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  #1  
Alt 30.09.2006, 21:22
Träne Träne ist offline
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Registriert seit: 30.09.2006
Beiträge: 10
Standard Heilung?Chancen?Zuversicht?

Hallo,
ich bin froh, dass ich ein Forum gefunden habe, in dem ich einfach einmal schreiben kann, was mich traurig, wütend macht und was mich enttäuscht.
Ich kann mit niemandem darüber reden.
Meine Mutter leidet jetzt auch noch an Leberkrebs. Ich weiß gar nichts. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.
Sie hatte 1996 ungefähr Brustkrebs. Vor ein paar Jahren hatte sie dann Metastasen im Rücken. Dann hatte sie Metastasen im linken Oberschenkel, dann im rechten Oberschenkel. Dann hatte sie weitere Metastasen in der Wirbelsäule, und am Schlüsselbein.
Ich habe mich diesem Thema abgewandt. Ich habe es immer nur mitbekommen, wenn sie mit Freunden darüber geredet hat. Ich wollte nicht, dass sie das hat. Ich wollte nicht, dass sie dasselbe durchmacht, wie meine beiden Opas und meine Oma, die alle an Krebs gestorben sind.
Ich war froh, dass es Knochenkrebs war. Ich war froh, dass kein anderes Organ befallen war.
Um so erschüttener war die Nachricht, als sie vor drei Tagen vom Arzt kam, und uns mitteilte, dass sie Leberkrebs hatte. Ich konnte nicht anders als weinen. Ich habe nie vor ihr geweint deswegen. und ich will es jetzt auch nicht tun. Ich habe sie so sehr lieb, dass ich den Gedanken nicht ertragen will und kann, wie alles weiter geht.
Ich möchte, dass sie immer bei mir bleibt.
Ich liebe sie über alles.
Ich hasse mich dafür, dass ich die Krankheit so lange Zeit ignoriert habe. Ich habe es einfach nur versucht zu verdrängen. Ich habe mir nicht klargemacht, was das alles für sie bedeuet. Ich habe nicht einmal daran gedacht, mich in ihre Lage zu versetzen. Das alles bereue ich jetzt. Und ich hasse mich so sehr dafür, dass man sowas erst merkt, wenn es schlimmer wird.

Kann mir jemand helfen? Kann mir jemand sagen, was für Heilungschancen es gibt? Wieviele Menschen sterben daran? Kennt noch jemand jemanden, der erst Knochenkrebs hatte und dann Leberkrebs. Ich möchte wenigstens jetzt anfangen, dass gut zu machen, was ich die ganzen Jahre versäumt habe.

Es wäre nett, wenn ihr mir schreiben könntet, wie ihr euch fühlt, was euch hilft, dass alles durchzustehen und trotz dieser Gewissheit mit dieser Situation so gut wie möglich umzugehen und immer weiter Hoffnung zu schöpfen.

Ich werde kämpfen für meine Mutter! Ich werde sie niemals im Stich lassen!

Ist Leberkrebs gleichzeitig ein Todesurteil, oder wird er in vielen Fällen geheilt?

Ich lass sie nicht gehen! Mir kann sie keiner wegnehmen!

Ich bin so unendlich traurig...
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  #2  
Alt 22.12.2006, 18:56
Träne Träne ist offline
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Registriert seit: 30.09.2006
Beiträge: 10
Standard keine Chance?

Hey...

Ich lese jetzt schon seid längerer Zeit in diesem Forum. Ich habe noch nicht viel hier geschrieben...

Meine Mutter hat auch Leberkrebs. Sie hatte schon Brustkrebs und die letzten Jahre Knochenkrebs. Die Metastasen haben immer mehr Knochen befallen...Wirbelsäule, Schlüsselbein, Oberschenkel... und die Leber....

