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  #1  
Alt 06.11.2010, 10:10
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PersS PersS ist offline
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Standard AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...

Hey!

Auch von mir alles Gute und viel, viel Kraft, in dieser schweren Situation ! ! !
Auch meine Daumen sind gedrückt!

Oliver
__________________
Alleine... :undecided
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  #2  
Alt 07.11.2010, 19:10
mac2010 mac2010 ist offline
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Standard AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...

Update

Morgen ist es soweit, mein Schatz beginnt die Chemo... Wird intravenös laufen, die Tabletten auf die wir gehofft haben, gibt's nicht. Der Kampf beginnt.

Danke für die vielen mitfühlenden und aufmunternden Gedanken und Kommentare. Das Wochenende war für sie nicht sehr einfach, ich dachte, sie braucht Ruhe (und ich brauchte auch Zeit, um mir Kraft zu holen), sie kam sich vernachlässigt vor und das hat voll auf ihren Magen geschlagen. Sie geht da also morgen nicht gerade stark rein in die ganze Sache.

Zur Zeit fliegen viele SMS zwischen uns beiden und ich versuche sie aufzubauen. Ich bin mir selbst halt mehr als unsicher, mir geht das alles furchtbar nah. So nah wie noch nie was. Ich schnapp mir in regelmäßigen Abständen meine Gitarre und spiel mir meine Sorgen vom Leib. Alles nicht sehr einfach.

*tiefdurchschnauf
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  #3  
Alt 08.11.2010, 08:14
mac2010 mac2010 ist offline
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Standard AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...

Update

Heute morgen wollten wir beide uns zusammenrufen, bevor es richtig losgeht. Mir war allerdings beim Aufwachen erstmal so schlecht daß ich überm Topf hing. Hab sie dann sofort zurückgerufen, aber da war für sie schon das Kind in den Brunnen gefallen: es wäre immer was, man könne sich nicht auf mich verlassen und sie werde deshalb nur das Allernötigste machen lassen.

Die Erreichbarkeit per Telefon war vorher schon Thema bei uns - wenn ich mal nicht sofort rangehe, mache ich das aber nicht aus der Absicht heraus, sie zu vernachlässigen. Und SMS schreiben während man selber überm Topf hängt...

Die Aussage von ihr, sie wird nur das Nötigste machen und entweder klappt's oder nicht jagt mir nie geahnte Angstschauer über den Rücken. Bin ich jetzt dafür verantwortlich, daß sie stirbt weil ich's heute nicht zum Telefon geschafft hab? Das ist bisschen zuviel Verantwortung. Ich hab so furchtbare Angst, daß es am Ende nicht reicht und ich sie noch dazu gebracht hab so zu handeln...

Ich hab das Gefühl, spätestens wenn dieser Vorwurf ("Weil du dies und jenes getan hast, werde ich mich gehenlassen") im Raum steht, mich abgrenzen zu müssen, weil ich ansonsten selbst verrückt werde. Ich hab das Gefühl, ich wäre für ihren eventuellen Tod mit verantwortlich. Eigentlich fast schon hauptschuldig. Nur weil ich's einmal nicht zum Telefon geschafft hab.

Ich will ja für sie da sein, aber wenn ich mal nicht rangehe und das so weitreichende Konsequenzen hat und es im Endeffekt offensichtlich sogar über Leben und Tod entscheidet - das ist zuviel Verantwortung für mich. Zum Schluß hab ich sie sogar noch ins Grab gebracht, das kann doch nicht sein!

Ein ziemlich verwirrter und durcheinander seiender

Björn
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  #4  
Alt 08.11.2010, 08:36
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
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Standard AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...

Hallo Bjoern,

ich kann dir sagen, dass das fast nomal ist.
Was nicht heißt, das es ok ist: der Erkrankte benoetigt ein Ventil, jemand MUSS doch Schuld haben an meiner Krankheit.
Dies soll ein Verarbeitungsprozess sein.

Mein Vater hat eine Zeit lang "die Sau raus gelassen"
ganz nach dem Motto: interessiert mich nicht ICH habe Krebs!
Tja als Verwandter stand man doof dar, konntest ja nix sagen...

Irgendwann habe ich was gesagt..und das hat ihm geholfen.( vati wir koennen. Nix fuer deine Krankheit und es ist unfair , damit alles zu rechtfertigen)

zieh dir den Schuh nicht an, da waere zu viel und jeder ist immernoch fuer sich selbst verantwortlich.

Mein Vater ist seit Freitag tot, das rechtfertigt auch nicht dass ich andere mies behandel.

Viel Kraft
__________________
Magen Siegelring Ca seit 05.02.2008
Bauchfell Ca, Leber Ca
endlich den kranken Körper verlassen am 05.11.2010
um 7.31h

Du gehst nicht weg, nur voraus!
Danke fuer Alles, ich war da!
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  #5  
Alt 08.11.2010, 09:55
mac2010 mac2010 ist offline
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Standard AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...

