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03.06.2002, 03:06
Mein Vater 58 hat Lungenkrebs. Diagnose, vor 6 Monaten mit Meta. ins Gehirn und ein Stimmenabfall, es folgten Bestrahlungen am Kopf und bis heute 3 Schemo. Vor 10 Tagen Kraftlosigkeit mit umfallen und seit dem im Heidehaus in Hannover. Nun wurde mir von seinem Arzt erklärt das sich ein großer Tumor von der Lunge aus in die 1 Herzkammer gefressen hat und dort Flüssigkeit im Herzbeutel absondert, ca 500-750 mi/Liter pro Tag. Ich selber weiß seit 10 tagen erst was los ist und habe große Schwierigkeiten damit umzugehen. Mir wurde gesagt das es nicht heilbar ist und mein Vater jede Minute versterben kann, man würde nicht wissen wann der Körper aufgibt. Dabei macht er seit Tagen vorschritte, er isst wieder, macht selbstständig einige schritte und lacht wieder. ich denke er ist auf dem Wege der Besserung.
Ich habe im letzten Jahr meinen Stiefvater wegen ALS zu Grabe getragen. Beide lagen und liegen mir sehr am Herzen, das erklärt auch warum mein Vater mich nicht eingeweiht hat. Was er mir ersparen möchte, kommt nun doch auf mich zu. Nun meine Frage: Was erwartet meinen Vater und wie gehe ich jetzt damit um. Sieht es wirklich so schlecht aus?

03.06.2002, 11:27
Hallo!

Ich habe vor wenigen Tagen meinen Vater verloren (Freitag). Sein Körper hat auf einmal so schnell versagt und es sah natürlich alles schon sehr bescheiden aus, aber wir dachten es wären wenigstens noch ein paar Wochen...! Was Deinen Vater erwartet, kann niemand genau sagen. Ich hoffe für Euch, das er einfach einschläft und sein Herz versagt. Das ist ein schöner Tode und alles andere solltest Du Dir erst gar nicht ausmalen. Das ist schon schlimm genug wenn man es dann doch miterleben muss. Ich war beim Tod meines Vaters dabei und ich fand es sehr, sehr schlimm. Dennoch kann ich nur raten nicht wegzulaufen und dabei zu bleiben. Ich war meinem Vater selten so nahe und es war einfach richtig und gut so! Ich würde mich jederzeit wieder dieser Situation stellen.

Versuche noch die letzten wenigen Tage/Stunden zu geniessen und sag, was Du noch zu sagen hast. Ich habe das per Brief gemacht, als es ihm noch besser ging. Ich bin so froh, daß ich nicht das Gefühl haben muss etwas nicht gesagt zu haben. Er wusste das ich ihn liebe!

Ich wünsche Dir alles Gute und ganz viel Kraft!

Daniela