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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Magenkrebs... KEINE OP, KEINE CHEMO!!!


01.02.2005, 01:37
hallo liebe Mitbetroffenen!
bei mir wurde Ende April 2004 Magenkrebs diagnostiziert. Angeblich rasch wachsendes Magenkarzinom. Hatte bis zur Magenspiegelung ca. 3 Jahre lang immer wiederkehrende und immer schlimmer werdende Magenschmerzen meist über wochen oder monate - mit pausen, bis ich es nicht mehr aushielt und einer Spiegelung einwilligte (zugegeben aus angst). Ergebnis: Magengeschwür, schon recht groß. Eine Woche später das histologische Ergebnis: Magenkrebs. ... (Sie müssen sich den Mangen entfernen lassen...)
Ich brauchte genau 2 Tage um mir darüber klar zu werden, daß ich ohne Magen auf gar keinen Fall leben will und kann!! Also werde ich es ohne OP schaffen!
Aufgrund der Magenschmerzen bekam ich Pentanzol 40, empfohlene Menge: 2x täglich. Seit Juni 04 (!) bereits nehme ich sie nur noch einmal täglich, bis heute...
und es geht mir gut!!!
ich habe die ersten zwei monate alles (mir) mögliche) probiert... auf esoterischer und energetischer Basis... markobiotische Ernährung, edelsteintherapie, reiki, meditation, ... aber das denke ich wichtigste war.. mein absolut fester glaube, daß ich es schaffe!!
mir sind seitdem, seit dieser meiner entscheidung, viele viele steine in den weg gelegt worden, von angeblichen "freunden", die mir steine in den weg gelegt haben, nicht daran geglaubt haben, daß das zu schaffen sei, von Ärzten, die mich "zwangseinweisen" wollten, von meinenm Ex-Partner, der mich wegen dieser Entscheidung verlassen hat, von meinem Rechtsanwalt, meiner Hausärztin, usw. usw.-....
nacheinander haben mich alle verlassen, alle haben Angst bwz. wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen... "eine zum Tode Verurteilte"..., die auch noch ihren eigenen Willen hat...!!!??
Das gibts ja wohl nicht in dieser Gesellschaft!! darf es nicht geben....
oder doch??
gibt es noch jemanden, der den Mut hat, zu sich zu stehen und der ärzte-gesellschaft zu trotzen??
die "Neue Medizin" gibt da z.b sehr interessante Anhaltspunkte...
mein Bauch sagt mir: "laß die nicht operieren, danach gehts dir höchstens noch schlechter"!
Ärzte behaupten (natürlich) das Gegenteil..-
aber was ich hier lese... bestätigt mich..
ich wünsche allen viel licht und liebe!
und gesundheit!
lg Chris

02.02.2005, 00:57
Hallo Fortuna

Es würde mich sehr intressieren, was Du für ein Magenkrebs hast. Lymphom? Plattenepithelkarzinom? Siegelringzellkarzinom? Und welches Stadium?
Du bist mutig. Ich war auch nicht traurig dass mir der Magen nicht rausoperiert wurde (Siegelringzellkarzinom inoperabel) obwohl es anscheinend ein nicht mehr langes Leben für mich bedeutet. Ich lebe gern!

fortuna
02.02.2005, 01:16
Hallo Manuela,
danke für deine Zuschrift. Ich lebe auch gern!! ;-)
und wir werden evtl./wahrscheinlich sogar länger leben, als die, die sich operieren und vergiften ließen...
ich kann dir leider (gottseidank?) gar nicht sagen, um welche art von krebs es sich handelt, habe den diagnosebericht verlegt... hat mich das letzte 3/4 jahr auch nicht mehr interessiert, so unwahrscheinlich sich das jetzt anhören mag.. hatte zu viele andere probleme, die mich die ganze geschichte "vergessen" lassen haben. drum war ich seit der diagnose auch nicht mehr beim arzt, kenne also das derzeitige stadium auch gar nicht. ich weiß, hört sich alles ziemlich verrückt an, aber glaube mir: ich weiß was ich tue, bzw. nicht tue.
wie ist es bei dir? hast du schmerzen? würde mich freuen, weiter von dir zu hören!
liebe grüße, chris

