PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Laboruntersuchungen oder gleich Koloskopie


Kurt5
05.01.2005, 22:18
Liebe Forumsteilnehmer
bin neu hier, möchte mich vorstellen und würde rasch Eure Erfahrungen benötigen.
Ich bin 67 Jahre alt, männlich, sportlich, schlank, seit 43 Jahren verheiratet, zwei erwachsene Söhne

Symptomlos, ohne Beschwerden rät der Urologe nur so zwecks Vorsorgeuntersuchung zu einer Koloskopie und hat mich damit in eine bereits nunmehr sehr schwierige psychische Situation gebracht. Bei ihm bin ich seit 10 Jahren in engmaschiger Kontrolle wegen erhöhtem Verdacht auf Prostatakrebs.
Drei Biopsien und eine MRT erbrachten bis dato keinen klinischen Nachweis.
Habe mich seit zwei Jahren im Internet in Bezug auf PK sehr genau informiert und nun diese neue Zusatzforderung. Eine rechtzeitige Darmspiegekung habe ich leider verabsäumt.

Ich sehe also zwei grundsätzliche Möglichkeiten vor mir:
1) Darmspiegelung mit allen möglichen Folgekonsequenzen daraus. Was das bedeuten kann habe ich nun hier rasch gelesen nd kann mit meinen Vorinfos Prostatakrebs erahnen was mich erwarten kann.

2) Ich mache gar nichts hoffe dass nicht s ist, bzw. warte ab mit dem Bewustsein, sollten sich zwingende Symptome ergeben, ist klar dass kaum mehr Hilfe möglich sen wird.

Beide Möglichkeiten machen mich derzeit so verrückt, dass ich nicht mehr klar denken kann. Keine gute Ausgangssituation.

Nun meine Frage dazu:
Macht es Sinn, zunächst Laboruntersuchungen durchzuführen, sozusagen als Zwischenschritt? Ich habe aus den engmaschigen Kontrollen, seit 10 Jahren fortlaufende Werte zur Verfügung betreffend, welche sehr gut etwaige Trends sofort erkennen lassen können, das sind:
a) rotes Blutbild: Hämoglobin, Erythrozyten
b) weißes Blutbild: Leukozythen
c) Thrombozythen
d) Blutsenkung
e) Blutgerinnung
f) Leberwerte
g) Nierenwerte: Kreatinin, Harnsäure

Mit Ausnahme von a) = mikrozytöse, hyperchrome Anämie (etwas veringerte Hämoglobinwerte durchgängig in all den Jahren, Erytrozythen im Referenzbereich) sind also b)-g) alles in Normalwerten.

Macht es also Sinn zusätzlich noch aus Blutbefund Tumormarkeraussagen CEA, ev. CA19-9, CA-125 nd TPA bestimmen zu lassen? so wie es hier unter Laboruntersuchungen angeführt ist?

Bitte um Eure rasche Unterstützung,
vielen Dank
Kurtname@domain.de

06.01.2005, 09:18
Hallo Kurt,

wenn ich Deinen Bericht so lese, dann gehe ich davon aus, daß Du eine Riesenangst vor einer Darmspiegelung hast.

Kann ich verstehen, hatte ich auch und haben auch viele andere. Meine Mutter verstarb 2003 an Darmkrebs. Ich habe schwer mit mir gekämpft und viele Berichte über Darmkrebs gelesen. Darmkrebs ist absolut auf dem Vormarsch und Todesursache Nr. 2 bei Krebskrankheiten und es wird noch steigen.

Ich habe mich im November letzten Jahres mit 40 Jahren dazu entschlossen eine Vorsorgeuntersuchung machen zu lassen. Ich hatte eine Riesenangst. Ich habe mich erkundigt und mir eine Praxis meines Vertrauens ausgesucht und Vorgespräche geführt und weißt Du was, die Darmspiegelung hat 25 min gedauert, ich habe nichts mitbekommen und es ist alles ok. Das ist ein tolles Gefühl.

Anhand von Blutwerten kan man die Krankheit überhaupt erst erkennen, wenn sie schon fortgeschritten ist. Auch die Tumormarker können schwankend sein (z.B. bei mir als Raucher) und liefern so nicht unbedingt ein beruhigendes exaktes Ergebnis.

Wenn ich hier im Forum lese, dann ist es erschreckend, wie viele junge Menschen auch schon davon betroffen sind. Deshalb bin ich sowieso der Meinung, daß man ab spätestens 50 zur Vorsorge eine Darmspiegelung machen sollte.

Nimm Deinen Mut zusammen und mache eine Spiegelung, Du wirst sehen, danach bist Du beruhigter und es ist wirklich nicht schlimm und Du hast die nächsten Jahre erst mal keine Befürchtungen.

Viele Grüße Heike

Kurt5
06.01.2005, 15:07
Hallo Heike,
Danke für Deine Worte.
Meine Riesenangst ist nicht die Untersuchung sonden das ev. Ergebnis und die ev. damit schon verbundene Ausweglosikeit, bis hin zum Ende.

Habe in der näheren Umgebung manch Krebsfall miterleben müßen.
Letztes aktuelles Beispiel, ein 63 jähriger mann wurde vor drei Wochen begraben. Im August wußte er von seiner Krankheit noch gar nichts, Darmkrebs.

Meine derzeitige Situation ist eine psychische Ausnahmesituation.
Eine überlegte Entscheidung ist nicht möglich, ist aber für den Rest meines Lebens unumkehrbar.

liebe Grüße
Kurt[email]kurt.wolf@loesungsmittel.at

06.01.2005, 15:14
Hallo Kurt, Mach eine Darmspiegelung, ist die einzige Möglichkeit Gewissheit zu bekommen, deine Grübeleien machen alles nur schlimmer...selbst wenn Du wirklich Darmkrebs hättest, ist das noch lange kein Todesurteil, grad im frühen Stadium ist die überlebenrate groß...Also sei ein Mann und geh hin...das schlimmste an der Darmspiegelung ist das Abführen....
LG Waltraud

06.01.2005, 18:36
Hallo Kurt,
es macht alles nur noch schlimmer, wenn du nicht zur Darmspiegelung gehst! Was soll dir schon passieren? Wenn du schon Darmkrebs hast, dann musst du da sowieso durch. Nicht hinzugehen, hilft dir in diesem Fall nicht weiter. Selbst, wenn du die Augen jetzt verschließen kannst, geht es dir doch dabei "besch...". Ich habe das Gefühl, du bildest dir schon vorher ein, dass du betroffen bist. Weißt du, wieviele Menschen völlig ahnungslos von dieser Diagnose überrascht werden, ohne vorher etwas gemerkt zu haben? Sieh di Darmspiegelung als Chance, hinterher in Ruhe weiterleben zu können! Prostatakrebs hat ganz nebenbei nicht allzu viel mit Darmkrebs zu tun!
Ich bin 34 und war auch schon zur Darmspiegelung.Lass dir eine Spritze geben!, dass andere schaffst du auch. ich würde jederzeit wieder hingehen und habe nach der ersten Erfahrung auch keine Probleme mehr damit.
Kurt, ich hoffe, du wirst uns hier bald Entwarnung geben!?!?
Alles Liebe
Uta