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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sehr wenig BSDK Kranke, nur Betroffene


16.01.2005, 02:46
Hallo Leute,

mich wundert das sich meistens nur Betroffene und wenig Kranke hier austauschen. Ich selber weiß seit dem 16.12.04 das ich BSDK habe und würde mich freuen wenn ich mich mal mit Gleichgesinnten austauschen könnte. Die Sorgen und Nöte von irgendwelchen Angehörigen, Bekannten o.ä. interressieren mich weniger. Die sollten vielleicht mal den Kranken fragen was er/sie will und auch dessen Willen akzeptieren.

Ich wünsche allen Krebskranken ein möglichst langes lebenswertes Leben

Dieter Sommerfeld

16.01.2005, 04:19
Hallo Dieter!

Ich habe als Angehörige hier auch geschrieben.
Mein Papa war mit seiner Erkrankung komplett ausgelastet und hat noch nie was mit dem Internet zu tun gehabt.
Wir haben meinen Papa immer gefragt was er möchte und seinen Willen akzeptiert.
Wir alle hier sind einzig und allein daran interessiert, unseren Angehörigen ein möglichst langes und lebenswertes Leben zu ermöglichen.
Leider ist dazu dieses Forum häufig nötig. Denn nicht immer bekommt man von Ärzten die besten Infos.
Z.B. konnten nach Austausch von Informationen und Weitergabe von Adressen der Top-Ärzte schon BSDK-Erkrankte doch noch operiert werden.

Ich wünsche dir alles Gute

Sonja

16.01.2005, 12:43
Hallo Dieter

Es tut mir sehr leid, dass es Dich getroffen hat. Ich verstehe, dass Du Dich austauschen möchtest und ich finde es sehr gut, dass Du Dich mit Deiner Krankheit beschäftigst.
Das Durchschnittsalter für BSDK liegt bei Männern etwa bei 69, bei Frauen bei 72 Jahren, es sind also überwiegend Ältere betroffen (man erkennt es übrigens auch daran, dass die hier postenden "nur" Betroffenen meist Kinder oder Schwiegerkinder sind). Denen ist das ganze Internet fast völlig fremd, noch fremder die Idee, sich mit anderen, die man nicht mal kennt, über dieses Medium auszutauschen. Hier gibt es einige wenige selbst Betroffene, die vermutlich auch auf Dein Posting schreiben werden, wenn sie wieder da bzw. wieder in der Lage sind.

Bei mir ist mein Schwiegervater betroffen (Diagnose 06/04, BSDK/Schwanz, Lebermetastasen). Er ist überhaupt nicht in der Lage, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Geschweige denn, mit jemand darüber zu reden. Anfang ist er schon in Tränen ausgebrochen, wenn er nur den Termin seiner nächsten Chemo nennen sollte. Er konnte (und kann) nicht mal den Ärzten irgendwelche Fragen stellen, dazu kommt meine Schwiegermutter mit, ich sehe mir die Befunde an und "übersetze" das Medizinerkauderwelsch für sie, ich habe Infos zusammengetragen und verteilt, Zink, Selen und Wobe Mugos besorgt, meinen Schwiegervater wieder beruhigt, als er das Ende vor Augen sah, nachdem eine Chemo wegen schlechter Blutwerte abgeblasen wurde und und und. Eigentlich alles, was ich als Job seiner Ärzte betrachtet hätte, was aber nicht stattgefunden hat. Viele der Infos habe ich hier bekommen, wofür ich sehr dankbar bin. Momentan geht es meinem Schwiegervater sehr gut, Gemzar hat bei ihm angeschlagen, der Primärtumor ist kleiner, nur noch eine Lebermetastase zu erkennen, er kann mit gutem Appetit alles essen, seine Abnahme zum größten Teil wieder drauf, hat kaum Schmerzen. Jetzt greift wieder sein Verdrängungsmechanismus - bloß nicht dran denken, bloß nicht drüber reden. Also, selbst wenn er mit dem Internet was anfangen könnte - Du würdest ihn nie hier finden. Und zum Thema, den Willen der Kranken erfragen und beachten - mein Schwiegervater will so lange wie möglich so gut wie möglich leben. Dabei helfe ich ihm, so gut es geht. Ich denke, er ist damit nicht sehr untypisch für BSDK-Kranke. Und deshalb sind hier eben überwiegend Angehörige. Aber ich denke, auch von uns kannst Du einige für Dich sinnvolle Informationen bekommen. Trotzdem hoffe ich, dass sich die wenigen Kranken hier melden.

