen und ich habe mich in aller Ruhe auf mich konzentriert und darauf, wieder gesund zu werden. Es war wunderbar, daß ich dabei einen Mann hatte, der sich um alles andere gekümmert hat.

Patienten, die alleine sind, müssen sich auch noch mit allem herumschlagen, was zum Alltag und auch an Papierkram zur Krankheit gehört und für die ist es ungleich schwieriger.

Aber ich hatte Glück! Natürlich hat meine Psyche gelitten. Die Diagnose und die Behandlung und dann die OP, das hat mich total überrollt und 3 bis 4 Wochen nach der OP bin ich nachts mal psychisch total zusammengebrochen. Das war eine Heulnacht! Aber danach ging's dann wieder bergauf.

Ich habe noch immer Heultage, aber sie werden weniger, die Abstände größer. Ich wundere mich selber, daß ich das alles bisher ohne psychologische Betreuung geschafft habe.

Wie sehr es belastet, wenn man sich um den ganzen Papierkram kümmern muß, der mit der Krankheit einhergeht, das habe ich am eigenen Leib erfahren müssen.

Als ich die Erwerbsminderungsrente bewilligt bekommen hatte, konnte ich bei meiner Zusatzversorgung auch eine Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen. Zum Antrag gehörte eine Bescheinigung, die meine Bank ausfüllen mußte und unterschreiben mußte, daß sie bereits gezahlte Rentenbeträge zurücküberweist, wenn ich in der zwischenzeit verstorben bin.

Meine Bank hat sich geweigert, das zu unterschreiben und ich mußte mit meiner Versicherung telefonieren. Das hat mich total fertiggemacht, ich habe schon vor dem Telefonat geheult und mußte auch während des Telefonates mit den Tränen kämpfen. Zum ersten Mal mußte ich mich ganz intensiv mit der Möglichkeit meines Todes befassen. Das war echt hart!

Puh, das war jetzt wieder ein superlange posting, wollte ich gar nicht.

Wollte euch nur erzählen, daß ich gestern nochmal beim Hals-Nasen-Ohrenarzt war, weil mein Hals wieder so wehtat und meine Temperatur einfach nicht unter 37,0 Grad absank.

Und was soll ich euch sagen? Ich habe einen Rückfall! Seit Dienstagmittag war mein Antibiotikum ja zuende und prompt hat sich die Halsentzündung zurückgemeldet. Mein Arzt konnte es gar nicht fassen.

Also wieder Antibiotika, jetzt ein anderes, damit der Körper nicht immun wird und nächste Woche nochmal zum HNO. Gestern habe ich die erste Tablette genommen, gegen Abend hatte ich dann 38 Grad Fieber und fühlte mich gar nicht gut, aber später war das Fieber weg.

Ich fühle mich schon besser, auch wenn die Temperatur jetzt wieder etwas über 37 Grad ist, aber ich bin echt froh, daß ich doch nochmal zum Arzt gegangen bin.

Warum mein Immunsystem im Moment so angeschlagen ist (so viele Infekte seit Dezember!), weiß ich nicht, aber ich hoffe, daß es jetzt endlich mal aufhört. Shließlich möchte ich in ca. einem Monat mit meinem Mann in Urlaub fahren.

Ich wünsche allen einen beschwerdefreien Tag.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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