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  #1  
Alt 23.08.2005, 20:26
mig93 mig93 ist offline
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Beiträge: 6
Böse Angst nach 3 Jahren?

Vor 3 Jahren erkrankte ich. Die anschließenden weiteren 4 Op`s habe ich gut überstanden. Überhaupt fühlte ich mich zu diesem Zeitpunkt sehr gut. Ich war mächtig stark. Natürlich belastete mich der Krebs. Aber ich war immer gut drauf und konnte vom Kopf und von der Einstellung her "Bäume ausreißen". Seit ca. 6 Monaten fühle ich mich schlecht. Ich bin häufig traurig und dann wieder (wenn auch immer seltener) gut drauf. Mein Onkologe sagt, daß ich die Krankheit jetzt erst verarbeite. Ich weiß nicht, ob ich das Glauben soll. Habt ihr evtl. ähnliche Erfahrungen gemacht?

Gruß
mig93
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  #2  
Alt 24.08.2005, 07:30
mago01 mago01 ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 18
Standard AW: Angst nach 3 Jahren?

Hallo mig93,
mir ergeht es genauso wie Dir!!!! Bin im Dezember 02 operiert, danach folgten Chemo und Bestrahlungen sowie Antihormontherapie. Die ersten zwei Jahre habe ich gut überstanden. Habe mir nicht allzuviele Sorgen gemacht und sehr positiv gedacht. Seit ungefähr einem halbem Jahr haben dann die "Grübeleien" angefangen. Ich versuche dagegen zu steuern und denke wie Dein Arzt, das wir erst jetzt anfangen, die Krankheit zu verarbeiten. Vielleicht kommt noch hinzu, daß ich die ersten zwei Jahre gedacht habe, die Chemo ist noch im Körper, die Bestrahlung tut ihr übriges, da kann nichts mehr kommen. Jetzt, wo die Nachuntersuchungen weniger werden und man zudem auch sehr häufig liest, daß sich nach drei Jahren Metastasen bilden, kommt die Angst in einem hoch. Hoffe, daß es sich hierbei nur um eine "Phase" handelt, die vorbei geht. Wenn die "Grübeleien" zu schlimm werden und ich nicht abschalten kann, spreche ich mit mir selbst und erlaube den "Gedanken" drei Minuten zu bleiben und setze mich dann auch in den drei Minuten damit auseinander. Nach der Zeit schalte ich ab und zwinge mich, an etwas schönes zu denken. Bei mir funktioniert es ganz gut.
Wünsche Dir, daß Deine "Grübeleien" nicht ganz Besitzt von Dir einnehmen und Du Augen auf die Dinge lenkst, die Dich beglücken.
Alles Liebe und einen schönen Tag!!!
Martina
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  #3  
Alt 24.08.2005, 08:14
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Registriert seit: 30.07.2005
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Beiträge: 3.389
Cool AW: Angst nach 3 Jahren?

Hallo Mig,

mir geht es ähnlich; die Brust OP Ende 2002, daran anschließend 8 Chemo-Zyklen, 31 Bestrahlungen und die AH-Therapie habe ich psychisch - auch nach Auffassung meiner Ärzte, Familie und Freunden - mit relativ viel Elan und Optimismus "gepackt".

Nach Chemo und Bestrahlungen und während der AHT ging es dann allmählich los, dass ich früh morgens beim Aufwachen starke Beklemmungen bekam. Dann hieß es raus aus dem Bett. Kaffee aufgesetzt und einige Zeilen am Computer, um diese elende Stimmung abzuwürgen - egal wie viel Uhr es war....

Nachdem ich nun Tamoxifen auf Anraten eines neuen Gyn gegen Evista eingetauscht habe, sind depressive Stimmungen und teilweise Knochenschmerzen e t w a s weniger geworden.

Durch den Austausch von Erfahrungen mit betroffenen Frauen und auch dieses Forum bin ich etwas gefestigter geworden und weiß vor allen Dingen, dass ich nicht die Einzige mit phasenweise Ängsten bin.

Dir alles Gute

mit herzlichem Gruß
__________________
Ilse
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  #4  
Alt 24.08.2005, 10:50
Benutzerbild von Martina Gundrum
Martina Gundrum Martina Gundrum ist offline
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Ort: bei Giessen (Hessen)
Beiträge: 233
Standard AW: Angst nach 3 Jahren?

Hallo ihr Lieben,

diese Ängste kann uns keiner nehmen, wir müssen lernen damit umzugehen.

Diese Ängste sind auch immer besonders stark an den Tagen oder Wochen,wo man eine Nachuntersuchung hat!

Aber durch den Austausch mit betroffenen Frauen und das positive Denken und die Zeit arbeitet für uns können wir doch frohen Mutes sein.

Mit der Zeit kommen Gedanken auf und man denkt an die Zeit zurück, wie man das geschafft hat und diese Energie aufgebracht hat zu dem Leben Ja zu sagen .

Aber das gehört dazu und es geht auch weiter mit frohen Mutes und das Leben hat so viel schönes noch zu bieten,nur man muß es zulassen.

Mit freundlichem Gruß
__________________


Das Leben ist eine Flamme und wir leben mit einer unsichtbaren Sonne in uns.
(Sir Thomas Brown)
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  #5  
Alt 24.08.2005, 11:23
Birgit W. Birgit W. ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 10.03.2004
Beiträge: 21
Standard AW: Angst nach 3 Jahren?

