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  #1  
Alt 06.05.2010, 12:53
mollie mollie ist offline
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Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

liebe ute, liebe hedwig

ich nehm euch einfach mal in den arm. aus jedem eurer worte kann man die trauer lesen, euren schmerz fühlen.
der tod eines geliebten menschen verändert einen glaub immer, na ja, manche sicher nicht. ich bin auch stiller geworden, zurückhaltender. viele nennen es "eigenbrödlerisch", aber das ist mir egal. ich war schon immer anders als andere menschen, hab mich an dingen erfreut, die ander gar nicht wahrnahmen und mich selten über dinge aufgregt, die anderen einen ganzen tag vermiesen konnten (angebrannter oder misslungener kuchen... die falsche farbwahl der blumen für den blumenkasten). das machte schon immer ein wenig einsam.
was meine trauer anbelangt über meine ma und meinen freund rede ich kaum darüber. wenn, dann hier im forum. hier finden sich menschen, die einen verstehen, die nachvollziehen können was in mir vorgeht. draußen in der anderen welt, also der "wirklichen" ist das nicht oft so. als ich irgendwann mal erzählte, dass es mich traurig macht im winter nach hause zu kommen und kein licht brennt, da meinte einer "ach, dafür gibt es doch zeitschaltuhren". solche und andere kommentare machen es auch nicht leichter.....
ich wünsch euch einen schönen tag, trotz regen und hier eisigen temperaturen von grade mal vier grad.
alles liebe,
mollie
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  #2  
Alt 07.05.2010, 22:23
Benutzerbild von Mulle89
Mulle89 Mulle89 ist offline
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Ort: An der schönen ostsee :)
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Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

Hallo mollie,
Dieses gefühl kann ich gut verstehen mit dem im winter nach hause kommen u es brennt kein licht weil einfach keiner da ist.
Aber was soll man dazu sagen, was einen aufbauen könnte, ich denke da gibt es nix, leider, außer vielleicht sich neue freunde zu suchen, jemand der für einen da ist. Es ist alles mist. Ich kann das auch alles so gut nach empfinden, bin auch angehörige, meine mum hat knochen metas... Naja ist alles nicht einfach. Ich hab hier schon so oft geweint, weil so viel manchmal zu trifft u vor allem weh tut.
Helfen kann man nicht.. Egal was man tut...
Naja drücke euch alle ganz doll.
__________________
Meine mum ist mein ein und alles für immer und ewig! Ich liebe dich!
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  #3  
Alt 08.05.2010, 09:40
mollie mollie ist offline
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Registriert seit: 08.07.2009
Beiträge: 109
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

liebe mulle....

neue freunde. klingt gut ist aber nicht einfach. freunde findet man entweder oder eben nicht. die suche nach freunden scheint mir ebensowenig einen sinn zu machen wie die suche nach einem neuen partner. man kann dafür was tun neue menschen kennenzulernen, das ist klar. und wenn man glück hat ist unter 1000 menschen einer, der es wert wäre ein freund zu sein. aber ob der das dann genauso sieht ist einen ganz andere frage.
freunde sind ganz besondere menschen, es gibt sie nicht wie sand am meer, jedenfalls nicht für mich. freunde sind da wenn man sie braucht, fragen nicht, drängen nicht, halten aus, lachen und weinen, reden und schweigen. sie knüpfen ihr da-sein nicht an bedingungen, nicht an zeiten. solche menschen findet man selten. ich hab ein paar....zum glück. doch sie sind vertreut in alle welt und nicht im nachbarhaus zu finden.
die menschen um einen herum, die verstehen oft nicht warum man auch monate nach dem tod eines geliebten menschen nicht wieder "normal" ist, schließlich ist es doch schon sooo lange her. sie können nicht ermessen, wie es ist, weil sie es noch nicht erlebt haben. mag sein, dass der tod durch krebs noch mal andere spuren bei einem hinterlässt, als ein "normaler" tod. das kann ich nicht für alle beurteilen, bei mir ist es so. mein freund starb normal, plötzlich so, unfall. ohne warnung. eben noch telefoniert, das nächste telefonat war die polizei. meine ma starb an krebs. das zu sehen, da zu stehen und nicht helfen zu können, das hat noch mal ganz andere wunden gerissen. wut, ohnmacht, verzweiflung über die schmerzen, das leid, das siechtum. acht monate ausnahmezustand für alle.
mas tod hab ich letztlich als erlösung gesehen. es war schmerzlich, schlimm, unvorstellbar sie tot da liegen zu sehen, dennoch wohnte dem moment auch was friedliches bei. sie hatte keine schmerzen mehr. für die angehörigen, meinen pa, meinen bruder, meine kids und mich war die zeit danach weniger schmerzvoll als die der krankheit von meiner ma. nicht, dass wir nicht traurig waren und es auch noch sind. jetzt ist es der verlust, den wir betrauern. davor waren es andere qualen.

dir und deiner ma wünsch ich alles erdenklich gute, viel kraft und viele schöne gemeinsame stunden.
dir alles liebe,
mollie
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  #4  
Alt 09.05.2010, 09:46
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Ute08 Ute08 ist offline
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Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

Da kann ich Mollie nur Recht geben.
Ich finde auch, dass "Freunde" was besonderes sind. Und die findet man nicht mal eben an der Supermarktkasse. Alles andere sind BEkannte, die sich aber nicht wirklich für einen interessieren , und schon gar nicht, wenn es einem schlecht geht.


