Wie finde ich einen guten Psychologen?

[Seerose73]

Hallo ihr Lieben,
meine Behandlung liegt zwar schon etwas zurück, aber momentan beschäftigt mich das Thema wieder sehr. Nach meiner Diagnose im August 2010 und der anschließenden Chemotherapie war ich bei der "Praxisinternen" Psychoonkologin in Behandlung. Einerseits tat es sehr gut zu reden, anderer seits hatte ich manschmal das Gefühl, dass sie vieles Schöngeredet hat und oft sagte, was ich hören wollte.
Nach Abschluß aller Therapien ging es mir wieder ziemlich gut, und ich hatte das Gefühl, keine weitere Therapie zu brauchen.

In den letzten beiden Monaten merke ich aber zusehens, wie mir alles über den Kopf wächst. Familie, Job, Vereinsleben und jeder findet, dass sein Anliegen priorität hat.
Außerdem läd, jetzt wo ich ja wieder gesund bin, jeder seinen seelischen Müll bei mir ab. Die eine Freundin jammert über den Ex-Mann, die andere über den Noch-Mann, die Kollegen über den Streß usw. das war früher schon so, alle kamen mit ihren Problemen zu mir.
Auf die Idee, dass auch ich meine Probleme habe, und mit der Angst, dass die Krankheit wieder kommt manchmal sehr schlecht umgehen kann sieht keiner. Das sind auch Dinge, die ich sowiso nicht mit jedem bequatschen würde.
Natürlich könnte ich einfach sagen die sollen ihren Müll woanders abladen, aber das schaffe ich irgendwie nicht.

Deshalb bin ich auf der Suche nach einem Therapeuten. Zu meiner letzten Therapeutin will ich nicht unbedingt und die, die mir von meiner Gyn. empfohlen wurde, rechnet nicht mit der Kasse ab.80€ pro Sitzung sprengt dann doch den Rahmen.

Während der Reha war ich bei der dortigen Psychologin. Die war total super und sympatisch. Wenn ich aber jetzt irgendwo einen Termin ausmache und die Person mir total unsympatisch ist, will ich mein Seelenleben sicher nicht ausbreiten.

Wie habt ihr denn einen guten Psychoonkologen/in gefunden, und zahlt das die Kasse bei euch?

Liebe Grüße
Seerose

[sisi2011]

Hallo Seerose,

ich kann dir da nicht wirklich helfen, aber meine Gyn würde mir auch einen empfehlen aber diese/er würde von der Kasse bezahlt.
Hast du vielleicht auch eine Zusatzverischerung? Informere dich doch was dir deine Kasse dazu bezahlen würde. Vielleicht haste Glück und musst nur einen teil selbst zahlen.

LG sisi

[Gledi]

Hallo Seerose!

Einen guten Psychologen/-in zu finden ist schwierig. Allein von einem kurzen Telefongespräch zur Anmeldung wird man nie herausfinden, ob die Chemie stimmt oder nicht. Deshalb stehen dir 5 Probegespräche zu, die der Therapeut/die Therapeutin als solche abrechnen kann bevor der Antrag auf Kostenübernahme einer Psychotherapie gestellt werden muß. D.h. du musst dich erst nach 5 Gesprächen festlegen, ob du wirklich bei diesem TherapeutIn eine Therapie machen möchtest. Auch wenn du dich erst nach dem 5. Gespräch entscheidest zu wechseln, stehen dir bei einer neuen TherapeutIn wieder 5 Probesitzungen zu. Grundvoraussetzung ist natürlich die Kassenzulassung.

Damit die Kasse die Kosten übernimmt, muß deine TherapeutIn mit dir gemeinsam einen ausführlichen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Laut meiner Therapeutin gibt es aber im Rahmen der Psychoonkologie kaum Ablehnungen, da die Behandlung als sehr wirkungsvoll anerkannt ist.

LG Gledi

[Didla]

Hallo Seerose,

ich würde auf jeden Fall bei meinem Onkologen nachfragen. Und nach einem Psycho-Onkologen suchen.
Viel Erfolg wünsche ich dir dabei einen Guten zu finden.

Liebe Grüße
Tina

[gina 2003]

Liebe Seerose,
genau das, was Gledi schreibt wollte ich dir eben empfehlen. ( Danke Gledi! ) Such dir einfach eine Frau ( war mir am liebsten... ) mit psychoonkologischer Ausbildung. Beim Anmelden kannst du das ja erfragen.
Im Brustzentrum können sie dir sicher auch gute Therapeuten empfehlen, oder haben zumindest eine Liste von Praxen in deiner Nähe. Die Meisten werden von den Kassen übernommen, auch die "einfachen Psychologen" . Die stellen dann ( wenn bei euch die Chemie stimmt ) den Antrag auf eine Therapie. Ich kenne keinen Fall wo das bei BK abgelehnt wurde.
Viel Glück und alles Liebe
Gina

[Sofatiger]

Hallo,
ich bin hier (in Hannover) bei der Krebs-Beratungsstelle der Caritas "fündig geworden". Vorher hatte ich bei einer Reihe von Telefonaten mit niedergelassene Psychotherapeut/innen das Gefühl, das die nur dafür da sind, wenn frau keine echte Not hat, sondern noch warten kann. Vielleicht gibt es eine solche Beratungsstelle auch bei euch (oder von der Krebshilfre etc.) und villeicht können die auch Tipps geben, wenn sie selber kein Perosnal dafür frei haben.
Gruß Sofatiger

[Lucca]

Hallo Seerose,

ich hatte die Diagnose ungefähr zur gleichen Zeit wie du und erst Ende letzten Jahres das Gefühl Hilfe zu brauchen. Ich habe bei der Krebsgesellschaft nachgefragt und dort eine Empfehlung bekommen. Bei der Psychologin habe ich dann auch schnell einen Termin bekommen - ich hatte erwähnt, woher die Empfehlung kommt - und bin recht zufrieden. Meine Therapie wird von der Kasse bezahlt.

Ich wünsche dir viel Erfolg und gute Besserung

Lucca

[Seerose73]

Hallo Ihr Lieben,
danke für eure Beiträge. Ich habe mich an die Krebsberatungsstelle gewand und die haben mir eine Broschüre mit Psycho(onko)logen geschickt.
Da sind auch Infos über eine Entspannunggruppe drin. Das hört sich auch gut an. Ich werde jetzt einfach mal einen Termin bei einem Therapeuten ausmachen und dann sehen wie es wird.
Danke für den Hinweis, dass ich mich erst nach mehreren Sitzungen entscheiden muss. Das war nämlich einer der Punkte, warum ich mich noch nicht an eine Therapie ran getraut habe.

Liebe Grüße
Seerose