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Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Für mich gehört es zu den schlimmsten Aspekten der Krankheit, dass man die Kinder nicht besser davor behüten kann.
Am Samstag hatte mein Mann einen Arbeitsunfall und kam mit verbundenem Arm heim. Leona hat die Drainage gesucht... ich war wie vor den Kopf geschlagen, dass sie sich das gemerkt hat, meine OP war im Februar, für eine Dreijährige ist ein halbes Jahr doch eine Ewigkeit. Sie hat mich gefragt, ob der Papa jetzt auch Brustkrebs hat. Sie spricht, wie halt eine Dreijährige spricht, aber das Wort "Brustkrebs" kam glasklar. Dabei haben wir uns bemüht, es nur als "die Krankheit" zu bezeichnen, weil sich Kinder unter Krebs im Körper nur Horrorszenarien vorstellen. Dass der Satz "Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen" nichts bringt, wissen wir ja aus eigener Erfahrung. Ich bin sehr traurig im Moment.
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In den Tiefen des Winters erfuhr ich schliesslich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt. (Albert Camus) |
#2
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
hallo,
ich kann dich gut verstehen. meine kinder waren auch sehr klein. wir haben den krebs immer krebs genannt (auch damit sie nicht von nachbarn dann das "schreckliche geheimnis" hören)und dazu erklärt dass es viele arten gibt und manche sehr gut heilbar sind. und kranke zellen da waren, die wegoperiert wurden, damit ich wieder gesund bin. es gab eine psychologische beratung im krankenhaus, die sagte je offener man spricht desto leichter für die kinder, weil sie sich dann nicht in der fantasie etwas schreckliches ausmalen und zwei dinge sind wichtig zu betonen: es ist nicht ansteckend und sie sind nicht schuld. alles gute! |
#3
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Liebe Icksy,
das ist ein wirklich schwieriges Problem. Ich möchte Dir empfehlen, das mal im Forum für krebskranke Eltern http://www.krebs-kompass.org/forum/forumdisplay.php?f=56 anzusprechen. Ich glaube, dass man Dir da helfen kann. Lieber Gruß |
#4
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
meine große ist auch 5 und der kleine 2 jahre alt.... der kleine weiß nur. dass mama aua hat und wundert sich eher darüber, warum ich jetzt plötzlich haare bekomme und seltener meine mütze trage. bei der großen ist das schon schwerer, sie fragt auch wenn das taxi kommt, fragt sie ob ich zur chemo fahre.... das geht mir auch sehr an die nieren. habe aber mit der kita zusammen gearbeitet und ihr erklärt, dass ich krank bin und dafür tabletten bekomme und auch mal ins kh muß, damit die das aua wegschneiden können.... es ist schwer, einem kleinem kind sowas zu erklären. es gibt ein tolles buch ... mama war im krebsland oder so ähnlich, glaub aber das ist erst ab 4 jahre.... hatte den titel hier aus dem forum, schau mal in die rubrik für krebskranke eltern. ansonsten schreib mich an, dann schau ich gern nach. allerdings hat mir mein onko-psychologe geraten, den kindern nur das offensichtliche zu erklären, also das was sie auch sehen, mama ist krank und muß jetzt immer mal zum arzt, damit sie wieder schnell gesund ist.... sowas halt.
ich hoffe, eure schwere zeit ist auch bald vorbei.... meine große ist in den letzten monaten erschreckend schnell erwachsen geworden, oft hat sie mir den kleinen "abgenommen" und mit ihm gespielt.... wenn sie gemerkt hat, dass es mir sehr schlecht geht, die chemo war die ersten tage oft hart. alles liebe, susi
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Schenke dem LEBEN mehr Aufmerksamkeit, als deiner Krankheit. BK links 24.03.2009, G3 (nach OP G1) - B5b - HER-2 3+ gesamt positiv, neoadjutive Chemo 4 x EC und 4 x Taxan, Herceptin 18 Mon., Planung Amputation beids. 10/2009 + Bestrahlung, Stand 10/09: brusterhaltend (je 220 gr. sind weg) operiert mit rechter Anpassung, da Tumor komplett vernichtet wurde, Bestrahlung, da 2 Lymphknoten befallen waren. |
#5
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Vielen Dank für Eure Antworten.
