Die dümmsten Sprüche (zum dranhängen)

[Ela4811]

Am Tag der Trauerfeier von meiner Mama hat meine liebe Schwiegermutter in spe doch tatsächlich gesagt, ich soll nicht zu lange trauern

Schon komisch, sie trauert um ihren Vater seit über 7 Jahren und ich durfte noch nicht mal 1 Woche (obwohl ich es an dem Tag erst begriffen habe, dass meine Mam nicht mehr wieder kommt...).

Aber sie hat auch während der Krankheit sich Dinge geleistet... In meinem Horoskop stand, dass alles im grünen Bereich bei mir und meiner Familie ist und wir viel Glück haben werden. Als wir noch nicht wußten, was Mam hat, da kam dann gleich, es ist bestimmt nichts, denn bei ihr liegt doch das Glück und nach der Diagnose durfte ich mir 5 Monate lang anhören, Glück kann auch heißen, wenn jemand stirbt...

Soviel zum Thema einfühlsame Schwiegermütter...

[buegelhasserin]

Zitat von ;46203

Hallo an alle Krebspatienten (nicht nur Brustkrebs),

als BK-Betroffene ärgerte (oder wunderte!?) ich mich schon oft über absolut dumme Sprüche.
Egal ob Verwandte, Bekannte, Freunde oder völlig Außenstehende.

Deshalb würde ich von euch gerne erfahren, welche *dümmsten* Sprüche ihr bereits hören musstet und wie ihr damit umgeht bzw. umgegangen seid.

Bitte beteiligt euch rege an dieser kleinen Umfrage, ja? :-)

Dann fange ich mal mit den dümmsten Sprüchen an:

Am Tag der endgültigen Diagnose wurde ich gefragt, ob ich denn auch ausreichend versichert sei. Eine Beerdigung sei doch so horrend teuer...
(Das war meine liebe Mutter):-(

Am anderen Tag lief meine Schwester zu ihrem Frauenarzt, um eine Mammographie-Überweisung zu bekommen. Schließlich hatte sie ja sooooo Angst, auch Krebs zu haben.
(Das hat sie mir auch soooo gesagt).

Als mir nach der ersten Chemo die Haare ausfielen und ich dies weinend mitteilte, hieß es nur: Och, deine Perücke ist doch ganz große Klasse. Ich wäre froh, wenn ICH DIE aufsetzen könnte.
(Ha ha ha)

In den ersten Monaten nach der Diagnose begann in meinem Umfeld eine regelrechte *Jagd* auf weitere Brustkrebsfälle; das heißt, auf einmal kannten ganz viele andere Betroffene.
(hmmm, wo kamen die bloß alle her?)

Dann bekam ich so tolle Mitteilungen, wie:
die Frau XY hat ja auch noch 5 Jahre damit gelebt und die Frau YZ noch 8 Jahre. Brauchst also nicht zu verzweifeln....
(Toll, dann sterbe ich also erst mit 53 oder 56).;-)

Als ich einmal von der Krankengymnastik kam, traf ich eine Nachbarin. Ich erzählte ihr davon und auch, wie gut mir die Schultermassage getan hätte (diese Massage hat die Therapeutin FREIWILLIG gemacht, wegen schwerer Verspannungen auf der operierten Seite).
Die Reaktion der Nachbarin war Neid! Purer Neid!
SIE würde auch so gerne mal Massagen verschrieben bekommen, hätte aber keine Chance für eine Verordnung.
Ich habe ihr dann frech geantwortet, sie bräuchte doch bloß Krebs bekommen.;-)
Dann wäre die Verordnung kein Problem...
Das Gesicht von der Frau hättet ihr sehen mögen; köstlich, einfach köstlich...;-)

Nach der Brust-Amputation erhielt ich im Krankenhaus die Erstversorgung (BH und Prothese).
Zu Hause angekommen (es war sehr warm und ich trug nur den BH und ein T-Shirt drüber) wurde ich gefragt, ob ich TATSÄCHLICH nur noch eine Brust hätte. Es sei ja gar nichts zu sehen....
(Ach neeee, wahrscheinlich wollten alle einmal gucken, wie eine Brustamputierte denn aussieht).

