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#1
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AW: Vater will Chemo abbrechen
Hallo,
mein Vater hat die Diagnose seit Herbst 09. Dann bekam er erst Chemo und Bestrahlung - was ihn physisch und psychisch zerstört hat! Anschließend sollte er operiert werden, was nicht ging (nur Umleitung der Magen-Darm). Dies Perspektivlosigkeit hat Ihn total psychisch runter gehauen. Er war dann 8 Wochen bei den Chirurgen im KHS, weil alles nicht klappte und nicht verheilte, er nicht essen konnte und wir schon dachten es geht zu Ende. Seit dem er draußen ist, und dann in einer Reha in Freiburg war (sehr empfehlenswert!!!!!), geht es ihm gut, er isst alles und alles ist wie früher. Er weigert sich jegliche Chemo zu machen, die Onkologin unterstützt ihn dabei...alle CTs bisher ohne Veränderung, die Blutwerte sind super und keine Metastasen.Ich habe es nicht akzeptieren können am Anfang, nun ist es gut so... Gleichzeitig ist eine Bekannte von Ihm ebenso erkrankt. Dort wurde es umgedreht gemacht: erst OP dann Chemo. Sie ist schon im Februar gestorben, weil sie so schwach war! Ich denke inzwischen, dass der Tumor wahrscheinlich trotz der ungünstigen Lage sehr deutlich zerstört wurde bei der ersten Chemo und Bestrahlung. Das es ein reines Pulverfass ist, was sofot losgehen kann, ist meinem Vater sehr wohl klar!! Aber er sagt, dann kann ich immer noch was tun....und im Moment ist sein Zustand einfach nur perfekt und er genießt es! Ich kann dies nur akzeptieren. Keiner kann uns sagen, was wäre, wenn er Chemo machen würde... Und wir genießen dieses Wunder einfach sehr mit einer Vorahnung was kommen wird!! Alles Gute Marie |
#2
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AW: Vater will Chemo abbrechen
Halo,
eine Chemo ist eine enorme Belastung und je nach Chemo und Konstitution der Patienten geht es ihnen schlecht bis sehr schlecht. Chemotherapie ist schließlich Gift für den Krebs und für den gesamten Körper. Wenn dein Vater keine Chemo mehr möchte und sich im Moment doch recht gut fühlt, dann lasst ihm seine Entscheidung. "Er" ist krank. Es ist "sein" leben, "seine" Entscheidung und das kann ihm niemand abnehmen, weil "er" es ist der, der alles durchmacht. Meist tut man ohnehin intuitiv das Richtige. Und eine kürzere Zeit ohne Chemo, aber eine bessere zeit, ist sicehr besser als eine längere Zeit mit Chemo und schlechterem Befinden ... Sicher hat dein Vater sich vorher überlegt, was er tun möchte, was seienr Ansicht nach für sich selbst das Beste ist. Und wenn er es sich in der nächsten Zeit noch einmal anders überlegt, vielleicht ist der Zeitpunkt dann auch noch nicht zu spät. Dass man als Angehörige alles tun möchte, was das Leben (scheinbar) verlängert, dass man seine Lieben nicht gehen lassen möchte, das ist ganz normal. Im Vordergrund soltle aber immer der Wunsch des Betroffenen stehen. So schwer es auch für uns als Angehörige ist...
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Viele Grüße Gittylein Mutter: gest. 2003 an BSDK Vater: gest. 11.06.2010 Enddarmkrebs, Metastasen Leber, Lunge Mann: Melanom in situ: OP 02.2008 |
#3
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AW: Vater will Chemo abbrechen
Kann ich alles nur unterstreichen!!
Mein Papa wäre vielleicht sogar noch am Leben wenn er die Chemo abgebrochen hätte. Sie hat ihn so geschwächt und auch psychisch sehr runtergezogen...... Er hatte "Glück im Unglück" und musste nicht lange leiden, er schlief während seinem kurzen Urlaub auf den er sich so freute einfach ein!!! Wer weiß wie alles noch gekommen wäre. Bei ihm war es vielleicht auch eine dreifache belastung weil er bereits vor 10 und vor 5 Jahren Chemo machte und Bestrahlung. Das belastet und schwächt den Körper ohne Ende!!
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Mein geliebter Papa *6.12.1949 ganz plötzlich und unerwartet, nur 5 Monate nach der Diagnose friedlich und ohne Schmerzen eingeschlafen am 15.5.2010.... Du wirst eine Lücke in unserer Mitte hinterlassen die nichts und niemand schließen kann. Wir werden dich NIE vergessen! |
#4
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AW: Vater will Chemo abbrechen
Tatsächlich ist es so, dass eine OP nur dann sinnvoll ist, wenn keine Metastasen vorliegen und alles Tumorgewebe entfernt werden kann. Leider ist dies sehr selten der Fall.
Nach einer OP ist der Körper extrem geschwächt, sodass die immer nachfolgende Chemo häufig nicht gut vertragen wird und keine Wirkung mehr zeigt. Entscheidend ist immer der körperliche und psychische Zustand des Patienten. Ich bin nicht operiert, bin aber zwischenzeitlich der einzige noch lebende Patient in den hiesigen beiden Krankenhäusern (etwa gleiches Diagnosedatum, gilt für alle Operierte und Nichtoperierte!). LG Hans |
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