@Barbara: In dem Forum war ich schon, aber dort sind sehr wenige Leute unterwegs. Ich hoffe einfach, dass hier mehr Mütter (Väter? - wohl eher nicht im BK-Forum) weiterhelfen können. @mamu & susi: Danke für den Tipp, ich werde mal vorsichtig nachforschen, ob sie denkt, es wäre ansteckend oder dass sie Schuld wäre bzw. doch vielleicht ein Buch zu kaufen. Zeigen Eure Kinder auch körperliche Symptome wie Stottern oder ähnliches? Sollte man eher abwarten oder zum Spezialisten gehen? Gruss icksy
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In den Tiefen des Winters erfuhr ich schliesslich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt. (Albert Camus) |
#6
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Zitat:
ich bin zwar selbst eine kinderlose alte Schachtel aber ich würde Dir trotzdem den Rat geben, nicht zu warten. Niemand weiß genau, was in einem so kleinen Köpfchen vorgeht, wie die Ängste aussehen und was das Kind träumt. Ich würde sofort einen Fachmann (wen?) zu Rate ziehen. Versäumnisse können sich bös auf das Kind auswirken. Ich hopffe, Du findest schnell jemanden, der kompetent ist und der kleinen Seele wieder Halt geben kann. Lieber Gruß |
#7
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Hallo Icksy!
Ich selbst habe 3 Kinder,die kleinste wurde dieses Jahe eingeschult! Ich habe im BZ eine gute Beratung bekommen,man hat mir empfohlen bei der kleinen ihre fragen mit kurzen einfachen Infos zu beantworten!Und nicht mehr! Beispiel: Wenn du Spagetti kochst,und ein Kind fragt was es zu Essen gibt sagst du ja auch nur "Spagetti",und fängst ja nicht an ihr zu erzählen wie sie gekocht werden! Das als kleiner Tip!Fragen immer beantworten!Sich Zeit nehmen wenn das Kind es möchte,nicht wenn man selber will! Es gibt außerdem ein Buch das ich mit meiner kleinen gelesen habe als der richtige Zeitpunkt für uns beide kam! Schicke dir das per PN,weil ich nicht weiß ob man das hier einfach so schreiben darf! Liebe Grüße Tina |
#8
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Hallo Icksy,
ich weiß nicht, ob dir diese Zeilen irgendwie weiterhelfen, meine Tochter war jetzt schon 20 als ich Brustkrebs bekam, aber ich war 8 als es meine Mama traff. Und ich kann mich gut an diese Zeit erinnern. Mir wurde alles erklärt. Mir war aber damals trotzdem nicht wirklich bewusst, dass ich meine Mutter auch verlieren könnte. Woran ich mich erinnere ist, dass meine Mutter sich verändert hatte, nicht körperlich, dass "sah" ich als Kind nicht. Aber was ich sah, war, dass sie nicht mehr so viel lachte, nicht mehr für jeden Scherz zu haben war, sehr oft verzweifelt war. Das machte mich traurig, ich sah, dass es ihr nicht gut ging aber ich konnte sie nicht trösten. Ich konnte das damals nicht begreifen, für mich war sie doch wieder gesund. Ich konnte als Kind nicht verstehen was in meiner Mutter vorgeht, sie mußte mit der Diagnose Krebs leben, sich mit einem entstelltem Körper auseinandersetzen (damals hat man wirklich radikal alles weggenommen und auch keinen goßen Wert auf Optik bei der Narbe gelegt) und wurde mit 42 in die Wechseljahre gebeemt. Irgendwann begriff ich natürlich, was meine Mutter alles durchgemacht haben muss. Aber dass war erst viele Jahre später. Nachfühlen kann ich erst jetzt, als ich die gleiche Diagnose bekam. Was ich dir abschließend sagen will, versuche einfach so gut du kannst und immer wenn du kannst, du selbst zu bleiben. Ich denke dass gibt deiner Kleinen Sicherheit. LG Mia |
