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  #1  
Alt 11.05.2005, 15:29
Mona1 Mona1 ist offline
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Standard Mitmenschen, Freunde und Bekannte!

Hallo!
Em ich hab ne Frage an euch lieben Frauen, oder Mädel's, so zusagen. Nunja ich hab beobachtet jetzt seit meine Mum BK hat, das viele Leute falsch sind aber dann auch wieder Leute für einen da sind. Ich wollte mal wissen wie es bei euch so ist und ob ihr mit jedem offen drüber redet. Z.B. naja wo wir wohnen da haben wir das niemanden direkt gesagt, bloß mit dehnen wir gut befreundet sind, ja aber sonst niemanden, da hört man schon wieder von anderen dümme gerüchte oder meine Mum wurde letztens von einer Nachbarin so dumm angesprochen, *grr* oder wo wir einmal mit dem Auto heim kamen, klotzten die so dumm rüber. Ich dachte nur jetzt musst du zu dehnen hingehen und sagen was das denn soll, ich finde es unverschämt wie die hinter einem rücken reden. Oder allgemein, manche die das bestimmt wissen einen auf der Straße angaffen, ich find das unverschämt. Machen das bei euch die Bekannten bzw. die Leuten die man flüchtig kennt auch?! Nunja also meine Tanten, Onkels, Oma und Opas wissen das ja und die helfen meine Mum auch, ich sag mal so sie gehen ganz normal damit um .. aber andere Leute die übertreiben es manchmal das klingt zwar blöd ist aber, .. ich weiß auch ne, wegen solchen Leuten hat meine Mum immer großen druck auf ihre Seele, wenn man das so sagen kann. Also mich würde es interessieren wie ihr und eure Familie damit umgeht, ich hoffe das ich jetzt keinen Thred aufgemacht habe der schon exestierte! Liebe grüsse Mona.
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  #2  
Alt 11.05.2005, 16:58
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Liebe Mona
Krebs macht betroffen, Krebs macht Angst, Krebs assoziiert jeder mit was anderem, aber die meisten mit so was wie Sterben, Leiden, Schmerz, Elend. Das ist einfach so. Aendern kann man das nur, indem man offen dazu steht und die Leute konfrontiert, ihnen zeigt, dass nicht alles zu Ende ist, wenn der Krebs kommt. Leute glotzen, ja, aber viele schauen auch, um zu erfahren, was los ist. Viele tratschen hinter unseren Rücken, ja, aber viele sind so betroffen, dass sie sich austauschen müssen. Verurteilen bringt nichts. Es ist einfach nur menschlich, neugierig zu sein.
Meiner Umgebung half es, dass ich offen war, dass man mich fragen konnte. Ich sagte, was mir helfen würde und was belastend sei. Dies war für alle sehr erleichternd. So wussten sie, was sie aus ihrer passiven Rolle holen konnte und man musste nicht mehr bloss schockiert glotzen oder so. Trotzdem blieben einfach auch welche übrig, die nur - lüstern nach Elend - Neues zu erfahren versuchten durch Glotzen oder dumme Fragen.
Mir half die Offenheit, das Zu-mir-stehen. Meine Krankheit zu verstecken demütigte mich und entzog mir Kraft. Das ist aber halt ein ganz individueller Entscheid.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter Kraft und Mut!
Barbara
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  #3  
Alt 11.05.2005, 18:50
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Liebe Mona, als meine Mutter an BK erkrankte haben wir auch ähnliches erlebt, viele Mitmenschen wissen einfach nicht wie sie mit diesem Thema umgehen sollen. Viele wechselten spontan die Strassenseite wenn meine Mutter ihnen begnete. Meine Mutter sagte immer, das sie das nicht interessierte, ich habe aber gemerkt wie weh ihr das tat.
In der anfangszeit glaubte ich viel würden glauben, das diese Krankheit ansteckend wäre, so wie wir auf eimal gemieden wurden. Aber man wird selber auch viel empfindlicher, sensibler.
Heute wissen wir das es für viele Mitmenschen, sehr schwierig ist damit umzugehen. Z. B. wie spreche ich mit dem/der Betroffenen, will sie / er überhaupt jetzt zu diesem Zeitpunkt mit mir sprechen?
So wie Barbara schon erwähnte, die eigene Offenheit hilft viel aber da muss jeder füpr sich den richtigen Weg finden.
Von mir auch viel Kraft für Euch Cas
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  #4  
Alt 11.05.2005, 19:31
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Hallo Mona,

ich vermute mal, dass du auf dem Dorf lebst?! Ich wohne in einer Kleinstadt und fand es damals sehr interessant, dass Leute, mit denen ich keine direkte Verbindung habe, plötzlich von meiner Erkrankung wussten. Die "stille Post" ist in solchen Fällen immer sehr schnell:-)

Allerdings hat bei mir niemand die Straßenseite gewechselt. Ganz im Gegenteil...ich bin auf sehr viel Anteilnahme und Interesse gestoßen, was mich damals sehr gefreut hat.

