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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Man sieht die Sonne untergehn und erschrickt dann doch, wenn es plötzlich dunkel ist.
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Hallo ich2009,
Ich drück dich ganz fest auch wenn wir uns nicht kennen. Aber so ungefähr weiß ich wie du dich fühlst... Habe meine Schwester mit 28jahren 2008 auf der Intensiv Stadtion besucht.täglich zur Weihnachtszeit. Genau an Nikolaus schwebte sie zwischen Leben und Tod. Immer um diese Zeit geht es mir sehr schlecht damit und ich denke auch nach solange Zeit täglich dran. Mittlerweile ist sie ein schwerer Pflegefall und ich weiß nicht was besser für sie gewesen wäre. Aber Weihnachten 2008 war die Hölle für mich. Meine Tochter war 1jahr alt und mein Sohn schon 6. ich schaffte es nicht die Wohnung zu schmücken und an Heiligabend habe ich nur geweint, sicher war es nicht schön für meine Kinder, aber mein Herz hat geblutet.... Ich saß und stierte und weinte und hasste Gott für das Unheil was er in meine Familie gebracht hat. Ich verfluchte das Leben! wenn ich deine Zeilen lese erkenne ich mich.... Ich wünsche dir viel Kraft.... Und Menschen um dich die dich verstehen! Alles liebe |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Ich danke euch für eure Antworten. Hier findet man Menschen die einen verstehen. Die nächste Nacht in der ich nicht schlafen kann. Habe Angst dass ich es die Zeit verpasse, wo meine Schwester stirbt. Ich kann meine Gefühle gar nicht richtig beschreiben. Tagsüber muss ich für meine Kinder da sein und abends fängt es an, wo ich richtig Angst bekomme
Es tut gut, hier meine Gedanken nieder zu schreiben, obwohl alles ziemlich wirre ist. Und es tut gut, hier nette Antworten zu bekommen Heute ist der vierte Advent und ich bekomme immer mehr Angst vor Weihnachten Meine Schwester kämpft immer noch. Ist sie noch nicht bereit zu gehen, weil es so schnell und unerwartet gekommen ist? Ich kann damit so schlecht umgehen |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Liebe Ich2009,
es gibt Situationen in unserem Leben, in denen uns nichts anderes übrig bleibt, als die Realität als solche akzeptieren zu müssen. Deine Schwester hat wohl keine Chance mehr, überleben zu können. Sie weiß das, und auch Du weißt das. Zitat:
Sie verstehen all das nicht und können nur registrieren, daß mit Dir etwas nicht mehr so ganz "stimmt". "Reiß" Dich also "zusammen" und verschon Deine Kinder! Kannst ihnen ja auch noch nach und nach erklären, was Sache mit Deiner Schwester ist bzw. war. Zitat:
Sei bei Deiner Schwester, wenn sie stirbt! Halt ihre Hand und sprich mit ihr. Selbst wenn sie nicht mehr sprechen kann, versteht sie Dich möglicherweise noch. Vereinbar mit ihr irgendeine Reaktion ihrerseits, die für Dich erkennbar macht, daß sie Dich noch versteht. Sag ihr dann, was Du willst. Aber vermittle ihr das Gefühl, daß sie nicht alleingelassen stirbt! Mehr kannst Du nicht mehr für sie tun. Aber tu wenigstens das. "Verfrachte" Deine Kinder sonstwohin. Die werden das schon überleben können. Räum rigoros alles aus dem Weg, um Deiner Schwester den letzten Dienst erweisen zu können, zu dem Du verpflichtet bist: Nämlich, ihr das Sterben erleichtern zu können. Alles andere ist demgegenüber relativ uninteressant. All das rate ich Dir in Deinem eigenen Interesse. Denn nichts ist schlimmer, als sich hinterher fragen zu müssen, ob man möglicherweise versäumt hat, etwas zu tun, das man ohne weiteres auch hätte tun können. Die peripher Überlebenden werden todsicher weiterleben können. Deine Schwester wird aber (leider) todsicher sterben. Also geht es für Dich nur darum, Prioritäten zu setzen. Und zwar solche, mit denen auch Du (ohne "innere Vorwürfe") weiterleben kannst. Zur Bewältigung all dessen, sowie auch des Nachfolgenden, wünsche ich Dir viel Kraft. Es gibt sicher viel Angenehmeres, das um die Weihnachtszeit zu bewältigen ist. Weder unser Leben, noch das Ableben Angehöriger interessiert das. Ist halt nun mal so in der Natur. Ich weiß - das kann nur ein schwacher Trost sein. Aber immerhin ein bißchen Trost. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Danke für deine Antwort
Meine Schwester leidet nun nicht mehr. Sie hat es endlich geschafft los zu lassen und ist friedlich eingeschlafen Ich kann es nicht glauben. Im Juni sagten die Ärzte dass wir noch 18 Monate noch hätten oder noch mehr. Es waren gerade mal 6. sie ist nun bei meinem Papa und feiert mal wieder mit ihm Weihnachten. Ich glaub, ich träume noch. Traurige Grüße |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Liebe Ich.