#9
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Hallo alle zusammen,
das war oder ist bei uns ähnlich. Der Kleine ist 6 und geht ganz gut damit um. Wir haben alles ganz offen ausgesprochen und erklärt. Bei mir war die Op ja vor der Chemo. In dieser einen Woche ging alles drunter und drüber. Die Diagnose war ja auch erst ein paar Tage alt. Was passiert mit Mama usw. Der Grosse ist 11 und hat sich in sich zurück gezogen. Er hatte einfach nur Angst da die Oma vor 5 Jahre Analkrebs hatte und bis heute nicht fit ist. Er sah mich so wie die Oma. Kein Schwimmen mehr kein Fussball mehr usw. Jetzt wo er sieht wie gut es mir geht, hat sich alles eingespielt. Und der Kleine ist stolz der Mama beim Haarelassen geholfen zu haben und fragt auch wenn ich ins KH muss ob es zur Chemo ist. Sie haben auch die Narben gesehen und fanden das gar nicht so schlimm, dass ein Teil von mir fehlt. Offenheit und altersgerechte Erklärungen bringen sehr viel mehr, als alles zu verschweigen oder abzu tun. Mama wird wieder gesund und das ist wichtig für die Kinder. Egal wie schwer der Weg dahin ist. Liebe Grüsse Susan |
#10
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Hallo, Icksy,
ich hatte bis vor kurzem auch noch ein hochakutes Problem, das sich einfach aus einer starken Verschlechterung meiner Erkrankung ergeben hat. Das hat meinen Sohn damals umgehauen. Ich habe sofort nach kompetenter Hilfe gesucht, die bekam ich aber erst über folgenden Link: http://www.hilfe-fuer-kinder-krebskranker-eltern.de/ Dort habe ich angerufen und bekam gleich eine Adresse in Wohnortnähe, bei mir war es: http://www.phoenikks.de/stiftung/stift.htm Und dort haben sich die netten Damen und Herren umgehend darum bemüht, für meine Sohn Hilfe in Kiel zu bekommen. Ich bin froh und dankbar, dass er jetzt die Begleitung hat, er ist innerhalb dieser kurzen Zeit förmlich wieder aufgeblüht. Nutze es - rufe an, sie helfen wirklich hervorragend. Viel Glück für dich. Karin |
#11
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Hallo Icksy,
ich kann dich soo gut verstehen ,wenn man anfängt sich mit allem zu "arrangieren" was unseren Weg betrifft ,doch aber schwer mit fragenden, kleinen Kinderaugen . Ich bin letztes Jahr im September operiert worden und meine Mädels sind 2 und 3 Jahre jung. Ich hab in unserer Kur Modellprojekt "Gemeinsam gesund werden " einen Tipp bekommen : Eine Handpuppe ! So kommt man oft an die Kinder ran , sie lassen sich auf die Puppe ein , sind eher mal in ihrer Welt und können ohne Hemmungen erzählen ,fragen usw. Spielerisch die Sache angehen ,"weißt Du noch als Mama im KK war-was hat dir in der Zeit garnicht gefallen" oder so. Das soll ein kleiner Tipp sein . Leider steht mir der nächste Krankenhausaufenthalt auch bevor ,ich hab nach 14 Mon.ein Rezidiv. Aber auch das wird mit meinen kleinen Mäusen gemeistert! Liebe Grüße PALO |
#12
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Hallo Icksy!
