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  #796  
Alt 16.07.2012, 22:28
Selena74 Selena74 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Ich wünsche Dir viel kraft.. Ich kann mir vorstellen ,s ehr gut sogar wie es Dir gerade geht.. Ich war 33 und mein Sohn gerade 15 Monate alt, als meine Mama starb.


Zitat:
Zitat von Estella81 Beitrag anzeigen
Hallo Zusammen,

ich möchte mich hier auch mal mit melden, wenngleich es mir so wahnsinnig schwer fällt ! Mir steht euer Schicksal noch bevor...meine Mama hat Krebs mit multiplen Metastasen in Leber, Bauch und Lunge. Sie bekommt extrem starke Schmerzmittel und isst fas nichts. Bekommt aber Infusionen. Keiner weiß, ob Sie noch mal eine Chemo verkraftet...
Aber fakt ist, meine Mama ist mein Leben, ich weiß nicht wie ich ohne Sie weitermachen soll. Zudem bin ich schwanger und kann mich gar nicht richtig auf das Baby freuen, denn ich wöllte so gern daß Sie auch noch was davon hat. Sie ist erst 55 und wie das bei einer richtigen Mama ist, ist und war Sie bisher immer die einzige Person die mich wirklich richtig verstanden hat !!!
Ich habe das Gefühl mein Leben geht zu Ende...obwohl ich ein neues in mir trage. Meine Mama ist meine beste Freundin und ich kann auch nicht mehr anders als weinen, weinen, weinen...manchmal habe ich das Gefühl ich bin in einer anderen Welt...ständig Angst, ich kann keine Nacht mehr wirklich schlafen, fantasiere und rufe nach meiner Mama...auch mein Freund kann mir nicht helfen...niemand...wenn ich nicht schwanger wäre, wüsste ich nicht ob ich weiter machen kann, aber so bin ich ja gezwungen...man ist so hilflos...und hat ständig das Gefühl zusammenzubrechen. Warum gibt es nichts, was einem hier helfen kann ?

LG an alle da draußen von Sabrina.
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  #797  
Alt 17.07.2012, 13:05
Bina1982 Bina1982 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe sabrina,
ich wünsche dir und deiner Mama weiterhin ganz viel Kraft von ganzem Herzen. ich weiß wie du dich fühlst. Meine Mum ist auch erst 53 Jahre alt gewesen...ich habe sie vor 9 Monaten verloren und sie fehlt mir unendlich. Sei stark für sie und für das baby das du ihn dir trägst.

....der Sohn meines Bruders ist jetzt 6 Wochen alt.......

Liebe Grüße Sabrina
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  #798  
Alt 17.07.2012, 20:14
Blueeyes37 Blueeyes37 ist offline
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Beiträge: 78
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Sabrina,

es tut mir leid für Dich das Du das durchmachen musst, sei stark für Dein Baby.
Ich weiß wie es Dir geht, ich bin 34 und habe meine Mama vor 6 Monaten mit 52 Jahren an diese Sch... Krebs verloren, mein Sohn ist 3 und war das ein und alles meiner Mama.
Ich wünsche Dir viel Kraft.

Liebe Grüße

Sandra
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  #799  
Alt 29.08.2012, 10:42
Denise1988 Denise1988 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo an euch alle,

jetzt sitze ich hier und stelle fest, wie schwer es doch ist, auch nur einen vernünftigen Satz zu schreiben.

Auch ich muss mich nun mit dem bevorstehenden Tod meiner geliebten Mama auseinander setzen. Letzten Donnerstag haben wir erfahren, dass die Ärzte auch die dritte Therapie einstellen. Der verdammte Krebs wehrt sich mit aller Gewalt und es ist so grausam zu sehen, was er meiner Mama antut!
Die Zeit die uns noch bleibt, beschränkt sich auf sehr wenige Monate - 6-8 Wochen, vielleicht mehr oder weniger! Ärzte sind keine Götter oder Wahrsager, so hoffe ich inständig, dass sie noch länger bei mir bleibt!

