Ich brauche Hilfe!

[TochterTina]

Ich habe mich lange nicht mehr gemeldet. Doch online bin ich täglich.
Wir kämpfen immer noch. Das ist wirklich wie ein wunder meine mutter hat sich wieder etwas erholt. sie kann wieder alleine laufen und nimmt wieder aktiv am leben teil. Bis vor einem monat musste sie alle zwei wochen zur punktion des bauches ins krankenhaus. jetzt schon seid ca. 5 wochen nicht mehr. ihr bauchumfang nimmt täglich ab. weiß einer was das zu bedeuten hat? seid 2 tagen werden ihre beine allerdings wieder dicker. sie klagt auch über schmerzen im rücken und in der nierengegend. habe schon überall gegooglet aber das die aszites von selber wieder zurück gehen kann, habe ich nicht finden können. bitte wenn einer von euch so ein verlauf kennt, würde mich sehr über antworten freuen.
besorgte
Tochtertina

[Jutta Karin]

hallo,

als ich deinen Bericht gelesen habe,mußte ich dir umbedingt schreiben.

Meine Schwiegermutter hat genau das selbe wie deine Mutter.Leberkrebs durch Hepatitis C.Sie war jetzt ein Monat im Krankenhaus(Leberzirrose bekannt seit 7 Jahren),hatte Varizenblutungen,Aszites(wurde alle paar Tage punktiert).Dann wurde eine CT von der Leber gemacht:ein 4cm großer Tumor in der Leber,keine op möglich,auch keine chemo.Man kann nichts mehr machen.
Seit zwei Wochen ist sie jetzt zu Hause.Sie ißt sehr wenig,liegt viel und schläft.Was mich wundert:Auch bei meiner Mutter ist jetzt das Bauchwasser zurück gegangen.Sie bekommt zwar Tabletten zum Entwässern,aber im Spital mußten sie ständig punktieren.
Ich habe im Spital darum gebeten,ihr nichts von der Krebserkrankung zu sagen,denn ich weiß sonst gibt Sie sich auf.Ich liebe Sie sehr,und deshalb möchte ich Ihr die Zeit die Sie noch hat so angenehm wie möglich machen.

Auf meine Frage hin ob sie zur Kontrolle in die Ambulanz kommen soll,meinten die Ärtze nur,es werden so viele Komplikationen kommen,sie wird so oder so bald wieder im Spital sein.
Ärzte sehen das nüchtern,mir tut es im Herzen weh,wenn ich daran denke welchen Leidensweg Sie noch vor Ihr hat.
Zur Zeit hat Sie Gott sei Dank keine Schmerzen.Sie ist erst 61 Jahre.

Ich kann es immer noch nicht glauben,das es keine Hilfe mehr gibt.Man fühlt sich so machtlos.
Ich würde mich sehr über eine Antwort von Dir freuen

Lg.Jutta

[TochterTina]

Hallo Jutta,
tut mir sehr leid das deine schwiegermutter auch so krank ist. und sie ist noch einige jahre jünger als meine mam. es ist einfach schlimm mit anzusehen, wie sie täglich weniger werden. meine mutter verdrängt ihre krankheit und das sie daran sterben wird total. sie möchte jetzt ihre wohnung neu gestallten, weil sie gerne wieder nach hause möchte. sie ist seid anfang januar bei mir zuhause. wir versuchen ihr alles zu ermöglichen, mein bruder hat bereits ihre wohnung gestrichen, obwohl wir nicht glauben das sie dort alleine leben kann. aber was soll man sagen, das wird nichts mehr! dann würde sie sich auch aufgeben. sie ist seid etwa drei bis vier wochen wieder ziemlich aktiv. kann wieder einiges alleine und möchte auch wieder unter leute. doch ohne rollstuhl geht´s nicht. habe angst davor was noch kommt. man wiegt sich schnell wieder in sicherheit und weiß aber doch das es morgen schon wieder anders sein kann. ist es bei deiner schwiegermutter auch so das der bauch immer dünner wird? das ist nicht zu erklären, der pflegedienst ist auch ratlos. bei meiner mutter wurde auch seid einigen wochen nichts mehr untersucht. die ärzte sagen, solange es ihr gut geht keine untersuchungen. hoffe es bleibt bei euch und auch bei uns noch recht lange so.
ganz liebe grüße
Bettina

[Jutta Karin]

hallo tina,

ja bei meiner mutter ist auch der bauch immer weniger.was ja auch gut ist,denn der wasserbauch ist ne große belastung für sie.sie erspart sich dadurch ja auch eine punktion,die manchmal nicht angenehm waren.

bekommt deine mutter entwässerungstabletten?Was bekommt sie für ne Medikation?

