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Ich bin entsetzt
Hallo liebe Forumsnutzerinnen,
ich bin seit gestern absolut entsetzt. Ich habe einen zu über 80 % progesteronrezeptorabhängigen Tumor und jetzt wegen Schmerzen in der Brust und schlechter Verträglichkeit von Cortison per Zufall über googeln erfahren, dass Cortisone in Prinzip Progesterone sind, ich mir also somit mit jeder Chemotherapie -ohne es zu wissen- Progesterone zugeführt und mich dadurch geschädigt habe. Aber das müssen die Ärzte doch wissen ?!? Oder habe ich einen Denkfehler? Scheinbar, so kann ich es mir nur erklären, hat niemand darauf geachtet, dass bei mir eine so große Progesteronabhängigkeit besteht. Ich bin in einer Studie und die haben in der onkologischen Praxis einen vorgegebenen Plan welche Begleitmedikamente sie verwenden. Und diese bestehen ebend auch aus 6x 8 mg Dexamethason oral und 1x 8mg per Infusion pro Zyklus. Aus meiner Laiensicht also aus ziemlich viel Cortison. Darauf gekommen, dass das Cortison nicht gut für mich ist, bin ich, weil ich zur Vorbereitung auf einen Zyklus eine Tablette Dexamethason genommen habe und sich wieder die bekannten Schmerzen in der Brust ( und leider auch in den Lymphknoten) eingestellt haben, die ich von der Chemo her kenne. Bislang hatte ich immer gedacht, dies sei ein gutes Zeichen, da es anzeigt, dass sich etwas in der Brust tut und der Tumor "bekämpft" wird oder ein Zeichen der hormonellen Umstellung. So wurde es mir bislang von den Ärzten auch erklärt. Und ich habe mich immer gefreut, dass mit jeder Chemo auch den Sexualtumoren der Garaus gemacht wird, da ansonsten gar nicht so klar ist, ob die Chemo wirkt (der Tumor ist nicht so aggressiv gewesen). Zu allem Überfluss wurde in der betroffenen Brust vorsorglich eine große Zyste punktiert und ich habe heute mittag erfahren, dass die darin enthaltenen Zellen nicht eindeutig gutartig sind und die Herausnahme der Zyste empfohlen wird... Leider ist jetzt Wochenende und ich kann niemanden mehr fragen, wie es jetzt weitergehen soll... Kann das denn alles sein? Eine momentan sehr betroffene Bibo |
#2
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AW: Ich bin entsetzt
Hallo Bibo
Deine Argumentationen und Bedenken kann ich sehr gut verstehen; gleich Montag würde ich darauf bestehen, dass durch das für Dich zuständige ÄrzteTeam dahingehend neue Überlegungen angestellt werden. Mir hat man vor 8 Jahren während der ChemoZyklen erklärt, dass Cortison hauptsächlich "als Schutz für die Organe" gegeben würde. Eine meiner Mitstreiterinnen hatte - aus mir nicht mehr erinnerlichen Gründen - Bedenken und man hat bei ihr ohne langen Disput die CortisonInfusionen- und Tabletten sofort abgesetzt. Da ich keinen weiteren Kontakt zu dieser Patientin hatte und die 3 wöchentlichen ChemoThermine unterschiedlich waren - ich sie also nicht kontinuierlich getroffen habe - kann ich über den weiteren Verlauf ihrer Therapie leider nicht weiter berichten. Dir alles erdenklich Gute mit herzlichen Grüßen
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Ilse |
#3
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AW: Ich bin entsetzt
Hallo Bibo,
auch bei meiner Chemo in der Gain-Studie war Cortison als Begleitmedikation vorgesehen. Nachdem ich nach der 1. Chemo durch das Cortison sehr hippelig wurde, hat mein Arzt es auf meinen Wunsch, und weil ich ansonsten sehr fit war abgesetzt. Ich hatte null Problem damit. Sprich auf jeden Fall mit deinem Arzt. Bezüglich Hormone im Cortison hab ich leider keine Ahnung. Allerdings findet man im Internet auch viele Informationen, die eher verwirren als hilfreich sind. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag LG Maria |
#4
