Schultereinsteifung nach Brust OP

[luise57]

hallo


ich bin im Januar diesen jahres links brusterhaltend operiert worden, 30 Bestrahlungen, Reha, alles ziemlich normal gelaufen. Ende Mai hatte ich jedoch mehr und mehr Probleme mit dem Arm der operierten Seite, wurde von Arzt zu Arzt geschickt, Anfang August ins MRT, Ende August stellte dann endlich ein Orthopäde die Diagnose. Schultereinsteifung. Die Schmerzen sind unerträglich und ich stehe zur zeit unter Opiaten/Schmerztherapie. Der Orthopäde meint, er müsse operieren. Hab die Nase voll und natürlich Angst vor einer erneuten Operation. Hat Jemand Erfahrung gemacht mit einer eingesteiften Schulter. Wäre für jeden Tip dankbar. Vielen Dank und Grüße

[Annedore]

Hallo Luise,

hat die Schultereinsteifung denn ursächlich etwas mit der Brust OP zu tun, oder sind das zwei unabhängig voneinander eingetretene Ereignisse? Und was soll denn bei der Schulter OP gemacht werden? Hast Du schon nachgedacht über eine Therapie bei einem Physiotherapeuten? Das ist zwar langwierig, führt aber manchmal doch zu einem Erfolg.

Liebe Grüße
Annedore

[angi65]

Hallo Luise,

ich hatte vor einigen Jahren auch schon das zweifelhafte Vergnügen.
(Und zwar völlig unabhängig von BK.) Ich weiß auch, wie schmerzhaft das ist!!
Ich habe mich damals einer langwierigen Behandlung beim Physiotherapeuten unterzogen. (2 mal die Woche) Nach etwa einem drei viertel - Jahr war es dann ausgestanden...

Ich würde dir empfehlen einen andern Orthopäden aufzusuchen, bevor du eine Op in Erwägung ziehst. Es gibt unterschiedliche Ursachen für die Versteifung, das würde ich noch mal (mit Röntgenbild) abklären lassen.

Mein Mitgefühl und liebe Grüße
angi

[luise57]

Phsyiotherapie habe ich schon reichlich hinter mir. Jetzt bin in einer anderer Praxis und zwar die der othopädischen Praxis angechlossen. Dieses Mädel arbeitet ganz anders und intensiver mit der Schulter und auch mit der Brustwirbelsäule, der Halswirbelsäule und dem Schulterblatt. Alles sitzt bombenfest, wie sie sagt. Auch sie glaubt nicht, dass eine Op mich weiter bringt, gibt aber zu bedenken, dass dies ein langer Weg ist. Stellt sich die Frage, wann ich dann mal wieder arbeitsfähig bin. Mein erster Antrag auf Wiedereingliederung wurde seitens des Betriebsarztes abgelehnt, eben aufgrund der Beschwerden des linken Armes, da wusste ich noch nicht, dass eine Schultereinsteifung vorliegt. Habe Anfang November in einer Klinik in einer speziellen Schultersprechstunde einen Termin gemacht, die sind hierauf spezialisiert und bin gespannt, was deren Meinung hierzu ist. Fest steht, dass ich nicht ewig diese starken Schmerzmittel nehmen möchte, dies kann ja nicht gesund sein. LG

[lindali]

hallo luise
die ärzte sprechen nicht von einem impingement?
grüße
lynn

[luise57]

doch, genau das tun sie, hast du damit Erfahrung? LG Daggi

[lindali]

hi daggi
ich hab nach ablatio1 große probleme gehabt, konnte nicht mal mehr schmerzfrei zum telefonhörer greifen
ich hab mir dann 1 mal 12, später noch mal 10 sitzungen beim physiotherapeuten verschreiben lassen
ist jetzt um 90 % besser geworden
wenn das impingement "ausgewachsen" ist bleibt dir eine op nicht erspart
(mein mann hatte eine in 2006)...
die schmerzen können dann unerträglich werden...weil unter dem schulterdach zuwenig platz ist...und durch die reibung ev der schleimbeutel sich entzünden könnte und im extremfall die sehnen reißen können
ist aber ne kleine op, manche kliniken machen das minimal invasiv...
nach 4 tagen bist du wieder draußen
dann reha und nach 6 wochen ist alles wieder wie früher
besprich das mit einem orthopäden.....die können entscheiden, was das beste ist
liebe grüße
lynn

[PetraK]

Hallo Daggi,

Impigement bedeutet auf deutsch eigentlich Kalkschulter, also Ablagerungen im Schultergelenk. Da kann man schon einiges mit der richtigen Krankengymnastik machen. Bei starken Beschwerden geben Orthopäden eigentlichen auch Spritzen direkt in die betroffenen Stelle (Betäubungsmittel + Cortison). Ich bin eigentlich total gegen Cortison, aber nach insgesamt 3 Spritzen innerhalb von drei Wochen hatte ich kaum noch Schmerzen.........

