Brustkrebs erkannt, Behandlung "erst mal abwarten"?!

[DominikW]

Hi Leute,

zuallererst geht es hier nicht um mich, sondern um eine gute Bekannte (bin selbst männlich).

Also, es geht um folgendes: Meiner Bekannten wurde vergangenen Donnerstag die Diagnose Brustkrebs gestellt. Vorgeschichtlich wurde bei ihr vor 2 Jahren schon Schilddrüsenkrebs diagnostiziert und die halbe Schilddrüse entfernt (keine weitere Therapie nach der OP).
Das jetzige Karzinom soll 6mm groß sein und in der linken Brust sitzen. Nun denkt man sich: "Mist!" - und in meinem Fall folgt darauf recht schnell "das große Googlen" nach mehr Infos.
Das obige ... ist mir nun nicht ganz klar. Soll es Nach der OP bedeuten oder nach der Diagnostizierung? Und wenn nach der Diagnose, wann sollte die eigentliche OP zur Entfernung des Karzinoms nun erfolgen?

Der Grund der Frage ist folgender: Das behandelnde Krankenhaus / der behandelnde Arzt machte gegenüber meiner bekannten die Aussage, dass Krebs unter 1cm von ihm so nicht weiter behandelt wird. Meine Bekannte solle doch in 6 Monaten (!) wiederkommen und vorher ab und an mal selber tasten, wenn sie was spürt natürlich direkt vorbeikommen.

Nun habe ich selbst anfang des Jahres Hodenkrebs diagnostiziert bekommen - auch im Frühstadium. Trotzdem war das Prozedere bei mir ein ganz anderes. Ein Tag (!) später direkt die OP, 2 Tage später CT, 3 Wochen nach der OP Anfang der Chemotherapie. Nun ist Hodenkrebs ja (soweit ich weiß) sehr gut heilbar und nicht so aggressiv wie Brustkrebs. Deshalb bin ich gerade sehr unsicher, ob die geplante "Behandlung" dieses Arztes wirklich so ihren Sinn macht, gerade auch bzgl. der Vorgeschichte meiner Bekannten.

Bevor ich da aber weitere Maßnahmen unternehme wollte ich erst bei euch hier weiter nachfragen, ob das vielleicht doch sinnvoll ist. Meinen eigenen Onkologen werde ich deshalb auch nochmal kontaktieren.

Es wäre toll, wenn ihr mir weiterhelfen könnt.

Beste Grüße,
Dominik

[Taglilie]

Lieber Dominik,
Wenn das so stimmt, wie Deine Bekannte Dir erzählt hat, nämlich dass man wirklich Brustkrebs diagnostiziert hat, dann würde dieser Arzt m.M. nach mehr als grob fahrlässig handeln. Wurde denn eine Biopsie gemacht? Denn nur so kann man eindeutig Brustkrebs feststellen. Wenn ja, wie lautet ihre Tumorformel? Diese Aussage, dass Frau erstmal abwarten soll, kenn ich eher von unklaren Mammographiebefunden, bei denen man im Ultraschall nix sieht, also auch nicht biopsieren kann. Das muss dann aber kein BK sein. Trotz alledem würde ich persönlich "sowas" nicht in meiner Brust lassen wollen. Vielleicht kannst Du Deiner Bekannten ja empfehlen, in ein gutes Brustzentrum zu gehen, um eine Zweitmeinung einzuholen. Denn ihr jetziger Arzt scheint ja mit dem Befund, wie der auch immer ist, völlig überfordert zu sein. Dort kann sie auch der Hausarzt überweisen.

[Pfalzlerche]

Hallo Dominik,

ich würde Deiner Bekannten raten, sofort ein zertifiziertes Brustzentrum aufzu-
suchen. Mir scheint auch, dass der Arzt mit der Diagnose überfordert ist und es ist sowieso besser, noch eine Zweitmeinung einzuholen.

LG

Doris

[Susi04]

Hallo Dominik,

Du schreibst von einer guten Bekannten. Kann es sein, dass diese Bekannte dir vielleicht nicht sagen will, wie die Therapie aussieht?

Ich habe Einzelheiten damals auch nicht mit Bekannten besprochen

Susi