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AW: Ich bin entsetzt
Hi Bibo,
ich kann Dir zwar nicht helfen, schlage mich im Moment aber mit dem gleichen Problem rum. Meinst Du mit "Schmerzen in der Brust" direkt die Brust oder den Brustkorb? Mir schmerzen nämlich ziemlich die Knochen in dem Bereich. Ich hab`s erst auf die Bisphos-Infusion geschoben, das wird da als Nebenwirkung erwähnt. Ich habe aber gerade eine Hochdosis Cortison-Kur wegen einer anderen Sache hinter. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, daß das der Auslöser sein könnte. Ich hab`im Krankenhaus immer auf meinen BK und meine Medikation hingewiesen. Aber meine Erfahrung ist mittlerweile, daß es selten Ärzte gibt, die über ihren Tellerrand (Fachgebiet) hinaus schauen können. Gruß Saschue |
#5
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AW: Ich bin entsetzt
Hallo Saschue, mary254 und Ilse,
erstmal schön zu hören, dass es auch ohne Cortison geht...In meiner Praxis sagte man mir erstmal allerdings, dass es ohne das Dexamethason nicht ginge... hier muss ich noch einmal nachhaken... Also bei mir sind die Schmerzen direkt in der Brust und auch im Bereich der Lymphknoten im Arm. Links tut die Brust auch ein wenig weh, aber rechts ist es viel schlimmer. Ich hatte schon mehrmals darauf hingewiesen, aber bislang hatte das niemand ernst genommen. Und jetzt die Zyste direkt neben dem Operationsfeld...Leider habe ich mir den Bericht hierüber nicht angesehen und kopieren lassen und muss jetzt gleich Montag nochmal nachfragen. Ich wollte mir die Brust dann sowieso abnehmen lassen wegen genetischer Disposition für Brustkrebs. Der Arzt meinte, dass man dann auch gleich die Zyste mit untersuchen kann und ich vorher noch die CHT machen soll... Ich frage mich, ob vor der OP nicht noch weitere Untersuchungen angebracht sind, wie z.B. ein MRT? Sashue, Schmerzen an den Rippen können doch wahrscheinlich tatsächlich von den Bisphosphonaten kommen, oder? Hast Du denn auch einen progesteronabhängigen Tumor, so dass das Cortison ein Wachstum von Krebszellen anfeuern kann? Übrigens komme ich auch aus der Region Hannover... Liebe Grüße, Bibo |
#6
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AW: Ich bin entsetzt
Hi Bibo,
na, dann werden es bei mir wohl doch die Bisphos sein, aber nicht an den Rippen, sondern direkt oben im Brustkorb. Gruß Saschue PS: Ich sage nur NRÜ.... |
#7
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AW: Ich bin entsetzt
http://de.wikipedia.org/wiki/Cortisol
Cortison ist nicht im Prinzip Progesteron Cortison ist zwar ein Steroidhormon, aber für den Stress(abbau) im Körper zuständig. Und dass Du da Cortsion in deinen Lymphen spürst, ist sicherlich ein Placeboeffekt. Die Chemomedis wirken sehr vielfältig. Im Wikipedia-Artikel kannst Du lesen, dass der Körper durch eine Kette von Enzymreaktionen Progesteron in Cortisol umwandeln kann, sprich, Progesteron abbaut. |
#8
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AW: Ich bin entsetzt
Hallo Gilda2007,
ich verstehe den Artikel genau umgekehrt: Cortisol und Progesteron bedingen sich gegenseitig, das heisst ein zuviel an Cortison bedeutet ausch ein zuviel an Progesteron und mit der künstlichen Zufuhr führst Du Dir dann auch Progesteron zu. Unter Glucocorticoide (und Dexamethason ist wohl ein solches) steht bei Wikipedia: "Glucocorticoide, veraltet Glukokortikoide, zählen zu den Corticosteroiden, einer Klasse von Steroidhormonen aus der Nebennierenrinde. Die natürlich vorkommenden Glucocorticoide sind Abkömmlinge des Progesterons (Gelbkörperhormon). Zu diesen zählen Cortisol und Corticosteron, mit einem Anteil von 95 % beziehungsweise 5 % beim Menschen. Daneben gibt es von den Glucocorticoiden abgeleitete, künstliche Corticoide mit glucocorticoider Wirkung. Die Glucocorticoide haben vielfältige physiologische Wirkungen. Sie beeinflussen den Stoffwechsel, den Wasser- und Elektrolythaushalt, das Herz-Kreislaufsystem und das Nervensystem. Ferner wirken sie entzündungshemmend und immunsuppressiv." Ich bin weder Arzt noch Biologe, aber dies gibt mir zu bedenken... Liebe Grüße, Bibo |