Ihr alle schreibt davon, wie schlecht es euren Freunden oder euren Familienmitgliedern geht. Ihr beschreibt die letzten Tage eurer Angehörigen...
Das alles macht mir so viel Angst.
Ich möchte das nicht erleben?!
Meiner Mutter soll meine Mutter bleiben.
Sie ist so schwach und hilflos geworden. Es tut mir so leid....
Und ich kann nichts ändern...
ich versuche ihr viel zu helfen.
Aber ich weiß nicht, was ich ohne sie machen soll...
Nur weil ich jetzt 18 bin, kann sie mich doch trotzdem nicht einfach alleine lassen?
Ich möchte, dass sie noch so lange bei mir bleibt. Ich möchte sie nicht verlieren. Ich habe schon meinen Vater verloren. Seit einem Unfall ist er nicht mehr derselbe. Er hat große Schäden zurückbehalten.
Es tut so weh mit anzusehen, wie es meiner Mama immer schlechter geht.
Und dann liest man hier eure Geschichten. Und mir wird klar, dass es wirklich immer aussichtsloser wird.
Gibt es wirklich keine Chance mehr bei Lebermetastasen? Kann man den Tod nur noch herauszögern? Aber nicht verhindern?
Ich weiß es nicht. ich kann da mit niemandem drüber reden. Aber ich möchte es wissen...
Gibt es hier nicht jemanden, der mir das Gegenteil bestätigen kann?
Ich habe Angst...

Liebe grüße
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  #3  
Alt 22.12.2006, 19:45
Benutzerbild von werner trompertz
werner trompertz werner trompertz ist offline
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Beiträge: 232
Standard AW: keine Chance?

Hallo

Es gibt auch Studien die belegen das man Erfolg haben kann, jede durchdachte Therapie hat seinen Sinn und diese Chance nutzt Deine Mutter, die Erfolgschancen in Prozent umzurechnen halte ich für Sinnlos,sebst wenn man nur eine Chance von einem Prozent hat ist das eine Chance.

Man lebt in die Situation hinein und hier gerade im Krebskompass hat es auch schon einige Wunder gegeben.Wichtig ist nur das die Situation einen nicht zu sehr runterreisst. Deine Mutter wäre bestimmt auch gerne besser dran, Sie braucht dich jetzt ganz dringend als Tochter als Mensch. Zeig Ihr das, gib Ihr die Kraft und die Liebe,das ist für Sie die beste Therapie von Dir ganz persönlich.

LG Werner

Man ist so machlos gegen das Schicksal das macht traurig, ich kann Dich verstehen!
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  #4  
Alt 22.12.2006, 21:35
DTFE DTFE ist offline
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Beiträge: 410
Standard AW: keine Chance?

Liebe Träne,
Lass dich drücken
Wie Werner schon schreibt auch 1% Chance ist eine Chance.
Bei meinem Mann gab es im vergangenen Jahr ein kleines Wunder. Seine Lebermetastasen sind alle weg. Es gibt immer wieder Wunder !
Deine Mutter kämpft schon lange mehr oder weniger erfolgreich gegen diese Krankheit. Du wolltest bisher nicht viel davon hören. Mach dir deshalb bitte keine Vorwürfe. Du bist 18 Jahre alt. Du hattest die letzten Jahre auch ein Recht darauf, deine Eltern als Eltern zu haben und deine Jugend zu leben. Du brauchst dir deshalb keine Vorwürfe machen, glaube mir das bitte. Wie du schreibst hast du deinen Vater schon durch einen Unfall "verloren". Dass du traurig bist und Angst hast ist völlig in Ordnung. Du musst auch nichts wieder gut machen und du darfst vor und mit deiner Mutter weinen. Das darf alles sein. Deine Mutter möchte dich sicherlich auch nicht alleine lassen und leidet auch unter dieser "neuen" Diagnose. Teile mit deiner Mutter die Trauer und die Hoffnung.
Hast du denn vielleicht noch Geschwister ? Oder eine Tante, einen Onkel, eine Lehrerin, eine gute Freundin, mit der du reden könntest ? Gehe mal in Gedanken alle Menschen durch, die du kennst und mit wem du am ehesten darüber reden könntest. Ich denke, das ist wichtig für dich, dass du jemanden findest, mit dem reden kannst. Weil, es wirklich keine leichte Situation für dich. Ich kann dein Traurigsein sehr gut verstehen.
Und du kannst jederzeit hier schreiben. Wenn du mal nicht gleich eine Antwort erhälst, dann sei nicht frustriert und probiere es nochmals. Aber,, das weißt du: Du hast es ja schon getan. Ich habe deinen ersten Beitrag jetzt noch gefunden.
Ich schicke dir ganz viel Kraft und ein paar , die dich tragen und begleiten werden. Glaubst du an Engel ?
Viele Grüße Doro
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  #5  
Alt 22.12.2006, 23:20
3Jane 3Jane ist offline
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Registriert seit: 04.03.2006
Beiträge: 62
Standard AW: keine Chance?

