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  #1  
Alt 02.01.2011, 20:24
Dany11 Dany11 ist offline
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Beiträge: 57
Standard Warum ist das alles so schwer?

...

Geändert von Dany11 (04.03.2012 um 20:27 Uhr) Grund: ...
  #2  
Alt 02.01.2011, 20:41
Willow Willow ist offline
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Registriert seit: 08.07.2010
Beiträge: 22
Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Hallo Dany11

ich musste dir sofort schreiben, als ich das las... mir geht es zurzeit sehr ähnlich, wenn nicht gar genauso!
Empfinde auch alles gerade als sehr anstrengend...chemo und wiederaufbau der brust liegen hinter mir und nun lieg ich quasi zu hause rum und warte darauf, dass ich evtl. irgendwann mal zur reha kann...wo ich aber auch nicht mehr hin will. Viel streit mit meinem mann, freundschaften die sich scheinbar lösen, denn aufeinmal hat keiner mehr zeit und ausreden werden erfunden....wiederum andere erwarten, dass du genau so bist wie vorher und genauso reagierst....GEDULD und UNGEDULd sind große worte in diesen beziehungsspielen und man fragt sich: wie lange halten das alle beteiligten noch aus oder wer springt wann zuerst ab!
ich fühle mich auch so unverstanden!!! dachte, bevor ich deine worte las, dass ich nur zu sensibel bin und negativ denke...sowie es mir meine umwelt suggeriert...
ich bin auch unendlich wütend...und ich gebe mir mühe, dass ich mein umfeld nicht so sehr belaste...aber ich frag mich wer nimmt mal rücksicht auf mich?!

lieben gruß
willow
  #3  
Alt 02.01.2011, 20:56
Dany11 Dany11 ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Hallo Willow,

was soll ich sagen. Ich glaube bei Dir ist das ja noch ganz verständlich, erst so kurze Zeit "danach".

Da müsste das Verständnis noch da sein. Eigentlich.



Bei mir gehts aber doch schon ins 4 Jahr.
Ich sollte doch vor Freude hüpfen, dankbar sein, noch hier sein zu dürfen.
Aber so einfach ist das ganze nicht.
Ich bin empfindlicher geworden und es würde vielleicht helfen, wenn ab und zu jemand sagen würde, das hast Du alles toll hinter Dir gelassen.
Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst und wir verstehen, wenn es Dir mal nicht gut geht.

Stattdessen werden "Vorführbeispiele" von Patienten immer wieder ins Spiel gebracht, die sich angeblich so viel mehr Mühe geben und mit allem besser klarkommen.

Ich bräuchte mich ja nicht wundern, wenn ich unfreundlich behandelt werde, ich gemobbt würde, so viel wie ich inzwischen ausgefallen wäre.
  #4  
Alt 02.01.2011, 21:13
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Habt ihr euch überlegt, therapeutische Hilfe zu suchen? Ich ließ mich die ersten zwei Jahre von einer Psychologin begleiten, und es rückt alles in eine andere Perspektive, wenn man mit jemand Fremden -- und einem Profi -- alles besprechen kann, was einem sonst vielleicht klein und unwichtig erscheint.

Mir hat das sehr geholfen und ich konnte so alle Baustellen in meinem Leben beseitigen. Meine Freunde sind mein "Team", jeder übernimmt andere Aufgaben, da eben jeder andere Stärken hat. So wird niemand überfordert. Denn auch für die Lieben um uns herum ist es schwer, schließlich geht deren Leben ja weiter.

Ich kenne beide Seiten gut, da jeder in unserer Familie Krebs hat.
  #5  
Alt 02.01.2011, 21:18
Dany11 Dany11 ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Hatte ich auch schon, psychologische Gespräche.

Es ändert nichts daran, daß nicht so ist wie es vorher war.
Es ändert nichts daran, daß ich nicht mehr so kann wie früher.
Es ändert nichts daran, daß aber erwartet wird, alles hat zu sein wie vorher.
Es ändert nichts an den Erwartungen der anderen.
Es ändert nichts an der Boshaftigkeit anderer Menschen.
  #6  
Alt 02.01.2011, 21:19
Benutzerbild von Petra H.
Petra H. Petra H. ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Ich schreibe jetzt nur noch ganz selten weil ich immer denke ich gehöre nicht mehr dazu
Aber als ich das jetzt gelesen habe mußte ich doch schreiben
Mir geht es genauso ,was ist nur los????
Bin total launisch und unzufrieden und dann aufeinmmal sage ich mir ich bin doch gesund.
Bekomme ständig zuhören du hast kein Krebs mehr und sehe super aus
Dabei renne ich noch ständig ist Brustzentrum und muß meine Nekrose behandeln lassen und die Eierstöcke müssen auch noch raus
Mein Krankengeld läuft im Februar ausund mein Arbeitgeber hat keinen ,, Leidensgerechten Arbeitsplatz kann ja meinen eigendlich job nicht mehr ausüben (im Supermarkt Regale einräumen)
Manchmal denke ich für was bin ich noch zugebrauchen
  #7  
Alt 02.01.2011, 21:26
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Die anderen sind auch nicht mehr so wie vor vier Jahren. Das Leben geht weiter, für alle. Im Gegenteil, für uns Kranke bleibt es manchmal eben erst mal stehen.