Ich bin 23 Jahre alt, meine Mama gerade einmal 52 und ich ringe um Luft bei dem Gedanken sie schon bald beerdigen zu müssen. Ich bin einfach so fassungslos, schockiert und im selben Moment fühle ich mich so leer! Es fühlt sich an, als würde das alles gar nicht uns passieren und im nächsten Moment ist es wieder so real... Ein schlag ins Gesicht.

Ich habe Angst vor dem was kommt! Ich habe Angst davor mein Leben ohne sie zu leben! Sie wird nicht in ein paar Jahren auf meiner Hochzeit tanzen und auch meine Kinder nie kennen lernen können! Dabei wäre sie eine so großartige Oma!

Ich bin so dankbar, dass ich meine Familie habe - sie geben mir halt. Ich schäme mich aber fürchterlich für meine Gedanken!

Ich weiß, dass mein Vater sehr damit zu kämpfen hat, auch wenn meine Eltern seit ca 2 1/2 Jahren getrennt leben. Auch er wird in ein Loch fallen wenn sie stirbt. Aber es fällt mir schwer ihm das zu zugestehen! In meinem Kopf artet das in eine Art Wettstreit aus, wer sie mehr lieb hat!

Meine Tante kann mich gut verstehen, meine Oma starb im letzten Jahr und war auch noch nicht sehr alt, aber sie war Anfang 70! Warum muss meine Mama schon so früh gehen?!? In meinem Herzen kommt bei diesem Gedanken Eifersucht auf, dass meine Tante 47 war, als sie Abschied nehmen musste!

Mein Freund ist sooooo großartig!!! Ich liebe ihn sehr! Er ist immer für mich da und geht so toll auf mich ein!!! ABER wenn es mir gerade einmal schlecht geht und er nicht so reagiert wie ich es mir gerade wünsche, kommt sofort Frust in mir auf!!!

Ich fühle mich wie der GRÖßTE Egoist der Welt!!! Ich hoffe, dass diese dämlichen Gedanken bald wieder gehen!!!
Es ist zwar irgendwie unangenehm die Gedanken aus zusprechen bzw. sie nieder zu schreiben, aber es befreit mich irgendwie auch!

Ich hoffe, ihr verzeiht mir diesen Roman und dass es wahrscheinlich auch ein bisschen wirre ist, aber vielen Dank für eure Aufmerksamkeit

Liebe Grüße,
Denise
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  #800  
Alt 30.08.2012, 20:24
Aquintos Aquintos ist offline
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Ort: Krefeld
Beiträge: 109
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Denise,

ich kann Deine Sorgen und Gedanken gut verstehen.

Als mein Papa im Mai gestorben ist (mit 64) und ich ein paar Tage später mit dem Rad unterwegs war, hätte ich alle "alten Säcke" die ebenfalls mit dem Rad unterwegs waren, steinigen können.
Wieso fahren DIE noch Rad und mein Papa NIE mehr.
Ich hatte eine Wut auf jeden "alten" Mann, der mir begegnet ist und dachte: "Die sind mindenstens 20 Jahre älter und leben noch....und Papa ist tot."
Alles erschien so ungerecht! Wieso ER, wieso nicht Person XY?

Auch mit der Aussage "Vielleicht noch 4-6 Wochen" muss man erstmal klarkommen. Da ist ein Endpunkt in Sicht, vielleicht ein Datum sogar...
Meine Mutter hat bei 6 Wochen ein Kreuz auf den Kalender gemacht, nach dem Motto: Bis dahin haben wir ihn noch!
Als aber nach 4 1/2 Wochen mein Papa verstorben war stand meine Mutter ratlos vor Ihrem Kalender: "Hm, aber da fehlen doch noch 1 1/2 Wochen. Das ist nicht fair!".

Du siehst also, daß auch andere "seltsame" Gedanken haben in dieser Ausnahmesituation. Schön, daß Dein Freund Dir beiseite steht und auch Deine Tante. Die nächste Zeit wird nicht einfach.

Halt die Ohren steif; alles Gute und bis bald.
Aqui
__________________
Man sieht die Sonne langsam untergehen; und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.

