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Alt 12.01.2017, 18:12
Tim93 Tim93 ist offline
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Registriert seit: 12.01.2017
Beiträge: 5
Standard Das Chemo-Dilemma ...

Hallo zusammen,

ich bin 23 Jahre alt und bei mir wurde vor ziemlich genau einem Monat Hodenkrebs festgestellt. Der befallene Hoden wurde über einen Schnitt in der Leistengegend entfernt.

Biopsie:
- Tumorstadium: pT2 pNX L1 V0 Pn0
- Resektionsstatus: lokal R0
- 2,9cm großer, nicht-seminomatösen, gemischten malignen Keimzelltumor (50% Teratom, 50% embryonales Carcinom mit Nekrosen)
- daneben ein 1,1cm großes klassisches Seminom mit Infiltration in das Rete Testis
- Kleinherdige Lymphgefäßinvasion
- Keine Blutgefäßinvasion
- Tumorfreier Nebenhoden
- Tumorfreier Samenstrang, einschließlich des Absetzungsrandes

CT:
- Lymphknotenvergrößerung submandibulär bis zu 1,4cm (ich bin mir SEHR sicher, dass eine Erkältung schuld war, hab den Lymphknoten selbst bemerkt, ging 1-2 Tage danach zurück)
- Kleine Lymphknoten paraaortal bis zu 1cm (denke auch durch Erkältung, hatte an dem Tag auch Rückenschmerzen in der Gegend bei zu langen Sitzen, ebenfalls weg nach 1-2 Tagen)
- Keine Leber, Knochen, Lungenmetastasen

Tumormarker:
vom 14.12.2016 (Tag der OP, glaube vorher noch):
- BETA-HCG 126 IU/I [<2]
- AFP 181 klU/I [<5,8]

Weitere Tumormarker habe ich leider nicht zur Hand, aber die Werte sind soweit immer abgefallen.

Kurzer Rückblick:
Die letzten 4-5 Jahre hatte ich chronische Verdauungsstörungen (teilweise täglich Durchfall, Unverträglichkeit, ...), welche ich nun nach einer extremen Änderung meiner Essgewohnheiten auf eine starke Übersäuerung und folglich auf eine chronische Entzündung zurückführe. Nur nach 2 Tagen mit Basenpulver und immunstärkenden Nahrungsergänzungsmittel endlich keine dauerhaften Magen-/Darmgeräusche, normaler Stuhlgang usw. ...

Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass diese ignorierte Störung mir den Krebs eingebrockt hat oder mindestens einen großen Teil dazu beigetragen hat. Wenn das Imunsystem dauerhaft mit einer solchen Belastung zurechtkommen muss, kann das doch nicht gesund sein. Ich weiß natürlich, dass ich viel früher hätte reagieren müssen, aber ich habs einfach nicht auf die Reihe bekommen

Ich bin wirklich sehr froh, dass ich meinem Körper diese Last nehmen konnte und merke richtig wie es mir gut tut. Seitdem der Hoden entfernt wurde, habe ich auch das Gefühl, dass ich nochmal in eine "2. Pupertät" komme, Haare sprießen im Gesicht (JUHU vllt doch noch ein Bart!), Brust, Hand, ...

Jetzt habe ich große Bedenken, dass ich meinem Körper mit dieser Sicherheitschemo wieder einen rießen Schritt zurück werfe.. Zum einen ist mein Magen-Darm-Trakt bestimmt noch sehr empfindlich und zum anderen glaube ich das so eine Chemo während der Pubertät sehr viel Schaden anrichten kann.

Auf der anderen Seite ist eine PEB-Chemo bei Hodenkrebs (zum Glück!) sehr effektiv! Aber kann auch sehr kontraproduktiv sein, wenn sie falsch eingesetzt wird.

Aber da bei mir leider im Hoden Lymphgefäße kleinherdig befallen waren und vermutich auch wegen den unspezifisch vergrößerten Lymhknoten paraaortal (<1cm) wird mir nun eine Sicherheitschemo empfohlen..
Dadurch soll mein Rückfallrisiko von 50-70% auf 4% gesenkt werden. Aber die entgültige Entscheidung wird anhand der Tumormarker vom kommenden Samstag gefällt.

Ich hoffe insgeheim auf ein paar Wochen wait-see, ein erneutes CT/MRT. Denn ich denke wirklich die Lymphknoten waren Infektbedingt.
Was meint ihr dazu? Über Meinungen würde ich mich freuen, denn wenn ich eine Chemo machen sollte, würde ich gerne mit Überzeugung reingehen, die mir momentan mehr als fehlt. Danke fürs Lesen!

LG Tim

Geändert von gitti2002 (12.01.2017 um 19:32 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen!
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Stichworte
chemo ja nein, chemo oder nicht, dilemma, hodenkrebs, tumormarker


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