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  #1  
Alt 19.07.2006, 16:58
Claudia 44 Claudia 44 ist offline
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Ausrufezeichen Gutachten nach Behandlungsfehler

Hallo
ich war schon lange nicht mehr hier. Kurz gesagt, mir wurde 01 die li. Brust abgenommen, Chemo etc.
Mein Arzt stellte fest, dass der Radiologe die Mammographie falsch gedeutet hat, jedenfalls habe ich bei der Gutachter und Schlichtungskammer in Frankfurt Beschwerde eingelegt. Dieser Gutachter hat dem besagten Röntgenarzt Recht gegeben. Mein Frauenarzt regte sich darüber derart auf und meine, ich solle weiterkämpfen. Naja, ich hab mir einen Anwalt genommen (gott sei dank bin ich im Rechtschutz). Die Sache liegt jetzt beim Landgericht Kassel. Achja, während meiner Psychokur Dez.05 teilte der Radiologe meinem Anwalt und der Schlichtungskammer ganz stolz mit, dass er ja Mitglied der Gutachterkommission Hessen sei. Mein Frauenarzt zeigte besagte Mammabilder einem ander Röntgologen und riet mir dann nochmals, weiter zu kämpfen. Das Landgericht hat einen Gutachter in Göttingen bestellt und dieser stellte einen schweren Behandlungsfehler des Röntgenarztes fest. Heute kam die Antwort der Gegenseite. Wenn ich sehe, dass ich gegen so eine Instanz wie die Gutachter u. Schlichtungskammer weiter angehe, alles Professoren und Ärzte, die einem Kollegen ein Gefälligkeitsgutachten erstellt haben, fühle ich mich ganz schön hilflos.
Fazit der ganzen Sache ist: Ich ärgere mich maßlos, dass ich damals diesen Arzt aufgesucht habe, daß ich auf Anraten der Ärztekammer Beschwerde bei der Gutachter- u. Schlichtungskammer eingelegt habe und nicht sofort zum Anwalt bin. Warum eigentlich nicht? Alle, außer meinem Gyn, haben mir das Gefühl gegeben, die sucht nur einen Schuldigen.
Befriedigend ist, zu sehen, wie sie alle schauen nach dem Gutachten, dass vom LG bestellt wurde und ich wohl doch nicht spinne.
Aufgepaßt: Man muß die 3-Jahres Frist einhalten. Nach OP und Diagnose. Ich hab ca. 1 Monat vor Ablauf der Frist alles angeleiert. Ich brauchte einfach die Kraft für die Chemo etc.
Was wichtig ist: Mein Anwalt hat jetzt die Mammobilder vom Gutachter angefordert, damit man Kopien fertigen kann.
Scheiße ist, dass ich wohl lt. Gutachten einen Tumor habe, den nur 10 % bekommen und meine Chance, aufgrund der befallenen Lymphknoten zwischen 17 und 23 % sind die nächsten 10 Jahre zu überleben. 5 Jahre hab ich schon um, dann bleiben ja nur noch 5
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  #2  
Alt 20.07.2006, 09:09
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Renate2 Renate2 ist offline
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Standard AW: Gutachten nach Behandlungsfehler

Hallo Claudia,
würdest Du bitte noch erklären, was da falsch gedeutet wurde? Ich verstehe das nämlich auch nicht,.
Was diese 10-Jahres-Überlebensfrist angeht, verstehe ich solche Aussage von Ärzten sowieso nicht.
Manche sprechen in Prozenten, manche in Jahren und die Patienten bekommen es mit der Angst zu tun.
Fixier Dich bitte nicht auf die 5 Jahre. Ich habe auch einen sehr hohen Anteil an befallenen Lymphknoten und bereits Metas. Aber eine Überlebenszeit wurde mir von keinen Arzt mitgeteilt.
Denk nicht immer daran, das zermürbt Dich nur.

Lieber Gruß
Renate
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  #3  
Alt 20.07.2006, 11:06
Claudia 44 Claudia 44 ist offline
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Cool AW: Gutachten nach Behandlungsfehler

Hallo,
um das genau zu erklären, der besagte Röntgenarzt hat lt. Gutachten zwei auffällige Herdbefunde im Juni 01 übersehen (sie nicht für so wichtig gehalten). Er hätte das in seinem Bericht erwähnen müssen und eine TKA sowie eine gezielte Ultraschall-Untersuchung anraten müssen. Im Prinzip hätte ich schon im Juni/Juli operiert werden können und nicht erst Ende Oktober.
Ich bin eigentlich ein recht lustiger und optimistischer Mensch. Nur wenn die Gutachten per Post ins Haus flattern, zieht mich das mitunter etwas runter. Lt. Gutachter hatte ich einen Tumor, der schnell wachsend und mit 10% aller Mammtumoren relativ selten ist.
04 bestand Verdacht auf Lungenkrebs, der sich zum Glück als Verschwartung der Lunge rausstellte. So gesehen geht`s mir richtig gut. Der Rechtsstreit bringt mich nur manchmal etwas durcheinander.

