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#1
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe Nina,
dein letzter Eintrag ist ja nun leider schon ein paar Tage her. Ich hoffe, das es keinen negativen Grund dafür gibt. Ich wünsche Euch trotzdem erstmal ein gutes Jahr 2017. Ist die bisherige Planung so geblieben? Ich bin im Moment echt ein bisschen sprachlos, was ihr im Moment ertragen müsst. Man ist so hilflos und sucht nach aufmunternden Worten, doch gerade in solchen Augenblicken scheint das Hirn irgendwie auf "Notfallmodus" zu schalten. Ich drücke euch alle meine Daumen und hoffe so sehr, das deinem Mann geholfen werden kann. Bitte melde dich, wie es euch geht. Ganz liebe Grüße Ralf |
#2
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Dann will ich mal ein Lebenszeichen geben.
Es ist alles ein Auf und Ab. Sind am 01.01. nach Regensburg gereist, weil mir so wichtig ist, dass nun der beste Arzt auf diesem Gebiet meinen Mann behandelt. Dr. P. Ausgemacht war, dass am 3.1. die Bauchspiegelung stattfindet und am 09.01. bei Machbarkeit die HIPEC Nr.2 Nun waren wir da und haben gemeinsam mit einem anderen beratenden Arzt beschlossen, dass Bauchspiegelung eigentlich nicht angezeigt ist, weil ja sowieso ein größerer Schnitt wegen der Darmverengung durch Tumor erfolgen muss. Dann stellte sich raus, dass Dr.P. am 09.01. garnicht operieren kann. Also würde OP auf 11.1. verschoben und nun steht Dr. P. auf dem OP-Plan. Deshalb sind wir wieder ins Rheinland gereist, so viel Geld haben wir ja nun auch nicht, die ganze Zeit dort in Pensionen zu übernachten. Komisches Gefühl wieder zu Hause zu sein, nachdem man so fest davon ausgegangen ist, man kommt erst wieder nach Hause, wenn die Würfel gefallen sind. Es ist alles möglich. Krebsfreie OP-Ergebnisse oder "wir-schaffen-es-nicht-mehr"-OP. Jetzt hoffe ich nur, dass das ewige Warten alles nicht schlimmer macht. Meinen Zustand und den meines Mannes in Worte zu fassen ist eigentlich nicht möglich. Bin nur froh, dass er körperlich keine Schmerzen hat. |
#3
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
... um dem ganzen jetzt noch einen drauf zu setzen, geht es meiner Mutter gestern Abend sehr schlecht. Mein Bruder und ich hatten den Eindruck "Schlaganfall" und/ oder Lungenentzündung. Wegen des Infekts kann ich jetzt nicht zu ihr, sonst bringe ich das mit nach Hause und die lebenswichtige OP meines Mannes ist gefährdet. Sie hatte total Atemnot und hat nur noch verwaschen gesprochen. Zum Glück ist mein Bruder vom Fach, Psychiater, und hat sich den ganzen Tag um sie gekümmert.
Er hat entschieden, sie nicht in ein Krankenhaus einzuweisen. Morgen sehen wir weiter. Motorische Schwierigkeiten bleiben, verwaschene Sprache ist weg. Sie hat den ganzen Tag geschlafen und meine Bruder hat eingekauft, sauber gemacht etc. Er glaubt jetzt an verschleppten Infekt und will sie morgen zum hausarzt schicken. Nur wie soll sie da allein hin? Es ist alles ein bisschen viel... |
#4
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe Nina,
was ist nur bei euch los? Geht nicht ein bisschen weniger? Ich drücke euch so sehr die Daumen, das mit deinem Mann die bessere Alternative "krebsfrei" erkämpft werden kann. Und das die HIPEC II ohne Komplikationen über die Bühne geht. Eigentlich fass ich es nicht, das nach doch relativ langer Zeit dieses Monster wieder aufgetaucht ist... Manchmal könnte man am Leben verzweifeln! Auch deiner Mutter die besten Wünsche... Und dir ein Riesenkraftpaket. Wir sagen uns immer und immer wieder: wir wachsen an unseren Aufgaben. Sind aber froh, wenn das Wachstum mal Pause macht. Ganz liebe Grüße Ralf |
#5
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Nichts geht mehr...
Regensburg hat OP aufgegeben. Stenosierender Tumor und alles noch drinnen. Morgen wird uns Palliativ-Chemo vorgeschlagen. Doch was soll sie bringen? Der Darm war schon im Dezember auf 9mm verengt. Ich kann und will nicht mehr. Oder habt ihr noch Ideen? |
#6
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe Nina.
Das Leben kann mehr als grausam sein. Ich bin betroffen von Deiner schlechten Nachricht. Zitat:
Mit vielen Grüßen. Wolle2. Geändert von gitti2002 (11.01.2017 um 22:38 Uhr) Grund: Zitatcode eingefügt |
#7
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AW: Wo nimmt man Kraft her?
Liebe Nina,
bisher habe ich nur still bei Dir mitgelesen, aber jetzt möchte ich Dich einfach nur fest umarmen. Das muss heute der absolute Schock für Dich gewesen sein - dafür gibt es keine tröstlichen Worte. Nur so viel: Du bist nicht alleine, wir sind für Dich da! Aber ich glaube trotzdem daran, dass es für Deinen Mann Hoffnung gibt. Auch wenn eventuell jetzt momentan keine OP möglich ist, mit den richtigen Ärzten und den richtigen Therapien kann es Dein Mann schaffen. Er ist noch jung und in stabiler Verfassung - und er hat Dich an seiner Seite und Du kämpfst mit ihm, Ihr kämpft zusammen. Visualiere die Heilung Deines Mannes immer wieder, die Macht der Gedanken sind stark. Als mein Vater im künstlichen Koma lag, schwach, abgemagert, sterbenskrank - habe ich immer wieder visualisiert, dass er wieder gesund wird und es ihm gut geht. Ich habe ihn beim Einkaufen gesehen, beim Autofahren, im Sommer am See - fröhlich, lachend, gesund und munter. Und obwohl es nicht so aussah, die Chancen waren sehr gering: Heute geht es ihm wieder sehr gut - mit kleinen Einschränkungen, aber die sind so winzig, daß sie gar nicht erwähnenswert sind. Liebe Nina, gib nicht auf, auch wenn heute ein schwarzer Tag gewesen ist. Wichtig ist, dass die Ärzte jetzt sofort handeln und Dein Mann schnellstmöglich mit der Chemo beginnt. Alles Liebe und viele liebe Gedanken und ein riesengrosses Kraftpaket an Dich und Deinen Mann!!! Bettina |
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