Ich möchte Dir mein Mitgefühl zu Deinem Verlust aussprechen. Deine Schwester durfte friedlich einschlafen in der Gewissheit, dass es für sie keine Rettung mehr gab. In ihren wachen Momenten war sie bei dir und Du darfst die Gewissheit haben, alles Mögliche für sie getan zu haben. Mein Beileid gilt auch Deinem Schwager und der Mama, die ihr Kind verloren hat. Dir wünsche ich viel Kraft, mit dem Verlust fertig zu werden und Deinen drei Kindern ein unbeschwertes Weihnachten zu bereiten. Mit traurigen Grüßen. Wolle2 |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Es tut mir sooooo leid,
Mir fehlen die Worte!!!so jung! Weine, schreie.... Versteck dich nicht vor deinen Kindern. Kindern kann man nichts Vorspielen, sie sind die ehrlichsten feinfühligsten kleinen Wesen. Ich wünsche dir liebe Menschen die mit dir trauern können, das du halt findest und alles verarbeitest was passiert ist in so kurzer Zeit. Das ist alles so unfair ... Ich wünsche dir das du deinen Glauben behältst oder vielleicht wieder findest... Alles alles liebe |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Es tut mir sehr leid...
Stille Grüße Adlumia |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Mein Aufrichtiges Beileid und tiefstes Mitgefühl
Ruhe in Frieden |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Vielen dank für euer Mitgefühl.
Jetzt komme ich etwas zu Ruhe da die Kinder im Bett sind und merke dass ich gar nicht richtig fassen kann, was alles passiert ist. Ich bin eigentlich froh, dass sie nun erlöst ist, aber auch unendlich wütend auf die Ungerechtigkeit. Ich kann mein gefühlschaos gar nicht beschreiben. Meine Schwester war auch meine aller beste Freundin. Ich habe vorhin ihre Nummer gewählt, weil ich sie anrufen wollte und erzählen wollte, was passiert ist Werde ich etwa noch verrückt? Ich habe zwar schon liebe Menschen verloren, aber noch nie war es so schlimm. Leider habe ich meinen Glauben verloren als mein Vater verstarb, da war ich gerade 12 Jahre alt. Ich weiß aber trotzdem dass es meiner Schwester jetzt gut geht und wir uns auf jeden Fall treffen werden. Das gibt mir Kraft. Ich vermisse sie jetzt schon so unendlich Ich liebe dich so sehr meine große und werde dich immer lieben |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Liebe Ich2009,
in Gedanken bin ich bei Dir/Euch. Den Menschen, die Nahestehende Deiner Schwester sind. Erlaubt mir, Euch umarmen zu dürfen, um dadurch vielleicht ein wenig trösten zu können. Zitat:
Insofern ist dabei der ganze "Erledigungs-Trubel" verbunden mit den Weihnachtsvorbereitungen ganz gut dazu geeignet, daß die Gedanken nicht permanent um den schmerzlichen Todesfall "kreisen". Das richtig schmerzliche "Loch" (= Gefühl der Leere und "Ausgebranntheit") kommt meistens erst dann, wenn der ganze Trubel (incl. Beerdigung) vorbei ist. Zitat:
Ohne einen langen und schmerzvollen Leidensweg. Du warst bei Ihr als es mit ihr abwärts ging, was Euch beiden gut tat. Ihr lachtet auch noch miteinander: Behalt das in Erinnerung mit ihrem Sterben. Es ist völlig sinnlos, bzgl. Tod eines geliebten Menschen in Kategorien von Ungerechtigkeit zu denken. Welcher Ungerechtigkeit denn?? Versuch bitte, Dich davon frei zu machen: Jeden von uns Menschen kann es jederzeit tödlich "erwischen". Nicht nur durch einen Drecks-Krebs! Unser Leben wurde uns geschenkt. Es kann aber jederzeit durch sonstwas beendet werden. Diesem selbstverständlichen "Lebens-Risiko" unterliegt jegliches Leben auf der Erde. Was sollte daran ungerecht sein?? Dir und Deiner Familie wünsche ich viel Kraft und erfolgreiche "Schmerzens-Bewältigung". Und jenseits all dessen dennoch einigermaßen frohe Weihnachten. Denkt dabei bitte an die Kinder, die all das gar nicht verstehen können. Denn sie verdienen es, weiterhin beschützt zu werden. Was absolut nichts damit zu tun hat, ihnen die Realität vorzuenthalten. Sondern viel mehr damit, ihnen die Realität so "beizubringen", daß sie diese auch einigermaßen "verkraften" können. Steht bitte alle Deinem Schwager bei, so gut ihr das nur könnt! Denn er hat nicht nur seine Frau verloren, sondern die gemeinsam gezeugten Kinder haben ihre Mutter verloren. Verdammt hart, das "verkraften" zu müssen. Liebe Grüße lotol