Bei mir läuft gerade die ganze Zeit ein Film ab... Wie sie ganz schwach im Krankenhaus liegt und nicht mehr lange zu leben hat. Ich will die Bilder weghaben aus meinem Kopf! Die Diagnose war doch ganz gut, aber das macht mich gerade fürchterlich fertig...

*heul
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  #6  
Alt 08.11.2010, 12:53
paula2007 paula2007 ist offline
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Standard AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...

hallo björn,

ich wünsche euch für die neue woche weiterhin alles gute und natürlich viel kraft.

lg, nicole
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  #7  
Alt 08.11.2010, 13:25
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
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Beiträge: 113
Standard AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...

Hey Björn,

meinem Vater wurde gesagt: 3 Monate ohne Chemo und Op nicht möglich.

DANN plötzlich doch OP möglich, Heilung! Dann: ach ne, geirrt, Sie haben überall Metas...

Nun er hat es genau 2 Jahre und 9 Monate geschafft, und sich gequält UND
ich habe immer gedacht, der Krebstot käme plötzlich, so wie Du dein Bild beschreibst..

Das ist nicht so, und wenn man wie meine Mutter täglich dieses LANGSAME sterben sieht fällt es nicht mehr auf, mir ist es immer aufgefallen, weil ich nur an den Wochenenden zuhause war..

Was ich damit sagen will: Krebs ist ein Prozess. Noch ist doch nichts entschieden. Bitte lass Dir keine Panik machen, DU kannst nichts dafür und nichts ändern.

Ich habe immer die Ärzte angerufen, habe für ihn nach neuen Therapien gesucht, ihn jeden Tag mit neuen Infos versorgt, ICH wollte für uns kämpfen.
Mistel-> hat er abgelehnt
regionale Chemo / Hyperthermie -> hat er abgelehnt

Spezialkrankenhaus für seinen Krebs -> hat er abgelehnt
zuletzt Chemo -> hat er abgelehnt.

Ich habe mich verantwortlich gefühlt, ich habe immer mitgelitten, wenn er Scherze hatte dann hatte ich die auch...
Irgendwann hat er mir gesagt, er will nicht mehr, obwohl es Chancen gab, das verarbeite mal, das dein Vater in Kauf nimmt, dich zurück zu lassen?!
Ich versuche jetzt nach seiner Erlösung zu verstehen, habe ihm immer mitgeteilt, dass sich seine Entscheidungen auf mich auswirken, ich habe geweint, gefleht...

Und dann war der Tod einfach da. Mein Vater hat Tage vorher sein Morphium verweigert, er wolle klar sein. Dann bittet er um "Terminale Sedierung" und nimmt in Kauf, MICh nicht mehr wahrzunehmen...

Warum schreib ich Dir das alles? Ich will damit sagen, das Du nichts ändern wirst, sei da, aber nimm auch Zeit für Dich.

ICH habe mich gerne aufgeopfert, und jetzt, wo der Feind weg ist, habe ich ein riesen Loch! Nichts mehr das mir Sorgen macht, nichts zu organisieren..schon abartig, was für ein Verlust der Verlust mitbringt...


Dann sage ich mir immer wieder: er wollte es so, er hat mir gesagt, ich leite das Ende ein...
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Du gehst nicht weg, nur voraus!
Danke fuer Alles, ich war da!
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  #8  
Alt 08.11.2010, 13:29
edith57 edith57 ist offline
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Ort: Österreich
Beiträge: 655
Standard AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...

Lieber Björn,

Hab Geduld mit deiner Freundin - sie hat im Moment so viel Angst, dass sie nicht mehr abschätzen kann, ob sie sich dir gegenüber gerecht oder ungerecht verhält. Ich bin sicher, dass sie es nicht so meint.

Ich weiß, dass es für dich nur schwer auszuhalten ist, aber ganz sicher nicht bist du schuld daran, wenn sie sich gegen eine Therapie entscheiden sollte. Du hast ihr ja von Beginn an deine Hilfe angeboten und bist auch weiterhin für sie da.

Schlußendlich müssen wir als Angehörige aber akzeptieren, wenn sich unsere geliebten Partner für oder gegen eine Therapie entscheiden - in erster Linie geht es um ihr Leben. Auch wenn das nur schwer auszuhalten ist, müssen wir das doch verstehen.

Biete ihr auch weiterhin deine Hilfe an, mehr kannst du ihm Moment nicht tun. Aber hör auf, dir die Schuld an irgend etwas zu geben - du bist an gar nichts schuld.

Viel Glück weiterhein mit der Behandlung und denk auch an dich.

LG Edith
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Stichworte
erfahrungen, hilfe, krebs, münster


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