Viele Grüße
Ingrid

16.01.2005, 14:22
Hallo Dieter,
von mit auch noch eine kleine Anmerkung:
Meine Ma hat das Internet zwar geliebt, dennoch wollte sie nicht selber hier zu dem Thema surfen. Es war Ihr sehr viel lieber, dass ich die Informationen für sie gefiltert habe und ihr die teilweise sehr unangenehmen Tatsachen rausgenommen habe. Es war dann an mir diese Berichte vorsichtig und schonungsvioll zu übemiteln. Ich denke, Sie hätte die Flinte ins Korn geworfen und wäre an Angst eingegangen. Es gibt nicht sehr viele Menschen, wie z.B. Wolfgang oder Du, die den Mut haben der "gefahr" ins Auge zu sehen.
Wenn Du aber lieber auf uns "Angehöroge" verzichten möchtest, dann mache doch einen neuen Tread auf. Titel könnte z.B. sein "Nur für Betroffene-Angehörige bitte nicht posten". Ich denke, da hätte jeder Verständis für. Ich würde mich dann z.B. nicht in Deinem Tread zu Wort melden. Beleidigt bin ich deswegen nicht und wenn es jemand wäre- auch egal oder? Ist doch Dein Leben und Deine Kranlheit. Wenn Du magst unterstützen wir Dich mit unseren Erfahrungen unserer Lieben oder mit Recherchen. (Ich denke, über Ole´s Kommentare und Beoträge sind hier restlos alle mehr als dankbar!!!!)
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt für Deinen Weg gegen diese besch.. Krankheit. Würde mich freuen hoer von Dir öfter mal was zu hören. Und wenn nicht- dann viel Glück und ich hoffe Du besiegst den Krebs.
LG
Katharina

16.01.2005, 16:30
Hallo Dieter,
bin Betroffener und weiß ca. ein Jahr länger als du, dass ich BSDK habe. Bei mir ist der Tumor im Kopf der BSD und schnürt den Gallengang zu. Der Schwanz, wo Insulin produziert wird, funktioniert noch, so dass ich (noch)nicht zuckerkrank bin.
Bin 62 Jahre alt und wohne in OWL.
So, nun erzähl mal was von dir, wo du wohnst (wegen der Ärzte und Kliniken), wie alt du bist, wie du davon erfahren hast usw.
Dann kann man sich auch austauschen.

Gruß Eike

16.01.2005, 18:13
Lieber Dieter,
es ist verständlich,dass nur 1 Monat nach der Diagnose Enttäuschung/Wut u.a.im Hintergrund Deine Ausdrucksweise prägen (..."Interessieren mich weniger"....).

Lese in aller Ruhe möglichst viel in allen BSDK-Threads. Diese Zeit wird Dir der Krebs auf jeden Fall geben. Dann erst wirst Du sehen,welche Last und Aufgaben unsere Angehörigen zu bewältigen haben. Gott beschütze sie alle und gebe ihnen noch viel Kraft neben uns mit Geduld auszuharren.

Ich habe hier in den letzten 11 Monaten als direkt Betroffener sehr viel gepostet. Solltest Du an einem Erfahrungsaustausach interessiert sein,so poste regelmäßig in diesem,von Dir eröffenten Thread und es wird Dir sicher der ein oder andere antworten.Nun,wir warten alle auf Deine Beiträge und Erfahrungen. Vorerst Guten Therapieanfang und viel Kraft.