Andere Menschen hatten schon vor der Krankheit Erwartungen -- hast du sie immer erfüllt?

Menschen waren auch vorher boshaft -- so ist das Leben.

Am allermeisten scheint ihr zu erwarten, dass die anderen sich nicht verändern. Man muss sich völlig neu sortieren, Beziehungen verändern sich. Es ist nichts mehr so wie vorher, es wird auch nicht mehr so werden. Wie alle größeren Veränderungen im Leben gibt es kein zurück.

Ihr könnt auch nicht die anderen ändern. Wenn ihr etwas ändern könnt, ist es nur euer Umgang mit den Dingen. Da hilft kein Hadern und Jammern, da hilft nur eine Änderung der Taktik und etwas Mut. Und der Mut kommt mit dem Tun. Ehrlich

(Seit meiner Erkrankung hat sich alles geändert -- mir wurde gekündigt, ich machte mich selbstständig, zog um usw. Nichts ist wie vorher -- das Leben geht einfach weiter ...)
  #8  
Alt 02.01.2011, 21:44
Blümlein Blümlein ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Hallo liebe Danny11,
du bist nicht allein, mir geht es auch so,es ist nichts mehr wie es mal war und man kann nicht den Knopf umdrehen und so weiter machen als wäre nichts passiert. Gesunde Menschen können das nicht verstehen.............Es ist wie ein Schatten!Jetzt nehme ich ein pflanzliches Medikament (Name darf ich nicht nennen) komme auch in den Wechsel, mit dem scih auch noch auseinandersetzen muß, was mir sehr gut tut und ich die negativen Gedanken etwas unter Kontrolle habe. Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen, da wir nicht allein sind, aber meißtens uns allein gelassen fühlen.
Liebe Grüße Simone
  #9  
Alt 02.01.2011, 21:45
Benutzerbild von Petra H.
Petra H. Petra H. ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Hallo gilda

wollte mich vor meiner Krankheit auch selbstständig machen,wir waren im Urlaub und hatten alles geplant.
Als wir 1 Woche zurück waren habe ich die Diagnose bekommen und nun fehlt mir der Mut
Was ist wenn man ein Rezidiv bekommt ?
Bin leider auch noch Gen Trägerin aber was solls jammern hilft nicht
Finde es super das du so mutig bist
  #10  
Alt 02.01.2011, 21:47
Dany11 Dany11 ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Na klar hab ich mich verändert.
Aber das macht es nicht einfacher.
Früher hab ich viel über mich ergehen lassen.
Einerseits bin ich nicht mehr dazu bereit.
Andererseits bin ich auch nicht mehr so belastbar.
Allein schon, weil ich ständig zu wenig schlafe.
Das interessiert - wie gesagt - niemanden.

Das Leben ist rau.
Das war es vorher auch schon.

Die Perspektiven sind auch nicht besser geworden.

Ist das nun Jammern auf hohem Niveau? Vielleicht auch.

Wie gesagt,ich sollte zufrieden sein. Ich bin in jeder Kontrolle gesund, ich hab einen Arbeitsplatz, immer noch den gleichen wie früher.
Und es hat sich immer noch nicht geändert, da wollte ich früher auch schon weg.
Aber früher hab ich das alles besser ertragen.
JETZT GEHT DAS AN DIE SUBSTANZ.

Das schlimmste dran.
Ich seh keine Lösung.

Dazu gekommen ist das Bewußtsein, das das alles keinen Spass mehr macht und ich mich frage, wozu das alles. Es beeinträchtigt mich stark.
Ich bin ansich ein fröhlicher Mensch, ganz bestimmt.

Aber ich bin einfach erschöpft und alles was mir so kalt entgegenkommt ist zuviel für mich. DAS war früher anders, prallte früher an mir ab.

Ich suche Trost und bekomme Hass.
Ich suche Erholung und werde überfordert.
  #11  
Alt 02.01.2011, 21:54
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Ich bin auch Genträgerin und habe auch noch MS -- das Leben ist voller Unwägbarkeiten. Was ist, wenn ich mich nicht selbstständig mache und kein Rezidiv kommt? Soll ich dann mit 70 dasitzen und jammern "ach hätte ich nur"

Als ich die MS bekam, dachte ich auch, ich könne nicht mehr im Ausland leben und und und. Was hätte ich schon alles verpasst!

Was ich damals gelernt habe -- die Kraft kann nur aus mir selbst kommen. So wie die Erholung, die Überforderung und der Trost.

