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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leben mit Krebs und Baby


16.05.2002, 16:25
Bei meiner Frau wurden vor Kurzem Lebermetastasen gefunden. Der Primärtumor jedoch kann irgendwie nicht gefunden werden, obwohl schon alles untersucht wurde. Da meine Frau fast täglich im Krankenhaus ist und wir ein 8 Monate altes Baby haben, kann ich nicht zur Arbeit gehen (Momentan noch krankgeschrieben!).
Ich habe Angst, meinen Job zu verlieren.
Es wird aber wohl so kommen, weil ich unser Baby nicht weggeben will.
Was für Rechte haben Ehepartner von Krebspatienten?
Und wovon sollen sie ihre Familie ernähren?

16.05.2002, 18:22
Hallo Detlef!
Versuch doch mal Dich bei Deinem Versorgungsamt
zu erkundigen, vielleicht können sie Dir helfen!
Hier noch eine Internetadresse:
"www.krebshilfe.de"
Es ist die Deutsche Krebshilfe.ev, da bekommen auch
Angehörige Rat. Es gibt auch dort die blauen Ratgeber mit Adressen. Vielleicht kannst Du Dir unter der Adresse Infos einholen.
Ich hoffe das ich Dir ein wenig helfen konnte.
Viele Grüße,
Christian

16.05.2002, 20:26
Lieber Detlef,
wende dich an die Krankenkasse .Dir steht zumindest für ein Jahr eine Haushaltshilfe zu. Wenn du bei euerm Baby bleiben willst kannst du diese Haushaltshilfe sein. Laß dir von dem Arzt deiner Frau die Krankheit bestätigen und dass deine Frau Haushalt und Kind nicht versorgen kann, oder nur stundenweise. Wenn sie im Krankenhaus ist reicht die Bescheinigung.
Dein Arbeitgeber muss natürlich auch mitspielen. Meiner hat's gemacht, zumal ihm keine Kosten entstanden. Ich hab 5 Monate halbtags gearbeitet und 2 Monate bin ich ganz zu Hause geblieben.
Gruß Dagmar

20.05.2002, 22:27
Vielen Dank für Eure Antworten! Das Problem ist auch, daß die Diagnose im Moment noch CUP - Syndrom heißt. Bedeutet geringe Heilungschance. Wir wollen uns aber mit diesem Urteil noch nicht zufrieden geben. Da kann man nie sagen, wie die nächste Woche aussieht, wann ich arbeiten gehen kann.
pappa@snafu.de

22.05.2002, 07:48
Lieber Detlef,
es tut mir leid von deiner Frau zu lesen, aber schön das ihr die Hoffnung nicht aufgebt - ich habe schon so vieles gelesen und Prognosen von Ärzten sind nun mal nur Prognosen und oft falsch. Aber antworten will ich dir wegen deiner Arbeit. Du solltest natürlich schnellstmöglich mit deine Krankenkasse sprechen und wie schon gelesen, steht dir eine Haushaltshilfe zu.
Wo arbeitest du denn? Manche Arbeitgeber sind auch flexibel, z.B. bei einem Bürojob könntest du vielleicht einen Teil der Arbeit zu Hause erledigen. Oft ist es hilfreich den Betriebs- oder Personalrat zu befragen. Im öff. Dienst gibt es die Möglichkeit unbezahlten Sonderurlaub zu nehmen, aber das hilft euch finanziell natürlich nicht weiter. Ich hoffe, du findest einen Weg für euch und wünsche euch ganz viel Gutes.
Susanne

22.05.2002, 19:12
Hallo Detlef,

bei unbezahltem Urlaub ,und wenn du die Haushaltshilfe bist ,stehen dir 90% deines letzten Nettoverdienstes zu, die die Kasse zahlen muss.Wie geschrieben nur für höchstens 52 Wochen und die Kassen sträuben sich gerne, weil sie lieber alles auf die Pflegeversicherung abschieben wollen. Aber dagegen kann man sich wehren.
Alles Gute für deine Frau und immer die Hoffnung behalten, egal was die Ärzte sagen.
Grüße
Dagmar

26.07.2002, 15:17
Hallo Ihr alle,

ich bewege mich seid 2 Tagen auf den Zeiten des Krebs-kompass. ich habe am vergangenen Freitag die Diagnose:Mammakarzinom mit Metastasen in beiden Leberlappen - erhalten. Ich bin 34 und geschieden. Mein Sohn ist gerade 6 Jahre alt geworden und lebt wochenweise wechselnd bei Mama und Papa.Da ich mit meinem Exmann ein sehr freundschaftl. Verhältnis habe, hat uns die Botschaft "Krebs" ersteinmal völlig aus der Bahn geworfen. Ich bin seit Dienstag krank geschrieben und habe bereits einen Termin für kommenden Dienstag zur ersten Chemo. Ich fühle mich zwischendurch, als sässe ich auf einer Rutsche und versuche mich verzweifelt festzuhalten, um nicht in den Abgrund/ in die Ungewissheit zu rutschen. Was da auf mich zukommt weiss ich noch nicht. Ich brauche auf alle Fälle Hilfe, Hilfe von einem Psychologen für mich und Beratung von einem Kinderopsychologen.
Wer weiss, ob ich über den Gyn, entspr. Überweisungern erhalte, damit die KK die Kosten für die Gespräche etc. übernimmt.
lieben Gruß
sunshine34

29.07.2002, 20:34
Hallo sunshine34
Ich hab die Überweisung direkt vom Hausarzt bekommen.Das war gar kein Thema.Sprech deine Gyn sofort drauf an.Ich wünsch dir und deiner Familie viel Kraft.Liebe Grüße Monja

05.10.2002, 12:20
Hallo, bei uns ist die gleiche Situation. Ich habe 2 Kinder im Alter von 9 Monaten und 6 Jahren. Bei meiner stationären Behandlung war es kein Problem mit der HH für 8 Stunden täglich. Jetzt für meine Ambulante behandlung wie Strahlen und Chemo wollten sie nicht zahlen. Wir haben wiederspruch eingelegt und jetzt klappt es doch. Mein Mann kann es sich als alleinverdiener auch nicht leisten ständig daheim zu bleiben. Falls gar nichts hilft wende dich an den VDK das ist eine Organisation wie ein Mieterschutz. Oder hier eine Tel Nr von einer Organisation in Offenbach. Fr Glöckler Tel
069-800791197. Das ist der IB= Internationaler Bund freier Träger für Jugend und Soziales. Die Dame hat mir sehr viel geholfen. Viel Glück Ciao Gabu