Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 24.08.2016, 17:10
Celine2512 Celine2512 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.08.2016
Beiträge: 15
Standard Meine Mutter will mich schützen und erzählt mir nicht alles!

Hallo ich bin Céline,

um kurz alles zu erklären: ich bin 15 Jahre alt und meine Mutter ist gerade mal 39... sie hat Magenkrebs seit ca. einem halben Jahr. Ich wohne alleine bei ihr, weil sich meine Eltern vor einem halben Jahr getrennt haben. Es ist alles sehr schwierig, da ich sie nicht alleine zu Hause lassen möchte und ich dann Angst habe, dass ihr etwas passiert. Auf der anderen Seite erzählt sie mir nichts über ihre Krankheit und ich höre nur von anderen, dass sie eine Überlebenschance von 15-20% hat. Sie ist sehr sehr dünn und wiegt ca. 51kg bei 1.68m
Sie kriegt jetzt zum 2. mal Strahlentherapie für 6 Wochen. Bis vor ein paar Tagen wusste ich nicht einmal, wo sie behandelt wird. Ihr Tumor ist innerhalb von 3 Monaten von 5cm auf 10cm gewachsen. Ich mache mir so viele Sorgen um sie und ehrlich gesagt habe ich Angst, dass ich dem allen noch nicht gewachsen bin.

Ich freue mich über eventuelle Antworten
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 24.08.2016, 19:09
Benutzerbild von Tinele
Tinele Tinele ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2015
Beiträge: 822
Standard AW: Meine Mutter will mich schützen und erzählt mir nicht alles!

Liebe Celine ,

wie ist den dein Verhältnis zu deinem Papa ?
Ich kann deine Mutter gut verstehen , würden wohl viele Eltern so machen . Es gibt immer wieder positive Beispiele bei Magenkrebs . Und klar auch andere ....

Hast du sie mal gebeten ehrlich zu sein , oder meinst du , du würdest diese Ehrlichkeit nicht packen ? Fakt ist , sowas kostet Angehörige unheimlich viel Kraft . Du könntest dir auch Unterstützung bei einer psychoonkologischen Betreuung holen .

Ganz liebe Grüße Tinele
__________________
Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014

Seither ist nichts mehr , wie es vorher war .

Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt !
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 24.08.2016, 19:18
Celine2512 Celine2512 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.08.2016
Beiträge: 15
Standard AW: Meine Mutter will mich schützen und erzählt mir nicht alles!

Vielen Dank, mein Verhältnis zu meinem Papa ist sehr gut, aber er vertraut meiner Mutter nicht mehr wirklich durch ihre Vorgeschichte.

Ich habe meine Mutter so oft gebeten mir gegenüber alles zu sagen, weil ich ja ihre engste Angehörige bin, aber sie sagt nein sie möchte mich schützen und es mir nicht sagen...
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 24.08.2016, 22:35
Safra Safra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.12.2012
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 533
Standard AW: Meine Mutter will mich schützen und erzählt mir nicht alles!

Hallo Céline,

ich kann Deine Mutter irgendwie verstehen, weil jede Mama ihre Kinder nicht mehr als nötig beunruhigen will. Und es tut weh, seine Kinder um einen selbst weinen zu sehen.... Aber Du bist 15, und ich glaube schon, dass Du stark genug wärst, die Diagnose zu ertragen. Hast Du Deiner Mutter klargemacht, wie sehr dieses Nichtwissen Dich belastet? Eine schlimme Diagnose zieht einem schon mal die Beine weg, aber wenn man nicht Bescheid weiß, dann läuft das Kopfkino, und das, find ich, ist noch schlechter. Versuch es immer wieder, ihr klarzumachen.

Auf alle Fälle sollst Du wissen, dass viele hier mitlesen, auch wenn nicht Jeder eine Antwort parat hat. Du kannst Deine Sorgen hier 'rauslassen, Du wirst verstanden.

Viele Grüße! Safra
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 24.08.2016, 22:47
Celine2512 Celine2512 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.08.2016
Beiträge: 15
Standard AW: Meine Mutter will mich schützen und erzählt mir nicht alles!

Vielen vielen Dank für die liebe Antwort.

