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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lebensqualität nach Gastrektion


29.03.2005, 22:58
Hi Ihr alle!

Mir wurde am 14.12.2004 im 48 Lebensjahr der gesamte Magen entfernt (Ademofrühkarzinom im Kardiabereich)
Der Krebs sollte weg sein, ich habe aber große Probleme mit der Lebensqualität. Ich kann zwar alles essem (auch Schokolade, daher habe ich nur wenig abgenommen) aber nur sehr kleine Portionen.
Denkt ihr dass dies mit der Zeit bessert wird?
War die Operationsmethode falsch (Roux en Y mit Jejunumhochzug)?
Wäre Siebert/Peiper oder Pounchbildung viel besser gewesen?
Ist es sinnvoll nochmals "um"zuoperieren?

Vielen Dank für eure Hilfe
Anton.G@autromail.at

30.03.2005, 11:34
Hallo Anton,

herzlich willkommen im Club der Magenlosen.
Sei froh und dankbar dass das Karzinom so zeitig erkannt und entfernt wurde.
Die Operationsmethode ist schon absolut in Ordnung und du wirst noch eine ganze Zeit damit zutun haben dich an diese Situation zu gewöhnen.
Die Methode ist okay und wird nach Art des Karzinomes entschieden und ist wohl auch mit einer der besten Methoden überhaupt.
Mir selbst wurde auch der Magen so neu geformt aufgrund des Klassifizierung meines Karzinomes.
Es war ein G3 Typ also schon recht undifferenzierte Zellen die sich diffus ausbreiten.
Aufgrund dieses Befundes bleibt den seriösen Ärzten nur die Wahl der Komplettentfernung.
Roux Y hat den Vorteil dass die Gallen- und Pankreassäfte nicht zurück in die Speiseröhre fließen und somit kein basisches Sodbrennen entsteht.
Diese Verdauungssäfte sind noch viel derber als Magensäure und deshalb hat sich diese Methode relativ gut bewährt und sich als sicher erwiesen.
Bei einer Ersatmagenbildung sind die Beschwerden bei weitem noch geringer als bei der einfachen Roux Y Methode.
Ich empfehle Aloe Vera Saft den es in der Apotheke und im Reformhaus gibt.
Er hilft Deinem Darm sich an die neue Situation zu gewöhnen und vorallem sind die Blähungen dann nicht mehr so ekelig.
Über die anderen OP-Methoden habe ich keine wirkliche Ahnung.
Haben sie Dir einen Ersatzmagen gebildet aus zwei Dünndarmschlingen?
Bei mir wurde dass so gemacht und mittlerweile schaffe ich mittlere Portionen. Wenn Du Fragen hast zur Ernährung dann ist Mestrom zu empfehlen "Essen und Trinken nach Magenentfernung"

Liebe Grüße und Du schaffst das auch

Christian S.

email:schrader.arnstadt@web.de

30.03.2005, 13:53
Hallo Christian

Vielen Dank für deine Ratschläge.
Das Problem ist eben dass beim einfachen Roux Y nur eine Dünndarmschlinge verwendet wird und ich befürchte genau dadurch
IMMER nur sehr kleine Portionen essen zu können.
Allerdings muss ich sagen dass ich an manchen Tagen schon 50% der Essensmenge von früher zu mir nehmen kann, dann aber auch wieder nur 10%
Na ja, wir werden sehen