Ein anderes Mal wunderte man sich, dass ich ja immer noch lachen könne; sie (die Besucher) würden das im eigenen Erkrankungsfall bestimmt nicht können.
(Na toll, die wissen also im Voraus, wie sie reagieren würden. Komisch, dafür war und bin ich wohl zu dumm. Ich konnte mir nämlich als Gesunde noch nicht einmal so eine Diagnose vorstellen, geschweige denn meine Reaktion darauf).

An einem besonders heißen Tag schwoll der betroffene Arm an (Lymphödem). Als ich das erwähnte, kam die Gegenfrage. "Aber sonst geht es dir ja wohl gut, nicht wahr?". (GRRRRR...NEIN, es ging mir NICHT gut an diesem Tag).

Was die psychische Belastung einer Krebskranken angeht, da sage ich überhaupt nichts mehr.
Weil....ich soll ja immer brav POSITIV denken und nicht von Ängsten reden. (Ja ja, ich denke positiv, aber eben nicht immer).

Inzwischen ist mein Umfeld sehr ruhig geworden. Kontakte sind nur noch selten und wenn...dann meist telefonisch.
Das geht dann ungefähr so ab:
"Hallo! Das ist aber schön, dass du zu Hause bist".
(Anders ausgedrückt: Hallo! Mannomann, du lebst ja immer noch!) ;-)

Meine Ärztin hat am Anfang der Therapien gesagt, Krebskranke (ALLE!) würden eine übersensible, aber RICHTIGE "Antenne" für ihre Mitmenschen kriegen. Das hätte nicht nur Nachteile, da....diese "Antenne" treffsicher falsche von wahren Freunden unterscheiden würde.
RECHT HAT SIE. :-)

So, nun seid ihr dran.
Bin gespannt auf eure *dümmsten Sprüche*.

Liebe Grüße
Norma

hallo norma,

ich bekomme ständig zu hören:
wenn das jemand schafft -dann du.
na hoffentlich haben alle diese hilflosen schlauberger recht.

lg buegelhasserin

[muri]

Hallo allerseits!

Am schlimmsten finde ich die Sprüche
- Na, dann wollen wir mal das Beste hoffen -, - Hast ja auch jetzt viel mitgemacht - , - Und immer schön positiv denken-,
O-Ton Schwiegermutter.

Na, jetzt hast Du ja noch die Bestrahlungen vor Dir, da muß man ja auch vorsichtig sein !

Wie vorsichtig sein ? Ich kann mich da ja eigentlich nur gewissermaßen auf den Arzt verlassen und hoffen, daß er weiß was er tut.

Gut Außenstehende/Nichtbetroffene können das alles gar nicht nachempfinden, aber wenn sie schon nicht genau wissen, was sie sagen sollen, dann doch bitte nicht so´n Müll, oder ?

LG MURI

[bergmädel]

Hallo, alle,

ich möchte nochmal für Verständnis für Nichtbetroffene werben,
die ja nicht hellsehen können, welche unter Umständen richtig gut gemeinte und von Herzen kommende Aussagen bei Krebskranken schräg oder gedankenlos oder als dahergeredete Allgemeinplätze ankommen.

Wenn ich mich in die Zeit vor meiner Diagnose zurückversetze, kann ich mich noch gut erinnern, wie hilflos ich mich selbst bei sehr schlechten Nachrichten von Leuten gefühlt habe, obwohl ich doch ganz genau fühlte, wie gerne ich etwas hilfreiches gesagt hätte.
Dabei ist sicher auch manches mal eine Floskel herausgekommen, weil die Alternative Schweigen bedeutet hätte.
Und jemanden durch Schweigen zu verletzen will man ja nun auch nicht.