Papa: *31.01.1948 +19.05.2012
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  #801  
Alt 30.08.2012, 20:48
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Ort: am Jadebusen
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

liebe aqui!

es ist so schön, dass du es beim namen nennst!
mein mann ist selbständiger akustiker- und optikermeister, ich arbeite in der firma mit.
wir haben dementsprechend viel mit "älteren" menschen zu tun. und es gibt so manchen 90jährigen, der (die) über ihr gehör nörgeln, weil es ja trotz hörgerät nicht ein "neues" bzw. das alte ohr ist.
ich war manchmal sooo wütend auf diese menschen, habe gedacht, ihr mit 90 jahren meckert über euer hören, aber meine ma musste mit 63 sterben!!!

ja, manchmal hadern wir mit dem schicksal, können es nicht verstehen, weil es einfach viel zu weh tut.

aqui, danke für deine offenen worte, auch wenn ich jetzt über diesen punkt hinaus bin, lag er mir so manches mal quer, und jetzt habe ich ihn auch mal rausgelassen...

im übrigen mag ich total gerne diese alten menschen, meistens sind sie unglaublich liebenswert und haben solch eine lebensweisheit, der ich immer wieder gerne zuhöre und auch dazulerne.

liebe grüsse, dani
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  #802  
Alt 08.09.2012, 23:20
lunamoon79 lunamoon79 ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Estella81,
ich habe deinen Beitrag erst jetzt gelesen, wie geht es dir? Ich war bis jetzt stille Mitleserin dieses Forums.
Meine Mutter starb letztes Jahr an BSDK, ich war in der 37 Schwangerschaftswoche. Ich saß 8 Wochen am Sterbebett meiner Mutter, es war eine furchtbare Zeit. Die Menschen in meinem Umfeld, Ärzte, Hospizmitarbeiter ... sie waren alle überfordert mit unserer Situation. Aber ich war stark ... für mein Kind, für meine Mutter, sie hätte sich nie verziehn wenn ihrem Enkel etwas zugestoßen wäre. Sie sagte mal zu mir "was tuhe ich dir an" ddieser Satz verfolgt mich bis heute in meinen Träumen ... Melde dich mal.

Lunamoon79

QUOTE=Estella81;1130176]Hallo Zusammen,

ich möchte mich hier auch mal mit melden, wenngleich es mir so wahnsinnig schwer fällt ! Mir steht euer Schicksal noch bevor...meine Mama hat Krebs mit multiplen Metastasen in Leber, Bauch und Lunge. Sie bekommt extrem starke Schmerzmittel und isst fas nichts. Bekommt aber Infusionen. Keiner weiß, ob Sie noch mal eine Chemo verkraftet...
Aber fakt ist, meine Mama ist mein Leben, ich weiß nicht wie ich ohne Sie weitermachen soll. Zudem bin ich schwanger und kann mich gar nicht richtig auf das Baby freuen, denn ich wöllte so gern daß Sie auch noch was davon hat. Sie ist erst 55 und wie das bei einer richtigen Mama ist, ist und war Sie bisher immer die einzige Person die mich wirklich richtig verstanden hat !!!
Ich habe das Gefühl mein Leben geht zu Ende...obwohl ich ein neues in mir trage. Meine Mama ist meine beste Freundin und ich kann auch nicht mehr anders als weinen, weinen, weinen...manchmal habe ich das Gefühl ich bin in einer anderen Welt...ständig Angst, ich kann keine Nacht mehr wirklich schlafen, fantasiere und rufe nach meiner Mama...auch mein Freund kann mir nicht helfen...niemand...wenn ich nicht schwanger wäre, wüsste ich nicht ob ich weiter machen kann, aber so bin ich ja gezwungen...man ist so hilflos...und hat ständig das Gefühl zusammenzubrechen. Warum gibt es nichts, was einem hier helfen kann ?

