Nach 6 Zometa Infusionen innerhalb der letzten 3 Jahre muss Zahn gezogen werden

[Terri]

Hallo ihr Lieben,

nach 6 Zometa Infusionen innerhalb der letzten 3 Jahre muss nun ein Zahn bei mir gezogen werden.

Mein Zahnarzt (dem ich seit 20 Jahren vertraue) ist der Ansicht, dass ein Antibiotikum vor und nach der Zahnextraktion ausreicht. Ansonsten bräuchten keine Maßnahmen getroffen werden. Wie man hier lesen kann, gab es da allerdings doch recht unterschiedliche Ansätze...

Jetzt bin ich ein wenig verunsichert
Gibt es mittlerweile vielleicht schon neue Erkenntnisse/Erfahrungen zu dem Thema?

Vielen Dank und
liebe Grüße
terri

[Mary-Lou]

Hallo Terri,

zumindest wäre eine speicheldichte Naht unter Antibiotika-Einnahme noch eine Option für Deine vorgesehene Zahnextraktion. - Allerdings bin ich nach wie vor der Meinung, dass das Thema "Zahnbehandlung unter Bisphosphonaten" von den meisten Zahnärzten noch etwas nachlässig behandelt wird und nur die wenigsten sich überhaupt mit dem Thema beschäftigen . . . Immerhin ist es jetzt schon Lehrstoff an der Uni für die Studenten für die Zahnärzte von morgen

Ich finde Vertrauen in seinen Behandler ganz wichtig, allerdings kann ein grenzenloses Vertrauen manches Mal etwas gefährlich sein. Warum holtst Du Dir nicht eine zweite Meinung bei einem Kieferchirurgen, der mit dem Umgang von Bisphosponat-Patienten Erfahrung hat, ein?

Lieben Gruss und alles Gute für Dich

[allgaeu65]

Also ich bekomme auch Zometa und habe letztes Jahr eine neue Brücke bekommen.
Mein Zahnarzt weiß Bescheid und hatte mir die Zweifel genommen. Es ist gut verlaufen und ich habe keine Probleme gehabt oder bekommen.

[bibbiblumenkind]

Hallo!

Nach aktueller Leitlinie wird eine systemische antibiotische Abschirmung beginnend einen Tag vor der Operation empfohlen, sowie atraumatische Operation, sorgfältige Abtragung scharfer Knochenkanten und eine primar plastische Deckung.

Wenn Dein Zahnarzt meint, den Zahn leicht extrahieren zu können und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen ( wie Mary-Lou schon beschreibt), bist Du dort auch weiter gut aufgehoben.
Manche Extraktionen sind unter Umständen aber komplizierter und entsprechend auch Komplikations-anfälliger, dass tatsächlich ein Mund- Kiefer- Gesichtschirurg ans Werk sollte, da er diese einfach besser beurteilen und beherrschen kann.

Eine NEUE Brücke wie bei Allgäu ist kein chirurgischer Eingriff und kann auch unter bzw. nach Bisphosphonattherapie ggf. (auch hier gibt es Ausnahmen) ohne antibiotische Abschirmung stattfinden.

Generell wird angenommen, dass bis zu zehn Jahre nach Bisphosphonat-Einnahme mit Medikamenten induzierten Komplikationen (wie z.B. einer Kiefernekrose) zu rechnen ist. Genaue Daten und exakte Empfehlungen gibt es bisher jedoch nicht.

Viele liebe Grüsse und einen schönen Sonntag noch
Bibbiblumenkind

[suze2]

hallo,
laut meinen infos ist der unterkiefer gefährdeter, das würde ich auch noch besprechen.
außerdem natürlich die frage wie viele wurzeln der zahn hat usw. bei mir wurde erstens antibiotika abschirmung, nachbehandlung mit einem antibiotikum speziell gegen anaerobe keime (bähh! da ja eben unter der dichten naht genau die gefahr besteht), und ja vernähung der wunde und deckung mit einem stück wangenfett.
ich habe freundinnen, die "nix" gemacht haben, weil der zahnarzt es nicht so genau wusste, habe auch welche, die implantae erhielten. es stimmt, dass viele zahnärzte es auf die leichte schulter nehmen. passiert ist in meinem umkreis nichts, das risiko ist aber natürlich immer vorhanden und wird mit der zeit kleiner. 10 jahre, wie bibbi schreibt, ist so ein richtwert.
alles gute
su

[Terri]

Vielen Dank für eure Antworten,

nun, betroffen ist ein großer Backenzahn im Oberkiefer, und der wird lt. Zahnarzt wohl recht leicht rausgehen. Also eigentlich keine große Sache...

Mein Zahnarzt war auch recht gut drin im Thema Bisphosphonate, also ist das Vertrauen schon da bei mir, aber es geht doch nichts über die hier geballten Erfahrungen

bibbiblumenkind, Gibt es tatsächlich Leitlinien dazu? Das wäre ja hilfreich, wenn ich doch nochmal ein Gespräch mit meinem Zahnarzt führe.

Mal schauen, ob ich in den nächsten Tagen noch eine Zweitmeinung bei einem Fachmann erhalten kann.

Nochmals herzlichen Dank an alle

liebe Grüße
Terri

[bibbiblumenkind]

Hallo Terri!
Leider kann ich nicht verlinken und weiß auch nicht, WAS man genau verlinken DARF....
Guck mal unter dgzmk.de, Leitlinien. Da irgendwo gibt es Informationen zu Bisphosphonat assoziierten Kiefernekrosen.
Viel Glück!
Bibbiblumenkind