Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehörige"

[Mirilena]

Oh nein, das tut mir schrecklich leid. Das ist ja wirklich eine Krux, dass man diese doofe Übelkeit nicht in den Griff bekommt!!! Dein armer Papa! Ich hätte mir so für euch gewünscht, dass es besser wird und er mal wieder durchatmen kann. Vielleicht auch mal wieder mit Appetit etwas essen mag, aber das hört sich alles nicht so an...

Sag mal, kann dein Papa noch aufstehen? Hat er die Kraft dazu oder ist das zu anstrengend für ihn? Ich finde es gut, dass deine Mama die Familienpflegezeit in Anspruch nehmen wird und drücke die Daumen, dass das alles schnell und reibungslos über die Bühne gehen wird.

Ach Mensch, ich würde dir so, so gern etwas Tröstliches schreiben. Etwas, das dich aufbaut. Aber irgendwie fehlen mir die richtigen Worte. Ich weiß, wie es sich für dich anfühlt. Wie unendlich traurig du bist und wie weh es tut, dein eigenen Papa so zu erleben. Und auch deine Mutter...

Ich hoffe, dass ihr trotz aller Schwere ein wenig den Frühling genießen könnt, euch die Sonnenstrahlen ein wenig wärmen und ihr die Zeit miteinander genießt.

Liebe Grüße
Miriam

[little_mermaid]

Danke für deine Anteilnahme. Mein Vater isst überhaupt nichts mehr auf normalem Wege, es kommt ja schon Tee direkt wieder. Er ist absolut verzweifelt und niedergeschlagen. Aufstehen kann er nur für kurze Zeit, da ihm im Liegen vergleichsweise weniger schlecht ist, als im Sitzen oder Stehen. Selten kann er sich zum duschen etc. aufraffen, aber es geht noch manchmal. Die meiste Zeit schläft er momentan, da hat er wenigstens keine Schmerzen und keine übelkeit. Gleich kommt noch einmal ein Oberarzt aus der Klinik, der grade im SAPV-Team Bereitschaft hat. Die Dauerübelkeit raubt den letzten Lebensmut.

Mit Frühling genießen mit meinen Eltern ist leider wenig, ich kann dies aber zuhause in Berlin ein wenig tun. Es hilft mir, dass ich immer noch so verliebt bin momentan. Er ist grade ein Anker für mich. Allerdings habe ich Angst, dass die Situation "mit mir und meiner Familie" für ihn zu schwierig ist, ich versuche nicht daran zu denken, dass ich ihn eventuell verliere (ich habe da eh immer Angst am Anfang einer Beziehung). Ich glaub das würde ich emotional grade nicht noch verkraften.

Wir sind wirklich absolut verzweifelt. Mein Vater will/kann noch nicht mal mehr mit Freunden reden. Ich bin so erschüttert, wie schnell alles ging. Anfang Januar war er ja noch "in Ordnung"... Es ist unfassbar und unglaublich beängstigend für mich, wie schnell so etwas gehen kann.

Weiter hoffen und beten...

[buffy197111]

Little Mermaid... das tut mir alles so schrecklich leid! Wenn ich so etwas lese, leide ich immer mit. Ich drücke Dich ganz doll und geniesse die Zeit mit Deinem Freund.... LG MEL

[little_mermaid]

Hallo an alle,

ich hoffe es geht allen hier im Forum den Umständen entsprechend gut und ihr kämpft weiter mit euren Familien oder Angehörigen.

Mein Papa war diese Woche noch einmal vier Tage auf der Palliativstation, was ihm gut getan hat. Er hat jetzt 24/7 den Tropf angeschlossen und bekommt mehr Medikamente intravenös. Das ist besser, da er sonst ja viel wieder erbrochen hat. Auch die Übelkeit ist ein wenig besser im Griff. Es gab wohl noch einmal ein Gespräch mit einer Neurologin, das zwar nichts Neues zum Thema Kopfschmerzen oder Metastasen im Kopf gebracht hat, aber ihm Mut gemacht hat. Sie hat wohl sehr freundlich mit ihm gesprochen und gesagt, dass sie auch schon manche Wunder erlebt hat und er das Leben noch nicht komplett aufgeben soll. Seitdem hat mein Papa wieder mehr Mut noch ein wenig am Leben festzuhalten, auch wenn wir wissen, dass es wohl in absehbarer Zeit zuende geht mit ihm :-( :-(

Ich fahre in knapp drei Wochen wieder hin, bis dahin muss ich erstmal selber wieder gesund werden, habe mir eine blöde Virusinfektion eingefallen, kann meinen Freund nicht sehen und bin etwas unleidlich :-( Jetzt kommt wohl aller Stress der letzten Wochen hoch. Bin sonst nie erkältet oder krank.