LG an alle da draußen von Sabrina.[/QUOTE]
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  #803  
Alt 10.09.2012, 17:41
jushi jushi ist offline
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Registriert seit: 22.10.2011
Beiträge: 4
Standard all das, was mir so leid tut... kennt ihr das? wie geht ihr damit um?

bald jährt sich der todestag meiner mama. der verlust liegt schon länger zurück, begann vor 18 jahren und dann ging sie in kleinen schritten. meine trauer hat viele gesichter, sehr viele, und eines davon sind die vorwürfe, die ich mir mache.

wenn ich die uhr zurückdrehen könnte, würde ich viel mehr für sie tun. sie öfter anrufen, öfter besuchen, öfter schreiben. mit ihr spiele spielen, fotos gucken, lieder hören, ihr helfen das buch zu schreiben das sie immer schreiben wollte.

warum habe ich es nicht getan? das ist die frage, die schwer zu beantworten ist. und doch hoffe ich so sehr, mit der zeit eine antwort zu finden, die mich ruhiger werden lässt. die mich mehr und mehr annehmen lässt, dass es war wie es war.

ich hatte wenig kraft, ich war überfordert, schon mit meinem eigenen leben. ich habe lange gebraucht, um die krankheit meiner mutter zu akzeptieren. trotz aller guten vorsätze schwand meine energie in ihrer gegenwart. und auf manche ideen bin ich einfach nicht gekommen, keine ahnung warum! glaubte, ich müsste ihr helfen, ihr gedächtnis zu trainieren, anstatt ihre demenz zu akzeptieren und geeignete spiele zu finden und gemeinsam in erinnerungen zu schwelgen. viel szu pät kam ich drauf, nämlich ein paar wochen bevor sie ins koma fiel. viel zu spät kam meine einsicht und das tut mir so weh!

dass sie für immer weg ist, tut weh. aber auch, dass ich es nicht geschafft habe, die zeit die wir noch hatten (von der ich nicht ahnte, wie kurz sie sein wird), schöner zu gestalten. für sie und für mich. das tut so unendlich weh und ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll.

kennt ihr das? wenn ja, wie geht ihr damit um?
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  #804  
Alt 29.09.2012, 20:37
Estella81 Estella81 ist offline
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Registriert seit: 12.03.2010
Ort: 09350 Lichtenstein/Sa.
Beiträge: 6
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

@ lunamoon79

Hallo lunamoon, was Du geschrieben hast ist nahezu identisch mit meiner Situation. Meine Mama ist am 31.08. eingeschlafen. Eine halbe Stunde nachdem ich und Ihr Mann aus dem KH weg waren. Aber man hat es Ihr schon angesehen, es war furchtbar. Und auch ich hochschwanger saß wochenlang einfach an Ihrem Bett, habe mich über jeden noch gesprochenen Satz gefreut und war mir nie sicher, wie entgültig Sie selber Ihre Situation einschätzte...mir schien als schwankte Sie immer mal wieder zwischen Hoffnung und Aufgeben. Aber Sie hat so gekämpft, wollte unbedingt Ihr Enkelkind noch sehen, und jetzt da Sie das nicht geschafft hat bin ich so wütend, neben der Trauer. Es ist so unfassbar, das Schlimmste was ich in meinem Leben bisher erfahren musste. Ich habe meine beste Freundin, die einzige die mich immer so genommen hat wie ich bin und mich immer verstanden hat, verloren. Wir waren wie siamesische Zwillinge und wenn ich einem Außenstehenden beschreiben müsste wie ich mich jetzt fühle, dann kann ich nur sagen, es ist als ob ich von heute auf morgen querschnittsgelähmt bin. So schlimm das jetzt auch klingt, aber die Freude auf mein Baby ist momentan komplett dahin, ich habe eher Angst, es nicht zu schaffen wenn es da ist. Aber ich habe es Ihr versprochen und sage immer ich werde es versuchen, mehr kann ich nicht. Ob es mir gelingt, weiß ich nicht. Mein Leben ist von heute auf morgen nach 31 Jahren irgendwie dahin. Und ich habe die ganze Zeit das Gefühl gehabt, als würde ich mich auf meinen eigenen Tod vorbereiten. Das Allerschlimmste ist für mich auch, daß ich nicht weiß, wie Sie die letzten Minuten erlebt hat, wo Sie jetzt ist, was danach kommt usw. Ich mag auf jeden Fall nicht denken, daß gar Nichts kommt, denn dann könnte ich mir gleich ein Grab neben Ihr schaufeln...Derzeit funktioniere ich nur noch, gestern war die Urnenbeisetzung, weil Mama nie einen großen Sarg wollte. Ich wollte daß Alles in Ihrem Sinne verläuft, aber die Vorstellung daß der kleine Körper meiner Mama, den ich bis zum Schluß gestreichelt, dessen Hände ich gehalten und geküsst habe, auf einmal verbrannt da drin ist, die macht mich einfach nur "Alle" ! Viele sagen, das war doch nur noch die Hülle, die Seele hat den Körper verlassen. Aber fakt ist, dieser Hülle war ein Teil meiner geliebten Mama, den ich in und auswendig kannte, jeden Leberfleck, jedes Detail. Ach man, ich weiß einfach nicht weiter....manchmal denke ich: "Oh Du bist ja gerade mal abgelenkt, wie kann das sein "? Dann wieder schießen die Tränen nur so...bin auch in psychologischer Behandlung, aber um ehrlich zu sein. Eine große Hilfe is das nicht...
Und daß ich Ihr Ihr erstes leibliches Enkelkind nicht in die Arme legen kann, das reist mir den Boden unter den Füßen weg !
Entschuldige den langen Text, aber wie das so ist, wenn "man" einmal in Fahrt ist....

