4 Jahre und nun doch Angst!!!!!

[monkeponke]

Hallo Miteinander,

ich war lange nicht im Forum, habe mit Überlebe, Erleben und Kampf um Lebensqualität zu tun gehabt. Im April 2006 bin ich an Brustkrebs erkrankt. Zwei Tumor in der linken Brust G3, zwei Lymphknoten befallen, Östrogenrezeptoren positiv etc.! Habe alles wie eine Herausforderung angenommen. Auch den Lebertumor ein halbes Jahr später übertsanden und bis jetzt auch stets versucht, dass mir gebliebene chronische Schmerzsyndrom, in Knochen und Nerven nicht einfach so hinzunehmen und eine Lösung zu finden, obwohl die meisten Ärzte aus bequemlichkeit mich in eine psychische Ursache reden wollten. Ich habe den septischen Schock überstanden, den mein Port verusacht hat und der 12 Monate nicht erkannt wurde. Ich habe gelernt, damit umzugehen, dass viele Freunde mich verlassen haben und dafür die Zwei , die mir geblieben sind um so mehr zu schätzen. Ich habe überlebt, dass mein Mann mich aufgrund der Gewichtszunahme für Unattraktiv hält und eine neue Liebe hat; ich habe es hingenommen, dass meine beste Freundin mich nicht mehr mag, weil ich nicht mehr so bin wie früher und auch die Bisphosphonate durchgesetzt um sie vorsorglich zu bekommen, weil meine Knochendichte rapide zurück geht.... und jetzt wo es mir seit zwei Monaten recht gut geht , weil endlich ein Arzt Medikamente gefunden hat, die meine Shmerzen erträglich machen Morphine, Parkinsonmittel, antiepileptika, Muskelrelaxan, Antidepressiva, Aromatasehemmer, ...... jetzt habe ich stark Atemprobleme, starkes Stechen in der Brust, Berührungsschmerzen im rechten Schlüsselbein und Brustbereich, der rechte Brust-, Schlüsselbein- und Brustbereich ist dick sowie Schmerzen im linken Becken und der linken Ferse starke Magenprobleme feuriges Sodbrennen und Aanschwellen, Schluckbeschwerden....:confuse d:
Jetzt habe ich Angst und ich sitzte hier und warte auf die Testergebnisse des Thoraxröntgen und der Knocheszinti.
Sonst habe ich die Befunde immer gleich anschließend bekommen und es ging immer gut aus und diesmal wurde ich nach Hause geschickt und mir wurde gesagt, dass ich in den nächsten Tagen bei den jeweils überweisenden arzt anrufen soll!!!
MICH MACHT DAS NERVÖS uns ängstlich ... ich kann einfach nicht aufhören daran zu denken wieunfair es wäre, wenn ich jetzt irgendwo ...ich sprech es gar nicht aus, wo ich sie überall sehe......!!!!

Bin ich noch normal ... was ist aus mir Powerfrau nur geworden ...!!
warum hat ich all die schreckliche vergangene Zeit über keine Angst, aber nun aufeinmal um so doller ...!!!

Bitte tröstet mich, gebt mir eine Grund keine Angst zu haben .....

Monkeponke

41 Jahre, zwei Kinder, noch verheiratet, zwei Hunde, drei Katzen

Nur wer das Unmögliche wagt, macht das mögliche wahr!!!1

[Strunki]

Liebe Monkeponke,
was soll ich Dir sagen bzw. schreiben? Ich wünsche mir für Dich, dass die Ergebnisse alle ohne Befund sind und Du weiter auf Deiner "Powerschiene" marschieren kannst. Ich wünsche mir für Dich, dass Du am Ende dieser Woche sorglos in die nächste, übernächste und über-übernächste Woche schauen kannst. Ich hoffe für Dich, dass Du Deinem Körper wieder vertrauen kannst.
ABER wir haben es LEIDER nicht in der Hand.
Einiges habe ich sogar mit Dir gemeinsam: Bei mir wurde BK mit LK-Befall und Her+++ auch im April 2006 diagnostiziert. Wir haben wahrscheinlich beide glatzköpfig die Fußball-WM verfolgt...
Auch ich habe bald vier Jahre geschafft, fühle mich aber noch lange nicht auf der sicheren Seite. Und auch ich habe oft das Gefühl, dass der Kampf gegen den Krebs viel zuviel Zeit und Energie raubt, die ich vielleicht für andere Dinge verwenden sollte. Die Angst vor Metas sitzt mir im Nacken....
Ich kann Dir nur schreiben, wie ich mit Dir fühle und wie sehr ich Deine Ängste nachvollziehen kann. Und ich wünsche Dir alles Gute und hoffe, dass Du die Zeit bis zu den Ergebnissen einigermaßen gut überstehst.
Alles Gute und Liebe von
Strunki

[Hulda]

Liebe Monkeponke,

die Angst kann ich Dir leider nicht nehmen, denn damit müssen wir leider alle leben. Mal besser, mal schlechter, aber irgendwie sitzt sie uns doch immer im Nacken.