02.02.2005, 08:58
hallo fortuna,

kann es sein, daß du die starke nur nach außen spielst und vor lauter angst vor negativen berichten nicht zum arzt gehst?
sicher die entscheidung liegt bei dir ob du einer op zustimmst oder nicht aber einfach nichts tun und vor dem ergebnis weglaufen.
sei mir bitte nicht böse aber irgendwie kann ich deine freunde und verwandte verstehen, sie würden mit sicherheit wie jeder andere gern mit dir kämpfen und dich unterstützen aber du hast es ihnen verweigert. kann auch sein, daß du dich aufgrund der krankheit selber abkapselst und etwas egoistischer geworden bist? ich als tochter einer magenkrebskranken weiß wovon ich spreche, meine mama hat sich auch abgekapselt und ließ ihre liebsten menschen kaum an sich ran mit dem argument, ihr seid gesund, ihr könnt das nicht verstehen. wir würden aber gern verstehen, was in einem vorgeht um ihn gern zu helfen. man läßt uns nur leider nicht immer helfen. öffne dich deinen freunden und verwandten und spiel nicht die starke vor, du darfst deine angst ruhig mal zeigen... gefühle sind menschlich auch bei kranken menschen...
ich halte übrigens auch sehr viel von alternativen medizinmöglichkeiten, aber manchmal läßt sich ohne schulmedizin doch nicht weiterleben. meine mama hat eine perfekte mischung aus beiden gewählt.
viele liebe grüße und weiterhin viel kraft.

02.02.2005, 11:20
Hallo Fortuna, hallo Sylvia!

Ich habe glücklicherweise keine Schmerzen. Vor 2 Wochen hatte ich mal für 1/2 Stunden und da bekam ich riesig Angst. Nun muss ich diese Woche zum Gespräch (einmal wegen Alternativmedizin Schlangengift und einmal dorthin wo Chemo gemacht wurde). Wahrscheinlich wollen sie demnächst ein CT machen um zu sehen, wie es jetzt aussieht (Chemopause). Sylvia, ich glaube nicht dass Fortuna die Starke spielt, eine solche Krankheit lässt einem vielfach stärker werden (habe leider auch schon Menschen trösten müssen anstatt sie mich). Was nimmt denn Deine Mutter für Alternativmedizin?
Liebe Grüsse Manuela

02.02.2005, 11:31
Hallo Manuela,

meine Mama hat begleitend zur Chemotherpie, eine Mistel-, Fieberbett-(Teilbereich sowie Ganzkörper), Sauerstoffmehrschritttherapie sowie mehrere Vitaminverabreichungen zur Unterstützung des Imunssystems gemacht, soweit es ging Yoga, das lies aber ihre körperliche Verfassung nicht immer zu.
Die Ergebnisse waren immer danach super, kann man anders nicht sagen, leider hat das Ding viel zu schnell gewuchtert und die Eierstöcke, später Lunge und Gehirn befallen. Wir haben im Mai letzten Jahres nach fast 3,5 Jahren Kampf von unserer Mama Abschied nehmen müssen.
Fortuna macht aber so einen Eindruck nach Außen, kann natürlich ihre wirkliche Gefühlswelt nicht beurteilen, da ich sie nicht kenne. So als würde sie sich durch diese angebliche Stärke vor irgendetwas schützen wollen... Aber wie gesagt, mag sein, daß ich mich täusche, ähnliche Gefühle habe ich bei meiner Mama miterleben dürfen.
Und den Spruch "Gut gemeinte Ratschläge..." finde ich in einem Forum wie diesem total fehl am Platz, dann braucht sie sich nicht mit Fragen an ein Forum wenden... Wenn sie keine Ratschläge annehmen möchte. Liebe Grüße

02.02.2005, 13:02
Hallo Sylvia

Das mit Deiner Mutter tut mir leid. Es ist wirklich nicht einfach wieder mal zu lesen, dass jemand der so gekämpft hat wie sie trotzdem gestorben ist. Ich finde es auch schwierig wenn vieles angeboten wird (man sagte mir dass mit Krebspatienten viel Geld gemacht wird) und man doch nicht weiss, ob es nun das richtige ist. Glücklicherweise gingen bei mir dank der Chemo die Metastasen etwas zurück und die Blutung in den Magen hat auch aufgehört. Ich denke aber das jeder hier auf der Erde sein Schicksal hat und man nicht viel Einfluss darauf hat, wie lange man noch lebt mit so einer Diagnose. Am besten ist man positiv eingestellt, sonst macht man sich alles noch schwerer als es ist.