Und jetzt werde ich erstmal meine Liege schnappen, den Sonnenschirm und mich mit meinem 7-jährigen Sohn vor die Werkstatt setzen (da haben wir in den letzten Wochen ca. 3 Tausend € hingeschleppt). Der Wagen wird gerade auch wieder hingebracht. Etwas Sarkasmus muß sein.

Ich wünsch allen einen schönen Sommer
Claudi
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  #4  
Alt 20.07.2006, 19:09
Crazy_kiki Crazy_kiki ist offline
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Standard AW: Gutachten nach Behandlungsfehler

Hallo Claudia!
Tut mir leid das du dich wieder wegen eines Gutachtens ärgern musstest.
Aber ich bin froh mal von jemandem zu lesen der auch gegen einen Arzt klagt.
Bei mir war es im Sommer 2003, ich ertastete einen kleinen Knoten in meiner rechten Brust, da meine Oma Brustkrebs (mit 49die eine und 10 Jahre später die andere Brust verlohr) hatte, ging ich am 01.07.2003 zu meinem Gyn. Der machte ein Sono und tastete die Brust ab, und meinte das sei ein Lipom(o,5cm). Auf die Andeutung zu meiner Oma bekam ich nur zu hören das müsse schon 2-3 mal in der Familie auftreten, bis man von familiären BK sprechen könne, da solle ich mir mal keine Sorgen machen und wenn nichts weiter wäre im Oktober noch mal zur Kontrolle kommen.
Also hab ich das weiter beobachtet und war dazu noch mit dem Beginn einer Umschulung beschäftigt. Doch es lies mir keine Ruhe, da es auch weiter wuchs bin ich am 15.09.2003 wieder bei meinem Gyn aufgelaufen und hab ihm das gezeigt. Der machte wieder Ultraschall und meinte "er gehe davon aus das das ein Lipom (1,3cm) sei!" Auf meine Frage ob man das nicht lieber rausschneiden sollte meinte er nur..solange das nicht störrt und schmerzt, würde man unnötig eine NArbe an der Brust bekommen und das sei ja bei einer jungen Frau wie mir, mit 26J., auch nicht erwünscht.
Naja man will es ja auch glauben!!! Also hab ich mir eingeredet er hat wohl recht und ich hab meine innere Stimme verdrängt, denn die hat mir was anderes gesagt!
Ich bekam dann einen Termin für den 16.12.2003 um mich wieder bei meinem Gyn vorzustellen... doch der hat mich nie wieder gesehen!
Denn der Knoten wuchs weiter und meine innere warnende Stimme war nicht mehr zu überhören, nach dem ich mich einer Freundin anvertraute sprach ich mit meiner ältesten Schwester drüber, die Krankenschwester auf der Gyn ist, und fragte sie ob sie mir einen anderen Gyn empfehlen könne. Sie aber sprach gleich am nächsten Tag mit der Oberärztin der Station, denn die war in anerkennung zum Brustzentrum. Die Oberärztin war geschockt, das bei der Wachstumstendenz noch keine Mommographie gemacht wurde und auch noch keine OP! Mir hat meine Schwester das dann etwas milder beigebracht und gesagt ich solle eine Überweisung zur Mammo besorgen, die hab ich mir von meinem Hausarzt geholt. Ihm die ganze Geschichte erzählt und er hat mich abgetastet und ihm ist schlagartig die Mine aus dem Gesicht gewichen, so was hatte ich bei ihm noch nie erlebt und ich kannte den schon über 20 Jahre!
Dann gin alles sehr schnell:
01.12.2003 Mammo, bösartiger Tumor re deutlich zu sehen
danach Stanzbiobsie
02.12.2003 Ergebnis der Stanze: invasiv duktales MammaCa re G2
anschließend Op besprechung
04.12.2003 über 4 Std OP, großzügige Quadrantenresektion und Axilladissektion und Defektdeckung mittels Latissimus dorsi-Plastik
Ergebnis der Histologie:
invasiv duktales MammaCa re 3,5x1,7x2,8 cm, pT2 pN2a (4/11) G2, Oestrogenrezeotor pos. 60%
Gestagenrezeptor pos. 80%
HER/neu/c- erbB
Score 1+ gesam. negativ
und ich hab von dem alten Gyn in der Zeit schön weiter die Pille bekommen
Na im Januar hab ich gleich kontakt mit meiner Rechtschutz aufgenommen und seit dem laufen mit der Versicherung die außergerichtlichen Verhandlungen, die uns aber nicht weit gebracht haben. Sie haben bis her 8.000€ gezahlt und meinen das müsse doch vür den vergrößerten Op-Umfang reichen, denn weiter hätte das ja keine Konsequenzen für mich gehabt. NA darum reichen wir jetzt Klage ein, da meine 3 Jahre ja am Ende des Jahre auch ablaufen. bin mal gespannt wie lange das noch dauert.
Vor allem hat der Ex-Gyn den Fehler indirekt vor der Ärztekammer zu gegeben und da er im Winter 2004/5 bei einem Autounfall verstarb (war 63) kann wohl seine Versicherung die Aussage nicht wiederrufen, bzw was anderes behaupten. Also sollten meine Chancen doch ganz gut stehen... aber mal abwarten.