Liebe Dani, ich vermeide Ferndiagnosen, aber deine Sätze erinnern mich sehr an die Zeit vor zwei Jahren, als ich nach der Diagnose meiner Schwester in eine Depression rutschte. Sprich mit deinem Arzt darüber! Auch jetzt nach der Eierstockentfernung warf mich der Hormonentzug in eine tiefe Depression. Unsere Hormone sind halt leider völlig durcheinander gewirbelt.
  #12  
Alt 02.01.2011, 21:55
Benutzerbild von Rehfrau
Rehfrau Rehfrau ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Hallo,

ich möchte an dieser Stelle auch meinen "Senf" dazu geben.
Ich merke an mir selbst, dass ich auch nicht mehr so belastbar bin, wie "vorher".
Meine Meinung ist aber, das dies auch nicht so schlimm ist. Ich stehe dazu.

Eigentlich bin ich ganz froh sensibler geworden zu sein. Ich habe meine Fähigkeit vertieft auf das zu hören, was mir mein Körper sagt. Geht`s mir gut?
Habe ich das Gefühl "gesund" zu sein oder sollte ich irgendetwas abklären lassen?
Mein Leben habe ich in verschiedene Richtungen verändert: Haus gekauft, Arbeit leider verloren, bin aber gerade dabei eine neue Stelle zu finden.

Noch nie in meinem jungen Leben, war ich so zufrieden mit mir und meinem Äußeren, wie jetzt. Immer gab es irgendetwas zu nörgeln. Nein, ich bin froh und dankbar, wenn ich in den Spiegel schaue und sehe, was ich sehe:
MICH! Wahrhaftig!
Ich lebe im christlichen Glauben an Auferstehung...
Ich wage hier einmal zu behaupten, dass ich mich fühle, wie auferstanden aus einem ganz tiefen Loch...
Freunde sind mir geblieben, Verwandte (Eltern) die mit meiner Krankheit nicht umgehen konnten, sind gegangen. Ich habe keine Beziehung mehr zu ihnen. Jetzt weiss ich wenigstens woran ich bin!Das Verhältnis war aber schon vorher bröselig. Schlechte Beziehungen werden schlechter und bessere werden noch besser!

Ich hoffe, ich bin mit meiner Denkweise niemandem zu Nahe getreten.
Es würde mich aber freuen, wenn ich der ein oder anderen hier einen Schub in Richtung Hoffnung geben konnte!

Liebe Grüße!
  #13  
Alt 02.01.2011, 22:05
Dany11 Dany11 ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

ich war 2010 schon wegen "burn out" v 03 - 07 krank.
Und es hieß auch depressive Episode, klar.

Aber versteht doch, ich weiß wie Depression definiert wird.
Ich schlafe immer noch unter 5 Std. jede Nacht, wenn ich arbeiten muß.
Das allein reicht doch schon aus.
Ich hab auch gute Momente, auch während der Arbeit fühle ich mich nicht immer schlecht.
Aber es sind die Umstände, die Menschen um mich herum, es betrifft ja nicht nur allein mich, auch andere leiden da. Ich bin nur das schwächste Glied des Teams und da wird losgehackt.....

wegen dem Schlafdefizit bin ich inzwischen in einem totalen Energieloch angekommen. Es ist die Erschöpfung.
Ich schaff gar nicht, in die Erholungsphase zu kommen.

Es gibt nicht viel positives in meinem Leben im Moment, das spielt eine Rolle.

Ich hab trotzdem immer noch Interesse an Dingen.

Aber die Erschöpfung vereinnahmt mich so sehr.
Ich träume von Sonne und von Meer, von Urlaub und und und.

Also bin ich der Meinung, da ist noch soviel Lebensgeist.

Ich muß da hingehen und will es eigentlich gar nicht. Ich hab aber keine Wahl. Wer kann sich schon mal so eben einen anderen Arbeitsplatz suchen. Die liegen nicht auf der Straße.
Ich bin einfach nicht mehr motiviert, hab aber keine Alternative.
Das ist schon mal der größte Part meiner Hilflosigkeit....
  #14  
Alt 02.01.2011, 22:12
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Wer kann sich so eben einen anderen Arbeitsplatz suchen

Mir wurde gekündigt -- also musste ich das ja auch. Du kannst nicht die Verantwortung für dein Leben auf andere abwälzen, da wirst du nicht drum rum kommen.
  #15  
Alt 02.01.2011, 22:15
Dany11 Dany11 ist offline
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Beiträge: 57
Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Na klasse,

sehr gute Idee.

Wie wahrscheinlich ist das.

Hochrisikopatientin, im letzten Kalenderjahr 6 Monate ausgefallen wegen "Burnout", sucht neue Anstellung, in der Rücksicht genommen wird.

Das ich nicht lache.....

Ich bin soweit Realistin, daß ich das schon klar sehe.....
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