Liebe Grüße / Antonname@domain.de

30.03.2005, 15:25
Hallo Anton,
Deine Befürchtungen müssen nicht Tatsache sein, denn mit der Roux Y Op kann auch ein Ersatzmagen gebildet werden.
Bei mir wurde dass so gemacht und bei Dir denke ich auch, denn so alt bist du noch nicht.
Auskunft darüber kann dir dein Internist geben der bald eine Kontrollgastroskopie machen wird.
Den kannst Du fragen bzw. Deinen Stationsarzt aus deiner Akutklinik.
Nun zu den anderen Dingen muss ich Dir sagen dass es normal ist und es wird auch manchmal mit Schmerzen verbunden sein wenn Du Deine Menge erhöhen möchtest.
Aber es lohnt sich und dass wird weniger diese Schmerzen.
Im Schnitt dauert es acht bis zehn Monate bevor Du wieder normal essen kannst ohne dabei Probleme zu bekommen.
Musst halt Geduld haben und dankbar sein dass dieses Karzinom nicht gestreut hat.
Alles andere ist nebensächlich und ist irgendwann Geschichte.
Es bleibt uns eh keine Wahl als einen konstruktiven Umgang zu finden, nu ist es nicht mehr zu ändern.
Du schaffst dass genauso wie ich dass geschafft habe und ein jeder der in so einer Situation ist.
Ich bin froh und dankbar keine Schmerzen mehr haben zu müssen und keine Medikamente mehr benötige.
Es wird alles relativ mit der Zeit denn dieses Glück das wir hatten weil es früh entdeckt wurde, ist schon unbeschreiblich. Mir hat dass die meiste Kraft gegeben.
Allerdings muss ich sagen dass ich ein gutes "schlechtes Beispiel" hatte, mit dieser Geschichte umzugehen.
Leider ist bei dieser Person nach eine R0-Resektion ein Rezidiv aufgetaucht und die Chancen sind garnicht gut.
Immer positiv an die Sache rangehen und dieses Glück zu schätzen wissen welches uns zutei wurde da dass Karzinom nur auf das Organ beschränkt war.

Alles Gute und viel Kraft

Christian S.

email:schrader.arnstadt@web.de

31.03.2005, 20:35
Hallo Christian

Meine Befürchtungen sind leider Tatsache. An der Uni-Klinik Innsbruck wird nur nach Roux Y operiert und zwar ohne Ersatzmagen. Die Ärzte sagen sie hätten Siebert-Peiper (2 zusammengenähte Dünndarmschleifen) schon vor Jahren probiert und dies hätte sich nicht bewährt. Kannst du mir genauer sagen wie du operiert wurdest? Ich werde noch einige Monate zuwarten, wenn es aber nicht besser wird werde ich ernsthaft über eine zweite OP nachdenken. Abzuklären wird wohl sein was man jetzt noch sinnvoll reparieren kann.
In den ersten Wochen nach der OP konnte ich fast noch am Meisten essen (ein ganzes Schnitzel mit ein wenig Kartoffeln auf einmal), jetzt geht meist nur 1/3 davon.

Natürlich hast du recht mit der Aussage dass wir viel Glück hatten weil der Krebs rechtzeitig entdeckt wurde aber ich hoffe doch nochmals halbwegs normal leben zu können..

Viele Grüsse aus Tirol
Anton

01.04.2005, 06:07
Lieber Anton,

nun ja es gibt mittlerweile über 90 Methoden der Operation wie bei einem Magen-Ca vorgegangen wird.
Bei mir wurde wohl aufgrund des Alters einen Ersatzmagen gebildet aus zwei Dünndarmschlingen, bin erst 30 und ich muss sagen dass es sich gut lebt.
Die Frage nach der Normalität wird nicht so beantwortet werden können da Du um ein wichtiges Organ ärmer bist.
Es wird für Dich normal werden, genau wie es für mich normal geworden ist dass ich mich nicht mehr auf so etwas wie ein Hungergefühl verlassen kann.
Ich muss immer regelmäßig essen. Bei mir meldet sich der Kopf mit Schwindelgefühl und dann weiß ich dass es Zeit ist oder sogar schon ein wenig zu spät.
Mir geht es fast wie einem Diabetiker der sich auch immer regelmäßig dass Insulin setzen muss um keine Probleme zu bekommen. Normalität ist es für mich schon geworden und ich habe auch keine Lust mich diesbezüglich auszutesten denn es ist einfach nur unangenehm wenn es komisch wird im Kopf.
Bei Dir kann das völlig anders sein daher musst Du auf Deinen Körper achten.
Deine alten Essensgewohnheiten und Mengen sind sowieso Geschichte.
Je weniger Du isst und umso öfter desto besser wist Du Dich fühlen. Ich denke auch oft dass ich mich überlisten kann und dann muss ich mich hinlegen weil es doch anders ist.
Mestrom "Essen und Trinken nach Magenentfernung" ist Dir bestimmt ein guter Leitfaden.