Liebe Grüße

Petra

[luise57]

Hallo Lindali und petraK,

Physiotherapie habe ich schon reichlich hinter mir, und die Spritzen 3 Stück ins Gelenk mit Morphinen kombiniert ebenfalls, hat alles nichts gebracht. Ohne die Schmerzmitteln Targin 2 x 10 mg am Tag könnte ich die Schmerzen wahrscheinlich nicht ertragen. Den Termin in der Schultersprechstunde im Klinikum Dortmund am 02.11. warte ich noch ab, sollten auch hier die Ärzte zu dem Ergebnis kommen, dass nur noch eine Op weiterhilft, lasse ich sie auch machen. Vielen Dank für eure Anteilnahme, irgendwie hofft man immer, dass Jemand eine Idee/Lösung hat, die die OP vermeiden ließe, na ja, habe halt zu laut hallo gerufen in diesem jahr. LG Daggi

[lindali]

hi daggi
impingement kann durch fehlhaltung ODER durch kalkeinlagerungen ausgelöst werden
bedeutet "einengung"
durch schmerzen schont man den arm immer mehr, bis sich auch die rückenmuskulatur extrem verzieht.....alles kommt in schieflage, nicht nur das schulterdach, muskeln bauen sich ab...usw, usw
QUÄL dich nicht
wenn physiotherapie nix nutzt, geh zur OP
ist meine persönliche empfehlung
lynn

[Erika Rusterholz]

Guten Abend Luise,

Nach dem Lesen der verschiedenen Antworten würde ich nun doch gerne noch meinen Fall schildern, vielleicht ist etwas daraus verwertbar:
beidseits brusterhaltende Op im Januar 04, danach beidseits grosse Schmerzen in den Achseln nach Sentinel-Lymphknoten-Biopsie (es waren einige zusammenhängende Lymphknoten entfernt worden) und Seromen.

Nach Monaten erst konnte ich den linken Arm wieder ganz hochheben, den rechten jedoch nicht, auch kaum ausstrecken, so schmerzte die Schulter. Der Hausarzt tippte auf Arthrose.
Ein Rheumatologe ortete dann im Ultraschall eine 7 cm lange Kalkplatte und empfahl, diese entfernen zu lassen.
Bei Zweitmeinung hiess es, dass brustoperierte Frauen vielfach Schmerzen in den Schultern/Achseln hätten. Es wurde erst mal eine Cortisonspritze direkt in einen schmerzenden Punkt gemacht, es sei eine Entzündung im Gelenk. Einige Zeit war der Schmerz tatsächlich weniger, normale Schmerzmittel reichten zur Unterdrückung.

Die Schmerzen kamen natürlich in voller Stärke zurück - da meldete ich mich beim Orthopäden an (er hatte mir schon die Hüftgelenke eingesetzt), um die Kalkplatte auflösen zu lassen. Das Blatt mit all den aufgeführten Nebenwirkungen/Komplikationen veranlasste mich jedoch, alles abzusagen...

Ich war dann öfters in der Physiotherapie. Der Versuch, das Gelenk zu lockern, scheiterte - das heisst, bis zum nächsten Mal war alles wie gehabt.

Dann, vor etwa einem Jahr, las ich im Internet, dass auch ein Brustmuskel Schmerzen in der Achsel verursachen könne; so genau weiss ich das aber nicht mehr. Jedenfalls wollte ich mir nun doch die von der BET herrührenden langen Narben, welche mangels darunterliegendem Gewebe am Brustmuskel angewachsen waren, lösen lassen. Dies geschah nun im Juli: die Narbenstränge wurden in einer Operation durchtrennt (und dabei gleich noch Implantate unter den Muskel geschoben).

Das Resultat: ich kann den rechten Arm zwar noch nicht ganz hochheben, jedoch gut ausstrecken - jetzt ist es noch der Brustmuskel, der recht spannt, ich habe ihn ja auch zu sehr geschont während mehr als fünf Jahren.
Aber ganz wichtig: der vorherige starke Schmerz in der Achsel ist weg!!!

Auch Dir wünsche ich eine solche Erfolgsgeschichte!
Erika Rusterholz