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  #1  
Alt 21.03.2005, 18:19
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Standard Warten auf den Tod

Mein Mann leidet an Unterkieferkrebs.Operationen, Bestrahlungen und Chemos haben nichts geholfen. Der Tumor ist so groß, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, wann er die Halsschlagader zerstört. Es treten zur Zeit immer wieder Blutungen auf, die bis jetzt gestoppt werden konnten oder von alleine aufhörten. Der Arzt meint mein Mann wird nur noch wenige Tage leben. Dass er sterben wird, damit habe ich mich abgefunden. Doch meine Angst wie er sterben wird, ist furchtbar groß. Wird er lange leiden müssen? Meine Frage: Wer weiß wie lange es dauert bis mein Mann verblutet ist? Wird er alles bewußt mitbekommen? Hoffe, dass mir jemand Auskunft geben kann.
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  #2  
Alt 22.03.2005, 15:23
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Beate,

Lass Dich zuerst drücken.
Mein Vater hatte Rachenkrebs, auch bei ihm bestand die Gefahr, dass der Tumor sich in eine Halsschlagader frisst.
Der Tod tritt dann in der Regel blitzschnell, innerhalb von Sekunden ein, wurde uns gesagt.
Ich denke nicht, dass Dein Mann das bewusst mitbekommt.

Grüsse
Juhu
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  #3  
Alt 22.03.2005, 17:13
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Juhu,

danke dass du mir so schnell geantwortet hast.Deine Antwort beruhigt mich.Ich hoffe, dass es nicht mehr so lange dauert.Ich schlafe seit 8 Monaten kaum noch,höre auf jedes Geräusch, da mein Mann ja nicht sprechen kann.
Hat dein Vater den Krebs besiegen können? Das würde mich sehr freuen, denn ich habe seit 1 1/2 Jahren nur Negatives in der Kopfklinik erlebt. Wir haben in dieser Zeit immer wieder das gleiche erlebt. Bei allen Patienten sind Rezidive aufgetreten, obwohl es immer hieß, tumorfrei.Wie es bei meinem Mann auch zweimal geheißen hat.

viele liebe Grüße
Beate
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  #4  
Alt 22.03.2005, 19:18
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Beate,
Ich kann sehr gut nachfühlen wie es dir jetzt geht. Mein Mann hatte den selben Tumor. Man sagte mir er wird höchstwarscheinlich verbluten oder ersticken.
Er wurde auf die Palliativstation verlegt. Dort haben die Ärzte sofort eine Notfallspritze bereitgelegt. Wäre so ein Notfall eingetreten hätten sie ihm die Spritze gegeben und er wäre sofort ins Komma gefallen. Glücklicherweise kamen wir nicht in diese Situation, mein Mann ist am 05.12.04 friedlich in meinen Armen eingeschlafen. Der Professor dort sagte mir schon vorher das es selten vorkommt daß bei Patienten in diesem fortgeschrittenen Stadium die Halsschlagerader platzt. Die Patienten sind dann so geschwächt, daß auch der Turmor aufhört zum wachsen.
Liebe Beate ich wünsche dir noch sehr viel Kraft. Ich denke wir haben das gleiche
Schicksal - solltest du so weit sein würde ich mich gerne mit dir austauschen.
Ich denke an dich und kann so gut mitfühlen
Liebe Grüße
Gitte
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  #5  
Alt 23.03.2005, 07:43
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Beate,

Nein, mein Vater ist am 15.12.04 gestorben.
Die Tumore waren inoperabel. Ich muss vielleicht noch hinzufügen, dass einer um die Halsschlagader gewachsen ist, es bestand immer die Gefahr, dass er in die Halsschlagader wächst.
Bei ihm war's am Schluss so, dass die Tumore zerfielen, er war so schwach. Der Tod war für ihn eine Erlösung. Was schlussendlich die Erlösung brachte, wissen wir nicht, wir wollten keine Obduktion. Auf jeden Fall ging es sehr schnell.