Ich spreche oft und viel mit ihr aber ihr tut es so weh mich traurig zu sehen obwohl ich so gut wie möglich ihr gegenüber stark bleiben möchte und genau das ist es was sie auch will. Aber es ist sehr schlimm wenn ich sie nachts vor Schmerzen schreien höre und selbst nicht weiß was ich tun soll, da sie mir darüber nichts sagt.
Sie sagt mir aber das ich finanziell und Versicherungstechnisch angesichert bin falls sie stirbt...
Das sind die Sachen die mich fertig machen und ich dann nicht mehr weiter weiß.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 24.08.2016, 23:13
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2009
Beiträge: 2.241
Standard AW: Meine Mutter will mich schützen und erzählt mir nicht alles!

Liebe Celine,
es ist großartig, wie Du Dich um Deine Mama kümmerst. Gibt es noch andere Leute aus der Familie und dem Freundeskreis, die Du um Unterstützung bitten kannst,z.B. die Großeltern.
Kinder, egal welchen Alters reagieren auf unterschiedliche Art und Weise auf die Erkrankung ihrer Eltern.

Zitat:
Aber es ist sehr schlimm wenn ich sie nachts vor Schmerzen schreien höre und selbst nicht weiß was ich tun soll, da sie mir darüber nichts sagt.
Es gibt heute sehr gute Schmerzmittel, eigentlich braucht niemand mehr so zu leiden. Wichtig ist, dass Deine Mama ihren behandelnden Ärzten von den Schmerzen erzählt, denn nur so können sie Medikamente anordnen.

Kennst Du den Namen von Mamas behandelndem Arzt, eventuell kann man ihm auch eine e-mail schicken und schreiben, dass Mama nachts so starke Schmerzen hat?

Liebe Grüße an Dich,
Elisabethh.
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 19.11.2016, 21:55
Celine2512 Celine2512 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.08.2016
Beiträge: 15
Standard AW: Meine Mutter will mich schützen und erzählt mir nicht alles!

Es gibt einige Neuigkeiten um meine Mum... Ihr geht es immer schlimmer quasi ihr ganzer Körper ist von Krebs befallen und ich denke sie wird nicht mehr lange da sein... Ich kann nicht mehr und weiß nicht wie ich das alles bewältigen soll.. Ich brauche sie sehr und ohne meine Mutter werde ich das alles nicht mehr schaffen. Sie ist alles für mich und ich liebe sie über alles. Momentan ist sie bei ihrem freund und liegt im Bett seid 2 Wochen. Ich habe angst, dass sie nicht mehr aufsteht. Meine Familie steht hinter mir, aber einige wollen mir ständig reinreden wie ich mit der Situation umzugehen habe... Ich glaube ihr kann das alles bald nicht mehr...
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 20.11.2016, 02:49
lotol lotol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Meine Mutter will mich schützen und erzählt mir nicht alles!

Hallo Celine2512,

erlaub mir bitte, Dir bei der Bewältigung der ganzen Situation behilflich sein zu wollen.
Und sieh es mir bitte auch nach, wenn ich dazu vielleicht nicht ganz die richtigen Worte finde - sie sind aber gut gemeint.

Aus meiner Sicht drehst Du Dich im Kreis der Angst.
Gepaart mit der Ignorierung der Realität.

Thematisiert hast Du, daß Deine Mutter Dich schützen will und Dir nicht alles erzählt.
Warum willst Du das nicht einfach akzeptieren?

Zitat:
Momentan ist sie bei ihrem freund und liegt im Bett seid 2 Wochen.
Die dominante Bezugsperson Deiner Mutter bist nicht Du, ihr Kind, das sie zwar (auch) liebt, sondern ihr Freund, der ihr bestmöglich beisteht und beistehen kann.
Du schriebst doch w.o. selbst:
Zitat:
Der Freund meiner Mum hat einmal als sie ohnmächtig auf der Couch lag, das Gespräch mit mir gesucht um mir zu erklären was ich tun muss in solchen Fällen. Ich habe ihn erst 3 mal gesehen, und ich bewundere ihn dass er so für sie da ist. Ich glaube nicht viele Männer würden sich bei dieser Diagnose auf eine Frau einlassen.
Er hat zu mir gesagt dass meine Mutter unbedingt mit mir reden soll und er versucht es ihr sehr oft zu sagen, aber sie möchte das nicht...
Indirekt sagtest Du damit auch, daß der Freund Deiner Mutter sie auf eine ganz andere Art liebt und begleitet, die Du niemals erfüllen könntest.
Selbst beim besten Willen Deinerseits nicht.