LG Sabrina.
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  #805  
Alt 30.09.2012, 05:22
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Sabrina,

so ganz jung bin ich nicht mehr. Demnächst werde ich zum dritten mal Opa. Auch wenn nur noch 3 Großeltern da sind für die Kleine, so freuen wir uns doch alle riesig auf die neue Erdenbürgerin. Meine Jüngste inbegriffen. Klar, wir haben darüber gesprochen. Sie ist schon traurig, dass ihre Mama nicht mehr da ist. Doch das ist nur ein Teil der Geschichte. Der andere, viel größere, ist die Freude auf das Kind. Heute habe ich die neuesten Utraschall-Bilder gesehen. Das Kind hat ein Gesicht so detailliert, dass man fast Ähnlichkeiten erkennen kann. Es ist verblüffend.

Wir leben nicht weiter für die Trauer. Wir trauern um unsere Verstorbenen, ja, doch für unsere Kinder, Enkel und alle, die noch um um uns sind: für die leben wir.

Freu dich auf und mit deinem ungeborenen Kind. Sprich mit ihm und sag ihm: "Hallo, du kleiner Wurm" und begrüße es liebevoll in seinem Leben. Nicht weil es dich braucht, sondern weil du es liebst. Mach die Augen zu und fühle dein Kind in deinem Körper. Was Morgen ist, ist jetzt nicht ganz sooo wichtig. Dein noch ungeborenes Kind gibt dir bestimmt irgendwann einmal die Chance, weiter zu leben. So wie deine Mutter in dir weiter lebt.


Alles Liebe,

Helmut
__________________
Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070

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  #806  
Alt 30.09.2012, 13:36
Estella81 Estella81 ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo May und Helmut,

lieben Dank für Eure Antworten. Ja, ich weiß ich sollte mich mehr auf mein Baby freuen, tief in mir sitzt da sicher auch ein Hauch von Freude. Aber ich kann Sie nicht zulassen, vielleicht auch einfach noch nicht. Und wenn Du merkst der Alltag tritt langsam wieder ein, wirds besonders schlimm.
Überall Leute, die laut sind, lachen und über unwichtige Dinge sprechen. Und auch alte Menschen, auf die ich derzeit besonderen Groll hege ! Warum konnte meine Mama nicht so alt werden ? Oder wenigstens etwas älter...ich weiß, darauf gibt es keine Antwort. Aber es geht den ganzen Tag durch meinen Kopf: Das kann doch Alles nicht sein, Sie kann doch nicht weg sein für immer ! Das zermartert mir das Hirn...so ein Gefühl der Fassungslosigkeit und des Gelähmtseins hatte ich noch nie. Irgendwie ist ein Teil von mir mit gestorben. Ich liege nachts ständig wach und grübele und grübele...die Gedanken kommen einfach, ich kann Sie meist gar nicht kontrollieren...ich höre immer noch Ihre Stimme. Weiß in jeder Situation was Sie gerade sagen würde, nicht nur zu mir, auch zu allen Anderen. Ich weiß nicht ob das irgendwann besser wird, vorstellen kann ich mir das nicht. Bin so dermaßen wuterfüllt daß ich echt eigenartige Gedanken im Kopf habe. So wie z.B. wenn meine Mama das Baby nicht in den Arm nehmen kann, dann wirds auch kein anderer bekommen. Sicher kann ich das nicht so umsetzen, aber so siehts eben aus in meinem derzeit völlig zerrütteten Schädel....hmmm...