Dirk-Gütersloh
16.01.2005, 18:21
Hallo Dieter,

ich bin Hodenkrebs-Betroffener und Angehöriger eines Darmkrebs-Patienten, lese hier allerdings mit. Wenn es Dir nicht nur um Erfahrungsaustausch technischer Art geht, sondern Du vielleicht auch allgemein über Krebs und die die damit verbundenen Probleme und lebensverändernden Dinge reden willst, solltest Du vielleicht den Krebs-Kompass Chat unter http://82.165.33.129/Chat ausprobieren.

Allerdings findest Du da nicht nur Krebsbetroffene, auch Angehörige und Hinterbliebene sind dort gern gesehen. Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Chat sind sehr gut. Grundsätzlich geht es dort nicht traurig zu, sondern auch andere Themen außerhalb des tumorösen Geschehens sind "On topic". Manchmal wird auch Schabernack getrieben.

Probiere es aus, vielleicht hilft es Dir ja ähnlich wie mir.

Gruß Dirk-Gütersloh

16.01.2005, 19:17
Hallo Dieter,

ich bin die Petra aus "Pits Kampfgeist".
Mein Mann ist 39 Jahr, wir haben vor 2 Jahren Haus gebaut.
Weißt Du eigentlich was das für mich (bzw. uns) als Angehörige bedeutet. Ich leide mit Pit mit, manchmal muß er mich trösten und nicht ich ihn.

Ich kann Dich verstehen, in Dir steckt noch zu viel Wut und vielleicht auch Haß auf alle gesunden Menschen (wie wir Angehörigen). Aber glaub mir da mußten wir alle mal durch. Wir kämpfen nun schon 11 Monate und er war kein leichter Kampf für uns. Ich war immer an Pits Seite, habe ihn nie allein gelassen und werde das auch nicht tun. Glaub mir, das ist nicht immer einfach für mich. Ich haben einen extrem stressigen Job, ein großes Haus und einen kranken Mann. Das ist echt nicht einfach. Sprich doch mal mit Deinen Angehörigen, glaub mir Sie werden es Dir nicht von sich aus sagen wie es ihnen geht. Wir wollen und müssen ja immer stark sein für unsere Angehörigen.

Lieber Wolfgang,

drück, drück und noch mal drück. Danke Du bist so ein lieber Mensch, der da oben muß das doch endlich merken und Dich wieder gesund werden lassen. Ich denke fest an Dich und hoffe mit Dir mit.

Liebe Grüße

Petra

Petra Loos
16.01.2005, 22:08
Hallo Dieter,

ich war BSDK krank. Meine Geschichte kannst du unter
http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php3?id=4017
nach lesen. Wenn du magst melde dich.
Alles Liibe und Gute für dich Petra

17.01.2005, 09:59
Hallo Dieter

Est tut mir sehr leid, dass du auch betroffen bist! Eine solche Diagnose reisst einem im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füssen weg!

Ich bin auch "nur" Angehörige. Mein Vater ist betroffen. Er ist 53 und hat die Diagnose seit Mitte Juni 2004. Mein Vater käme aus zwei Gründen nie auf die Idee in einem solchen Forum zu schreiben. Erstens hat er weder Zugang zum Internet noch kennt er sich damit aus und zweitens möchte sich mein Vater nicht auf diese Weise mit der Krankheit auseinandersetzen. Ich habe am Anfang sehr viel im Internet gesurft und gewisse Sachen ausgedruckt und meinen Eltern gegeben. Wie auch Katharina habe ich die Informationen aber meistens nicht 1:1 weitergegeben, sondern je nach dem etwas gefiltert. Mein Eltern sind froh, dass ich diese Aufgabe übernommen habe und sie sich nie selber darum kümmern bwz. damit auseinandersetzen mussten.

Wir haben nach der Diagnose sehr oft darüber gesprochen, wochenlang, aber irgendwann wird alles wieder "normaler, es kommt wieder Alltag auf und man lernt damit umzugehen. Auch das dringende Bedürfnis sich mitzuteilen, auszutauschen und Informationen zu sammeln legt sich wieder. Wir sprechen eigentlich nicht mehr viel über die Erkrankung, versuchen unser Leben nicht von der Krankheit diktieren zu lassen und geniessen die Momente des Zusammenseins.

