Mein Freund hat Darmkrebs

Hallo,
bei meinem Freund wurde Darmkrebs diagnostiziert. Er hat sich total zurückgezogen und klammert mich aus seinem Leben total aus. Ich bin ganz traurig und weiss nicht so recht, was ich tun kann als warten. Hat jemand von Euch auch solche Erfahrungen gemacht?

Hallo Michaela! Das darfst Du nicht persönlich nehmen.Dein Freund muß mit der Diagnose erstmal selbst fertig werden, da kann er wahrscheinlich mit anderen nicht darüberreden, das kommt später wieder.Ich habe auch so gehandelt, hab meinem Mann die Diagnose per Sms mitgeteilt, weil ich nicht sprechen wollte,ich wollte auch niemand sehen, vorallem wollte ich die gutgemeinten
hoffnungmachenden Sprüche nicht hören, wie "wir schaffen das gemeinsam...usw."Ich wußte damuß ich ganz allein durch, kein noch so liebevoller Partner kann Dir die OP, Chemo, Bestrahlung und was sonst noch alles ansteht abnehmen.Ich bin in der Zeit der Behandlung sehr agressiv und dünnhäutíg geworden. Erst in der Reha fand ich wieder zu meiner alten Lebenseinstellung zurück.
Ich kann Dir nur raten lasse Deinem Freund Zeit, zeige Ihm das Du Ihn liebst und für Ihn da bist, aber zwinge Ihn nicht zum Reden wenn er nicht will. Es ist halt ein gewaltiger Einschnitt ins Leben, das kann man nicht so einfach abschütteln wie einen Schnupfen oder ein gebrochenes Bein.
Ich wünsche Dir viel Kraft und viel Geduld und Zuversicht.ES kommt der Tag wo alles wieder gut wird.
Herzliche Grüße Waltraud

Vielen Dank für deine Antwort.
Es hilft mir wirklich sehr, dass es wohl vielen Betroffenen so geht. Deinen Rat nehme ich mir zu Herzen. Es fällt mir zwar schwer, ihn allein zu lassen, aber es ist wirklich das was er möchte und ich akzeptiere das. Danke nochmal für deine Worte. Ich wünsche dir und deinem Mann für die Zukunft alles Liebe.

Michaela

Liebe Michaela

Ich selbst bin 25 Jahre alt und habe letzten Sommer die Diagnose Darmkrebs mit Lebermetastasen erhalten. Wenn ich Euch am Anfang Eures Weges irgendwie helfen kann, so schreib mir doch. Meine Freundin hat mich auf meinem ganzen Krankheitsweg begleitet. Auch sie hilft Euch sicher gerne weiter.

Gruss, Steff