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Bei Mama ging alles so schnell
Hallo,
Ich verfolge nun schon fast jeden Tag dieses Forum, erst jetzt hab ich einbisschen Kraft unsere Geschichte zu erzählen. Meine Mama starb am 01. April an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Wir haben erst ende Feber die Diagnose bekommen. Dann gingen wir nächsten Tag sofort ins Krankenhaus, es wurden 2 Biopsien entnommen, da bei der ersten kein richtiges Ergebnis erzielt werden konnte. Nach der zweiten Biopsie durfte sie nach Hause, sie war so glücklich wieder zu Hause zu sein. Aber 3 Tage später bekam sie so arge Schmerzen, dass ich sie wieder ins Krankenhaus bringen musste. Dort bekam sie sofort Morphin und ihre Schmerzen besserten sich. Ich erfuhr vom Arzt, dass sie ein Bauchspeicheldrüsenkarzinom hat, inoperabel, im letzten Stadium. Letzte Möglichkeit "nur" mehr Chemo, überlebenschance eventuell 6 Monate ! Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich war so geschockt.. Meine Mama hatte mit 8 Jahren Meningitis, diese Krankheit schlug damals auch die Ohren und sie wurde mit 8 Jahren hörbehindert. Am nächsten Tag kam ich ins Krankenhaus, meine Mama saß und weinte ganz verzweifelt im Bett und sagte zu mir, dass sie nichts mehr sieht und meine SMS nicht mehr lesen konnte. Für mich war dies der zweite Schlag ins Gesicht, ich ging sofort zum Oberarzt und sagte meine Mama müsste sofort zum Augenarzt gebracht werden. Bei meiner Mama wurde nämlich im Jahr 2000 auch grüner Star diagnostiziert. Ich bekam es mit der Angst zu tun, dass nun die Augen auch noch mitbetroffen sind. Die Augenärztin untersuchte sie sehr genau, konnte aber leider nichts feststellen. Sie meinte evt. ist es eine vorrübergehende Sehschwäche, sie müsse Geduld haben. Die Ärzte sprachen mit meiner Mama, dass sie mit der Chemo gerne anfangen würden, sie willigte ein, denn sie sagte sie möchte doch noch einbisschen bei uns bleiben. ( Ich habe einen 4jährigen Sohn, er ist ihr grösster Schatz und umgekehrt auch ) Doch leider kam es nicht dazu, in den nächsten Tagen verschlechterte sich Mamas Allgemeinzustand so rapide, dass die Ärzte vorsichtig wurden und die Chemo abgesagt hatten. Die Herzwerte waren sehr schlecht, die Blutwerte sowieso. Sie aß kaum mehr etwas, ihr schmeckte nichts. Die Durchblutung des Herzens wurde immer schlechter, so meinte ein Arzt sie hätte eventuell einen kleinen Herzinfarkt gehabt..Sie bekam blutverdünnente Medikamente und nach einigen Tage verbesserte sich Mamas Zustand. Die Augen wurden besser, sie sagte, ich sehe wieder alles sehr klar, doch lesen konnte sie nicht. Aber sie war immer so positiv und sagte sie müsse Geduld haben...ich freute mich sehr und war sehr erleichtert endlich eine kleine Verbesserung bei mama zu sehen. Die Ärzte wollten ein zwei Tage abwarten, und dann endlich mit der Chemotherapie beginnen. Es stand wieder das Wochenende vor der Türe, ich hasste sich bereits, weil diese Tage immer eine sinnlose Warterei war. Ich besuchte sie am Samstag, als ich ins Zimmer kam, erkannte sie mich nicht. Ich fragte sie, ob sie mich sehe, sie sagte nur zum mir, sie sehe nichts mehr. Ich sprach mit dem Oberarzt und bat ihm, sie bitte in die Augenklinik zu fahren, für einen Laien wie mich wäre dies jetzt ein Notfall. Eine halbe Stunde später waren wir mit der Rettung unterwegs in die Augenklinik. Dort untersuchten sie Mama wieder, fanden nicht wirklich etwas...Der dortige Oberarzt sagte mir, er möchte ein Kopf-CT machen. Der dritte Schlag ins Gesicht, meine Mama hatte bereits Metastasen im Gehirn, die genau auf den Sehnerv schlugen. Da meine Mama hörbehindert war, waren die Augen für sie essentiel, da sie bei Leuten immer vom Mund abgelesen gelernt hatte. Ich kann euch heute nicht mehr sagen, was ich fühlte, ich befand mich wie in Trance, mir tat meine Mama so leid. Ich erzählte ihr was man gefunden hatte, sie wollte es unbedingt wissen, dann sagte sie zu mir, jetzt ist es zu spät. