Speiseröhrenkrebs bei meinem Mann

[Adlumia]

Hallo Reigenlilie,

es ist schön zu lesen, dass dein Mann sich dort wohl fühlt und dass auch du dadurch wieder etwas zur Ruhe kommen kannst.
Ich wünsche mir sehr, dass ihr dort noch eine gute Zeit miteinander verbringen könnt, vor allem wenn es nur irgendwie geht ohne Schmerzen!

Grüße an dich!

[Reigenlilie]

Hallo Ihr Lieben!

Danke für Eure lieben Worte.
Mein Mann ist sehr schwach und schläft die meiste Zeit.
Aber es geht ihm seelisch gut.

Wenn es so ist, dass das Forum zeitweise nicht geöffnet ist, werde ich es im Hospitz weiter versuchen.
Mir geht es auch ganz. Es tut wohl, nicht mehr alleine dastehen zu müssen.

Liebe Grüße

Reigenlilie

[Reigenlilie]

Hallo Ihr Lieben!

Heute hat sich die Onkologin Zeit genommen und uns das CT erklärt.
Die Hirnmetastasen haben sich vermehrt und vergrößert.
Dafür hat sich die Hirnschwellung veringert.
Neue Metas sind in der Lunge und Leber.
Von einem neuen Tumor ist nichts zu sehen.
Wir sehen es gelassen, da es meinem Mann anhaltend gut geht.

Liebe Grüße

Reigenlilie

[Adlumia]

Hallo,

es freut mich, dass es deinem Mann trotz der hammerharten Diagnose noch soweit gut geht.
Deine Gelassenheit ist deinem Mann sicherlich auch eine Stütze? Ich bewundere dich wirklich, wie du damit umgehst, wobei bewundern gar nicht ausdrückt was ich meine aber finde kein besseres Wort. Dass du ihn so gelassen begleitest, ist nicht selbstverständlich. Ich frage mich ganz naiv, wie das geht, gelassen bleiben trotz alledem? Vielleicht weil du schon viele Jahre mit der Angst und dem Schmerz im Nacken gelebt hast?

Ich wünsche euch weiterhin kostbare gemeinsame Zeit!

[SmartM]

Ihr geht beide super mit eurer Lebenslage um.
Nach deinem kurzen Bericht musste ich an einen Zeitungsartikel denken, der über Palliativmedizin berichtete:
Lieber den Tagen Leben geben, als dem Leben Tage.

Ich wünsche euch eine gute Zeit miteinander und danke, dass du uns auf dem Laufenden hälst.

Liebe Grüße
Walter

[Reigenlilie]

Liebe Adlumia!
Lieber Walter!

Ich weiß auch nicht, warum ich damit so gelassen umgehen kann.
Ich denke, dass es vielleicht die Einsicht ist, dass es nicht viel bringt und zu viel Kraft kostet, sich gegen diese Situation zu stelllen. Ich bin auch gläubig und habe eine Gemeinde, die voll hinter mir steht.
Dass mein Mann sich trotz der Situation gut fühlt, liegt wohl an der positiven seelischen Verfassung. Wir fühlen uns hier richtig geborgen.
Vielleicht ist es die Mischung aus allem, die dazu führt, dass wir uns gut fühlen.
Sicher habe ich auch Angst vor dem Leben alleine, aber in meinem Leben gibt es so viele Menschen, die zu mir stehen, dass ich nicht alleine bin. Meine Freundinnen und ich überlegen sogar eine WG zu gründen. Mal gucken.

Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft.

Liebe Grüße

Reigenlilie

[SmartM]

Liebe Reigenlilie,

ich finde deinen letzten Beitrag sehr bemerkenswert und einfühlsam.

Hat man sich damit abgefunden, dass das Leben endlich ist und dieses auch in nicht all zu ferner Zukunft sein wird, kommt eine gewisse Gelassenheit von ganz alleine. Meine Therapeutin hat das mit mir erarbeitet und seit dem kann ich das Leben deutlich mehr genießen und bin dankbar, für alles, was ich noch erleben darf. Die positive seelische Verfassung, wie du es bei deinem Mann treffend beschreibst, reift - glaube ich - aus dieser Erkenntnis, das alles endlich ist. Vor allem aber die Einstellung, sich dem zu fügen, was man nicht ändern kann.

Ich finde es super, dass du dir Gedanken um das Danach machst. So wird dich hoffentlich der Verlust nicht in ein tiefes Loch stoßen.

Der Glaube - egal an wen oder was - kann hierbei unvorstellbar positiv sein.
...und eine handvoll Menschen hinter sich zu wissen, die einem jederzeit helfen, hat nicht nur tröstende Aspekte.

Ich weiß, ich wiederhole mich: Ihr macht das richtig gut!

Liebe Grüße
Walter

[Reigenlilie]

Lieber Walter!