Ich hoffe sehr für dich, dass du dich auch bald mit der Situation arrangieren kannst und wünsche dir für deinen weiteren Weg ganz viel Kraft!

Liebe Grüsse
Andrina

17.01.2005, 11:00
Hallo Dieter,
als Betroffene möchte auch ich mich kurz melden, auch wenn oder gerade weil ich zur Zeit und hoffentlich auch künftig keine Probleme mit der Krankheit habe.

Bei mir wurde im März 2001 als Zufallsbefund ein Pankreaskarzinom (wie bei den meisten am Pankreaskopf) diagnostiziert. Ich wurde nach Whipple erfolgreich operiert, Metastasen wurden nicht gefunden. Ich habe mich gegen eine Chemotherapie entschieden, weil nicht wirklich etwas dafür sprach. Inzwischen halten die Mediziner aber eine adjuvante Chemotherapie grundsätzlich für sinnvoll, so dass ich meine Entscheidung nicht unbedingt als Empfehlung verstanden wissen will.

Die Zeit nach der Operation war beschwerlich, aber was sind schon Beschwerden, die auf der Zielgeraden zur Gesundung auftreten? Inzwischen bin ich kaum noch beeinträchtigt und arbeite voll in meinem selbständigen Beruf. Übrigens, ich bin 51. Na ja, in gut 3 Monaten werde ich 52 ...

Meine Empfehlung: lies Dir die Threads, vor allem die mit den Tips von Ole und Petra (der Moderatorin) durch. Die sind als Wegweiser ganz hervorragend. Alles Gute, Lea

17.01.2005, 15:32
Hallo Dieter,
als Betroffener kann ich Dir in diesem Fall zustimmen. Das Forum spricht primär die Angehörigen und Hinterbliebenen an. Ich hätte es begrüßt, wenn sich verstärkt Betroffene miteinander austauschen könnten. Diese Art des Forums ist jedoch oft für Betroffene, zumindest für mich, belastend und aufgrund der Informationsflut wenig hilfreich. Deshalb schaue ich auch nur selten rein in der Hoffnung, Neues von Betroffenen zu hören, was mir evtl. helfen könnte.
Gruß Franz

17.01.2005, 16:50
Guten Tag Dieter,
deine Worte sind bitter und klagen an! Auch wenn wir Angehörige hier keinen Krebs haben, so sind wir u. a. betroffen darüber, das wir nur mitfühlen und helfen können.
Aber Hilfe ist doch für Diejenigen, die diesen Krebs oder einen anderen haben das Wichtigste überhaupt! Nur hier ist es möglich sich wirklich darüber auszutauschen, was Sinn macht oder nicht.
Es ist traurig, das es so viele Menschen und nun auch dich gibt, der diese Schei..Krankheit hat. Aber wir können nichts dagegen tun. Wir sind hier, weil wir helfen wollen und selbst Hilfe brauchen! Und wenn es nur das Aufschreiben ist. Ja, das hilft und Angehörige auch.
Wenn es mir möglich wäre, dir persönlich zu helfen, ich würde es versuchen.
Du solltest hier bei uns bleiben und auch mit uns "Nicht-Betroffenen-Angehörigen" sprechen.
Ich schicke dir ein sehr großes Kraftpaket und hoffe, das du versuchst, auch uns zu verstehen. Liebe Grüße Carwomen

17.01.2005, 20:30
Lieber Franz,
ich bin selber betroffen und respektiere deine Einstellung , kann sie jedoch überhaupt nicht teilen. Verzeihe wenn ich das jetzt so formuliere: Etwas Egoismus schimmert aus deinen Äußerungen schon durch. Nur ab und zu reinschauen um zu sehen, ob es was zum holen gibt, reicht bei dieser Krankheit nicht aus.

Dieses Forum ist für alle direkt und indirekt Betroffene EXZELLENT und informativ.

Du musst aber auch selber zum Gelingen beitragen, also nicht nur nehmen sondern auch geben. Wenn Du und die anderen "stummen" Betroffenen ihre Erfahrungen reinstellen würden, dann wären wir genau dort, wo Du uns haben willst. Ich weiß selber seit 11 Monaten wie schwer es ist, diesen zusätzlichen Aufwand zu tätigen, andererseits setzt es auch ungeheure Energien frei...und diese wirst Du brauchen, wenn Du etwas länger überleben willst. Dir viel Kraft und Optimismus.