So das erst mal zu meiner Geschichte. Ich würd mich gern mal mit dir über deine Erfahrungen mit deinem Anwalt und so austauschen.
Wir werden uns nichts gefallen lassen und kämpfen, auch für die anderen Frauen, die leider nicht klagen können!
Liebe Grüße aus Berlin
Kiki
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  #5  
Alt 20.07.2006, 20:34
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Renate2 Renate2 ist offline
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Standard AW: Gutachten nach Behandlungsfehler

Hallo Claudia,
das ist natürlich eine ganz böse Sache. Eine frühzeitige Operation wäre da sehr wichtig gewesen.
Ich hoffe, daß Du den Rechtsstreit nervlich durchhälst.
Meine Frauenarzt hat mich damals zu einem Radiologen geschickt, der für mich etwas ungünstiger zu erreichen war, aber er meinte, es komme schließlich auf die Qualität an. Offensichtlich gibt es da große Unterschiede.

Lieber Gruß
Renate
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  #6  
Alt 20.07.2006, 20:36
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Standard AW: Gutachten nach Behandlungsfehler

Liebe Kiki,
das Gleiche wünsche ich Dir auch. Halte durch. Auch Du bist im Recht. Aber leider sind solche Dinge immer mit sehr viel Stress verbunden.

Lieber Gruß
Renate
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  #7  
Alt 20.07.2006, 20:53
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Dreamy Dreamy ist offline
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Standard AW: Gutachten nach Behandlungsfehler

Liebe kiki,


ich bin zutift geschockt über deine Geschichte. Ich arbeite selbst bei einem Gynäkolgen und bekomm auch oftmals unklare Befunde mit. Aber mein Chef macht lieber ein Mal zu viele eine Mammografie als einmal zu wenig.
Notfalls würde ich die Mamografie auch selbst bezahlen einfach um wieder ruhig schlafen zu können.

Aber ich muss echt feststellen jeder länger ich hier in diesem Forum lese desto mehr unfähige Ärzte scheint es zu geben.

Die Gyn meiner Mutter hat Ihr gestagt Sie sei kerngesund und 3 Wochen später bekamm Sie im Krankenhaus die Diagnose Eierstockkrebs mit Peritonealkarzinose...also Stadium III. Und aus dem OP-Bericht läst sich deutlich entnehmen das man Tumore im kleinen Becken tasten konnte.

Ich frage mich deswegen bis heute was die Gyn da gemacht hat. Bin drauf und dran Ihr auch ne Klage an den hals zu hetzen.
__________________
Betroffene: Meine Mutter (*1950), ED und OP: 29.05.2006, Chemo mit Carboplatin &Taxol bis 10/2006, 1. Rezidiv: 02/2007, 2. OP: 03/2007, Chemo mit Caelyx bis 08/2007, 2. Rezidiv: 02/2008, Chemo mit Topotecan, Friedlich eingeschlafen am 13.04.2008 (4 Wochen nach Geburt ihreres 1. Enkels)
Mama ich vermisse dich jeden Tag.
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  #8  
Alt 20.07.2006, 23:19
Crazy_kiki Crazy_kiki ist offline
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Standard AW: Gutachten nach Behandlungsfehler