Mein Lieblings-Dummer-Spruch während meiner Therapiezeit kam von einem flüchtig bekannten Kollegen meiner Abteilung.
Auf der Weihnachtsfeier 2002 standen wir zu vorgerückter Stunde vorm Tresen; ich trug ein Käppchen auf Chemo-Flusen.
Der Kollege lupfte das Käppchen und sagte:
"Oh, Kopfläuse gehabt?"..........
Ich hab' ihm feste in die Augen geguckt und gesagt:
"Nö... Krebs."
Der Arme entschuldigte sich vielfältig und obwohl ich mich kapputtlachen musste, hatte ich schon auch ein bisschen ein schlechtes Gewissen- er hatte halt auch bloß völlig gedankenlos 'nen blöden Spruch geklopft.
Trotzdem konnte ich der Steilvorlage nicht widerstehen.

Schön war auch eine Situationskomik in der Klinik direkt nach meiner Diagnose:
Wir standen zu viert auf dem Stationsflur und wollten bei schönstem Wetter in den Garten. Kommt 'ne Schwester und patzt, ich könnte jetzt nicht weg, denn "im Laufe des Nachmittags kommt noch der Arzt zu Ihnen".
Das war aber noch nicht der dumme Spruch.
Der kam, als ich fragte, was passiert, wenn ich im Garten bin, während der Doc kommt. Sagt die Schwester: "Dann haben Sie Pech gehabt."........-
Wir gucken uns an und prusten los.

LG Sandra

[BarbaraO]

Zitat von bergmädel

Hallo, alle,

ich möchte nochmal für Verständnis für Nichtbetroffene werben,
die ja nicht hellsehen können, welche unter Umständen richtig gut gemeinte und von Herzen kommende Aussagen bei Krebskranken schräg oder gedankenlos oder als dahergeredete Allgemeinplätze ankommen.

Wenn ich mich in die Zeit vor meiner Diagnose zurückversetze, kann ich mich noch gut erinnern, wie hilflos ich mich selbst bei sehr schlechten Nachrichten von Leuten gefühlt habe, obwohl ich doch ganz genau fühlte, wie gerne ich etwas hilfreiches gesagt hätte.
Dabei ist sicher auch manches mal eine Floskel herausgekommen, weil die Alternative Schweigen bedeutet hätte.
Und jemanden durch Schweigen zu verletzen will man ja nun auch nicht.

Genau das denke ich auch!
Insofern ist es vielleicht auch nicht s glücklich gewählt, dass dieser Strang "Die dümmsten Sprüche" heißt. Dumm ist etwas anderes.
Hier geht es meistens um Unwissenheit, Hilflosigkeit und Überraschtsein.
Ich frage mich auch immer wieder, wie ich denn reagiert hätte, als ich noch nicht selbst betroffen war.
Ja, selbst jetzt bin ich oft hilflos, wenn ich jemanden treffe, den es auch erwischt hat.
Was soll ich da sagen???
"Du schaffst das!"? Ja, und wenn ich davon überhaupt nicht überzeugt bin?
"Das tut mir leid" ? Ja, klar. Ist doch selbstverständlich, oder?
"Ach Du Arme" ? Warum? Zerstöre ich vielleicht Hoffnung?
"Alles halb so schlimm"? Und wenn doch?
Oder diese Sprüche hier:

Na, dann wollen wir mal das Beste hoffen -, - Hast ja auch jetzt viel mitgemacht - , - Und immer schön positiv denken-,

Ja, was hätte derjenige denn sagen sollen oder müssen? Und wenn es da wirklich den Text aller Texte gäbe, was wäre er dann noch wert als Allgemeinplatz?

Also eigentlich sagt man immer das Falsche. Wie man es auch dreht und wendet. Immer wird es jemanden geben, der gerne was anderes gehört hätte.

Deshalb auch meine Bitte: Denkt auch mal an die Mitmenschen die mit unserer Krankheit konfrontiert werden. Sie sind damit zunächst einmal überfordert.
Erwartet von anderen auch nicht, was Ihr selbst nicht gekonnt hättet. Denn, Hand aufs Herz, hättet Ihr vorher immer, wirklich immer das Richtige gesagt und getan?