02.02.2005, 13:32
Hallo Sylvia,
dein Beitrag mag ja gut gemeint sein, aber du irrst dich. Ich spiele nicht die Starke, weder nach außen noch nach innen. Ich weiß nur was ich weiß und dazu stehe ich, nicht mehr und nicht weniger. Und ich weiß, daß eine OP für mich nicht infrage kommt, Chemo erst recht nicht. Dieses Wissen kommt von tief innen, es ist einfach da und es sagt mir, daß es mir nach einer op/chemo entweder noch schlechter gehen würde und/oder daß beides gar nicht notwendig ist, weil der krebs von selbst wieder verschwindet, sobald er seinen "Auftrag" erfüllt hat...
Ich kapsel mich auch nicht ab. Es ist schlicht und ergreifend so, daß es kaum Menschen gibt die mit dieser Tatsache und meiner Entscheidung klarkommen bzw. sie einfach akzeptieren können... Sie sind diejenigen, die Angst haben..
Oder warum unterstützt man nur Menschen, die den herkömmlichen, "allgemein akzeptierten" Weg gehen? Warum wird ein Mensch, der sich anders als üblich entscheidet nicht unterstützt in seiner Entscheidung?
Was meine Anmerkung betrifft, finde ich sie gar nicht fehl am Platze, sondern genau richtig. Im übrigen habe ich mich an dieses Forum mit keiner Frage gewandt oder mit der Bitte um Ratschläge. Mich interessiert lediglich, ob es außer mir noch weitere Menschen gibt, die sich auch gegen eine OP entschieden haben...
Aber all das steht eigentlich schon in meinem Beitrag... ;-)
Alles Liebe für dich!

fortuna
02.02.2005, 13:48
Hallo Manuela,
ich drücke dir ganz fest die Daumen, daß diese Alternative mit dem Schlangengift dir hilft und ein weiteres CT ein besseres Ergebnis bringt!
Ist doch irgendwie komisch, daß man hier bei all den "Schulmedizin-Gläubigen" kaum jemanden findet, der eine Magenentfernung länger als 5 Jahre oder gar dauerhaft überlebt hat... !? Du solltest (dein) Schicksal aber nicht als "gottgegeben" betrachten, sondern es in die Hand nehmen und selbst bestimmen und tun was immer DU für richtig hälst. Eine positive Einstellung und ein starker Glaube an die Heilkräfte des eigenen Körpers helfen... ;-)
Ich wünsche dir alles erdenklich gute! (und berichte mal über die Schlangengifttherapie)

02.02.2005, 18:09
Hallo Chris,

Wenn ich Dich richtig verstehe, geht es bei der Entscheidung, wie mit der Krankheit und dem begrenzten Leben umgegangen wird um Respekt. Achtung vor einer eigenen Entscheidung, aber auch vor der Schwierigkeit der anderen, nicht sofort damit umgehen zu können. Ich selbst habe auch die Anteilnahme bekommen, ob es nicht ohne OP bei mir geht. Meine Labarotomien haben nicht zur "endgültigen" Heilung geführt - ich werde wegen Metastasen nur palliativ mit Chemo behandelt - und bin froh, daß ich mich noch? mit meinem kranken Magen auseinandersetzten kann. Ich bin aber außerdem froh, daß ich mich nicht alleine um meine Gesundung kümmern muß.
Was bestätigt Dich, daß es Dir nach einer OP nur schlechter geht? Was ist für uns "besser" oder "schlechter" (auf welches Ziel hin)? Welche Verantwortung oder Chance habe ich im Umgang mit meiner Krankheit?! Oder geht es vielleicht auch noch um ganz andere Dinge?