Hallo Renate!
Klar schaffen wir das!
Wir lassen uns doch nicht so schnell unterkriegen. Und so viel hab ich ja nicht mit der Sache nicht zu tun, das meiste macht ja der Anwalt. Aber ist schon zermürbend was da an Zeit vergeht
Ich danke dir. und wünsche auch dir alles gute für die Zukunft
Ich drück dich
Kiki
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  #9  
Alt 21.07.2006, 01:08
Crazy_kiki Crazy_kiki ist offline
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Standard AW: Gutachten nach Behandlungsfehler

Hallo Dreamy!
Ja ist schon echt ne blöde Kiste, aber ich hoffe ich kann damit irgendwann mal so gut umgehen das es mich nicht mehr so aus der bahn wirft. Das geht zwar jetzt schon besser aber wird sicher noch etwas dauern.
Auch ich bin immer wieder erstand das es doch viele Ärzte gibt die entscheidende Fehler begehen. Sehr traurig, vor allem weil es um Leben geht, die se da riskieren.
Doch zum Glück gibt es auch ganz tolle Ärzte und ich denke wenn ich die nicht immer mal wieder erlebt hätte wär mein Vertrauen darin gänzlich dahin. Ich hab zwar immer wieder Misstrauen und Angst, doch ich bin auch dabei dies in den Griff zu bekommen.
Informiere dich gut was da schief lief bei deiner Mama und besorg dir alle Unterlagen in Kopie. Wenn du Hilfe oder Infos brauchst sag mir Bescheid. Es tut mir leid das auch deine MA solche Erfahrungen machen musste.
Alles Liebe und Gute euch und ganz viel Kraft.
Kiki
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  #10  
Alt 21.07.2006, 08:42
Claudia 44 Claudia 44 ist offline
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Reden AW: Gutachten nach Behandlungsfehler

Hallo Kiki,
Du wolltest wissen, welche Erfahrung ich mit meinem Anwalt gemacht habe.

Zu Anfangs eigentlich die gleiche, wie mit allen anderen Leuten, denen ich von dem Verdacht auf einen Behandlungsfehler erzählt habe. Es ist einfach so, dass mir jeder (wirklich jeder) das Gefühl gegeben hat, dass ich einen Schuldigen suche. Wenn mein Frauenarzt mich vor der OP nicht schon auf diesen Fehler hingewiesen hätte und mich immer und immer wieder aufgefordert hat, mir dass von diesem Arzt nicht bieten zu lassen, wäre ich ja garnicht auf die Idee gekommen, dass der was falsch gemacht hat. Erst als ich meinen Mann mal mit zu meinem Gyn genommen habe und mein Gyn total ungehalten zu meinem Mann wurde, als er merkte, dass selbst er anfangs dachte, dass ich spinne, steht er total hinter mir, ist in besagte Praxis und hat Die Mammographien geholt (die gottseidank) noch vorhanden waren (man weiß ja nie) und dem Arzt gesagt, dass, wenn ich das nicht überlebe, er ihn einen Kopf kürzer macht.
Naja, mit meinem Anwalt war`s da nicht viel anders (so hatte ich jedenfalls das Gefühl), zumal ich ja schon alles bei der Gutachter- u. Schlichtungskammer angeleiert hatt und von denen das Gutachten zu gunsten des Röntgenarztes kam. Welches meinen Gyn noch wütender machte und immer wieder meinte, lassen Sie sich das nicht bieten. Ich forderte dann meinen Anwalt auf, Klage einzureichen. Das Landgericht hat dann erneut ein Gutachten beauftragt, (ohne Rechtschutz, weiß nicht, ob ich das hätte bezahlen können 1.700€ kostet der Spaß). Nun ja, jedenfalls als von ca. 3 Wochen das Gutachten kam, war ich total glücklich, dass der Verdacht von mir und meinem Gyn bestätigt wurde.
Es ist ja so befriedigend zu sehen, dass alle jetzt schnallen, dass da doch was dran ist. Mein Anwalt wird sicherlich sein bestes geben. Trotzdem habe ich immer die Befürchtung, dass die Richter die Ärzte gut kennen und man ja nicht gegen jemanden, mit dem man vielleicht golfen geht ein Urteil fällt. Desto trotz, habe ich meinem Anwalt jetzt schon mitgeteilt, dass ich, falls das Landgericht nicht in meinem/unseren Sinne entscheidet eine Instanz weiter vor`s Oberlandesgericht gehe.
Dafür bin ich ja Allianzversichert und den Drecksäcken werde ich`s schon zeigen.
Was für mich jetzt eigentlich wichtig ist, dass von den Bildern Kopien angefertigt werden, da ich wirklich sehr mißtrauisch bin und mit allem rechne.