17.01.2005, 22:07
Hallo Dieter!

Mein Mann hat BSDK mit Lebermetastasen und ist 33, bald 34 Jahre alt!

Wenn Du mit ihm sprechen möchtest, ist das kein Problem, er schreibt nur nicht gerne, redet aber offen über alles! Also wenn Du mir eine Email schickst, maile ich Dir unsere Telefonnummer zurück!
haspelmeyer@gmx.de

Liebe Grüße
Stefanie

Petra Loos
17.01.2005, 22:12
Hallo Franz,

ich kann Wolfgang nur zustimmen.Als ich in dieses Forum kam, war gerade hier im BSDK Forum bis auf Hildegard alles Angehörige oder Hinterbliebene.
Aber diese Menschen, haben mir immer wieder Mut zu gesprochen... doch weiter zu kämpfen. Sie haben mich versucht zu trösten und haben Anteil genommen.Und dies obwohl sie die Krankheit am eigenen Leib nicht spürten.
Im Grunde ist es doch egal, ob man selbst erkrankt oder Angehörige/ Hinterbliebene ist.Das für einander da sein... schreiben zu dürfen ohne überlegen zu müssen, ob ich jetzt jemanden zu sehr belaste, das ist doch was zählt. Und mir ist es völlig egal, ob ich ganz spezielle Infos von einem Betroffenen oder oder einem Angehörigem erhalte.
Wir können nur von einander lernen und uns versuchen gegenseitig halt zu geben.

Liebe Grüße Petra

GF.Franz
17.01.2005, 22:38
Hallo Namensbruder Franz,
bin selbst betroffen, Nierenbecken und Blasenkrebs.
Bin seit 2002 als förderndes Mitglied im KK dabei und habe alle Informationen über meine Krankheit hier bekommen weil ich mich bemüht habe, mich mit BETROFFENEN und ANGRHÖRIGEN, im Forum und auch im Chat, auszutauschen.
Kann nur jede Zeile Von Wolfgang unterstreichen,denke mal darüber nach.
Dir viel Kraft, um mit dieser Krankheit zu leben.
Gruß Franz

17.01.2005, 23:26
Hallo Dieter und Franz,

ich habe mir lange überlegt, ob ich hier posten soll. Ich bin seit Tagen hin und her gerissen. Ich will es aber nun doch tun ;-)

Ihr beiden wünscht Euch mehr Austausch von Betroffenen. Das kann ich absolut verstehen. Bis auf Lea, Petra Loos und Wolfgang findet Ihr hier "nur" Angehörige oder Freunde.

Ich finde es toll, dass Ihr beide Euch austauschen wollt. Euch gehört mein absoluter Respekt. Ich weiß durch die Erkrankung meiner Mom, wie schwer es für sie ist, das Wort "Krebs" in den Mund zu nehmen.

Ich wünsche Euch beiden, dass Ihr hier die Möglichkeit haben werdet, Euch auszutauschen. Vielleicht melden sich auch noch einige Erkrankte.

Ich denke, dass ein Austausch Betroffene/r und Angehörige nicht unbedingt schlecht sein muss. Wir können uns gegenseitig helfen. Erfahrungen, Tipps und Behandlungsmöglichkeiten können auch Angehörige geben. Eure Ängste können wir sicherlich nicht oder nur zum Teil verstehen. Aber auch Ihr könnt uns Angehörigen eine Hilfe sein. Manchmal sehen wir vielleicht alles zu einseitig (Verlustängste?). Vielleicht denkt Ihr mal darüber nach.

Für Euch alles Gute, kämpft weiter und lasst Euch nicht unterkriegen.