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Krieger haben Narben. --- 1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR Nach ca. 3 Jahren Rezidiv 2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel 3. Therapie (2021): Bestrahlung |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Liebe Ich 2009,
auch ich möchte dir mein herzlichstes Beileid aussprechen. Ich spüre förmlich deine Trauer aber auch deine Erleichterung. Es ist ein Gefühlschaos. Als ich meine liebe Mama gehen lassen musste (Sie wurde 56Jahre jung) kann ich mich noch gut an den Moment erinnern. 5 lange Tage Palliativ Station. Man möchte sich nicht trennen aber es gibt auch die Momente wo man der leidenden Person, so schlimm es sich auch anhört, den Tod wünscht. Manchmal ist es eine Erlösung..... Wir Angehörigen haben nun das Leid mit den Erinnerungen an unsere lieben Menschen zu leben, die Gewissheit diesen Menschen nie wieder zu sehen, zu hören und zu riechen. Das tut weh und man gewöhnt sich nur sehr langsam an die Situation. Dieser Krebs ist so unberechenbar, einfach schrecklich. |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Vielen lieben Dank.
Es ist immer noch für mich wie ein falscher Film Ich rede sehr viel über die Beerdigung mit meinem Schwager über ihre Wünsche und über unsere Wünsche und abends frage ich mich welche Beerdigung? Sie wollte verbrannt werden, also wird es evtl. erst nächstes Jahr passieren Ich weiß gar nicht ob ich froh drüber sein soll oder nicht. Zumindest wird es vor Weihnachten nicht passieren Vor dem Tag hab ich auch noch soviel angst |
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Meine Mama wollte auch verbrannt werden und ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten. Ja, es hat sich lange bis zu der Beerdigung hingezogen und immer wieder fragte ich mich wo sie gerade ist und ob sie schon verbrannt wurde? Die Gedanken haben mich sehr gequält. Am Tage der Beerdigung sah ich die Urne in der Kapelle und ich fühlte nichts. Das war so unwahr das nun ihre Asche in dieser "Vase" sein soll. Mittlerweile bin ich ihr dankbar das sie diese Form gewählt hat, denn auf dem Friedhof vor dem Grab wenn ich auf die Platte sehe ist es für mich wie ein Treffpunkt am Gedenkstein. Aber es müssen mir nicht diese schrecklichen Gedanken durch den Kopf gehen als wenn sie im ganzen dort liegen würde, das wäre schlimm für mich. Ich hoffe es ist in Ordnung für dich wie und was ich hier niederschreibe. Ich möchte niemanden mit meinen Gedanken weh tun, gerade weil bei dir jetzt alles noch sehr frisch ist und du dich in einer ganz anderen Phase befindest.
Ich wünsche dir und der Familie ganz viel Kraft es zu überstehen. |
#30
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AW: Gibt es wirklich keine Chance???
Hallo
Es ist völlig in Ordnung und sogar hilfreich was du schreibst Ich rede jeden Tag mit meiner Schwester. Wir haben eigentlich jeden Tag telefoniert und das fehlt mir so unendlich. Meine Kinder schauen mich manchmal komisch an, weil ich mit dem "Himmel" rede. Ich bekomme zwar keine Antwort aber es tut mir gut ihr alles zu erzählen. Es sind gerade paar Tage vergangen und mir kommt es schon unendlich vor. Trotzdem ist das für mich so unwirklich Ich habe jetzt Angst vor Weihnachten. Wir sollten es wie immer zusammen verbringen. Ich muss mich tagsüber für meine Kinder zusammen reißen und es gelingt mir gut, aber abends kommt es raus Ich liebe dich über alles meine große und denke jede Sekunde an dich |
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