PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blasentumor abhobeln??????


08.02.2005, 18:48
Hallo,
ich bin heut durch Zufall auf diese Seite gestoßen und darüber auch sehr dankbar. Mein Name ist Yvette und ich habe einige Frage bezüglich meiner Schwiegermutter.
Meine Schwiegermutter wird demnächst 75J. alt. Im Oktober ’04wurde bei ihr ein Blasensarkom festgestellt und gleichzeitig wurde ihr eine Nierenfistel rechts gelegt, da dort eine Nierenstauung war. Die linke Niere hat zu der Zeit noch voll gearbeitet.
Im November’ 04 erhielten wir dann den Entlassungsbericht mit folgenden Angaben:

Diagnosse: Pleomorphes sarkomatoides Karzinom der Harnblase
Histologie: Tumorstadium: mind. pT3b
M-Klassifikation: Karnofsky Index 2

Vor 19 Jahren hatte sie eine OP bei Rektumkarzinom mit nachfolg. Bestrahlun, jetzt Vorhandensein eines Anus praeter.
Jetzt eine ausgeprägte Bauchwandhernie.

Text des Entlassungsbericht:
......bei der Patientin wurde nochmals eine Cystoscopie durchgeführt, wobei sich ein progredientes Tumorwachstum, ausgehend von der lateralen Harnblasenwand nach medial zeigt. Zwischenzeitlich durchgeführdes Abdomen CT zeigt ebenfalls eine deutliche Progredienz . Wir müssen zudem aufgrund des radiolog. Befundes von einer Infiltration in die Vaginalhinterwand ausgehen. Aufgrund der Tumorhistologie, der Bestrahlung in der Anamnese bei bekannter Strahlencystitis u. des rasch progredienten Wachstum des Tumores mit Verdacht auf Infiltration der Vaginalhinterwand erscheint ein radikal-chirurgisches Vorgehen bei aufgeprägter Bauchwandhernie nicht möglich.



Die Ärzte hatten mit uns ein ausführliches Gespräch geführt und uns dabei mitgeteilt das sie nichts für meine Schwiegermutter tun können.
Seit Oktober hat sich nun ihr Zustand erheblich verschlechtert. Sie erhält jetzt schon 50mmHg Durogesic-Pflaster + b.B. 30 Tramatolor Tpf. Sie kann nur noch sehr schlecht sitzen und länger wie 30 min. auf den Beinen sein geht auch nicht mehr.

Nun sollte sie heut erneut ins KH zur „ Nochmalligen Standortbestimmung...“, da sie leicht erkältet ist, hat man sie wieder nach Hause geschickt. Mit der Begründung: So kann man sie nicht operieren....., jetzt hat man es ihr so erklärt, das man den Sarkom ABHOBELN will.
Ich verstehe das aber nicht, da ich mir Gedanken mache wie das gemacht werden soll, im letzten Arztbrief steht doch noch das sie nicht operiert werden kann. Auch muß ich gestehen, hab ich Angst davor, wenn Sauerstoff an das Sarkom kommt, das es dann sich vielleicht alles noch mehr verschlechtert.
Wer von euch kann mir hier helfen. Oder wer hat Erfahrungen mit dem ABHOBELN? Was hat das für einen Zweck, das Sarkom ist ja dann nur gekürzt u. nicht beseitigt, denke ich da richtig?
Ich hoffe ich finde hier Hilfe u. bedanke mich schon mal im Voraus.
Yvette aus Sachsen

04.03.2005, 12:19
Nur mal kurz zur Info, Die OP hat nicht stattgefunden, da die Ärzte nicht an den Tumor ran kommen. Er ist angeblich nicht gewachsen, aber die Schmerzen werden immer unerträglicher u. langsam gibt sich meine Schwiemu. auf. Leider haben wir erst ende März einen Termin bei der Urologin, so das ich da auch erst erfahre was in dem Arztbrief strht.
Yvette

07.03.2005, 14:21
Eine erneute Operation wäre nicht sinnvoll. Man kennt die Diagnose, und auch die Ausbreitung, auch die Tendenz, sich auszudehnen.

Ein Sarkom der Blase ist für Urologen sehr ungewöhnlich. Insofern wäre es sinnvoll, hier einen Onkologen nachzufragen, inwiefern eine Chemotherapie (eine erneute Bestrahlung ist nicht sinnvoll, da 1. der Tm. offenbar bereits Strahlenfolge und 2. eine erneute Bestrahlung mit erheblichsten Nebenwirkungen begleitet sein wird) sinnvoll, also beschwerdelindernd oder lebensverlängernd sein kann. In Anbetracht des offenbar schnellen Voranschreitens ist ein so langer Termin nicht gut. Im Kassenbereich sind solche Termine eher schon die Ausnahme, im Allgemeinen dauern Termine da wesentlich länger. Das ist so politisch gewollt, die SPD hat bereits 1996 von einer "Zerschlagung" der Facharztpraxen (wörtlich!) gesprochen. Insofern macht es durchaus Sinn, die 50-100 (-200) Euro einzuplanen für eine privatärztliche Konsultation (Kosten je nach Dauer, ein Uniprof. wird mehr verlangen als ein Niedergelassener, ein niedergelassener Onkologe weiß über diese Tumorart jedoch als ja immerhin erste systemische Therapie mehr als ausreichend Bescheid!).

Will aber keine falsche Hoffnung machen: JEDE Art der Schmerzbehandlung ist absolut sinncoll, da keinesfalls irgendwie zurückhaltend sein: die Schmerzbehandlung wird das Einzige sein, was man Ihrer Schwiegermutter noch wird Gutes tun können. Wie gesagt, kann sein, ich irre mich beim Sarkom, aber soweit meine Kenntnisse da sind, ist dies wohl der Stand. Irgendwelche alternativen Therapien sind betreffend die Krankheit vollkommen nutzlos. Die stärken nur die Hoffnung. Aber das tun sie immerhin, Hoffnung, also subjektive Zukunftsperspektive, ist immerhin auch ein Stück Lebensqualität, ein Stück Aktivität. Insofern haben diese Therapien durchaus Sinn, sie kurbeln zumindest die mentale Abwehr an, und die führt zu weniger starken Wahrnehmungen des Leidens. Und das ist manchmal schon irrsinnig viel wert!

16.04.2005, 16:44
Hallo,
habe von einem FA. erfahren, dass auch die Möglichkeit einer "Blasenversiegelung" möglich ist. Was ist das genauer? Wo wird das wie gemacht?
Danke!