Einen weiteren Eingriff würden die Ärzte sowieso jetzt noch nicht machen bei Dir da die erste OP noch nicht allzulang vorbei ist und dass eine der schwerwiegendsten Belastungen für den Körper darstellt.
Möchtest Du noch einmal ein paar Tage ITS erleben auf die Gefahr hin dass es nicht wirklich besser wird?
Du fängst ja dann auch wieder bei Null an wo Du schon im Dezember 04 warst, nur dass es eventuell etwas härter werden könnte.
Ich denke dass Deine Ärzte und Chirurgen dass richtige gemacht haben.
Wir alle hier haben uns an diese Geschichte gewöhnt und jeder kommt auf seine Weise damit zurecht.
Genieße dass große Glück das Dir zuteil wurde weil das Karzinom noch nicht gestreut hat.
Du wirst sehen dass es mit der Zeit immer besser wird.
Bei mir hat es auch über sechs Monate gedauert bis ich nach dem Essen normale Dinge verrichten konnte ohne mich hinlegen zu müssen.
Es wird werden und Du wirst es als vollkommen normal ansehen dass es so ist.

Liebe Grüße und lass Deinem Körper die Zeit sich daran zu gewöhnen. Das dauert halt ein wenig.

Christian S.

email:schrader.arnstadt@web.de

05.04.2005, 21:53
Hi Christian

Vielen Dank für deine Mails, es hilft mir doch ein Bißchen.

Es ist bemerkenswert mit wieviel Einsatz du hier überall present bist. Ich bedanke mich sehr dafür und denke dass dies im Sinne von uns allen hier ist.

In meiner Sache allerdings denke ich dass meine OP falsch war und deine OP richtig.

Da ich davon ausgehe noch lange zu leben werde ich moch wahrscheinlich nochmals operieren lassen.

Liebe Grüsse
Anton

06.04.2005, 09:39
Lieber Anton,

danke für Dein nettes Lob.
Hast Du schon einmal mit Ärzten gesprochen bzw. mit Betroffenen selber?
Es dauert eine ganze Zeit bis Dein Jejunum an diese neue Situation gewöhnt hat.
Es ist noch nicht einmal ein halbes Jahr her als Du die OP hattest.
Hast Du Schmerzen und Kreislaufbeschwerden nach dem Essen?
Wenn dass der Fall sein sollte dann ist dass zu dem Zeitpunkt normal weil der Dünndarm sich ausdehnen und weiten muss. Mit den Kreislaufproblemen sind deshalb weil der Darm früher nur die Nahrung vom Magen bekam und diese sauer war.
Jetzt ist sie basisch und das löst den Dumpingeffekt aus.
Ich kann auch selber nicht einmal mehr im Ansatz die mengen essen die ich früher geschafft habe.
Ich glaube dass wird schneller als Du denkst.

Alles Gute und viel Glück

Christian S.

email:schrader.arnstadt@web.de

06.04.2005, 16:04
Hallo Christian,

vielleicht hast du recht und ich bin nur zu ungeduldig.

Die Ärzte sagen dass alles ok sei und es nur dauern würde.

Ich habe keine Kreislaufprobleme, etwas Frühdumping und manchmal etwas Darmschmerzen, das ist aber durchaus zum Aushalten.

Mein Problem ist dass ich sehr oft fast überhaupt nichts essen kann. Ich habe da das Gefühl als ob einfach kein Platz mehr wäre. Mir ist dann schlecht, ich muss nicht brechen aber den Speichel ausspucken (damit nichts mehr hinunterkommt?) Oft kommt auch noch eine Art Schleim dazu aber nichts von dem was ich gegessen habe.

Ich weiss dass viele hier viel größere Probleme haben und ich also nicht so schlecht dran bin...