Aber ich werd mein Baby mit Zweitnamen nach meiner Mama benennen. Das ist mir ganz wichtig, es soll eine Ehrung für beide sein. Für meine Mama, weil Sie so toll war (bzw. ist - für mich wird Sie immer da sein) und für mein Kind, weil es verdient hat auch so toll zu werden.

Viele Grüße an alle Gleichgesinnten...
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  #807  
Alt 28.03.2013, 17:38
AliceV AliceV ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo zusammen...
ich habe mich heute angemeldet und bevor ich hier drauf los schreibe dachte ich frag ich erst einmal ob hier jemand aktiv ist da der letzte Beitrag schon etwas länger her ist...
LG Alice
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  #808  
Alt 28.03.2013, 17:56
Käferbohne Käferbohne ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Ich kann Estella81 so gut verstehen. Meine Mama ist gestorben als mein Baby 3 Monate alt war.

lg
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  #809  
Alt 28.06.2013, 14:28
rivellablue rivellablue ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo zusammen

ist hier noch jemand "aktiv"?

Ich befinde mich in derselben Situation wie ihr (fast) alle.
Die Ärzte geben meiner Mutter nur noch Wochen.
Der Tumor ist zu stark und zu aggressiv.
Es zerreisst mich schier, und mir ist den ganzen Tag total schlecht,
ich werde unzuverlässig und manchmal auch böse.

Ich bin zwar ein Mensch, der von Grund auf positiv eingestellt sein versucht, aber mit dieser Hiobs-Botschaft werde ich noch nicht ganz fertig.
Mir zerreisst es das Herz jetzt schon, weil ich meine Mama mit Medikamenten vollgepumpt sehen muss, aber alles was noch folgen wird wird hart.

Ich möchte mich nicht an eurem Leid vergreifen, oder euch zu nahe treten,
und ich weiss auch, dass jede Situation anders ist.
Jedoch gibt es vielleicht jemanden von euch, der mir ein paar Tipps auf den schweren Weg mitgeben möchte?

Mein Papa (54), mein Bruder (19), meine Schwester (23, Medizinstudentin) und ich, wir befinden uns alle in dieser Situation, wir geben uns auch wo immer möglich Halt und sprechen viel, aber wir müssen einsehen dass unsere geliebte Mama (bald 51) bald nicht mehr bei uns sein wird...

Die Ärzte sagen uns immer wieder, wir sollen unsere Mama auf den nahenden Tod ansprechen; aber sobald wir das zu tun versuchen schaltet sie um und spricht von etwas anderem (es ist auch für sie nicht einfach...)

Danke euch vielmals.
Ich bin um jeden noch so kleinen Tipp dankbar.
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  #810  
Alt 29.06.2013, 08:26
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Ort: ulmer ecke
Beiträge: 1.150
Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo rivellablue...
es tut mir leid, daß du und deine familie so was schlimmes erleben müßt.
was kann ich euch raten?
verbringt und genießt die zeit, die deine mami noch hat, so gut wie ihr könnt.
es ist gut, wenn ihr euch untereinander stützt und viel miteinander redet. das haben menie geschwister und ich auch getan. wir sind in dieser zeit nochmal mehr zusammen gewachsen.
meine mami wollte auch nicht groß über ihre krankheit und den tod sprechen. das war schwer, aber wir mußten es akzeptieren. unsere lieben bestimmen ihre letzte zeit und nicht wir.
ich wünsche dir und deiner familie ganz viel kraft für diese schwere zeit.
vielleicht schaust du mal in dem krebsbereich nach, wo auch andere den gleichen krebs wie deine mami haben. da sind viele, die auch in dieser situation sind wie du.
liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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