Ich glaube die Diagnose Krebs ist immer ein Schock,mit dem man gar nicht so leicht umgehen kann.Überhaupt bei nahen Verwandten.

Ich wünsche mir vor allem,das meine schwiegermutter keine Schmerzen hat,sie ist in einem sehr guten Spital in Behandlung.Die Ärzte und Schwestern sind wirklich sehr nett.Da sie schon sieben Jahre Leberzirrose hat,ist sie dort auch schon lange in Behandlung.

Meine Mutter weiß zwar nicht das sie krebs hat,aber sie spürt es.Sie sagte vor ein paar tagen zu mir,das sie weiß das sie nicht mehr lange leben wird.Ich konnte nichts darauf antworten.Sie ist ne tolle mutter und auch ne tolle oma meinen kindern.Meine töchter lieben sie sehr,und ich weiß nicht wie sie darauf reagieren wenn ihre geliebte oma nicht mehr ist.Das wird sehr schmerzhaft.

Ich arbeite selbst in der altenbetreuung,und hab dadurch auch viel erfahrung,aber wenn es familie betrifft ist es doch was anderes.Da nützt dir die ganze erfahrung nichts.Ich weiß zwar was alles kommen kann,aber man hofft,und hofft ..... auf ein wunder.

Ich wünsche Dir ganz viel kraft

Liebe Grüße aus wien Jutta

[Jutta Karin]

hallo,

leider hab ich keine guten Nachrichten.Meine Mama ist vor 10 Tagen gestürzt,hat sich den Oberschenkel gebrochen.Dann mußten die Ärzte Sie drei Tage stabilisieren,und mit viel risiko ist Sie dann operiert worden.Vom Op kam Sie direkt auf die Intensivstation,wo man Ihr nicht mehr helfen konnte.

Sie ist heute friedlich eingeschlafen.Ich habe keine Mama mehr,meine Kinder keine Oma mehr.Ich könnte weinen,schreien.aber ich fühl mich so leer.
Ich werde Sie nie vergessen,und ich fürchte mich vor dem Begräbnis.
Ich weiß,es ist für meine Mama besser,die letzten Tage hat Sie so gelitten,aber ich kann keinen klaren Gedanken fassen.

Ich kann das alles noch nicht fassen.

MAMA ICH LIEBE DICH

Jutta

[TochterTina]

Hallo Jutta,
nehme dich in den arm. ich kann mir vorstellen wie es dir gerade geht. bei uns sieht es leider auch nicht besser aus. meiner mam geht es seid einer woche auch nicht mehr so gut. sie wird immer gelber und hat sehr starke schmerzen. ich bitte jeden tag zu meinem verstorbenen bruder und vater, das sie meine mam abholen. es ist so sehr schwer sie so leiden zu sehen.
denke auch du daran das deine mam jetzt ein kleiner engel ist und es ihr dort wo sie nun ist gut geht und keine qualen mehr erleiden muß.
irgendwann werden wir einander wieder haben.
tina

[fraunachbarin]

liebe jutta..
mein aufrichtiges beileid. nun ging es doch sehr schnell. deine mutter ist erlöst und du mußt lernen, mit dem verlust umzugehen. dazu wünsch ich dir viel kraft.
stille grüße von tine

[Jutta Karin]

hallo.

danke für die liebe unterstützung.Tut mir gut.

Freitag war die Beerdigung meiner Mama.Es nahmen sehr viele liebe Menschen daran teil.Aber an mir lief das alles irgendwie vorbei,kam mir vor wie in einen Film,als würde das alles nicht wahr sein.Erst als ich vor dem offenen Grab stand war mir klar,Das ist der Abschied.Ein Abschied für immer.

Ich vermisse sie so sehr

Jutta