Dein Bericht macht mich unglaublich betroffen, traurig und vor allem auch wütend. Wütend wenn ich höre, dass ein Mann seiner Frau in einer solchen Sache nicht zur Seite steht sondern nur (verzeih die bösen Worte) ......gesteuert ist und sich eine andere Frau sucht.

Auch wenn Du alles geduldig hingenommen und mit viel Kraf und Power geschafft hast - jeder muss auch mal seine schwache Seite zeigen dürfen.

Es ist nur zu verständlich, dass Dir langsam sprichwörtlich die Luft ausgeht.

Ich kann Dir nur ganz fest die Daumen drücken und Dir ganz viel Kraft wünschen.

Es kann nicht beurteilen, ob das Verhalten der Röntgenpraxis etwas mit dem Ergebnis zu tun hat, kann es mir aber nicht wirklich vorstellen. Ein Röntgenbild ist leicht auszuwerten und wenn man etwas sieht was "schlimm" ist, gibt man doch dem Patienten einen Hinweis - denn dann ist es ja erforderlich dass man schnell reagiert.

Ich schicke Dir ein paar virtuelle, aber dafür ganz dicke Kraftpakete

Liebe Grüße
Ingrid

[kerstin1]

Liebe Monkeponke,

die änsgte kann ich dir auch nicht leben, ich glaube aber eine Erklärung dafür zu haben, warum die "vermeintlich" früher keine Angst hattest.

Klar, hattest du früher auch Angst, doch durch Therapien, Schock, Diagnose usw. war man mit dem BK beschäftigt als mit der eigenen Angst, denn man hatte gar keine Zeit. Man ging von einem Schritt zum nächsten über und war froh, alles geschafft zu haben.
Am Schlimmsten ist aber, wie ich finde immer die Zeit danach. Nicht die Erkrankung ansich sondern die "Nebenwirkungserkrankungen"(Knochenschmerzen, LYH Ödem, Nervenschmerzen, Knochendichte usw) die machen uns zu schaffen und solche Ängste.

Ich bin 2 mal an BK erkrankt, 1996 mit 26 Jahren, 2005 mit 35 Jahren und habe auch zwei Kinder. Ich sage mir, den Bk hast du in den Griff bekommen, obwohl ich BRCA1 bin, doch dieses ganze danach, die lassen mich krank sein.

Ich docktore auch an meinen Schmerzen herum, dachte schon, dass ich wirklich spinne, doch ich bilde mir die Schmerzen ja die Schmerzen ja nicht ein. Also CT, Röntgen usw. von Abstand von 3-4Monaten. Immer wieder Bangen und Hoffen.
Das mache ich seit 2007 mit. So habe ich mich arrangiert, ich lebe einfach damit. Die Powerfrau, die ich war und heute mal mehr oder weniger bin, die lasse ich auch so sein, wie sie kommt. Wo steht geschrieben, dass Powerfrauen immer power haben müssen. Gibt es nicht mal Tage, wo wir selbst mal uns diesen Druck nicht aussetzen müssen??
Ich denke schon, und das ist schwer zu lernen. Erstmal muss man das bei sich selbst akteptieren und Menschen, die es bei uns nicht wollen, die muss man hinter sich lassen, denn sie tun uns nicht gut.
Klar frage ich mich an manchen Tagen auch, mensch, Kerstin, gehts dir noch gut und ich trete mir selbst in den Hintern, weil ich dann wieder Lichtblicke sehe.
Die Powerfrau von vor 10 Jahren bin ich halt nicht mehr, bin ja auch 10 Jahre älter und habe so manchen Stiefel schon durchlebt, heute gibt es aber eine "neu" Powerfrau in abgemindertere Form und die kann sich sehen lassen*g*

Ich habe mich auch nie unattraktiv gefühlt, denn ich lasse mich nicht auf meine Brüste oder mein Äußeres reduzieren und wenn ich selbst das nicht mache, hat kein anderer Mensch das recht in meinen Augen, es zu tun. Die sind in meinen Augen ziemlich "beschränkt" in ihren Ansichten. Also, weg mit dem Negativen und manchmal muss man Schritte gehen, die sehr weh tun aber Ballast brauchst du nicht noch mehr.

Die Ungewißheit, was Untersuchungen angehen, die machen es uns es sehr schwer. Mehr als Abwarten geht nicht oder nur durch Ablenkung.
Ich kann dich evt. etwas beruhigen bzw. dem Allen etwas positives entgegen bringen.