Viele Grüsse aus Tirol
Anton

06.04.2005, 21:34
Hallo Anton,

kannst ja mal mit Aloe Vera Saft es versuchen, gibt es in der Apotheke und man nimmt da so einen Eierbecher am Tag, anfangs habe ich drei genommen und habe feststellen können dass mein Darm sich noch schneller an die Sache gewöhnt hat.
Die Darmschmerzen habe ich auch vorallem wenn ich wieder einmal geschlungen habe.
Also langes Kauen damit dass Zeug schön klein ist.
Spaghetti gehen garnicht mehr weil die so wie sie reinwandern auch wieder sich verabschieden.
Manche Sachen kann man nicht vernünftig kauen.
Du kannst dieses Jejunum trainieren in dem Du diese Schmerzen wegen Überfüllung einfach mal durch stehst und dadurch die Muskeln weitest. Am besten eignet sich da Haferflocken.
Wenn Du gegen Milch unverträglich bist, dann kannst Du dennoch Dich daran wieder gewöhnen in dem Du in kleinen Mengen damit anfängst.
Ich hatte anfangs auch Laktoseintoleranz aber durch dieses langsame Angewöhnen war es dann nach zwei Tagen kein Problem mehr.
Langkettige Fettmoleküle sind auch Geschichte denn die werden nicht mehr vollständig verdaut und es entsteht sogar der Effekt dass Du dabei noch mehr abnimmst.
Da gibt es die MCT-Fette die ungehärtet sind.
Als Brotaufstrich eignet sich sehr Margarine mit ungehärteten Fetten, dass andere ist zu sehr mit Chemie versetzt.
Ich nehme Deli Reform die meiner Meinung nach auch am besten schmeckt.
Wie ist es mit Zucker?
Bei mir schon lange Geschichte denn ich vertrage ihn nicht mehr. Muss auch nicht mehr sein.
Ich drücke Dir die Daumen dass Du Dich schnell daran gewöhnst.

Christian S.

email:schrader.arnstadt@web.de

06.04.2005, 22:18
Hallo Anton aus Tirol .Ich habe die ganzen Beiträge jetzt erst gelesen . Sorge Dich nicht Lebe .ist ein Buch was du lesen könntest! Ansonsten must du geduld haben . Es wird schon alles besser mit der Zeit . Ich feier jedenfalls am Jahrestag meiner OP ertmal richtig "Geburtstag ".Das ich noch am Leben bin ! Ich würde mich nie freiwillig wieder unters Messer legen.Ich habe auch sehr gerne und sehr viel gegessen . das ist halt ne riesengroße Umstellung. Bis dann Petra .

07.04.2005, 06:25
Liebe Petra,

eine sehr gute Einstellung und dass bestätigen auch Deine Fortschritte.
Ich war dreißig als ich diese Diagnose bekam, nun ja am 18.06. wird es bei mir ein Jahr.
Die Einstellung hat mir sehr geholfen damit klar zu kommen vorallem dieses Forum hier.
Es ist interessant zu lesen wie die Menschen an diese Sache herangehen, der Magen ist mit einer der wichtigsten Organe und die Umstellung ist mit eine der größten nach so einer Gastrektomie.
Aber es geht und man kann damit ganz gut leben.
Du bist auch eines der vielen guten Beispiele.
Es ist ein sehr großes Glück dass es nur auf das Organ bezogen war und das Karzinom nicht abgesiedelt hat.
Das macht all die Strapazen der Essensumstellung wieder wett.
Schön dass Du hier bist und Deine Geschichte uns erzählt hast.

Christian S.

email:schrader.arnstadt@web.de

07.04.2005, 17:32
Hallo Christian , Dein Brief hat mich etwas gerührt . Danke nett von dir. Ich verarbeite das alles jetzt erst richtig .Mann wird ja immer wieder daran erinnert was man durchgemacht hat . Es ging für mich alles zu schnell. Es fing mit einem Magengeschwür vor drei Jahren an . Helikobacktor Backterien . Nach Antibiotikaeinnahme und anschließender Magenspiegelung war alles ok. Nach der erfolglosen Einnahme von Magensaftreduzierenden Tabletten bin ich doch noch mal zurSpiegelung gegangen. Na, ja mein Glück . Sonst währe ich vielleicht nicht mehr da .Inzwischen habe ich durch meine ganzen Aktivitäten jedes Tief überstanden .Ich mache sogar Bauchtanz und habe mir zwei Kostüme genäht . Oder ziehe beim Baden einen Bikini an .Solln die Leute doch meine Narbe sehen ! Also an alle nur nicht den Kopf in den Sand stecken . gruss petra

07.04.2005, 19:37
Hallo Petra,
es dauert halt wirklich seine Zeit bis man es verstanden und verarbeitet hat.
Bei mir wurden diese Helicobacter Pylori nicht gefunden.
Die erste Gastro lief derart beschissen dass ich dass zweite Mal sehr lange gebraucht habe mich zu überwinden.
Der zweite Internist war besser mit einer allerdings sehr schlechten Diagnose.
Dann war ich innerhalb von fünf Tagen operiert und wurde dreizehn Tage danach entlassen.
Die Narbe ist dank meiner Bauchbehaarung nicht mehr zu sehen, man sieht sie heute kaum noch auch wenn dass Fell runter ist. Sie haben sehr gut gearbeitet.
Mit der Zeit habe ich mich auch an alles gewöhnt vorallem dass ich es mit dem Essen nicht mehr so schlampig handhaben kann.
Das Allerwichtigste ist für mich die Tatsache keine Schmerzen mehr zu haben und keine Medikamente brauche außer B12.
Ich wünsche Dir alles Gute und schreib ein wenig mit hier, positive Erfahrungen sind wichtig.