interessierte Grüße
Peter

03.02.2005, 01:09
Hallo Peter, (und @Berthold und alle...)
zunächst mal: (da ich mich - wie bereits geschrieben - seit der Diagnose in schulmedizinischer Hinsicht kaum mehr mit diesem Thema beschäftigt habe) was bedeutet "palliativ mit Chemo behandelt"? und was meinst du mit "Labarotomien"? Was hast du denn unternommen?
ABer du hast also deinen Magen noch.. das ist schön! :-)
zu deinen Fragen: daß es mir nach einer op nur schlechter gehen kann als jetzt kann mir zwar kein Dritter bestätigen (ein Arzt würde es ohnehin nicht tun), aber da ich mich schon 44 Jahre kenne, weiß ich es einfach... zumal es mir bis heute sehr gut geht! als wenn gar nichts wäre sozusagen... ich habe wahrscheinlich ein besseres Verhältnis zu meinem eigenen Körper, als die meisten menschen, da ich mich tagtäglich mit selbigem beschäftige, weil ich Tänzerin bin. Ich verstehe mich nämlich mit meinem Körper ziemlich gut und weiß was er will/braucht oder ihm zu sehr zu schaffen macht. Er teilt dies (nicht nur mir) immer in Form von "Wehwehchen" oder eben ausgewachsenen Krankheiten mit (wenn man's zu lange ignoriert hat). Ferner verursacht mir allein der Gedanke daran, mich aufschlitzen zu lassen und einen (überaus wichtigen) Teil von mir entfernen zu lassen mehr als Übelkeit. Ganz davon abgesehen, daß ich ohne Magen schlicht und ergreifend nicht leben WILL. Und weiterhin - wie gesagt - hier eigentlich ausschließlich von Menschen lese, die dann (nach einer op/chemo) trotzdem innerhalb kurzer Zeit sterben. Mein Ziel ist LEBEN! und zwar nicht nur "irgendwie" (zerstückelt, chemoverseucht, voller Angst und Medikamente) und die nächsten 2/3 Jahre... Nun, die Verantwortung für mein Leben, für meinen Körper habe ICH ganz allein. Und die habe ich übernommen. Ich schiebe diese Verantwortung nicht ab auf irgendwelche Ärzte, nur um mir sagen zu können, "aber ich hab doch alles versucht" (bzw. andere versuchen lassen...) und wenn DIE es dann nicht geschafft haben, sind wenigstens DIE die "Bösen", die "Versager", nicht ich!... ;-)
Es ist niemand anderes "schuld" daran, daß der Krebs kam, genausowenig ist jemand schuld daran, wenn ich es nicht selbst schaffen sollte, ihn zum Rückzug zu "überreden"... auf deutsch: den eigentlich zugrunde liegenden Konflikt in MIR zu lösen, der das ganze verursacht hat...
Es geht sicherlich auch noch um andere Dinge, ganz profane andere Dinge: 1.wenn ich mich zu einer op/chemo entschließen würde (könnte), würde dies einen beruflichen Aussetzer von vermutlich mind. einem 1/2 Jahr bedeuten. Da ich selbständig bin, wäre dies mein wirtschaftlicher Ruin. (Du willst mir jetzt hoffentlich nicht erzählen, daß ich dann mit 45 oder 46 wieder einen netten Job am Schreibtisch finden würde... :-)
2. Tanzen ist mein Leben. Ich werd verrückt, wenn ich mich nicht bewegen kann... (eigentlich ist jetzt 1. und 2. die verkehrte Reihenfolge).
3. Ich habe mehr oder weniger hilflos mitansehen müssen, wie meine Mutter "kaputt-experimentiert" wurde von Ärzten. Sie hatte letztlich Darmkrebs, weil ursprünglich ein Blinddarmdurchbruch als "Blähung" diagnostiziert wurde... ich habe sie über ein Jahr gepflegt..
noch Fragen? (soviel zum Thema "Vertrauen zu Ärzten")
So, vielleicht versteht mich jetzt jemand...
liebe Grüße an alle,
chrisname@domain.de

Peter S
03.02.2005, 11:49
Klar! Danke.
Grüße
Peter

03.02.2005, 14:42
Nochmals Danke für die Offenheit. Vor einem Jahr habe ich mir eingestanden, daß ich über meinen Gesundheitszustand nichts genaues weiß. Auch ich habe das Gefühl, ich schaffe es: Den akuten Krebs zu überwinden!
Ich habe den Vorteil, bereits arbeitslos zu sein und die Gratwanderung auf mich nehmen zu können, meinen Körper verunstalten zu lassen und trotzdem noch mein Körpergefühl zu pflegen.
Im Februar 2004 habe ich eine Labarotomie, einen Bauchschnitt, zugelassen, in der Hoffnung nach einer dabei erfolgenden Magenentfernung "Ruhe" mit dem Krebs zu haben. Denkste!
Wegen der Metastasen in meinem Bauchfell sei es nicht ratsam den Magen zu sntfernen. Mit Chemotherapie wurde danach versucht, Tumor und Metastasen zurückzudrängen, um dann doch den Magen als Ausgangspunkt der Zellentartung zu beseitigen. Da die bildgebenden Verfahren (Sonographie, Computertomographie) im Milimeterbereich nicht klar zeigen können, ob noch Metastasen vorliegen, wurde ich von Seiten der Chirurgen letzten Herbst dazu gebeten, eine weitere Labarotomie machen zu lassen. Die zwei Nähte übereinander sehen so deutlich, und wegen meiner Bidegewebsschwäche auch ein wenig wulstig aus, daß es schon fast wieder ästehtisch wirkt (fast).
Es ist nicht schön Krebs zu haben. Es geht um Verantwortung, nicht um Schuld! Meiner Meinung nach geht es auch darum, mit sich selbst einig sein. Jetzt, mit Krebs, erst recht. "Lebensqualität" ist relativ und das Leben mit Krebs kann brutal lang werden!
Für meine Begriffe ist Krebs eine körperliche Schwäche, die zwar behandelt werden kann, aber lebenslang bestehen bleibt. Und ein Anlaß, über meinen eigenen Willen, seine Ausrichtung, über Angst und Ehrfurcht, über Verbitterung und meine eigentlichen, vergessenen, schützenswerten Werte nachzudenken.
Ich bin froh, meine Zeit für tägliche zwei Stunden Gehen (Qi Gong), dreimal wöchentlich Mistelauzug spritzen, selbst kochen ... zu haben. Es ist wahr, wer hier in Deutschland bankrott ist, kommt nur in den allerseltensten Fällen finanziell wieder in größere schwarze Zahlen. Mal vom Finanzadel abgesehen.
Ich weiß vieles vom Leben nicht. Weil ich seither nicht geglaubt habe, mir weiteres erlauben zu können. Dafür muß ich manches aufgeben: Einen eigenen Haushalt, die Vorstellung ein gesundheitlich unkomplizierter Vater zu sein, Illusionen.
Jetzt muß ich mir einiges für mich (und hoffentlich auch für andere) aber mit der nötigen erfahrenen Form und Anleitung erlauben. Und das dauert, weil es oft nicht willentlich plan- und hebeihührbar ist. Ein Jahr ist da nicht viel!
Hoffe nicht zu allzusehr gesülzt zu haben und als Prediger verschrien zu werden.