Die liebe Barbara hat mich aufgeklärt!Ich darf und soll hier bekannt geben wie das Buch heißt! Mein wunderschöner Schutzengel- Als Nellys Mama Krebs bekam Eine Erzählung für Mütter und Kinder Kerstin Hermelink Brustkrebs Deutschland e.v.(Hrsg) An Nellys siebten Geburtstag fehlen die Marzipanfiguren auf ihrer Torte.Mama schläft einfach weiter ohne zu gratulieren,und Papa macht ein trauriges Gesicht.In der Nacht sieht Nelly ihre Mama weinen.Nellys Mama hat erfahren,dass sie Krebs hat,und für die Familie beginnt eine Zeit der Veränderung. Kleiner Auszug aus dem Buch! Dieses Buch begleitet über die Zeit der Chemo,lässt Kiddis verstehen das man danach Müde ist und nicht mehr so Aktiv an Dingen teilnimmt,wahrnimmt. Doch alles wird Gut,an Nellys achtem Geburtstag gibts auch wieder Marzipanfiguren auf der Torte,und Mama und Papa lachen viel und gehen auch oft tanzen! Gruß Tina Das mit der Handpuppe ist auch eine gute Idee! |
#13
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Hallo Icksy,
unsere Kinder (19, 17, 14 Jahre) sind zweimal mit einer Krebserkrankung konfrontiert worden. Vor nun 15 Jahren als meine Tochter an Leukämie erkrankte (jetzt ist sie 17 J. und alles i.O.) und vor drei Jahren als bei mir BK diagnostiziert wurde. M.E. hilft nur Offenheit und altersgemäße Aufklärung. So haben wir es in beiden Fällen gehalten und sind gut damit gefahren. Der Spruch „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen“ hilft natürlich nichts, wenn das Verhalten der Erwachsenen auf das Gegenteil schließen läßt. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe Kinderbücher, die das Thema von allen möglichen Seiten angehen (Erkrankung der Mutter, eigene Erkrankung des Kindes ...). Hier eine Internetseite, die mir gut gefällt http://onkokids.de/content/joomla/in...d=55&Itemid=66 Wegen den Symptomen würde ich einmal mit dem Kinderarzt sprechen. Falls das mehr als alterstypische Auffälligkeiten sind, sollte er die entsprechenden Spezialisten nennen können. Außer deiner Erkrankung können ja auch noch andere Ursachen in Betracht kommen. Liebe Icksy, wir können unsere Kinder nicht vor der Wirklichkeit „behüten“, und zu dieser Wirklichkeit gehört: Wir haben Krebs. Wir können nur versuchen, ihnen die Wirklichkeit verständlich zu machen, damit zumindest keine übertriebenen Horrorszenarien in den Köpfchen entstehen. Liebe Grüße Elik |
#14
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Die Antwort von Palo finde ich klasse.
<<<Ich hab in unserer Kur Modellprojekt "Gemeinsam gesund werden " einen Tipp bekommen : Eine Handpuppe ! So kommt man oft an die Kinder ran , sie lassen sich auf die Puppe ein , sind eher mal in ihrer Welt und können ohne Hemmungen erzählen ,fragen usw. Spielerisch die Sache angehen ,"weißt Du noch als Mama im KK war-was hat dir in der Zeit garnicht gefallen" oder so. <<<<<<<< Ich habe das Problem mit meiner Kleinen ja ähnlich gelöst - nur wir haben das alles als unbeteiligtem Dritten dem lieben Gott am Abend erzählt. Wie genau, darüber hab ich auch ein Buch geschrieben. Einfach mal googeln oder hier im Forum bei den Büchertips Hallo Himmel-hier Erde aus dem Verlag MOnika Fuchs. Bei uns hat es geholfen und die ´Leser- REzensionen bei Amazon sind auch sehr gut. Wer noch mehr wissen will, fragt mich einfach . Liebe Grüße Marietta
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Leben ist das , was einem zustößt während wir auf die Erfüllung unserer Wünsche und Träume warten ! |
#15
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AW: Meine Kleine leidet - was kann ich tun?
Hallo Marietta ,
hab mir gerade deine Seite angeschaut und find die Bücher schön. Meine Mädels kamen heut mit dem Thema "Lieber Gott" und Jesuskind aus dem Kindergarten in Bezug auf Weihnachten nach Haus . Ich denke auf dem Wunschzettel ist noch Platz . "Jemanden Drittes" einzubeziehen kann oft hilfreich sein . Lieben Gruß PALO |
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