Liegt vielleicht wirklich nur am Wohnort oder daran, dass die Bekannten deiner Mutter ja wohl schon älter sind. Junge Leute sind da nicht so "zimperlich";-)

Und wie Cas schon geschrieben hat, Offenheit hilft. Ich bin z. B. ein sehr offener Mensch und erzähle jedem, ob er es hören will oder nicht, dass ich BK habe, besser gesagt, ich hab es zu Anfang immer erzählt und habe oft in erschrockene Gesichter blicken müssen, aber die haben sich schnell wieder eingekriegt, weil ich das Alles immer fast fröhlich erzählt habe. Dadurch war dem Ganzen der Schrecken genommen;-)

Alles Gute
Angelika
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  #5  
Alt 11.05.2005, 21:58
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Ich finde auch mehr Offenheit in der Öffentlichkeit ,würde im Prinzip auch jedem anderen Krebspatienten helfen! Man redet ja auch meistens über seine täglichen Ziperlein,ob man Kopfschmerz hat oder Kreislaufprobleme.Über alle anderen Krankheiten wird sich doch auch der Kopf zerbrochen, warum zum Donnerwetter dann nicht auch über Krebs. Krebs= Siechtum =Tod
Ich sehe das ganz anders ,Krebs = neues Erwachen=Leben!!!
Viele Leute in meiner Gegend sind von Krebs Betroffen,manchmal denke ich es werden im mehr. Leben und Tod hängen nun mal sehr aneinander!! Unser Alltag befast sich im Grunde eigentlich nur mit dem Leben. Aber was ist das Leben und was ist der Tod. Jeder Krebspatient muß sich mit diesen beiden Begriffen auseinander setzen und somit auch die Umwelt, somit auch die Freunde,Bekannten und eventuell auch Nachbarn.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man sehr offen und sehr aufklärend ,den Menschen gegen übertritt ,sie sehr überrascht sind wie gut man darüber informiert ist und im Besonderen es soviele (heute )Möglichkeiten gibt. Damit sind sie vorerst einmal Mundtod und haben was zum Knabbern !!!
Und noch etwas habe ich gelernt!
Je positiver die Lebenseinstellung von einem ist, um so leichter läßt es sich leben. Es gibt auch noch ganz andere Dinge im Leben,als Leute,Streß,Nachbarn,Geld und Arbeit. Liebe,Wärme!! mfG
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  #6  
Alt 12.05.2005, 07:38
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Hallo Mona,
also, ich muß sagen, hier bei uns auf dem Dorf haben die Leute, Nachbar etc. überhaupt kein Problem mit meiner Krankheit. Da in unserer Straße - warum auch immer - sehr viele Krebstroffene wohnen, meistens ältere Leute, konnte und kann ich immer offen über meine Krankheit reden. Sie nahmen immer Anteil daran und erkundigten sich von selbst aus, aber nicht aus Neugier, sondern eher aus Mitgefühl, denn viele kennen mich ja schon von Kindesbeinen an. Eine Nachbarin neulich meinte, ich sähe richtig süß aus mit meinen Löckchen.
Im Bekannten- und Verwandtenkreis ist es ähnlich, allerdings rede ich dann nur davon, wenn ich selbst es möchte, ansonsten gehen sie mit mir ganz normal um, warum auch nicht?
Anders verhält es sich im engsten Freundeskreis, einerseits habe ich dadurch einige Freundschaften vertiefen können, andererseits haben sich zwei enge Freundinnen, von denen ich es nie gedacht hätte, total von mir losgesagt, so, als ob meine Krankheit ansteckend wäre, und sie eventuell durch den Kontakt zu mir auch krenk werden könnten. Ich habe versucht, den Kontakt wieder herzustellen, als jedoch nichts zurückkam, habe ich das Thema abgehakt.
Man wird wohl sensibler, bei mir ist es jedenfalls so, ich spüre schon, ob jemand aus reiner Neugier oder aus echtem Interesse fragt, wie es mir geht.
Blöd finde ich aus die Reaktionen aus meiner Familie (Mann, Eltern): Die haben doch jetzt alles weggeschnitten, dann bist Du ja wieder gesund. Die Ängste, es könne wieder was auftreten, können sie nicht nachvollziehen.
LG sterni
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