LG
Kerstin

18.01.2005, 12:45
@Kerstin,
ich denke, wir haben Verlustängste. Aber die sind nichts Schlimmes. Ich würde auch gern mehr tun, als nur das sein und versuchen zu helfen - die Krankheit aber kann ich nicht ändern und ich bin ehrlich gesagt auch froh, das ich sie nicht habe.
Ich gebe dir 100% recht, Hochachtung vor den Erkrankten, die hier schreiben. Lea, Petra Loos und Wolfgang - jetzt auch Dieter und Franz - euch gehört unsere Anerkennung und danke, das ihr auch hier seid.LG Carwomen

21.01.2005, 11:09
Hallo Dieter,
Du hast Dein Anliegen ins Forum gestellt und viele haben dazu etwas geschrieben. Ich verstehe gut, dass Du im Moment, gerade einen Monat nach Deiner Diagnose, wahrscheinlich vorrangig mit den medizinischen Aspekten und Perspektiven beschäftigt bist. Vielleicht findest Du ja zwischendurch mal Zeit, den von Dir hier eröffneten Dialog fortzusetzen? Alles Gute für Dich! Ich wünsche Dir kompetente Mediziner, ein in jeder Hinsicht stützendes Umfeld und eine gute Prognose! Lea

22.01.2005, 14:57
Hallo Dieter,
ich finde es sehr schade, wie Du über Angehörige von Betroffenen denkst. Unser Freund ist in Heidelberg operiert worden. Man sagte uns dort, daß er keine weiteren 4 Wochen gelebt hätte, wenn wir nicht gekommen wären. Den Rat nach Heidelberg zu gehen habe ich von Betroffen aus diesem Forum bekommen (z.B. von Ole). Kannst Du Dir vorstellen, was das für uns und auch für unseren Freund bedeutet? Er wäre jetzt wahrscheinlich schon tot. In England hatte man ihn komplett aufegeben und die Ärzte haben ihm geraten sein Testament zu machen und sein Geschäft zu verkaufen. Er war überhaupt nicht fähig im Internet nach Informationen oder eventuellen Behandlungsmethoden zu suchen. Ich bin Ole und allen hier im Forum sehr sehr dankbar. Dennoch kann ich vestehen, daß Du gern Kontakt mit Betroffenen haben möchtest. Hier haben sich einige Betroffene gemeldet. Vielleicht nimmst Du Kontakt zu ihnen auf. Ich wünsche Dir für die kommende Zeit sehr viel Kraft und Stärke.
Frauke

Charly Dickert
24.03.2005, 02:14
Na, Dieter,

und Betroffene dann als Jammerer betiteln, nur weil sie hier im Forum ihre traurige Geschichte erzählen...

Warum kommt hier keine Antwort mehr von Herrn Dieter Superstark???

Auch überhaupt keine Info, mit der man was von Herrn DS weiß!

Nochmal: ALLES erdenklich Gute

Charly

Petra Loos
24.03.2005, 10:13
Hallo Charly,

Dieter hatte diesen beitrag bereits am - 16.01.2005 geschrieben . Wie du siehst, hat er auch Antworten erhalten.
Es ist für jeden Krebskranken in manchen Phasen sehr schwierig, sich auf die Ängste und Nöte der Angehörigen einzulassen, genauso umgekehrt, dass der Angehörige den Betroffenen nicht versteht oder am Rande seiner Kräfte ist.
Dieter hat niemanden als " Jammerer" betitelt, noch ist er verpflichtet seine ganze Krankengeschichte ins Forum zu schreiben.
Hier bekommt jeder Krebskranke, Angehörige und Hinterbliebene ein offenes Ohr.
Betitlungen wie "Dieter Superstark" finde ich mehr als unangebracht und werde ich in Zukunft kommentarlos löschen.

LG Petra

Charly Dickert
24.03.2005, 10:33
Liebe Petra,

ich sende, leite dir die nette email, die mir Dieter gestern an mich persönlich schrieb zu, vielleicht verstehst du mich dann besser, als was er mich betitelt, wie sowas auf mich wirkt und ich noch nicht mal weiß, in welcher Lage sich der mir Schreibende befindet, hat schon etwas weh getan! War nicht nett oder hilfreich!