Es tut mir sehr leid für dich. Es ist schwierig bei seine Mutter bzw. bei seinen Eltern solch eine Krankheit miterleben zu müssen, insb. wenn man selber noch in jungen Jahren ist.
Es ist wie meine Vorschreiben schon ausgedrückt haben: "Die Hoffnung stirbt zu letzt!" Gib nicht auf, an Wunder zu glauben. Bei manchen geht es schlecht aus, bei anderen wieder anders. Das kann bei deiner Mutter noch genau so sein. Jede Geschichte von den vielen Menschen die hier schreiben ist anders. Kein Krankheitsverlauf gleicht der anderen. Jedoch sollte man immer der Wahrheit ins Gesicht sehen und versuchen doch das Beste aus der Situation zu machen.
Niemand kann dir aus diesem Forum sagen, wie es um deine Mutter bestellt ist. Niemand hier kann dir sagen, ob eine Heilung noch möglich ist. Einzig und alleine die Ärzte deiner Mutter können dir ungefähr sagen, ob deine Mutter den Kampf verloren hat oder ob sie Mitten im Kampf ist.

Man liest aus deinem Text deine Verzweiflung heraus. Es wäre vielleicht für dich leichter, wenn du dich jemand anvertrauen könntes (Deine Ängste, Sorgen, deine Trauer und deine Wut)? Es gibt (zum. in Österreich) kostenlose psychologische Betratung und Betreuung bei der Krebshilfe. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn du dort ein persönliches Gespräch suchst. Mir hat es geholfen, einem solchen unabhängigen Menschen meine Ängste, Sorgen und die Trauer anzuvertrauen. Vielleicht findest du dort gute Ansprechpartner.

Ich wünsche dir und deiner Mutter alles erdenklich Gute
LG 3Jane
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  #6  
Alt 23.12.2006, 20:32
Träne Träne ist offline
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Registriert seit: 30.09.2006
Beiträge: 10
Standard AW: keine Chance?

Danke...danke für eure Antworten.
Es ist schon komisch, dass man in der heutigen Zeit in allen Ecken etwas von krebs hört.
Dauernd haben Personen in Filmen Krebs, und sterben daran. Oder es gibt Reportagen darüber. Und jedesmal weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll, wenn ich diese Bilder mit meiner Mutter im TV sehe.
Am liebsten würde ich dann umschalten... aber ich kann es ja nicht, weil ich nicht möchte, dass sie denkt, dass das alles so schwer für mich ist. Sie soll sich nicht auch noch Sorgen um mich machen müssen. Sie hat schon genug andere Sorgen. Genau deshalb kann ich nicht mit anderen darüber reden. Nicht mit Freunden und nicht mit jemandem aus meiner Familie.
Weil ich sie davor beschützen muss, dass sie auch mit dieser Krankheit konfrontiert werden. Und alle anderen haben ja auch ihre eigenen Sorgen, was ja auch völlig ok ist. Niemand hat heutzutage noch ein einfaches Leben... leider...
Danke für die Antworten. Ich werde um meine Mutter kämpfen und immer hinter ihr stehen. Und ich wünsche mir sehr, dass das auch etwas bewirkt. Ich denke auch, wie ihr, dass es das wichtigste ist, nicht die Hoffung aufzugeben... aber am Ende is ja doch fast jeder an krebs gestorben, der es mal hatte. Aber wie ihr schon gesagt habt, gibt es bestimmt auch ein paar Prozent die nicht daran gestorben sind...

Ob ich an Engel glaube?! Eigentlich nicht. Wo sind sie denn die ganze Zeit?
Aber vielleicht gibt es sie und sie bewahren uns noch vor schlimmeren Dingen?

Ein schöner Spruch: " Wenn du eine Träne von mir wärst, würde ich nicht weinen, aus Angst dich zu verlieren..."

Ich wünsche euch alle schöne Weihnachten....
Und hoffe, es werden noch ganz viele weitere schöne Weihnachten folgen ...

Liebe Grüße...
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