Liebe Kiki, ich weiß wie zermürbend das manchmal ist, wenn ich die Post lese, aber nach ein paar Tagen geht es mir wieder richtig prima. Eben ein Wechselbad der Gefühle, aber das kennen wir ja alle schon richtig gut und die Arbeit macht ja schließlich der Anwalt!!!
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  #11  
Alt 21.07.2006, 15:06
Crazy_kiki Crazy_kiki ist offline
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Standard AW: Gutachten nach Behandlungsfehler

Hallo Claudia!
Da hast du recht das meiste sollte der Anwalt regeln. Ich hatte zunächst einen aus meiner aöten Heimatstadt, ein 0 8 15 Anwalt, aber von meiner Rechtschutz empfohlen bekommen.
Ich hatte noch das mit der Gutachter-u. Schlichtungsstelle der Ärztkammer in die Wegegeleitet und er hat nur so eine bisschen Schriftverkehr gemacht. Der Arzt hat die Sonobilder nicht rausrücken wollen und dann wohl muffe bekommen und sogar bei mir zu Hause angerufen und meine Mutter voll getextet, das es ihm doch Leid tue.
Das Aber erst nachdem er Post von der Ärztekammer und meinem Anwalt bekam. Das konnte er sich da auch in die Haare schmieren, denn auf die Arztbriefe von den Diagnosen und Behandlungen, die er immer in Kopie erhalten hat hat er sich nicht gerührt
Ich hatte dann in einem Forum ein gutes Buch empfohlen bekommen: Arzt Patient und Krankenhaus -Rechte und Plichten, von Martin Rehborn. 13€ die sich wirklich gelohnt haben. Und mich schon nach wenigen Kapiteln schlauer im Arzthaftungsrecht gemacht haben wie den Anwalt. Der doch glatt zu mir meinte, nachdem die gegnerische Versichung, übrigens die Allianz, mit der ersten Stellungnahme 3.000€ überwies, ich könne froh sein wenn ich noch 5.000€ bekomme
Darauf wollte ich den Anwalt wechselm, weil der Fall doch offensichtlich seine Kopetenzen überstieg. Da meinte meine Rechtschutz, die ARAG doch glatt ich müsse erst die erste Instanz durchziehen, ich könne ja dafür alles ablehnen und ich würde ja entscheiden auf was ich mich einlasse, danach könne ich erst einen neuen Anwalt genemigt bekommen.
Was ist das denn für eine wirtschaftlicher Rechnung? Die würden also lieber einen kompletten Prozess führen und dann die 2. Instanz asl die geringen Kosten einen Anwalltswechsels!!!
NA ich war erst mal gefrustet und überlegte ständig wie ich das drehen kann.
In der Reha letztes Jahr in Bayern lernte ich dann einen Anwalt kenn und fragte Ihn nach seiner Meinung. Der meinte das Arzthaftungsrecht wäre so komplex da bräuchte ich auf jeden Fall einen spezialisierten Anwalt, und er empfahl mir auch gleich einen. Das gab mir wieder hoffnung in der Sache. Zudem meinte er mir stände ja ein Fachanwalt zu und die müssten doch auf den Wechsel eingehen.
Als ich dann wieder zu hause war rief ich gleich in der Kanzlei an, die zwar in Köln sitz, doch so weit war das ja auch nicht von mir weg.
Der meinte er würde den Fall gern übernehmen und so wechselzte ich zu ihm, der alte Anwalt nahm mir das noch voll übel..aber das war mir doch wurscht! ICh musste dann etliche Fragen beantworten und so aber nach ca 4-5 Monaten stand für den Anwalt die Sachlage soweit fest, da ich einen erheblichen Anspruch auf Schmerzensgeld, Haushaltshilfe, Fahretkosten, sonstige finanzielle entschädigung und Verdienstausfall hätte und titulierte eine Gesamtforderung von über 265.000€ an die Allianz!!! Soviel zum Thema ich könnte froh sein noch 5.000€ zu bekommen, die der alte Anwalt zwar noch gefordert hatte und ich auch tatsächlich bekam. Doch der neue Anwalt hat schon in den Anschreiben einen ganz anderen Ton an den Gegner gerichtet, die natürlich erst mal komplett dicht gemacht haben und sich wahrscheinlich denken, zahlen müssen sie eh, und zögern jetzt nur noch den Zahlungszeitpunkt heraus!
Ich warte jetzt auf die Klageschrift und weitere Infos von meinem ANwalt, der aber sicher auch jetzt erst mal Urlaub hat. Immer wieder eine Frage der Geduld!
Wir schaffen das schon Claudia
Habe auch schon oft dran gedacht mal die Medien einzuschalten, die wären sicher auch interessiert an so einer Geschichte.
Dir wünsch ich noch einen schönen Tag
Alles Lieb Kiki
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(E.Ferstl)
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  #12  
Alt 21.07.2006, 15:19
Claudia 44 Claudia 44 ist offline
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Standard AW: Gutachten nach Behandlungsfehler