Hallo Mig,
bei mir ist es jetzt 1 1/2 Jahre her, und diese Ängste kenne ich nur zu gut.
Besonders vor den Nachsorgeuntersuchungen bin ich das reinste Nervenbündel.
Gestern beispielsweise hatte ich ein Brust-MRT und konnte tagelang vorher nicht schlafen und kaum etwas essen. Unter meiner Narbe habe ich nämlich seit geraumer Zeit einen Knubbel, der aber schon mit Mammo (trotz Silikon) und Ultraschall abgecheckt wurde. Dann mußte ich gestern noch 2 Stunden auf das Ergebnis warten, es war die Hölle. Und dann noch überall die armen Leutchen mit ihren Tüchern und Perücken, nebenan sind ja die Bestrahlungen... Wenn meine Mutter nicht zur Unterstützung mitgekommen wäre, ich glaub, ich wär durchgedreht. Ich war klitschnaß geschwitzt. Dann endlich kam der Arzt und meinte, es wäre alles OK. Dieser Knubbel ist nur eine Verhärtung der Narbe. Also kein Rezidiv, das hätte man wohl erkennen können. Mußte 3 x nachhaken, ich konnte es nicht glauben. Er hat dann sogar den Prof. geholt, der mir das nochmal bestätigte. Bin so happy!!!
Jetzt geht es mir wieder besser, bis zur nächsten Nachsorge. Außer, wenn ich von Rezidiven oder Metastasen-Neubildung lese oder höre, dann falle ich sofort wieder in ein tiefes Loch.
Ich versuche dannn, mich irgendwie abzulenken. Einen Spaziergang im Wald zur Entspannung, abends auch mal weggehen zum Tanzen, dann vergesse ich den ganzen Mist - wenigstens für ein Weilchen.
Das ist bei mir ein richtiges Auf- und Ab. Einerseits könnte ich Bäume ausreißen und mich an vielem freuen, andererseits denke ich manchmal, daß alles keinen Zweck mehr hat.
In positiven Momenten sage ich mir aber immer wieder, ich habe schon so vieles geschafft, jetzt geht es aufwärts!!! Will nur hoffen, daß es auch so bleibt.
Grüßchen sterni
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  #6  
Alt 24.08.2005, 18:26
mig93 mig93 ist offline
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Registriert seit: 23.08.2005
Beiträge: 6
Standard AW: Angst nach 3 Jahren?

Vielen Dank für eure Mitteilungen.

Anfang September habe ich einen Termin bei einer Psycho-Onkologin. Dieses hatte mir mein Onkologe empfohlen. Ich weiß ja noch nicht einmal ob es wirklich die Angst vor einer weiteren Erkrankung ist, oder ob es andere Probleme gibt. Dieses "2 Minuten" zulassen kann ich nicht praktizieren, da mir dann sofort die Tränen kommen und wenn ich mich dann frage "Warum wein ich jetzt?", weiß ich keine Antwort. Da ich beruflich sehr gefordert werde, geht es mir tagsüber ganz gut. Allerdings bin ich sehr gereizt. Wenn ich nicht erst Urlaub gehabt hätte könnte man glauben ich bin urlaubsreif.

Ach sorry, ich hoffe, daß ich diese Krise schnell überstehe.

Gruß
Mig
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  #7  
Alt 24.08.2005, 23:21
aufwärtselke aufwärtselke ist offline
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Registriert seit: 22.02.2005
Ort: NRW
Beiträge: 32
Lächeln AW: Angst nach 3 Jahren?

Hallo Mig,
schlecht drauf sein kann viele Gründe haben, dass Du einen Therapeuten aufsuchst ist mit Sicherheit gut.
Bei mir kam die Hängerphase von dem "Hormonentzug" (hatte direkt nach brusterhaltender Op 07/2003 Entfernung der Eierstöcke und Gebärmutter)
Kann das sehr gut vergleichen, da ich zwei Jahre vor der Geburt unserer 14jährigen Tochter eine erhebliche Störung des Hormonhaushaltes hatte. Das führte zu starken Depressionen, morgens aufstehen und glauben nicht aufstehen zu können, alles ist schwer und jede Kleinigkeit kann nur mir äußerster Kraftanstrengung erledigt werden, übrigens ein sehr schleichender Prozess, man denkt, na ja, man wird krank oder ist einfach nicht gut drauf. Zum Schluss war ich zu keiner Gefühlsregung mehr in der Lage. Bekam dann entsprechende Hormone, wieder ein langer Prozess, bis ich die Depressionen ablegen konnte.
Und genauso ging es mir nach Beendigung der Chemo, Bestrahlung, wunderschönen REHA, derselbe Ablauf wie damals, wieder ein schleichender Prozess. Mein Onkologe meinte auch Verarbeitung und ich nahm Antidepressiva für ca ein Jahr, damit ging es mir relativ gut. Dann habe ich mit Hilfe einer Heilpraktikerin auf pflanzliche Mittel umgestellt . Es dauerte wieder sehr lange, aber seit ca. Anfang des Jahres kann ich wieder lachen, ein super gutes Gefühl ;-), das möchte ich nieeeeee wieder verlieren. Trotzdem kann ich mich nicht davon freisprechen, auch zwischendurch mal Angst oder Sorgen oder Grübeleien zu haben,(zur Zeit auch, meine Nachsorgetermine stehen an) Es sind Gefühle, auch die gehören zu mir, aber sie sollen mich nicht beherschen. Sollte der Krebs meinen, mich wieder in Besitz nehmen zu wollen, werde ich mich dann darum kümmern, aber vorher will ich leben, lachen und viele Gefühle, hauptsächlich schöne haben.
Vielleicht konnte ich Dir ein bißchen mit meiner Ausführung helfen, würde mich freuen :-)
Liebe Grüße Elke

Geändert von aufwärtselke (24.08.2005 um 23:24 Uhr)
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