Dieter, ich bin doch nicht böse mit ihm, nein, ihm gings denke ich darum, daß ich beim Schildern meines Verlaufes halt Gefühl gezeigt habe oder warum ich das überhaupt so schildere, was mir in der letzten Zeit so erging...

Hab mich gefreut, hier zu sein und gedacht, daß ich meine Seele mal hier öffnen kann, gefällt vieleicht nicht jedem, tut mir auch nicht leid mich beschrieben zu haben, ich bin eben ein offener und ehrlicher Mensch...

Ich wünsche dir alles Glück, das es gibt und immer etwas extra Kraft,

Charly

karldickert@arcor.de

24.03.2005, 13:02
Hallo Charly,

eine positive Lebenseinstellung hilft sicherlich die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Man sollte seine Krebserkrankung als Krankheit annehmen und nicht als unausweichliches Schiksal. Ich habe so und werde weiter so verfahren. Ich bekomme seit Dezember 2004 Chemo mit Gemcitabin. Habe bis jetzt 11 Anwendungen hinter mir. CT vom 11.03.05: Die Metastasen in der Leber sind deutlich zurückgegangen, teilweise nicht mehr sichtbar. Der Tumor in der BSD ist um ca. 50% kleiner geworden. Ich glaube nicht das ich das mit ständigem Grübeln über meine Krankheit erreicht hätte.

Ich wünsche Dir alles Gute
Dieter

24.03.2005, 14:43
Hallo Dieter

Die Wahrscheinlichkeit für eine Regression unter Gemcitabin beträgt 20-30%. Mit oder ohne Grübeln. Du kannst einfach heilfroh sein, zu dieser Gruppe zu gehören.

Bitte denk daran, dass jeder Betroffene und jeder Angehörige eines Betroffenen das Recht hat, selbst zu entscheiden, wie er/sie mit der Krankheit umgeht. Wenn es Dir hilft, nicht über den Krebs zu "grübeln", sondern ihn sachlich als Krankheit zu sehen, dann ist das gut. Wenn andere über ihre Krankheit reden (bzw. schreiben) wollen, dann ist das auch in Ordnung, genauso wie die Angehörigen, die hier über ihre Angst und Hilflosigkeit oder auch über ihre Freude angesichts kleiner Fortschritte schreiben. Wenn es jemand mit BSDK hilft, jeden Tag eine Kerze in der Kirche anzuzünden, dann diskutiere ich nicht mit ihm über Religion, sondern fahre ihn zur Kirche.

Wie wollen Deine Ärzte weiter verfahren? Durchbehandeln mit Gemzar oder pausieren?

Viel Glück für Dich
Ingrid

24.03.2005, 15:09
Hallo Dieter,

habe vor 6 Wochen meine Frau an BSDK verloren. Der Erfolg Gemzar war erst genau so wie bei Dir. Nach 3 Monaten war dann die Wirkung Gemzar vorbei. Ich will Dir keine Angst machen, aber bewahre den Blick für das Reale. Wenn Du nur Lebermetastasen hast, wende dich schnell an die Uniklinik Unterhaching in München. Die haben eine neue Methode speziell zur Behandlung von Lebermetasten, aber nur möglich, wenn ausschließlich Lebermetastasen vorhanden sind, aber das sind auch die die dein eigentliches Problem darstellen, denn der Tumor auf der BSD war zuletzt bei meiner Frau nicht mehr vorhanden, sondern nur unzählige Metas auch in Wirbelsäule, Lunge und Lymphknoten. Die Bestrahlungsform in München ist die SIRT Methode mir Ytrium Bestrahlung. Ich möchte Dir hiermit keine Angst machen oder Dir Hoffnung nehmen, im Gegenteil vielleicht hasst Du so eine Chance, die meine Frau nicht mehr nutzen konnte. Das Zeitfenster zwischen Stillstand und Regression im Gemzarverlauf ist nur sehr klein. Nutze die Chance und mach Dich schlau in München. Zur Info gebe in die Suchmaschinen Lebermeastasen und SIRT ein. Ich ´habe nach dem Tod meiner Frau alle meine Unterlagen hierzu vernichtet.

Liebe Grüße und viel Erfolg von einem auch nur Angehörigen.