Grüsse
Juhu
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  #6  
Alt 27.03.2005, 11:53
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Standard Warten auf den Tod

Hallo,Juhu,
beim meinem Mann traten in der Nacht zum Mittwoch wieder Blutungen auf. Im Krankenhaus hat man ihn dann unter eine hohe Dosis Morphium gesetzt, dass er keine Schmerzen mehr hatte. Ich war tag und nacht beim ihm und konnte zusehen, wie er stirbt. Es war gut so,da ich sofort sehen konnte, wenn seine Schmerzen größer wurden.So war das immer nur eine kurze Zeit, in der er Schmerzen hatte,weil man die Dosis wieder erhöhte. Er ist am Karfreitagmorgen friedlich eingeschlafen. Es war eine Erlösung für uns alle. Danke für deine Unterstützung.

viele liebe Grüße
Beate
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  #7  
Alt 27.03.2005, 12:10
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Gitte,

schön, dass du mir geantwortet hast.Mein Mann ist am Karfreitagmorgen ganz friedlich eingeschlafen.Mein Mann hatte am Samstag zuvor Blutungen, die aber wieder gestoppt wurden,habe ihn wieder mit nach hause genommen, da ich nicht wollte, dass er bewußt im Krankenhaus auf den Tod warten musste. Er war auch noch richtig fit,hat immer in seinem Arbeitszimmer gewurschtelt.Doch wir wußten, dass es nicht mehr lange geht.Tatsächlich trat in der Nacht zum Mittag eine große Blutung auf.Im Krankenhaus hat man ihn auf Station gelegt und unter Morphium gesetzt.Ich war bei ihm und konnte immer gleich sehen,wann die Schmerzen größer wurden.Dann hat man Morphium erhöht und er war ganz ruhig.Ich habe im Krankenhaus in diesem Jahr, in dem wir ein und aus gingen, aber sehr oft gehört,dass Patienten verblutet sind. Hier auf der Station waren alle (SChwestern und Ärzte) sooooo froh, dass es bei meinem Mann so ruhig verlief. Jetzt erst haben sie mir gesagt, wie grausam so was ist. Sie haben von einem richtigen Blutbad gesprochen. Jetzt bin ich natürlich glücklich, dass es nicht eingetroffen ist. Stell dir vor, es wäre bei uns zu hause gewesen. Ich glaube ,ich wäre durchgedreht.
Wenn der ganze Rummel vorbei ist und ich mich erholt habe, melde ich mich wieder.

Bis dann und danke

Beate
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  #8  
Alt 27.03.2005, 20:33
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Beate,
möchte dir mein herzlichstes Beileid aussprechen. Bin sehr froh daß dein Mann nicht mehr leiden musste. Habe immer an euch gedacht da ich ja vor kurzem in der gleichen Lage war. Es ist schon schlimm wenn man auf den Tod warten muß und dann noch im Hinterkopf immer die Angst vor Komplikationen ist.
Nun wünsche ich dir für die kommenden Tage viel Kraft und denke daran, unseren Männer geht es jetzt bestimmt besser.
Liebe Grüße
Gitte
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  #9  
Alt 27.03.2005, 20:40
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Beate,

Ich möchte Dir mein herzliches Beileid aussprechen. Schön, dass er friedlich einschlafen konnte und er erlöst wurde. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.

Liebe Grüsse
Juhu
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  #10  
Alt 29.03.2005, 00:34
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Hallo Beate,

auch ich möchte Dir mein Beileid aussprechen und Dir viel Kraft für die bevorstehende Zeit wünschen.

Dein Schicksal lässt mich hoffen.Wir befinden uns in einer ähnlichen Situation.. Wir warten auch auf den Tod.
Mein Dad blutet täglich und seine Werte sich alle hinüber.Erst hat der Krebs die linke Seite seines Halses aufgefressen und jetzt wandert er in die andere Richtung.
Am Samstag war er kurz ohne Bewusstsein und seid ´dem ist sein Blutdruck immer um die 80 zu 50 und niedriger.
Wir haben alle so eine Angst das er verblutet oder erstickt.
Ich hoffe er er leidet nicht mehr so lange und schläft bald ein.
Ich will ihn nicht verlieren aber ich weiss das ich ihn nicht halten kann.Wie sind Eure Erfahrungen... wie lange kann es noch dauern.Bitte um eine Antwort oder wenigstens um beruhigende Worte.
Danke für Eure Antworten

Lieben Gruß
Angi
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  #11  
Alt 29.03.2005, 07:51
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Angi,

Wie lange es dauert, kann niemand sagen. Es ist hart, diese Ungewissheit, ich weiss.
Ich wünsche Dir viel Kraft.

