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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verwirrtheit nach Narkose?


Sabine Cheshire
25.02.2005, 11:12
Meine Mutter wurde ja erfolgreich nach Whipple (magenerhaltend)operiert.Lief alles gut.1 Tag vor der Entlassung stellten die Ärzte eine Infektion im Bauraum fest.
Also erneute OP, es wurde eine Vakuumpumpe "eingebaut".
Daraufhin erfolgten noch 2 OPs mit dem Versuch die Wunde entgültig zu schließen.
Macht also 4 Narkosen innerhalb von 5 Wochen.Davon 2 in einer Woche.
Ergebniss:
Wirklich schlimm.Sie ist völlig verwirrt,bekommt weder einen klaren Gedanken,noch einen vollständigen sinnvollen Satz heraus.
Sie bekommt nicht mit was man ihr sagt.Untersuchungen verweigert sie z.T auch.
Die Ärzte haben null Ahnung was es ist,zumal sie weder Flüssigkeit noch Nahrung in jeglicher form bei sich behalten kann.
Kopf-CT=normal (Krebs hat also auch nicht ins Hirn gestreut)
Röntgen Bauchraum=alles ok
Habe nun vom Hausarzt die Info bekommen, das es gar nicht so selten ist das Patienten auf Narkosen teilweise derartig verwirrt reagieren und das das z.t recht lange dauern kann bis sich das wieder gibt.
Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen damit gemacht?
Und wie lange ist "recht lang"??
Ohmenno, und ich war foh das das alles so gut lief und nun so etwas ,wo niemand mit gerechnet hat.
Mal sehen ob hier jemand Infos hat.
Liebe Grüßlies,
sabine

25.02.2005, 16:11
Liebe Bine,
Ich habe diesbezüglich keine Erfahrung gemacht, aber es ist nicht ganz selten, dass( wie es Dein Hausarzt schon sagte) nach mehreren Narkosen Patienten so reagieren bis der Körper "abbaut". Ich denke, dass auch noch andere Medikamente z.B. Schmerzmittel verabreicht werden, was die Verwirrtheit noch fördern kann. Wie sind denn die Blutwerte? Leberwerte?
Habt Geduld, diese OP war eine sehr schwierige, wenn auch Magenerhaltend, aber Nahrungsaufnahme und Verdauung wird sich auch erst nach geraumer Zeit "normalisieren" Und das ist von Patient zu Patient verschieden. Es kann man also keine zeitliche Prognose gemacht werden. Ich wünsche Euch Kraft und Geduld und viel Glück
Gruss Gabi

Birgit64
25.02.2005, 16:37
Hallo Bine,
vielleicht ist es das, was als 'Durchgangssyndrom' bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um eine Reihe unspezifischer, organisch bedingter Störungen, die zeitlich begrenzt auftreten.Es zeichnet sich durch abrupten Stimmungswechsel, Episoden mit depressiver und ängstlicher Verstimmung wechseln mit Stimmungsaufhellungen, körperlicher Unruhe, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit, Alpträumen u. ä. ab. Untersuchungen haben ergeben, dass bei 10% aller körperlich Kranken, die sich in stationärer Behandlung befinden, bei genauer Diagnostik dieses Syndrom auftritt. Oft im Zusammenhang mit schweren Operationen, Narkosemitteln, Psychopharmakagaben. Auch die Lebensumstände, z. B. wie jemand mit einer Erkrkankung umgeht, ob er eher ängstlich oder forsch ist,und die soziale Umgebung können Einfluss darafu haben, ob jemand ein solches Syndrom entwickelt.
Normalerweise ist das zeitlich begrenzt und die Situation normalisiert sich wieder.
Liebe Grüße

Sabine Cheshire
25.02.2005, 17:50
@Gabi
Wir hatten ja auch zuerst gedacht das sie zusätzliche Schmerzmittel bekam-war aber nicht.
Es ist aber eben ganz auffallend das ja alles gut lief bis zur 2.OP.Bis dahin war sie absolut klar.Danach etwas matt und nach der 3.Narkose konnte sie den Gesprächen schwerer folgen-wir dachten auch-naja 3 Narkosen.
Aber nach der 4. war vorbei.Ist momentan ähnlich wie bei fortgeschrittener Alzheimer.also nicht nur etwas daneben-sondern total neben sich.Und das von einen auf den anderen Tag!
Heute haben sie noch ein Bauch CT gemacht,nichts auffälliges.Nur an den Blutwerten ist zu sehen das irgendwo ein Entzündungsherd ist,den sie aber nicht lokalisieren können.
Sie ist trotz Infusion dehydriert und mußte daher zurück auf die Intensiv.Insgesamt bin ich genauso schlau wie gestern.
Der Neurologe hat auch nichts gefunden-ich hoffe die haben einen besseren Ruf als die Psychater ;-)
Morgen werd ich der Ärztin wieder auf den Keks gehen.Ich wohne ja 3h entfernt,das ist echt Mist!
Liebe Grüßlies,