Einiges, was hier geschildert wurde, war wirklich unter aller Kanone. Grausam und Gefühllos. Das finde ich auch.
Das meiste sind aber doch Hilflosigkeiten. Da lohnt es sich ganz bestimmt nicht, die alle aufzuzählen.

liebe Grüße

[muri]

Hallo,

natürlich sind Verwandte/Freunde von der Diagnose geschockt oder mitgenommen. Nicht jeder weiß damit umzugehen. Aber ich für meinen Teil kann´s halt nicht ab, mehrmals in der Woche gefragt zu werden, wie es mir geht, ach wird schon, wollen wir mal das Beste hoffen ....
Auch mit dem Hinweis mich normal zu behandeln und nicht jedesmal das Thema Krebs anzusprechen, kann die Family scheinbar nichts anfangen.

Zudem ist es ja auch meine Erfahrung und nicht auf die Allgemeinheit bezogen. Sicher ist es gut gemeint, aber mich nervt es, fast jeden Tag die gleichen Sätze zu hören.

Gruß Muri

[bergmädel]

Liebe Muri,

das kann ich auch gut verstehen, mir ging es ähnlich. Ich habe irgendwann angefangen, zu sagen, "...bitte frag' mich nicht. Nimm's nicht persönlich, aber ich kann da gerade nicht drauf..." Oder ähnlich.
Man muss auch selbst in die Verantwortung gehen, wenn man etwas nicht möchte, auch wenn man das wiederholt tun muss. Wie sollen andere sonst lernen?

Übrigens kann man auch als Krebspatient gut ins Fettnäpfchen treten.
Ist mit passiert, als ich mich auf einem Fest neben eine mir unbekannte frau setzte, die Glatze hatte, Tuch trug und gemalte Augenbrauen hatte.
Ich quatsch' die an, so von Krebsschwester zu Krebsschwester und frage, ob sie Chemo bekommt.
Nein, sagte die, und erzählt mir, dass sie diese Stoffwechselstörung bekommen hat, bei der alle Haare ausfallen, ich hab' den Namen vergessen.

Was glaubt ihr, wie ich mich geschämt habe, über meine zwar gut gemeinte, aber indiskrete Grenzverletzung. Obwohl sie freundlich reagierte, merkte ich ihre Distanz, entschuldigte mich und schwirrte wieder ab.
Noch heute ist mir das peinlich, wenn ich daran denke, wie oft die wohl auf Krebs angesprochen wird.

Wir machen alle Fehler, zum Glück.

LG Sandra

[Rubbelmaus]

Das mit den dummen Sprüchen ist bei mir eigentlich auch jeden Tag verschieden.

Habe ich eine gute Zeit, gehen mir die blöden Sprüche wie Schmierseife am Rücken runter. Geht es mir nicht gut, dann bin ich einfach empfindlicher. Ich habe wirklich nette und hilfsbereite Nachbarinnen, aber die erzählen mir eigentlich schon seit Jahren immer die gleichen Sprüche. Teilw. habe ich mich mächtig darüber geärgert und wollte manchmal schon gar nicht mehr mit ihnen reden. Aber jetzt weiß ich, sie wissen nicht, was sie sonst sagen sollen und meinen es einfach nur gut.

Wenn sie Kuchen gebacken haben, oder etwas ganz spezielle leckeres gekocht haben, bringen sie mir/uns oft was davon vorbei. Früher war mir das unangenehm, aber mittlerweile sehe ich es als "Wiedergutmachung" für meinen runtergeschluckten Ärger und so haben wir dann Alle was davon.