Heute ist auch wieder so ein Tag zum
Muttertag - der Erste ohne Mel - einfach grausam
Nicht wegen irgendwelcher Geschenke, Blumen etc. Das halte ich auch alles für Kommerz. Nein, wegen dem Gedanken und Gefühl dahinter und der schönen Traditionen oder Bräuche, die wir an diesem Tag gepflegt haben.
Meine Tochter hat häufig eher auch andere Tage ausgesucht, um mir was Gutes zu tun, aber an Muttertag wird mir noch mal besonders deutlich, dass das nie mehr passieren wird, an keinem Tag in meinem Leben.
Und das ist unendlich traurig und hart
__________________
Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr
Du durftest nur 17 Jahre alt werden.
Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!!
www.darkprincess-melaniehuemmer.de
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  #5  
Alt 09.05.2010, 11:38
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Mulle89 Mulle89 ist offline
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Ort: An der schönen ostsee :)
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Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

Hallo mollie,
Danke. Für deine lieben worte.
Ja mit freunden, da hast du recht. Sehe ich genauso. Ich habe auch immer gedacht ich habe eine beste freundin. Bis sie mich dann mal in die pfanne gehaun hat. Ab da an war alles vorbei .
Es gibt wenig wahre freunde... So ist es nun mal.
Ja es ist schon nicht einfach, dieses leben. Ich weiß und verstehe einfach immer noch nicht warum es immer wieder so viele menschen trifft mit dieser blöden krankheit
Mir tuen alles so unendlich leid. Ich würde gerne helfen oder irgendwas aber nie kann man etwas tun. Außer zu hören. Und da sein. Mehr nicht.
Drücke dich mal ganz lieb und bin in gedanken bei dir. Lg mulle
__________________
Meine mum ist mein ein und alles für immer und ewig! Ich liebe dich!
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  #6  
Alt 09.05.2010, 13:19
mollie mollie ist offline
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Beiträge: 109
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

liebe ute,
ich wollt schon heut morgen, ganz früh was schreiben. aber wusste nicht was. also saß ich ne weile vorm pc und hab ihn dann wieder ausgemacht. auch jetzt fallen mir keine "gescheiten" worte ein,
deshalb einen ganz lieben gruß und einen sanften knuddler,
mollie
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  #7  
Alt 09.05.2010, 13:21
vintage vintage ist offline
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Beiträge: 746
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

liebe ute,

ja, das ist hart und dein schmerz gross!
*den muttertag* mit dem eigenen kind an der seite wird es für mütter,
die ihr einziges kind verloren haben, so nicht mehr für sie geben.

alle diese *besonderen tage* das erste mal zu durch- und überleben, ist besonders schwer.
es sind immer wieder kleine abschiede von dem alten leben,
das man doch so gerne wieder haben möchte, was aber keine macht der welt bewerkstelligen kann.
diese abschiede sind wie stiche ins herz und sie tun einfach weh.

ich drücke dich einfach mal ganz lieb virtuell
und hoffe, das du diesen tag mit der kraft, die du für heute hast, schaffst.

ganz liebe gruesse an dich, jana.


@ mollie, du gute, deine zeilen sind immer so schön...sei auch lieb gegrüsst!
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__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...

Geändert von vintage (09.05.2010 um 13:39 Uhr)
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  #8  
Alt 09.05.2010, 14:30
Benutzerbild von Artemis
Artemis Artemis ist offline
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Beiträge: 318
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

Liebe Ute,

ich will dich einfach mal ganz fest in den Arm nehmen.

Ganz liebe Grüße Artemis
__________________


Meine geliebte Mama ist jetzt ein Engel
07.04.1948-18.06.2009
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  #9  
Alt 09.05.2010, 22:48
Benutzerbild von Ute08
Ute08 Ute08 ist offline
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Beiträge: 939
Standard AW: Unsere Tochter, unser Engelchen (17) hat es nicht geschafft

Den Tag auch geschafft - irgendwie

Ja, es sind Stiche ins Herz, sogar ziemlich große - mittendrin!



Das macht mir diese Unabänderlichkeit mit absoluter Härte nochmal
besonders bewusst. Vom Kopf her weiß ich das natürlich.
Aber das Herz spricht ja eine ganz andere Sprache und ist vor Sehnsucht und Trauer ganz wund!
__________________
Meine Tochter Melanie + 31.10.2009 14.54 Uhr
Du durftest nur 17 Jahre alt werden.
Ich werde dich immer in meinem Herzen haben!!!
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