[mia007]

Hallo liebe Mermaid.... ich kann das sehr gut nachempfinden.
Meiner Mama geht es auch sehr schlecht - und auch uns hat es total vor den kopf gestoßen... Es tut mir so leid, dass wir so voneinander lesen müssen.. und nicht in einem unbeschwerteren Forum.

Ich schicke dir trotz allen sehr viel Kraft.. und ich weiß genau wie es jetzt in dir vorgeht.. Vielleicht hilft das ein bisschen!

lg mia

[little_mermaid]

Hallo ihr Lieben,

@mia007: Danke schön. Auch deiner Mama drücke ich alle Daumen. Es ist eine absolute SCHEIß-KRANKHEIT!!

Leider verschlechtert sich die Lage meines Vaters immer weiter. Meine Mutter ist sehr hoffnungslos und trifft die Aussage, dass er in den nächsten Wochen sterben wird... :-( Die Ernährung musste wegen starker Magen-Darm-Probleme jetzt schon drei Tage eingestellt werden. Er ist zuhause, extrem schwach, kraftlos und hoffnungslos und manchmal desorientiert von den Medikamenten (Morphine). Ich habe mich daher entschlossen schon eine Woche früher als geplant, nämlich am Freitag, wieder zu meinen Eltern nach Bayern zu fahren. Dann bin ich wieder drei Tage in Berlin bis ich wieder hin fahre...

Langsam bekomme ich richtig Angst. Es geht alles so schnell. Und ich kann nicht einfach mal so hinkommen... Eine schwere Zeit. Es ist immer noch so komisch für mich, hier in Berlin mein "normales" Leben weiter zu leben, ich hab so ein schlechtes Gewissen :-( Andererseits kann ich von so weit weg auch kaum etwas machen außer an meine Eltern denken...

[schnuffelteddy]

Hallo Mermaid,

habe Deine Beiträge eben gelesen und es gibt einige Übereinstimmungen bei mir: CUP mit ausgedehnten Meta-Paketen im Schulterbereich/ im Mediastinum und hilär. Ich habe den ersten (starken) Chemozyklus hinter mir und bin im zweiten. Ich bekomme zur Vorbeugung vor der Chemo eine Infusion mit 16mg Kortison sowie eine mit Ivemend und die nächsten Tage muss ich zuhause vor dem Essen MCP-Tropfen und Omeprazol Kapseln (Omep) einnehmen und bei Bedarf nochmal Kortison oral 8mg. Ich bin von Übelkeit fast vollständig verschont geblieben und Brechreiz hatte ich nie.
Nur ein bisschen Magendruck und vermehrtes Aufstossen sowie leichte Geschmacksveränderungen. Ich weiß nicht, ob Euch diese Tipps helfen können, weil es ja bei jedem andere Aus- oder Nebenwirkungen gibt. Aber vielleicht könnt Ihr ja mal mit dem Arzt darüber sprechen und es hilft tatsächlich ?
Bin normalerweise im Thread: "Andere Krebsarten" - "CUP-Syndrom" zu finden.

Liebe Grüße und viel Kraft für Euch beide !!!

Martin

[little_mermaid]

Hallo Martin,

danke für deine Tipps. Ich drücke dir alle Daumen für deine Genesung. Leider geht es meinem Vater wirklich extrem schlecht. Er wird schon seit über zwei Wochen nur noch künstlich ernährt, momentan geht es garnicht mehr, da Magen und Darm völlig verrückt spielen. Mit irgend etwas "vor dem Essen" einnehmen ist da also nicht. Er ist mittlerweile zu schwach um auch nur ins Bad zu gehen alleine. MCP-Tropfen haben bei meinem Vater überhaupt nichts bewirkt.

Dir nochmals alles Gute, ich drücke die Daumen, dass du die Krankheit besiegst! Bei meinem Papa sieht es leider nicht gut aus.