Hallo Kiki,

mein Anwalt ist Fachanwalt für Arzt- bzw. Patientenrecht, hatte ich mir in Kassel aus dem Telefonbuch rausgesucht. Also Ahnung hat er schon und die Klage beläuft sich auf ca. 34.000€

Ich muß mich jetzt um mein Kind kümmern. Bist Du morgen gegen 12 auch im Chat?

Lieber Gruß
Claudi
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  #13  
Alt 20.02.2007, 13:31
Claudia 44 Claudia 44 ist offline
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Cool Ich habe den Prozeß gewonnen!!!!!!

Hallo, ich kann es irgendwie immer noch nicht richtig fassen, heute hatte ich die Verhandlung vorm LG Kassel gegen den Röntgenarzt (hatte 01 den Knoten bei einer Mammog. übersehen). Was soll ich sagen, ich habe 5 Jahre auf diesen Tag gewartet. Nachdem der Gutachter alles ausführlich erleutert und erklärt hatte, hatten weder der Anwalt noch die Richter irgendwelche Fragen und wir haben einen Vergleich über 40.000 € geschlossen.
Es lohnt sich immer zu kämpfen.
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  #14  
Alt 20.02.2007, 13:53
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Gabielli Gabielli ist offline
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Standard AW: Ich habe den Prozeß gewonnen!!!!!!

Herzlichen Glückwunsch!!!!!
Kämpfen lohnt sich also wirklich.
Viele Grüße von Gabielli
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  #15  
Alt 20.02.2007, 14:03
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Ich habe den Prozeß gewonnen!!!!!!

Hallo Claudia,

Zitat:
Zitat von Claudia 44 Beitrag anzeigen
ich kann es irgendwie immer noch nicht richtig fassen, heute hatte ich die Verhandlung vorm LG Kassel gegen den Röntgenarzt (hatte 01 den Knoten bei einer Mammog. übersehen). Was soll ich sagen, ich habe 5 Jahre auf diesen Tag gewartet. Nachdem der Gutachter alles ausführlich erleutert und erklärt hatte, hatten weder der Anwalt noch die Richter irgendwelche Fragen und wir haben einen Vergleich über 40.000 € geschlossen.
Es lohnt sich immer zu kämpfen.
Meine herzliche Gratulation für diesen Sieg. Auch, wenn du 'formal gesehen' nicht gewonnen hast, sondern einen Vergleich geschlossen. Mit dem du sicher auf sämtliche weitergehende Ansprüche verzichtest.

Aber egal. Auch, wenn noch so viele EUR die Folgen der Inkompetenz eines Arztes nicht wett machen können... Zumindest hast du etwas erreicht. Und dein Mut und deine jahrelange Ausdauer, um dahin zu kommen, nötigt mir riesigen Respekt ab ! Um so einen 'Kampf gegen die Institutionen' konsequent durchzustehen, gehört wirklich einiges an Traute, Widerstandsgeist und Durchhaltevermögen !!! Ich hätte sicher nicht den Mut zu sowas gehabt.

Dabei verdienen es inkompetente Ärzte einfach nicht besser. Zumal in D IIRC jedes zweite Röntenbild falsch angefertigt oder interpretiert wird. WO man sich fragen muss, was Radiologen eigentlich gelernt haben... Erinnert mich an eines banales Beispiel meiner Frau. Die war zur Entfernung von Krampfadern in einer Klinik - und brachte die Röntgenbilder der radiologischen Fachpraxis x gleich mit. Und in der Klinik sagten die sofort: "Ach, die Bilder von der Praxis x... die können wir vergessen, da kommt nie was Brauchbares. Das machen wir besser gleich nochmal." Soviel zur Qualifikation von Fachärzten hierzulande :-(

Viele Grüße,
Stefan

Geändert von Stefans (20.02.2007 um 14:07 Uhr)
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