herzliche Grüße
Peter

Peter S
03.02.2005, 15:34
Nachtrag;
möglicherweise sind die Erfahrungen hier deshalb so ernüchternd, weil diejenigen, denen es nach der Diagnose Krebs, und, und, und "gut" geht einerseits nicht die Möglichkeit haben und andererseits nicht die Notwendigkeit sehen, hier ihre frohen Erlebnisse mitzuteilen.

Gruß
Peter
name@domain.de

06.02.2005, 13:24
Hallo Chris, auch bei mir wurde vor genau 2 Jahren nach ganz leichten Beschwerden (ging aus einem Zufall zum Arzt) zuerst ein Magengeschwür, und nachher Krebs (Spiegelringkarzinom, diffus) fortgeschrittenem Stadiums diagnostiziert. Natürlich war auch bei mir die Bestürzung über die Nachricht, den ganzen Magen zu entfernen(mit anschl. Chemo), gross, wie auch die Befürchtung, es ginge nicht mehr gut ohne. Ich kann dich aber beruhigen, obwohl ich weiss, dass es nicht bei allen so gut geht wie bei mir. Ich verspüre aber jetzt rein gar nichts mehr von der ganzen Sache, mein Leben ist wieder genau gleich wie vorher, kann alles essen in normalen Portionen und auch die Verdauung ist (nach anfänglichen Schwierigkeiten etwa 8 Monate lang) genau wie früher. Ich arbeite seit 1 1/2 Jahren wieder zu 100 % (Handwerker) und meine Sorge, ich müsste dauernd Nahrung zu mir nehmen, hat sich als absolut unbegründet erwiesen. Nur Mut, eine solche Operation muss nicht das Ende bedeuten. Grüsse armin

07.02.2005, 00:12
Hallo Armin,
danke für deine Nachricht und deinen Zuspruch.
Es freut mich ganz besonders, hier mal was positives zu lesen... insbesondere für dich natürlich!
Aber wie lange mußteste du arbeitsmäßig aussetzen? wie lange hat es insgesamt gedauert, bis du vom ersten Tage an (sagen wir op) bis zum 1. Arbeitstag arbeitsunfähig warst?
Liebe Grüße
Chris

07.02.2005, 00:15
Hallo Peter,
habe versucht dir eine mail an die addi zu schicken, leider erfolglos (glaub ich). ich versuchs nochmal...
lg Chris