[schnuffelteddy]

Hallo Mermaid,

trotzdem wünsche ich Euch natürlich alles Gute und viel Kraft für alles !

LG Martin

[little_mermaid]

Hallo ihr Lieben,

danke für die guten Wünsche.

Ich bin wieder bei meinen Eltern. Leider verschlechtert sich der Zustand meines Papa rapide :-( Er kann eigentlich nur noch im Bett liegen, dösen oder schlafen, selbst der Gang auf einen Toilettenstuhl ist wie ein Marathonlauf für ihn, sein Herz rast dann und er bekommt schwer Luft. Die Ernährung wurde mehr oder weniger abgehängt, da ihm nach einigen Stunden davon immer schlecht wurde. Er bekommt jetzt noch intravinöse Medizin und Kochsalzlösung. Er trinkt auch kaum noch selbst, eigentlich nur, um seine Tabletten zu schlucken. Gott sei Dank ist er wenigstens gut eingestellt, was die Schmerzen angeht.

Es ist furchtbar! Morgen wird noch einmal Blut abgenommen (nach der dritten Chemo), doch die Ärzte sagen leider, dass es wenig Unterschied machen wird, ob die Chemo jetzt angeschlagen hat oder nicht. Die Metastesierung ist einfach zu weit und wir wissen nicht, wo der verflixte Primärturmo sitzt. Der kann auch im Körper "herumwandern" und munter weiter streuen. Der Krebs hat meinen Vater einfach schon zerstört

Ich befürchte wir müssen akzeptieren, dass mein Vater in den nächsten Wochen sterben wird Es ist so unbegreiflich. Es ging alles so unendlich schnell (drei Monate...). Mein Vater ist körperlich nur noch ein Wrack und er hat so viel Angst vor allem was kommt. Wir können ihm die Angst manchmal etwas nehmen, indem wir mit ihm reden, seine Hand halten, ihm sagen, dass er nur voraus geht zu unserer lieben Oma und dass wir nachkommen werden...dass wir alle gehen müssen...
Trotzdem ist es so traurig. Meine Mutter ist auch fertig, sie hält hier alles am laufen, sie ist meine Heldin. Aber eigentlich bräuchte sie auch mal eine Pause und müsste mit ihren Gefühlen umgehen.

Heute müssen wir noch testamentarische Sachen klären, auch in unserer Familie wurde da zu spät daran gedacht, wie es so ist... Jetzt muss sich meine Mutter auch noch damit rumquälen.

Wir versuchen füreinander da zu sein und diese schwere Zeit zu überstehen.

[tine28]

Sende dir eine stille Umarmung und viel Kraft.Du wirst sie benötigen.
Es tut mir so Leid das auch du das Schlimme Schicksal mitansehen musst.
Alles liebe Tine

[Tiina]

Liebe Mermaid,
es tut mir sehr leid, dass es Deinem Papa so schlecht geht!
Das ist eine so furchtbare Situation... Es ist schön, dass ihr euch gegenseitig unterstützt und Deinem Papa die Angst etwas lindern könnt!

Viel Kraft für diese schwere Zeit,
Anja

[buffy197111]

Hallo liebe Mermaid,

das macht mich wirklich traurig. Ich sende Dir auch ganz ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Toll, dass Du für Deinen Vater und auch für Deine Mutter da bist. Das hilft den Beiden bestimmt ungemein.

GLG MEL

[Mirilena]

...ich möchte mich gern anschließen...Tut mir so leid, dass es deinem Papa so schlecht geht. Ihr tut alles, was möglich ist und vor allem, ihr seid für ihn da! Ich denke an euch und schicke auch ein riesengroßes Kraftpaket...

Liebe Grüße
Miriam

[little_mermaid]

Hallo ihr,

leider ist bei meinem Papa jetzt alles schnell gegangen und er ist am Do. 16.05. in den Armen meiner Mutter zuhause verstorben
Ich war nicht vor Ort und habe es abends nach der Arbeit erfahren.

Wir sind von den Ereignissen der letzten drei Monate immer noch völlig überrollt, geschockt und todtraurig. Das Ganze zu realisieren und zu verarbeiten wird noch Zeit brauchen. Mein Papa wurde mitten aus dem Leben gerissen.

Mein lieber Papa wird am Donnerstag beerdigt.

Danke für eure Unterstützung mit Worten und euch und euren Familien alles Gute.