Ausserdem was soll ich ihnen auch erklären, was z.Zt. bei mir und meiner Behandlung abgeht, sie können es einfach nicht nachvollziehen, selbst wenn sie wollten. Ich denke, dass ich früher auch oft aus Unwissenheit, unpassende Sprüche abgegeben habe. Selbst heute passiert mir das noch ab und zu. Ich habe andere Erfahrungen gemacht als andere, und doch kann ich mich auch immer nur auf mich selber beziehen und vergesse oft, dass andere Menschen anders damit umgehen als ich selber.

Selbst hier im Forum kommen meine Sprüche auch oft anders an, als ich sie gemeint habe.

Also Leute, Augen zu und durch, Rubbelmaus

[Gismo2308]

Hallo...


also als ich zum zweiten mal im krankenhaus war um mir die achsellymphe entfernen zu lassen musste ich mit einigen patienten im wartezimmer des KH einige zeit warten bis unsere zimmer fertig waren, untersuchungen erledigt waren usw...

jedenfalls sitzen wir da so in der runde..ca 5 mädels, alle außer ich waren dort um die gebärmutter entfernen zu lassen...

so...jedenfalls ,wie das so ist, nach zwei stunden stilles gegenseitiges angucken sagt dann ein mädel... "na ja...wir sitzen ja jetzt alle sozusagen in einem boot...wir haben ja alle das selbe(?!?!?!? ), ich würde vorschlagen wir duzen uns...hat jemand was dagegen??!?!?" (allein schon wegen dem gruppenzwang hat NATÜRLICH niemand was dagegen!!!)

ei ich bins petra...ich bins sonja...ich bins heike...ich bins moni...ja und ICH bins beate...

gut...

sagt die sonja "na ja...jetzt sind wir ne woche im KH...aber das geht auch vorbei...ich meine gebärmutter...ist ja nicht so schlimm..."

sagt ne andere...:" jo...na ja...hat ja auch was gutes...die doofen "tage" hat man dann wenigstens nicht mehr..."

sagt noch ne andere..."jo...gebärmutter ist nich sooooooooooo schlimm...viel schlimmer wäre es...wenn wir hier mit...z.b. BRUSTKREBS sitzen würden..."

peng...

sag ich:"jo...DAS ist echt schlimm...nicht ganz so doll"

sagt die andere.."jo hier laufen viele rum...scheiß sache..., haben wir nochmal glück..."

sag ich:" jo...IHR habt echt glück..."

ich hab bisschen sarkastischen humor...muß ich sagen... sitz da so...ne...flenz im stuhl mit nem brötchen und nem glas wasser...und guck die an...

gucken mich alle an...sagt die eine..."wie???"

sag ich:"jo... ICH hab brustkrebs"

da hättet ihr mal sehen sollen...WAS da dann abging...

sagt die eine..."oooooooooooo sorry...ich wusste das mit IHNEN was nicht stimmte" (also erstens wollten wir uns ja duzen..., zweitens war sie ja dann hellseherin...oder???) dann kam..."ist aber heutzutage nciht mehr schlimm...die haben soooooooo tolle möglichkeiten...ich kenne...die und die...die wurdne 150...und sind an altersschwäche und ansonsten kerngesund gestorben..."

also alle kannten plötzlich zig leute die das selbe haben...und alle topfit...bla bla bla

sagte ich :"wir wollten uns doch duzen..."

sie"ach ja...klar...natürlich...entschudlige..."

sag ich:"das ist schon in ordnung...das kann ja keiner riechen...ist kein problem..."

_______________________________



so meine freunde...was ging hier ab...

erst duzen dann siezen...

das ist ein schock...so ne info...und das erste was passiert ist...dass ne barriere gebaut wird...das ist nix persönliches gegen mich...das ist nur ein schutz für die anderen...

ich hätte 10 wochen vorher genauso reagiert...

ich mache da keinem nen vorwurf...

ich hatte noch haare...sah nicht krank aus...(hab ja BK und keinen nasenkrebs)

aber insgeheim hab ich echt lachen müssen...wie sich dann alle hin und her gewunden haben...und echt aus der nummer ja auch nicht wirklich mehr rausgekommen sind...

na ja...

schönes weekend wünsch ich euch...

liebe grüße beate

[himmelblau]

Kürzlich hat Herr B ...der Mann meiner Sekretärin die Krebsdiagnose erhalten....
Hier die Sprüche von MIR als BETROFFENE:
Herr B.....es tut mir so leid.....Sie werden es schaffen...die Medizin ist heutzutage so fortschrittlich...blablabla
Letzte Woche habe ich Herrn B in der Stadt getroffen...der gerade in der Chemotherapie steckt....mein 1. Satz war: Oh Herr B...wie geht es Ihnen...Sie sehen aber gut aus!