Dieser Spruch: Lieber den Tagen Leben geben, als dem Leben Tage.....
ist der Leitspruch in diesem Hospitz. Und genauso erleben wir das hier.
Es sind angenehme und ruhige Tage. Dienstasg und donnerstags düse ich einmal über die Autobahn vom Südosten nach Norden, habe meine Therapien, Selbsthilfegruppe und auch wieder Krebsnachsorgesport und erledige sonstige Sachen. Gegen Abend trete ich dann die Heimreise zum Hospitz an.
Ich fühle mich hier wie Zuhause, werde gleich begrüßt, wenn ich ankomme.
Die Patienten wechseln, und als unsere Nachbarin, die wir noch kennengelernt haben, in die ewigen Jagdgründe gegangen ist, wurde uns dann mal wieder bewusst, weshalb wir hier sind. Ansonsten ist es wie ein langer geruhsamer Urlaub hier, den wir in vollen Zügen genießen.

Walter, ich wünsche Dir alles Gute für Deine Boxenstopps und dass du den Tagen Leben geben kannst.

Liebe Grüße

Reigenlilie

[Susi705]

Liebe Reigenlilie,

schön, dass du so positiv über das Hospitz berichtest. Aber ja, man wird auch auf den Boden der Tatsachen geholt. Ich denke immer an euch.

lg, Susi

[Tinele]

Liebe Reigenlilie ,

es ist für mich persöhnlich beeindruckend , mal durch dich ein bisschen in ein Hospizleben reinschauen zu dürfen . Hier gibts die Möglichkeit nicht so wirklich . Na ja und wenn , könnte ich vermutlich nicht dauerhaft bei ihm sein .

Aber ich traue mich immer kaum deinen Thread anzuklicken

Liebe Grüße Tine

[Martina2015]

Liebe Reigenlilie,

ich finde es bewundernswert, wie Du das machst und wie Dein Mann es trägt. Wie schön, dass ihr euch in dem Hospitz so wohl fühlt. Ich habe dazu eine konkrete Frage: darf man zu besuchen einen Hund mitbringen ? Mein Mann liebt seinen Hund so sehr und wenn er ihn nicht mehr sehen könnte,wäre das schlimm.
Viele Grüße
Martina

[Reigenlilie]

Hallo Walter! Hallo Tinele! Hallo Martina!

Danke für Eure lieben Worte.
Heute ließ es sich nicht vermeiden, dass ein Verstorbener während des Kaffeetrinkens abgeholt wurde. Mein Mann fing gleich an zu weinen, ich konnte ihn aber wieder beruhigen.Auch unsere Zimmernachbarin ist letzte Nacht gestorben. Das nimmt alle Patienten schon mit.
Nun kann mein Mann nicht mehr gut laufen, wird wohl demnächst im Rollstuhl landen, was er gar nicht möchte.

@Walter: Danke und viel Kraft für Dich.
@Tinele: Kann verstehen, dass Du Schwierigkeiten hast, meinen Tread zu öffnen.
@Martina: Ja, Hunde können zu Besuch kommen; es waren schon mehrere hier.

Gerne berichte ich über das Leben im Hospitz. Falls Ihr noch Fragen habt, einfach schreiben.

Wünsche euch viel Kraft und frohe Ostern.

LG
Reigenlilie

[Reigenlilie]

Hallo Ihr Lieben!

Ich freue mich sehr über die positiven Untersuchungsergebnisse.
Und auch allen, bei denen es nicht so gut aussieht, drücke ich mal ganz kräftig.

Bei mir sieht es gerade nicht sehr gut aus. Mein Mann ist letzten Samstag gefallen
und seitdem nimmt er weder Nahrung noch Getränke zu sich. Der Verdacht auf
Gehirnerschütterung erwies sich als nicht richtig. Der krasse Abbau setzt sich nun weiter fort.
Er hat Probleme mit dem Schlucken, schläft fast nur noch. Auch der Versuch mit Kortison hat nicht
wirklich etwas gebracht. Gestern war es besonders schlimm. Wenn ich mir das alles so angucke und
mitbekommen, dass auch er alles bewusst miterlebt und darunter sehr leidet, meine ich, es wäre besser,
wenn er die Augen schließt. Versteht mich bitte richtig: Ich möchte ihn natürlich gerne hierbehalten,
aber ich weiß, dass das nicht geht.

Traurige Grüße

Reigenlilie

[monika100]

Liebe Reigenlilie,

ich verstehe genau wie du das meinst. Man wünscht, wenn nichts mehr hilft und nur noch Leidan da ist, einfach Erlösung für den lieben Menschen herbei.

Wird dein Mann denn ein bisschen sediert, damit er nicht alles so mitbekommt?

Ich bin grad so traurig. Walter ist heute gestorben.
Wir hatten engen Kontakt.

Alles Gute für euch,

Monika

[Tinele]

Oh liebe Reigenlilie ,

ja ich verstehe wie du es meinst und das Gleiche würde ich auch empfinden . Ich wünsche dir , daß du noch viel Kraft hast und deinem Mann wünsche ich , daß er bald loslassen kann . Dort wo seine Reise hingeht , gehts ihm viel besser .

Liebe Grüße Tinele