11.02.2005, 19:46
Liebe Chris,

ich möchte dir sagen, wie sehr ich dich bewundere! ich bin in diesem forum gelandet, nachdem mein mann vor einem monat an magenkrebs gestorben ist. wir haben buchstäblich alles versucht, was irgend möglich ist, obwohl wir uns sehr früh für eine chemotherapie entschieden haben (op war wegen peretonealkarzinose unmöglich). man hat uns zwar gewarnt, dass alternative methoden nicht NEBEN einer chemo einsetzbar sind. einfach deshalb, weil diese methoden immer auf die selbstheilungskräfte des körpers wirken und es pervers ist, den körper einseits mit zellgiften vollzupumpen, die alle organfunktionen stören und zellen vernichten, und andererseits vitamine zu nehmen oder das immunsystem zu stärken. wir haben trotzdem alles genommen, was auf der speisekarte stand. mein mann war bis zu seiner erkrankung ein sehr lebensfroher, mobiler mensch, der es liebte mit unseren kindern zu spielen, zu arbeiten und sport zu treiben. während der monate der chemotherapie war er zu schwach sich zu bewegen, zu essen, zu trinken, konnte sich konzentrieren - weder auf uns noch aufs fernsehen oder lesen oder irgendetwas, was er früher geliebt hatte. er war eigentlich schon weg. und er hat dieses "leben" gehasst. ich glaube, er hat das alles nur uns zuliebe getan. er selbst hätte lieber noch ein paar monate als "kranker" als die monate als "patient" gehabt. man hat ihm seinen stolz genommen, seine eigenverantwortung, sein leben.
ich wünschte, ich hätte den mut und die voraussicht gehabt oder es hätte mir an selbsttäuschung gefehlt. dann hätte ich ihm gesagt, er solle lieber etwas zur schmerzlinderung unternehmen und die zeit genießen, die ihm bleibt. er war kein mensch, der sich so ganz und gar auf die stimme seines körpers verlassen hätte, wie du es tust. gegen eine op ist er trotzdem gewesen, obwohl er einer magenentnahme zugestimmt hätte, wäre sei möglich gewesen. chris, du hast recht: die meisten, die an magenkrebs leiden, kamen erst in einem späten stadium zum arzt. da kann man fast nie etwas machen. ich kenne hunderte leidende, nicht einer ist wieder gesund geworden oder hat besonders gute aussichten darauf. nicht einer führt ein wirklich leben. es geht nur um den krebs. er frisst nicht nur das gewebe, er frisst auch jede freude.
wenn du fühlst, dass du diese krankheit besiegen kannst, wenn du die verantwortung dafür selbst tragen kannst, wenn du dir so sicher bist, dann bin ich es mit dir! ich habe noch bei keinem so sehr daran geglaubt, dass er es schaffen kann.
es tut mir leid, dass es nicht einen menschen in deinem freundes- und verwandtenkreis gibt und gab, der die größe und menschlichkeit hatte, deine entscheidung über DEIN leben zu akzeptieren und bei dir zu sein, komme was wolle. ich dachte immer, das mache liebe aus.
ich wünsche dir das allerbeste, obwohl ich das gefühl habe, du wirst es dir auch so nehmen!

12.02.2005, 15:51
Hallo an alle Optimisten, Zweifler und hallo an die, die an sich glauben!
Ich werde dieses Jahr 40 Jahre.Mir wurde im Jahre 2000 2/3 des Magens entfernt und bis 2004 war ich regelmäßig zu meinen Untersuchungen und alles war ok. Der Krebs war damals verkapselt und ich brauchte keinerlei Nachbehandlung, halt nur regelmäßig zu meinen Nachuntersuchungen.Ende Juli 2004 war ich auch wieder da und es wurde eine "Unregelmäßigkeit" am Restmagen festgestellt die den Arzt veranlassten mich sofort ins Krankenhaus zu bringen um mir den Restmagen entfernen zu lassen.Tja und im KH begann dann meine kleine persönliche Odyssee und Herausforderung. Ich wurde vorab untersucht und,lange Rede kurzer Sinn, es musste vorher ne Bauchspiegelung gemacht werden,die natürlich nicht minimalinvasiv durchgeführt werden konnte,wegen der vielen Verwachsungen.Also einen Schnitt oberhalb des Nabels bis Schambein(Angeschlossen also an der Narbe der Magen OP).Dabei wurde festgestellt das meine Eierstöcke von Tumoren übersät war.Ausserdem wurde einiges an Verwachsungen gelöst,das war das schmerzhafteste überhaupt.
Nun musste gewartet werden bis das Ergebnis vorlag um zu handeln.Eine Woche später kamen die Ärzte und teilten mir mit das der Eierstockkrebs böse sei und es nicht mehr als um mein Leben ging.Also wurde mir der Bauch nochmal aufgeschnitten und mir wurden beide Eierstöcke entfernt(ich hatte ein halbes Jahr zuvor die Pille abgesetzt um ein Kind zu bekommen,es wäre mein erstes gewesen, sollte aber nicht sein).
Dabei habe ich nie aufgegeben meine Selbstheilungskräfte zu aktivieren und an mich und meinen Körper zu glauben. Ich kann da Fortuna ein Stück weit verstehen.Es hat mir sehr sehr geholfen an mich zu glauben, meinem Körper die Kraft zuzutrauen und überzeugt von mir selbst zu sein.Und durch die Liebe und Hingabe meines Freundes,dem ich so sehr dankbar bin!!Er war einfach immer da und gab mir auch viel Kraft von sich.
Nach der OP wurden 2 mal 6 Zyklen Chemotherapie gemacht,weil die"unregelmäßigkeit" am Magen ja immer noch da war.Man sagte mir das der Eierstockkrebs vom Magen her kommt, der Magen habe sozusagen gestreut.Diese Zyklen habe ich dank meines weiterhin unermüdlichen Optimismus,der Arbeit an mir selbst, der Mistel/Belladonna die ich jeden Tag spritzte und dem Simonton Verfahren,meiner Hausärztin,sehr gut vertragen und fast komplikationslos überstanden.Ausserdem hab ich immer dafür gesorgt durch gezieltes Training im Fitnesstudio das mein Körper aktiv bleibt.Die Nachuntersuchungen vor ca 3 Wochen ergaben das ich tumorfrei sei,die Chemo also durchaus positiv war. Aber ich schreibe mir den meisten Erfolg zu,denn hätte ich mit meinem Körper nicht so kooperativ mitgearbeitet, wäre das nicht so verlaufen. Aber ich will auch ein Stück weit ehrlich sein, auch ich habe meine Angstmomente das der Krebs mich besiegt und ich lasse auch zu das ich mal schwach bin und weinen muss,aber auch da wirke ich auf mich ein.Aber ich lasse alle Gefühle, auch die wenigen schlechten, raus.
Nun ist mir vor zwei Tagen von den Ärzten im Krankenhaus geraten oder empfohlen worden mir den Restmagen trotzdem entfernen zu lassen, denn all das könnte ja jederzeit wiederkommen und der Krebs wieder streuen.Garantie können mir die "Weißkittel" aber nicht geben.Tja was nützt es mir dann?Ich brauche jetzt die Zeit um darüber nachzudenken ob ich mich ein weiteres Mal unter das Messer lege oder ob ich so stark bin das allein zu schaffen.Ausserdem habe ich eine onkologische Reha beantragt, die ich gern antretren würde, die Ärzte aber sagen ich solle nach der Magen OP die Reha machen!
Ich werde das ausgiebig mit meinem Freund durchsprechen, denn ich möchte noch viele lange Jahre mit ihm leben und ihn lieben dürfen, auch wenn sich einiges durch die Eierstock-OP geändert hat. Aber das ist wohl ein anderes Thema.
Ich möchte mit meiner langen Geschichte nur allen hier zeigen und sagen das sich durchaus beides miteinander verbinden läßt.Sowohl die Schulmedizin als auch die Kraft in sich wirken gemeinsam sehr gut,wenn man sich "bewußt" ist was man tut.Also das wichtigste beim Krebs ist niemals aufzugeben und immer an sich glauben und darüber nachdenken,warum gerade mir diese Krankheit geschickt wurde.Denn alles hat seinen Sinn.
Allen hier wünsche ich eine wunderbare,schöne,erfüllte Lebenszeit, viel Optimismus und ewige Kraft.Bei mir hat es sich gelohnt. Ich freue mich über viel Post von euch allen.
Gruß
Heike