Mein Doc sagte immer zu mir...ich sehe gut aus...darüber habe ich mich sehr gefreut!

Da ich während der Chemo wirklich gut ausgesehen habe...meinte eine Krebspatientin in der Chemoambulanz zu mir:
Sind Sie sicher....dass Ihre Chemo wirkt.?..es kann doch nicht sein...Sie haben keine Nebenwirkung....Ihre Haare sind nicht ausgefallen ...an Ihrer Stelle würde ich Dr.XY mal fragen ....

Ich natürlich sofort in die Frauenklinik...leider war mein Gyn. in der OP...zu sehen war eine Assistentärztin. Sie nahm meine Hand und lächelte mich lieb an und sagte:
Liebe Fr. T....Sie wissen doch...dass Sie geheilt sind...als BONUS bekommen Sie Chemo...
ICH WAR BAFF!!! Trotzdem war ich ihr nicht böse....es ist schön zu hören...dass man geheilt ist...auch wenn ich die Chemo nicht als Bonus...Skonto...oder Rabatt sehe

Und hier noch was von meinem Freund (ein Halbmediziner mit ein Paar Semester Medizinstudium...beide Elternteile sind Ärzte)....
als bei mir der Tumor entdeckt worden ist....Ärzte sagten zwar 90% gutartig...mein Schatz zu mir:
Liebling...natürlich hast du Krebs...nach der OP wissen wir dann...ob der Krebs gut- oder bösartig ist.....(ich muss jetzt richtig laut lachen)
Ich bin so froh...dass mein Schatz doch kein Mediziner sondern ein Geschäftsmann geworden ist!!!

Oh happy day
himmelblau

[Eleve]

Hi,

ich muß sagen, ich bin mir dessen immer voll bewußt, daß mir in Sachen BK früher NIE die richtigen Worte eingefallen wären. Im Gegenteil: Fettnäpfchen sind in jeder Lebenslage meine Spezialität.
Beispiel gefällig? Neuer Nachbar: "Ich bin bei meiner Freundin ausgezogen." Ich: "Naja, dann mußt Du wenigstens nicht noch die alte Wohnung streichen"

Drum ist es eine Art Hobby von mir, andere Leute zu beobachten: Was haben die so für Hämmer drauf? Was passiert jetzt?
Ich gehe auch recht offen mit der Krankheit um und lache eigentlich gern über alle Absurditäten, die sich daraus so ergeben. Kann aber in frustigen Momenten auch sehr böse Sachen sagen. Vor allem, wenn mich das Schicksal anderer extrem erschüttert:
Ein "Kollege" in der Kur erzählte über seine Platznachbarin: "Sie hat BK, Metastasen und ist erst 33." Ich war gerade in der Diagnose eines mir suspekten Knotens und, 33, das war mein Alter. Ich sagte dann recht heftig: "Super, 33. Genau das richtige Alter um abzukratzen."
In dem Satz lag meine ganze Wut darüber, daß Frauen unter 35 nochmal schlechtere Karten haben, und niemand weiß, warum. Die Wut darüber, daß ich erst dachte: "Endlich jemand in meinem Alter, die sieht nett aus, vielleicht kommen wir ins Gespräch", und dann wurde gar nix draus, weil sie sich mit ihrem Sch...krebs befassen mußte.
Wut, Wut, Wut.
Und natürlich die durchwachte Nacht wegen dem neuen Knoten.
Klar hält man da besser die Klappe
Aber manchmal müssen die Leute einen eben aushalten.
Und genauso versuche ich, auch andere Fettnäpfchentreter "auszuhalten", und, wo möglich, darüber zu grinsen.