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben und sagte ihr du musst jetzt kämpfen, ich helfe dir und bin bei dir.......Ich ging von ihrem Krankenbett nicht mehr weg, ich hielt ihr die Hand, geistig war sie nicht mehr richtig da.. Wenn die Krankenschwestern ins Zimmer kamen und ihr eine Infusion anlegten, sagte sie immer, Lasst mich, ich will nicht mehr !!!! Zwei Tage später wurde sie auf die Palliativstation verlegt, der Arzt sagte er könne nichts mehr für sie tun...Zu diesem Zeitpunkt sprach sie auch nicht mehr...ausser "ich will nicht mehr" Ich sprach noch viel mit meiner Mama, die ersten paar Tage, wollte ich noch dass sie kämpfte, sie kann doch nicht so einfach von uns gehen..meine Verzweiflung war so gross, ich sprach mit den Schwestern, warum kein Arzt mehr kommt..die Schwestern sahen mich an und sagten zu mir sie wird sterben.... Ich wollte es nicht glauben, doch zwei Tage später, wusste auch ich es gibt keine Besserung mehr..Sie lag im Bett nur mehr ihr Körper funktionierte noch, ich hatte das Gefühl sie war in einen Komaähnlich Zustand. Ich habe noch mit Mama gesprochen und ihr gesagt, ich lasse jetzt los und verspreche ihr, ich werde auf ihren Enkel weiterhin gut aufpassen, und dass ich sie vom Herzen liebe !!!! Zwei Tage später ist sie friedlich eingeschlafen... Diese ganze Tortur dauerte nichteinmal einen Monat und jeden Tag frage ich mich, was war das jetzt ???? Es ging alles so schnell, Mama war uns immer einen Sprung voraus. Ich vermisse sie jeden Tag, auch mein Sohn ist sehr traurig, wir reden viel über sie. Ich werde meine Mama nie vergessen, ich liebe sie über alles... Tut mir leid, mein Schreiben ist sehr lange geworden, aber ich musste meine unendliche Trauer einfach mal niederschreiben. Ich bin irgendwie noch im Schockzustand und kann ihren so schnellen Tod nicht wahrhaben. Alles Liebe Sonja |
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AW: Bei Mama ging alles so schnell
Liebe Sonja!
Herzliches Beileid zum sehr schnellen Tod deiner Mutter. Meine Schwiegermutter ist vergangenen Oktober gestorben und wir können es alle noch immer nicht glauben, dass sie nicht mehr da ist. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Liebe Grüße, Susanne |
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AW: Bei Mama ging alles so schnell
Liebe Sonja
Eure Geschichte macht mich sehr betroffen. Ich kann gut verstehen, dass du dafür lange keine Worte finden konntest und finde es sehr gut, dass du es jetzt geschafft hast. Schön dass du mit deinem kleinen Sohn darüber reden kannst und deine Mama wird euch jetzt jede Sekunde begleiten und beschützen. Sie war sehr tapfer und ich wünsche euch viel Kraft für die schwere Zeit welche euch noch bevorsteht. Alles Liebe Cica |
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AW: Bei Mama ging alles so schnell
Ach Sonja,
erst mal mein Beileid zum Tode deiner Mama. Glaub mir, durch die kurze Zeit der Krankheit, ist ihr viel erspart geblieben. Ich wünsche dir für die nächste Zeit viel Kraft. Und noch eins... deine Mama hat gespürt, dass du bis zu letzt für sie da warst LG Carmen |
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AW: Bei Mama ging alles so schnell
Liebe Sonja,
mein ganz aufrichtiges Beileid. Das ist jetzt eine schwere Zeit. Begreifen lernen, dass ein geliebter Mensch nicht mehr ist, was so eine Krankheit alles zerstören kann... Aber leider muss ich mich Carmen anschließen. Das einzig positive ist, Deine Mama musste nicht den langen Leidensweg einschlagen wie Viele vor ihr. Lass Dir das ein Trost sein, auch wenn es für Dich und Deinen Sohn ein schwacher ist. Fühl Dich . LG, Sabine
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* 28.02.1957; t 28.03.2013 -Mein Bruder: http://krebs-kompass.de/showthread.php?t=54991 |
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AW: Bei Mama ging alles so schnell
Hallo ihr lieben !
Vielen Dank für eure tröstenden Worte, ich wünsche euch auch weiterhin viel Kraft für die nächste Zeit. Wenn man einen lieben Menschen verliert, wird es nie mehr wie es war, für mich im Herzen ist die Zeit stehen geblieben. Der Alltag ist unheimlich schwierig zu bewältigen. Aber wenn ich eure Geschichten lese, sehe ich, man ist mit dem Schmerz nicht alleine und irgendwo da draussen fühlen manche Menschen gleich wie ich. Alles liebe an euch alle !!!! |
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AW: Bei Mama ging alles so schnell
Mein Beileid!
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AW: Bei Mama ging alles so schnell
Auch mein herzliches Beileid ! Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.
LG Uwe |
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