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#1
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Hallo,
ich kann nur aus meinen eigenen Krerbserfahrungen sprechen, und die sind sicher mit vielen anderen vergleichbar. Man fällt plötzlich in ein tiefes Loch. Es wird klar, dass man sterblich ist, und zwar nicht erst in ...Jahren, sondern vielleicht in absehbarer Zeit. Man denkt an die Familie, an das ganze Umfeld, an die vielen Dinge, die man ja eigentlich noch machen wollte. Das ist verdammt hart. Wenn ich es recht verstehe, ist Dein Mann schon in professionellen Händen, das ist gut so. Wie mit ihm umgehen? Ist bestimmt Ansichtssache. Ich würde es wahrscheinlich recht rational versuchen, ich habe mich damit auch am wohlsten gefühlt (wenn man in dieser Situation überhaupt davon reden kann). Keine Mitleidstour, kein "Nun reiß dich mal zusammen, es sieht doch nicht schlecht aus" o.ä. Diese "Denk-Positiv-Sprüche" sind einfach ätzend und helfen überhaupt nicht. Versuchen, ihn mitzunehmen zu irgendwelchen Dingen, Spaziergänge, Fahrten, was auch immer. Safra
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"Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens."
Friedrich Wilhelm Nietzsche |
#2
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Ich denke , die Tagesklinik wird ihm wieder auf die Beine helfen , weil es die absout richtige Entscheidung ist . Dann wirst auch du wieder entlastet .
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Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014 Seither ist nichts mehr , wie es vorher war . Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt ! |
#3
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Danke für Eure Empfehlungen und Einschätzungen. Jetzt ist es so, dass er gerade von Tavor schon abhängig ist und regelrechte Entzugserscheinungen entwickelt. Leider sind die behandelnden Ärzte keine große Hilfe. Er soll vor dem Klinikantritt das Medikament ausschleichen, aber wie, wenn er ohne Tavor nicht über den Tag kommt. Ich habe gelesen, dass mit Diazepam substituiert werden kann?
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#4
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Mit Tavor ist nicht zu spaßen . Aber das er da so alleine gelassen wird und mal eben vor der Tagesklinik ausschleichen soll , finde ich einen Witz. Unter den Bedingungen finde ich ihn sogar einen Fall für stationär. Da kann das Auschleichen nämlich begleitet werden , was ich wichtig finden würde.
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Mein Mohle - Diagnose von SPK Krebs am 3.6.2014 Seither ist nichts mehr , wie es vorher war . Du weißt erst wie stark du bist , bis stark sein die einzige Option ist , die dir noch bleibt ! |
#5
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Tinele, das sehen wir genauso und ich wundere mich nur. Leider haben wir im Umkreis nur Kliniken, die Doppelzimmer haben und das geht bei der Fülle der Symptome gar nicht. Das sieht auch die Psychotherapeutin so. Ich bin mal gespannt, was das Informationsgespräch bei der zweiten Tagesklinik nächsten Donnerstag bringt. Wenn alles gut geht, könnte er am 21.03. dort beginnen. Ich hoffe, dass diese Klinik einen besseren Plan hat. In der neurologischen Praxis wurde ihm, obwohl die Krebsart bekannt war, ein Antidepressivum verschrieben, dass keinesfalls bei Lymphdrüsenkrebs einzunehmen ist. Das hat er nur erfahren, weil er den Beipackzettel aufmerksam gelesen hat. Ich lese hier so oft, dass man den Ärzten vertrauen soll, leider wurden wir im letzten halben Jahr öfters eines besseren belehrt🙁.
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#6
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
1,5 anstrengende Monate liegen hinter uns. Leider hat sich die psychische Verfassung meines Mannes zwischenzeitlich so verschlechtert, dass er in die Psychatrie eingeliefert werden musste. Dort verblieb er knapp 3 Wochen, bis er heute in der Tagesklinik beginnen konnte. Den Tavorentzug hat er erfolgreich hinter sich gebracht, die Panikattacken tauchen immer noch auf. Psychosomatisch schlägt ihm sein Zustand auf das Gehör, so dass er alles verzerrt oder in einer anderen Frequenz wahrnimmt, Radio oder Fernsehen geht gar nicht. Er ist mittlerweile so auf seine Psyche fixiert, dass er den Krebs völlig ausgeblendet hat. Die letzten Werte waren stabil, so dass kein Handlungsbedarf besteht. Seiner Einschätzung nach geht es ihm jeden Tag schlechter und das seit 5 Wochen - trotz Klinik, psychoonkologische Betreuung und Psychotherapeutin.
Ich bin unendlich erschöpft, gehe arbeiten, kümmere mich um meine instabile Tochter und seit 3 Wochen um seine Mutter, die mittlerweile eine Pflegefall geworden ist. Leider haben wir kein Netzwerk, sind weitestgehend auf uns alleine gestellt. Wahre Freundschaft zeigt sich in diesen extremen Situationen, denn plötzlich ist kaum jemand mehr da bzw. reagiert völlig unangebracht. Hat irgendjemand hier ähnliche Erfahrungen mit seiner/m Partner/in durchlebt? |
#7
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Liebe Ursus,
ich kann das so gut nachvollziehen. Mein Mann wurde 2015 transplantiert, hatte und hat bis heute mit extremen Begleiterscheinungen zu kämpfen und ist noch dazu schwer depressiv ABER er will keine Therapie. Und das nagt an allen, ich bin vollzeit berufstätig und muss mich auch zu Hause um alles fast allein kümmern, den ganzen Behördenkram, der Haushalt, Garten ... . Und ich bin mittlerweile auch an meinen Grenzen physisch und psychisch. Mit den "Freunden" ist es bei uns ähnlich, vielleicht bin ich daran aber auch ein wenig selber Schuld. Aber es gab Zeiten, wo ich einfach nur meine Ruhe haben wollte und niemanden sehen oder hören wollte. Viele haben das nicht verstanden. Aber wenn es immer nur 1 Schritt vor und 2 zurück geht verzweifelt man irgendwann. Ich bin froh, das ich meinen Hund habe - klar wieder noch mehr Arbeit, aber er verschafft mir auch Freiraum da er ja raus muss. So habe ich wenigestens etwas Zeit für mich. Ich müsste dringend mal raus, einfach weg, Urlaub Kur was weiß ich - aber wie soll das gehen? Also heißt es durchhalten, Zähne zusammenbeißen und hoffen. Und meinen Mann deshalb in eine Klinik oder Pflegeunterkunft bringen kann ich nicht. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, liebe Grüße Suse |
#8
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AW: Wenn der Krebs zur Nebensache wird...
Zitat:
ich schreibe mal etwas offtopic. Deine Belastungen sind ja immens. Mein Tipp wegen deiner pflegebedürftigen Schwiegermutter. Falls sie schon Pflegegrad hat, gehe zum nächsten Pflegestützpunkt und lass dich beraten. Kommt zu deiner Mutter ein Pflegedienst? Suche für Schwiemu eine Haushaltshilfe. Für Arztbesuche könntest du eine Alltagsbegleitung suchen, die sie dann begleiten könnten. Wie alt ist deine Tochter? Ist sie noch minderjährig? Krebs ist eine sch...ss Erkrankung, auch psychisch. Und da leidet die ganze Familie drunter. Meine Familienangehörige war auch praktisch durch die Hölle gegangen. LG Jedimeisterin |
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