Meine Mama ist mit 31 Jahren, mit 44 Jahren und mit 45 Jahren an Bk erkrankt, in diesem Jahr wird sie 60 zig, eine tolle, patente Frau. Ich selbst bin auch zweimal erkrankt und ich weiß, wenn man mir das erste Mal begegnet und irgendwann von meiner Erkrankung erfährt, sitzen die Menschen ziemlich "blöd" davor, denn das glaubt man kaum.
Ich habe gelernt mich den Dingen zu stellen und lasse mich durch Ängste nicht weiter nach unten ziehen, denn mir geht sehr viel an Qualität dadurch verloren.

Es klappt nicht immer gleich gut aber egal, so ist man halt nur Mensch und selbst jeder "Gesunde" ist nicht jeden Tag gleich.

Ich wünsche und hoffe, es wird alles gut,

liebe Grüße,

Kerstin

[Jule66]

Liebe Kerstin,
das hast Du sehr schön geschrieben.
Das macht Mut-Respekt vor dem,was Du hinter Dich gebracht hast und mit welcher Größe Du das ertragen hast.
Weiter so,
LG,Jule

[kerstin1]

Liebe Jule,

vielen Dank. Ich weiß es heute zu schätzen, mehr denn jeh, wie wichtig kleine Dinge im Alltag sind, die mir früher so einfach von der Hand gingen.
Heute bin ich stolz darauf, wenn ich mich daran erinnere, das ich nicht in Wochen, Jahre denke, sondern die Sekunden, Minuten, Stunden auch erkenne.

Einfach ist es nie, das ist aber bei keinem so, da unterscheiden wir Menschen uns nicht.


Liebe sonnige Grüße und Lichtblicke für Alle,

Kerstin

[kerstin1]

hallo Jule,

ich habe gerade dein öffentliches Profil gesehen und lese, dass du mitten drin steckst. Ich hoffe dir geht es soweit ganz gut.
Wo ist denn dein Brustaufbau geplant??

Liebe Grüße,

Kerstin

[Jule66]

In Düsseldorf-Gerresheim,DR.Andree.Am 21.4.2010.Habe dann auch ganz schön was hinter mir.Aber das haben wir ja alle...
Jetzt,nach der AHB gehts mir ganz gut,danke.
Ich hoffe,dann Anfang Juni wieder arbeiten zu können.Auch das ist für mich ein wichtiger Schritt zurück in die Normalität.So ganz bin ich das nämlich noch nicht,merke das an Kleinigkeiten,wie z.B.meine jetzige Frisur(ich weiß,dass es blöd ist),oder wem erzähle ich es usw.
Aber das schaff ich auch noch.
LG,Jule

[Kerstin N.]

Hallo Kerstin,

lese gerade ganz spontan bei dir.

Oh Mann! Da hast du ja ganz schön was mitgemacht.

Gerne würde ich dir deine Ängste in einem Schwung fortreißen. Aber, da ich das nicht kann, schicke dich dir wenigstens eine virtuelle Umarmung.


Ich habe den größten Respekt. Du bist eine wahre Powerfrau!

Würd´gerne meinen Hut vor dir ziehen, hab´aber keinen.

Viele, liebe Mutmach-Grüße
von deiner Namenskollegin
Kerstin

[katerwolf]

Hallo Kerstin,

uff, da machst du echt was durch gerade, so eine sch...., ich denke an dich! ich wünsche dir von herzen, dass der befund gut ist. bleib stark, kerstin.

liebe grüße, katerwolf

[kerstin1]

Hallo Ihr Lieben,

ups, nicht das ich jetzt hier Hauptperson bin, ich wollte Monkeponke gerne ihre Ängste etwas nehmen, soweit ich das kann.
Ich spreche auch aus Erfahrung und kann daher Monkeponke ganz gut verstehen.

Allen Anderen hier sehr viel Glück und alles Liebe für euch, ihr schafft das.

An meine Namensvetterin auch alles Liebe,

Grüße,

Kerstin, die heute wieder einen guten Tag hat

[kerstin1]

Jule,

ich kenne das mit den Haaren und kann dich verstehen, für mich war das immer ein Zeichen meiner Krankheit, da war sie für Andere immer sichtbar und für mich jeden Tag im Spiegel auch*g*

Mein Opa hat früher immer gesagt, wo Geist, da kein Haar, also, was sind wir für kluge Köpfe*g*


Lg,

Kerstin

[kerstin1]

Liebe Monkeponke,

bin zu schnell beim Abdrücken, dein Lachen wird bestimmt bald richtig wiederkommen, und dann schickst du mir ein Lachen. Ich schicke dir heute ein ganz herzliches Lachen.

Lg

Kerstin