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Alt 21.11.2014, 10:45
TorisNeueWelt TorisNeueWelt ist offline
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Pfeil Hodenkrebs mit 51 Jahren

Hallo zusammen,

Es begann alles damit, dass ich vor ungefähr 6-8 Wochen zum ersten Mal ein Ziehen in einem meiner Hoden bemerkte. Ich dachte mir nichts weiter dabei, konnte ja einfach mal so sein. Ich, das bin ich: 51 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder (+3 Kinder aus erster Ehe), freiberuflich tätig, auf dem Land wohnend, viel und intensiv arbeitend und mit zwei bzw. drei Höllenjahren hinter mir.
Dann Anfang letzter Woche begannen die ziehenden Schmerzen öfter aufzutreten. Vermehrt rechts, aber auch mal links. So langsam vermutete ich eine Nebenhodenentzündung, die ich schon mal für 15 Jahren hatte (nach der Vasektomie).
Von Montag bis Mittwoch war ich noch auf einem Seminar in dessen Verlauf ich auch gefragt wurde, was ich denn befürchte, wenn ich derart verschleißend weiter arbeite? "Eine fiese innere Krankheit" war meine Antwort. Vielleicht ein Volltreffer.

Donnerstag vor einer Woche dann zum Urologen, gut noch einen dazwischen geschobenen Termin bekommen zu haben. Der Arzt meinte dann auch, ja diese ziehenden Schmerzen in den Hoden gibt's gerne bei überwiegend sitzend tätigen Personen. Passt also auf mich. Doch er meinte, er will zur Sicherheit noch das volle Ultraschall- und Untersuchungsprogramm durchziehen. Alles war unauffällig bis auf den Moment, wo er meinen linken Hoden sonographierte: "Da ist etwas, das gehört da nicht hin." Und dann war es relativ schnell abgemacht, ich muß in die Klinik zur Abklärung. Freilegung des Hodens, Schnellschnittdiagnostik, ja und dann weiter. Ich weiß es noch nicht. Und ich weiß auch sonst noch nicht viel.

Und da fing mein Kopfkino an. Zum Mäusemelken. Sorgen, Befürchtungen, Ängste - alles kommt zusammen. Ab 1.1. habe ich kein Projekt mehr. Die Suche läuft gerade auf Hochtouren. Aber wenn es Krebs wäre, dann wird alles anders. Verdammt, ich bin schon runter mit den Nerven. Tränen. Leben als Achterbahn. Normalität? Ade.

Heute, eine Woche später schreibe ich aus dem Krankenhaus. Der linke Hoden ist rausgekommen. Tumor (2,6x2,1x1,5 cm) - welcher ist noch nicht klar. Die OP war gestern, komme gerade vom CT zurück. Mache mich gerade mit Begriffen wie Alfa-Fetoprotein (AFP), Laktat-Dehydrogenase (LDH) und dem Zungenbrecher Humanes Choriongonadotropin (HCG) bekannt. Alle drei Werte übrigens im Normalbereich vor der OP.

Uh, der Geschmack des Kontrastmittels vom CT im Rachenraum ist ja komisch - gleich noch etwas mehr trinken.

Aufstehen klappt schon wieder, der Schnitt brennt manchmal höllisch, und der rechte Hoden der punktiert wurde, ist auch noch am Pochen. Aber die Nacht ware mit Novalgin gut. Jetzt warte ich auf das Ergebnis des CT und des histologischen Befundes.

Meiner Familie und mir geht es psychisch schon wieder besser. Nach dem ersten Schock, den Tränen, der Aussichtslosigkeit, dem Sammeln von Informationen, dem Bewußtwerden (was wahrscheinlich immer noch nicht vollständig ist), und der gemeinsamen Sorge, sind wir wieder mehr im Hier und Jetzt angekommen. Wir hoffen alle, dass es nicht ganz dick kommt.

Jetzt mußte ich mich doch wieder hinlegen. Stehen oder liegen geht, aber sitzen ist übel mit dem Leistenschnitt.

So, das wäre mein Einstand. Seit Tagen habe ich das Forum Hodenkrebs von vorne nach hinten gelesen. Was geblieben ist die Erkenntnis, dass ich nicht alleine bin und vor allem, dass ich mir eher die Königsklasse an Krebs ausgesucht habe, also im positiven Sinne. Und dass der Krebs ganz schön individuell ist.

Eine Frage habe ich doch zu der ich direkt keine Antwort gefunden habe. Falls eine Chemotherapie ansteht: im lokalen Regionalkrankenhaus (nach Konsultation zm-hodenkrebs.de) oder besser in einem überregionalen Zentrum? Da ich am südlichsten Ende von Baden-Württemberg wohne, wäre das nächste wohl in Tübingen. Oder gilt diese Zentrumsgeschichte nur für eine eventuell notwendige retroperitoneale Lymphadenektomie (RLA)?

Beste Grüße an alle Mitstreiter.

Geändert von TorisNeueWelt (21.11.2014 um 18:56 Uhr) Grund: Peinliche Schreibfehler beseitigt
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