14.02.2005, 22:12
Liebe fortuna, ich akzeptiere Deine Einstellung voll und ganz. Bei mir wurde vor 6 1/2 J. ein Magenkarzinom festgestellt, mir wurde gesagt der Magen muß entfern werden, und als ich aus der Narkose aufwachte, sagte mir der Arzt, daß mir 1/5 meines Magens erhalten blieb, ich habe weder Chemo noch sonstiges bekommen! Ich will Dir nur damit sagen, daß nicht jede OP Negativ ausfällt.

15.02.2005, 23:27
Hallo Fortuna. Ich bin mal gespannt wie lange Du noch Deine Philosophie von der Behandlungsfreiheit genießen wirst. Sehr schade dass Du so wenig Vertrauen in die Schulmedizin hast. War sicherlich vor der Diagnose auch nicht dein Lieblingsthema gewesen. Du hast also Deine Ignoranz Deinem Körper gegenüber mit einem Karzinom bezahlen müssen genau wie ich, ich war genauso ignorant und habe die Magenspiegelungen vor mir hergeschoben weil ich Angst hatte.
Endresultat mit 30 Jahren Magenkrebs!!!
Dennoch habe ich einen anderen Weg gewählt als Du es getan hast. Ich habe der Schulmedizin vertraut und ich habe eine der besten Kliniken in Thüringen erwischt die mich in Behandlung nahmen. Mein Karzinom war diffus gewesen und nach der Lauren-Klassifizierung ein Siegelringkarzinom das sich noch auf meinen Magen bezog. Die operierenden Ärzte haben vollkommen richtig und klug entschieden und mir den Magen komplett entfernt. Heute nach einem halben Jahr geht es mir sehr gut, ich vertrage alles, brauche keine Medikamente und habe keine Schmerzen mehr. Du kannst Deine Meinung vertreten aber Du begehst damit Russisch-Roulette und im Endeffekt siegt der Krebs.
Ein halbes Jahr später oder nur ein Jahr und wohl anzunehmen dass ich nicht einmal das Jahr überlebt hätte.
Es gibt genügend Magenlose die dass fünfte Jahr überstanden haben. Hier im Forum findest Du als bestes Beispiel die Birgit.
Ich habe in meiner letzten Nacht im Krankenhaus hören dürfen wie ein Magenkrebspatient verreckt ist und es war nicht toll das mitanzuhören. Ich weiß dass Gott mich davor bewahrt hat und ich weiß dass ich in dieser Zeit Christus ganz nahe war, aber nur deshalb weil ich mich in die Hände der Schulmedizin begeben habe. Ich will nicht die alternativen Methoden anprangern aber es wird sehr viel Schindluder auf unsere Kosten gemacht. Ich wünsche einem jeden die Weisheit das richtige für sich zu tun und nicht irgendwelchen Scharlatanen hinterher zu laufen und denen die Kohle in den Rachen zu schmeißen. Bitte lobe den Tag nicht vor dem Abend denn Du hast es nicht mit einem Schnupfen zu tun sondern mit einer der rätselhaftesten Krankheiten die den Mensch befallen kann.
Ich wünsche Dir dass Du wieder vollkommen gesund wirst und dass Dein Glaube dich errettet. Ich bitte alle akut Erkrankten sich eine eigene Meinung zu bilden und nach den richtigen Ärzten zu suchen. Ich habe sie auch gefunden und bin dankbar für mein Glück. All dass wünsche ich jedem hier.