Du weißt das vielleicht noch nicht:
Tatsächlich ist es so, daß Eltern keineswegs dazu bereit sind, mit ihren geliebten Kindern nun alles zu besprechen.
Du bist 15 Jahre und Deine Mutter knapp 40 Jahre alt.

Solltest Du Deiner Mutter nicht ebenfalls das zugestehen, was Du für Dich selbst in Anspruch nimmst?
Nämlich in einer Situation so zu handeln, wie sie das für richtig hält.
Zumal sie die hauptsächlich Betroffene ist und nicht Du das bist.

Zitat:
Meine Familie steht hinter mir, aber einige wollen mir ständig reinreden wie ich mit der Situation umzugehen habe...
Wie Du mit einer Situation umgehst, ist ausschließlich Deine Sache.
Das solltest Du aber auch Deiner Mutter zugestehen!

Wie es aussieht, hatte/hat sie eine realistischere Einschätzung der gesamten Situation als Du.
Dich liebend "ordnete" sie alles für Dich, um Dir weitestgehend Deinen weiteren Lebensweg "ebnen" zu können.
Nimm das bitte dankbar in Empfang!

Zitat:
Ihr geht es immer schlimmer quasi ihr ganzer Körper ist von Krebs befallen und ich denke sie wird nicht mehr lange da sein...
So bitter das klingen mag:
Ja, das ist (leider) eine realistische Einschätzung.
Die Deiner Mutter (vermutlich) längst bekannt/"geläufig" ist.

Denn Du schriebst eingangs (Ende August):
Zitat:
Ihr Tumor ist innerhalb von 3 Monaten von 5cm auf 10cm gewachsen. Ich mache mir so viele Sorgen um sie und ehrlich gesagt habe ich Angst, dass ich dem allen noch nicht gewachsen bin.
Und jetzt (Ende November):
Zitat:
Ihr geht es immer schlimmer quasi ihr ganzer Körper ist von Krebs befallen und ich denke sie wird nicht mehr lange da sein... Ich kann nicht mehr und weiß nicht wie ich das alles bewältigen soll..
Vergleich doch bitte mal, was sich bei Deiner Mutter alles verändert hat, mit dem, was sich bei Dir verändert hat.

Zugegeben:
Ich bin nur "Außenstehender".
Aber dennoch:
Deine Mutter bereitet sich aus meiner Sicht bewunderswert konsequent auf ihren Tod vor.
Wie sie das macht, mußt Du schon ihr überlassen!
Ist ja schließlich ihr Tod und nicht der Deinige!!

Und, ist es damit verglichen, nicht Pipifax, sich auf das weitere Leben vorzubereiten??

Zitat:
Ich glaube ihr kann das alles bald nicht mehr...
Glaub mir:
Du wirst das todsicher schaffen/bewältigen.
Weil Dir nämlich gar nichts anderes übrig bleibt!
Genau so, wie (vermutlich) Deiner Mutter gar nichts mehr anderes übrig bleibt als sich auf ihren Tod "einzurichten".
Dabei will sie Dich aber nicht unnötig "strapazieren".

Hab Hochachtung vor dem liebevollen Handeln Deiner Mutter!
Und versuch, bestmöglich loslassen zu können.
Denn ich denke, das ist ihre Absicht.


Wie ist das denn mit Deinem Vater?
Müßte er Dich auf Grund der besonderen Vater-/Tochter-Beziehung dabei nicht unterstützen/"auffangen" können?
Immerhin liebt er Dich ja auch noch.

Denk bitte einfach mal über all das nach.
Wäg es ab und verwirf es nach Deinem Belieben.
Ich weiß:
In beschissenen Situationen muß man seinen eigenen Weg finden.

Viel Glück dabei, das Richtige zu tun, wünsche ich Dir von ganzem Herzen.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:35 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55