Juhu
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  #12  
Alt 29.03.2005, 16:08
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Angi,
es tut mir sehr leid für dienen Vater. Bei meinem Mann war es so, daß er auch zeitweise weg war.
Sein Blutdruck wurde immer niedriger. Es ging dann aber nur noch 2 Tage. Ich denke dein Vater wird bestimmt Morphium bekommen dann leidet er sicher nicht mehr. Mein Mann hatte an der linken Kinnspitze ein Loch mit einem Durchmesser v. 3 cm.
Auch am Hals (wo vorher die Kanüle saß) hatte er ein solches Loch. Obwohl die Ärzte mit auch sagten er könne verbluten oder ersticken ist er ganz ruhig in meinen Armen eingeschlafen. Der Arzt sagte daß es meistens so ausgeht wie bei meinem Mann. Sie müssen uns nur darauf vorbereiten, daß diese Komplikationen eintreten könnten.
Ich wünsche dir nun viel Kraft und deinem Vater ein friedliches Einschlafen
Liebe Grüße
Gitte
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  #13  
Alt 29.03.2005, 23:08
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Juhu ; hallo Gitte,
Danke das Ihr mir so schnell geantwortet habt.

Ich hoffe dass er friedlich einschlafen wird.Heute als ich da war hat er mich nicht mehr registriert. Er schläft nur noch , doch ich hoffe dann hat er wenigstens keine Schmerzen bzw er nimmt sie dann hoffendlich nicht so wahr.

Diese Woche habe ich mal wieder Nachtdienst und immer wen dann mein Telefon klingelt bin ich fix und foxi.

Was mache ich wenn ich nicht da bin wenn er stirbt.Was ist wenn meine Mutter mich anruft und ich es nicht mehr rechtzeitig schaffe zu Hause zu sein.Ich will doch bei ihm sein und bei meiner Mutter um sie beide zu unterstützen.

Ich weiss das Ihr auch alle Schicksdalsschläge hinter Euch habt oder Euch wie ich mittendrin befindet.Für Euch sind meine Ängste auch bestimmt nichts neues, aber für mich ... ! Danke das ich mich hier im Forum austauschen kann und das man mir hier Halt gibt.

Ich für mich persönlich bin an der Krankheit meines Vaters gewachsen und ich versuche alles viel positiver in meinem Leben zu sehen.
Hoffendlich kann ich am Tag x meines Vaters auch noch positives erfahren und ich hoffe das mein Gottvertrauen stark genug ist das ich
stark für meinen Dad, meine Mum und für meine eigene Familie ( vorallem mein 6 J. alter Sohn und mein Mann) sein kann.

Danke fürs zuhören und für Eure Unterstützung!!!

Lieben Gruß
Angi
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  #14  
Alt 30.03.2005, 09:36
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Angi,
Ich habe mir nie allzusehr Gedanken gemacht, dass mein Vater sterben könnte und ich nicht dabei bin. Das war irgendwie das kleinste Problem für mich. Mir ging es darum, dass es ihm gut geht, das er keine Schmerzen hat und dass er weiss, wir sind für ihn da, auch in Gedanken, wenn wir physisch nicht anwesend sind. Ich habe ihm extra für diesen Zweck einen kleinen Teddy auf den Tisch gestellt. Der sollte ihm zeigen, dass ich immer bei ihm bin. Ich habe lange nicht realisieren wollen, dass es zu Ende geht, auch wenn ich es eigentlich wusste. Es war auch niemand dabei, als er gestorben ist. Wir vermuten, dass er das so wollte.
Man wächst aus solchen Situationen, das ist richtig. War bei mir nicht anders. Ich habe gelernt, bewusster zu leben.

Ich wünsche Dir viel Kraft.
Juhu
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  #15  
Alt 30.03.2005, 14:02
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Hallo Angi,
als mein Mann starb waren mein großer Sohn und ich die ganze Nacht auf der Palliativstation. Am Morgen war der Zustand meines Mannes unverändert. Ich schickte meinen Sohn deshalb nach Hause zum schlafen. Kaum war er 1/2 Std. weg verstarb mein Mann. Ich bin mir sicher er wollte unseren Sohn
nicht dabeihaben. Solltest du es wirklich nicht rechtzeit schaffen wird das wohl so sein müssen.
Auch ich bin an der Krankheit meines Mannes gewachsen. Über manche Sachen die vorher für mich ein Riesenproblem waren kann ich heute nur lächeln. Das Leben hat für mich einen anderen Stellenwert bekommen. Habe auch seitdem die Angst vor dem Sterben verloren. Ich weiß wenn es so weit ist wird mich mein Mann abholen. Natürlich wird es hoffentlich noch dauern da ich ja erst 45 Jahre bin und mein Jüngster erst 14.
Du wirst sicher die Stärke haben für deine Familie dazusein. Hätte mir auch nie gedacht einmal so stark zu sein aber in einer so schweren Zeit wäschst man über sich hinaus.
Ich nehme dich in die Arnme und wünsche viel Kraft
Gitte
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