Viele Grüße,
Eleve

[Mondkind]

Mein Chirotherapeut (vor meiner Krebs Diagnose) zu mir:" Sie immer mit Ihrem Genick! Ich werde Ihnen diesmal die Halswirbelsäule so einrenken, dass Sie nicht so schnell wieder kommen brauchen, den Rest muss dann die Krankengymnastik walten."
Ich:" Nein, die Schmerzen fühlen sich nicht so an, als ob hier einrenken helfen würde."
Mein Chirotherapeut:" Nun sein Sie mal nicht albern, Sie brauchen keine Angst zu haben.
Drei Wochen später wurden von einem anderen Arzt eine HWS 5-Fraktur diagnostiziert, die Wirbel 4 u. 5 wurden entfernt und durch Titan ersetzt. Anschließend wurde von HWS 3 auf 6 ventral verplattet. - Die Entdeckung meiner Knochenmetastasen.

Ängstlich?!? - Dann eben ängstlich - immer noch besser als querschnittsgelähmt. - Oder was hat er mit: "so einrenken, damit Sie nicht so schnell wieder kommen brauchen ...." gemeint?

Wenn deine Zeit noch nicht gekommen ist, kann dich nicht mal ein Arzt umbringen! - hier passt es

[BarbaraO]

Das verstehe ich nicht, Kathi.
Er lobt Dich indirekt, weil Du wohl jeder Situation noch was Positives abgewinnen kannst und Du antwortest so.
Oder bist Du jetzt beim Thema:
Dumme Sprüche von Krebskranken ihren Bekannten gegenüber?

irritierter Gruß

[Susi04]

Letzten Donnerstag auf einer Geburtstagfeier hatte ich es auch mal wieder mit ausgeprägter Dummheit zu tun.
Ich sitze am Tisch, da kommt eine Bekannte rein die ich ín der letzten Jahren regelmäßig gesehen habe, die auch durch meine Mutter bestens über meine Krankheit informiert ist.
Sie kommt also auf mich zu, ganz nah, beugt sich über mich, zieht an meinen Haaren und sagt ziemlich laut und "überrascht", "ach, die sind ja wieder echt".
Ich war ziemlich sprachlos und rundherum schwiegen alle betreten.Sie schien das nicht zu bemerken, plapperte munter weiter und ging dann raus.
Meine letzte Chemo war übrigens im September 2006.

Ich habe mich später "gerächt", hab sie gefragt, ob ihre Tochter schon geschieden ist. Dazu muss man wissen, dass nur sehr wenige wissen, dass die Ehe ihrer Tochter gescheitert ist, aber niemand darf darüber reden, sowas ist megapeinlichund sowas passiert in dieser Familie nicht............und nun ist das in dieser Familie eben doch passiert. Dumm, dass sie selber ständig über andere her zieht(über mich auch, weil ich geschieden bin)......... da muss man sich nicht wundern, wenn irgendwann die Retourkutsche kommt.
Sie hatte übrigens einen knallroten Kopf, und ist dann relativ schnell verschwunden.
Mir hat die Fete danach viel mehr Spaß gemacht

Auge um Auge, Zahn um Zahn............das musste einfach sein!

befreite Grüße
Susi

[chani]

Dumme Sprüche auch mal anserstrum

vorweg ich arbeite in einer etwas größeren Firma wo es immer um das leidige Thema der Schwerbehindertenabgabe geht.

Aslo ich zu meiner Chefin: Ich geh dann mal ins Krankenhaus uns las mir diesen Tumor rausschnippeln und beantrage eine Schwerbehinderten Ausweiß damit wir weniger ausgaben haben. was macht man nicht alles für die Firma.
Sie wuste erstmal nix zu sagen, weil sie kennt meinen Humor