#9
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AW: Ich bin entsetzt
Hallo Bibo,
also hier bringst du etwas durcheinander. Progesteron und Dexamethason sind zwar beides Hormone, aber Dexamthason wirkt sicher nicht progesteronartig auf deinen Tumor!!! Es gehört zu den Glukocorticoiden und nicht zu den Sexualhormonen, auch wenn beide zu einem kleinen Teil auch in der Nebennierenrinde hergestellt werden. So weit ich mich an meine Biochemie zurückerinnern kann, kann Progesteron weiter zu Dexamethason umgebaut werden, nicht aber umgekehrt und es hat im Körper völlig andere Aufgaben. Und im Rahmen der Chemo natürlich auch!! Lass dir von deinen Ärzten nochmal alles erklären, aber du brauchst nicht befürchten, dass es deinen Tumor anfeuert! Cortison - auch das chemische Dexamethason - ist in vielen Fällen und bei richtiger Anwendung (z.Bsp. als Begleitmedikation einer Chemo!) ein Segen und sollte nicht nur verteufelt werden! Schönes WE noch, Dolphin |
#10
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AW: Ich bin entsetzt
Hallo,
auch ich habe es so verstanden,dass aus Cholesterin Pregnenolon gebildet wird,aus diesem Progesteron und aus diesem wiederum Cortison nicht anders herum! http://de.wikibooks.org/wiki/Biochem...n-Stoffwechsel Ich kann mir nicht vorstellen,dass Cortison Deinen Tumor anfeuert. Denke auch,dass Cortison eher ein Segen ist und vor der Chemo-besonders Taxane-schützt.Es können schwere allergische Reaktionen ohne Cortisonschutz auftreten.Vielleicht kannst Du eine Dosis Reduzierung erwirken? Ein Progesteronmangel führt zu einem Cortisonmangel. LG,Jule |
#11
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AW: Ich bin entsetzt
Hallo,
Cortison und Progesteron haben zwar chemisch gesehen das gleiche Grundgerüst (wie übrigens eine ganze weitere Reihe von Hormonen), aber völlig unterschiedliche Wirkungsmechanismen und damit Wirkungen. Cortison wirkt nicht wie Progesteron an Deinem Tumor. Cortison schützt Dich während der Therapie vor Nebenwirkungen, und wenn man das Cortison nur wenige Tage einsetzt, muss man auch keine Angst vor schwerwiegenden andere Nebenwirkungen dieses Mittels haben. LG, Carlen |
#12
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AW: Ich bin entsetzt
@Carlen
genau so habe ich es in meinem Beitrag vom 19.11. versucht "rüberzubringen" - auch ich hatte die Ärzte so verstanden, dass Cortison in unserem Falle als Schutz eingesetzt wird.
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Ilse |
#13
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AW: Ich bin entsetzt
Hallo Bibo,
ich setze das Dexamethason schon länger mit Bedacht ein. Aber auch, weil ich es mit "fast ohne" vertrage. In meinem Fall heißt das pro Infusion 2 oder 4 ml (außer beim ersten Mal) und oral dann gar nichts mehr. Doch das lässt sich nicht verallgemeinern, am besten immer mit dem Arzt absprechen. Mein Grund für die Einschränkung lag bisher eher hier: http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=24011
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Liebe Grüße JoBeth |
#14
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AW: Ich bin entsetzt
Hallo,
der Artikel ist von 2006. Da müsste es doch bald Ergebnisse geben, wenn Studien gemacht wurden. Bisher habe ich noch nichts davon gehört. Bin gespannt... Schönes Wochenende, Carlen |
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