Christian

schrader.arnstadt@web.de

Eljot
19.02.2005, 11:10
Hallo Christian,
habe eben Deinen Beitrag vom 15.02.05 gelesen... und ich bin bis ins Innerste Erschrocken ... wie Du da schreibst... du hast gehört, wie ein Patient an Magenkrebs verr..... ist... ich mag es gar nicht schreiben... weil meine Mutter am 12.02.05 also genau heute vor einer Woche in meinen Armen zuhause aufgehört hat zu atmen... sie ist gestorben in unserem Kreis... ihren Magenkrebs hatte man im September per Gastroskopie festgestellt... gemerkt hat sie es sicher schon ein Jahr im voraus... aber ES WAR IHR WEG !!!! und nicht ihre Ignoranz....
ES gibt viele Wege mit Krankheit und Tod umzugehen... Du bist Deinen Weg gegangen und das war Richtig weil es eben DEIN WEG war.... aber so harte Urteile solltest Du nicht fällen wenn Andere anders entscheiden....
und irgendwie empfinde ich in diesem Forum Dein schlimmes Wort für Sterben nicht so angebracht.
Bin natürlich derzeit ganz besonders sensibel für sowas... aber ich glaube hier sind viele Menschen, die ein respektvolleres Wort für den Tod wünschen.
Gruß Eljot

19.02.2005, 13:21
Lieber Eljot

Ich bin froh, hast Du das vorhin geschrieben. Ich empfand die Worte von Christian auch sehr schlimm. Wenn man so etwas vor sich hat (eigentlich hat es ja jeder, nur die einen früher) ist das sehr hart zu lesen. Da die Verläufe beim Magenkrebs im Endstadium verschieden sind, kann man nur hoffen, dass es einem nicht so geht wie dem armen Mann dem Christian zuhören musste.
Gruss
Manuela

21.02.2005, 13:08
Hallo Leute, sorry meine Ausdrucksweise, ich wollte nur damit sagen dass man zwangsläufig dieses Schicksal so nicht teilen muss wenn man die Chance dazu hat. Im Falle Fortuna ist das doch sehr mutig mit dieser Diagnose keine medizinische Behandlung in Anspruch zu nehmen. Ich finde es einfach schade dass Fortuna so wenig Vertrauen in die Medizin hat und ich glaube auch nicht dass es mit Gottvertrauen zu tun hat wenn man die Hoffnung in sich trägt, das der Krebs von alleine verschwindet nur weil er von alleine gekommen ist. Ich wollte keinen damit beleidigen oder diffamieren.
Ich wünsche allen viel Glück und Gesundheit.

Christian S.

schrader.arnstadt@web.de

22.02.2005, 00:02
hallo Eljot, hallo Manuela,
DANKE!!!
mir fehlten die worte....

22.02.2005, 00:52
@ dine
vielen Dank für deine liebe mail...!!!
ich antworte dir noch. war/bin nur z.Zt. im Umzugsstreß... deshalb etwas knapp.
lg chris

22.03.2005, 18:55
Hallo Leute,

weiß irgendwer wie es Fortuna geht?
Wenn jemand weiß was mit ihr ist kann ja mal was hier schreiben. Mich interessiert was aus ihr geworden ist und wie es ihr geht.

Christian S.

email: schrader.arnstadt@web.de