Danke

Christian S.

email:schrader.arnstadt@web.de

13.04.2005, 19:41
Hallo an alle erfahrenen Magenlosen,
ich bin vor 9 Wochen operiert worden. Der Magen ist komplett raus. Von 25 entnommenen Lymphen sind 5 mit Krebszellen befallen. Zur Zeit bekomme ich Chemo/Strahlentherapie nach Macdonald.
Beim Essen habe ich Probleme, einerseits, wenn ich zu wenig gekaut habe, andererseits wenn sich das Gekaute zu einem Kloß bildet. Dann bleibt das Essen an der STelle hängen, wo der Dünndarm an die Speiseröhre verbunden wurde. Dann habe ich Schmerzen und muss einige Minuten warten, bis die Speisen sich den Weg gesucht haben. Teilweise muss ich auch würgen, es kommt aber nur eine Kleinstmenge Speichel.
Ist das normal? Welcher ARzt ist dafür zuständig? (Chirurg, Hämatologe, Onkologe ...?)ich habe das Gefühl, die haben alle keine Ahnung, es fällt in kein Spezialgebiet.
Hat jemand ähnliche BESchwerden? Bleiben sie ewig? WAs kann man dagegen tun?

13.04.2005, 21:02
Liebe Petra,

Wurde jetzt schon mit Chemo begonnen?
Hast Du deine Reha gemacht? Wenn nicht? Unbedingt machen denn dass hilft ungemein.
Deine Situation ist jetzt vollkommen neu und Du wirst Dich daran gewöhnen, bei mir dauerte es wenigstens vier Monate.
Wenn Du magst dann schreib mir per Mail und ich erzähle Dir wie ich damit umgegangen bin, mein erstes Jahr ist am 18. Juni rum, quasi ein Jahr alt.
Darf ich fragen wie alt Du bist?
Ich kann Dir nur empfehlen es positiv zu sehen und die Niederlagen nicht über zu bewerten. Es ist schwer am Anfang aber so übel ist es nicht, die Chemo dient der Ausrottung der letzten Krebszellen, solange wird der Zyklus nicht gehen.
Die MacDonald Therapie ist echt heftig aber sie soll wohl recht erfolgreich sein. Ich drücke Dich und wünsche Dir alles Gute und viel Kraft und Kampfgeist.

Christian S.

email:schrader.arnstadt@web.de

13.04.2005, 23:20
Hallo Katrin,

JA, die ersten Wochen sind die schlimmsten sagt man (ich bin selbst auch noch mittendrin)

Ich wurde vor 4 Monaten operiert (Magen ganz weg, wie bei dir
allerdings keine Chemo) und ich habe beim Essen auch noch anständige Probleme. Es wird allerdings mit der Zeit besser und ich denke dass uns die Kommentare unserer "Leidensgenossen" wie Christian weiterhelfen sollten - denen geht es schon wieder recht gut.

Mit der Engstelle am Übergang Speisröhre/Dünndarm habe ich genau dasselbe Problem wie du. Ich denke das kommt auch vom zu schnell/zu viel essen weil eben die Speisröhre das Essen schnell anliefert und der Darm es nur langsam weiterverarbeitet. Bei mir entsteht dann manchmal eine Art weißer Schleim - welchen der Körper produziert damit es besser rutscht - und das staut sich bis ich brechen muß.

Aber wie gesagt, alles wird besser und mit der Zeit wird auch der Dünndarm etwas schneller

Nach welcher Methode wurdest du operiert?

Liebe Grüße
Anton

14.04.2005, 18:41
Hallo Anton,

danke für Deine Einladung nach Tirol.
Schön dass Du Dich so engagierst hier im Forum.
Ein Tipp von mir, betrachte Dich bitte nicht als Leidensgenosse denn das macht die Rekonvaleszens ein wenig schwieriger.
Wenn Du es positiver betrachtest und dass Glück dahinter erkennst welches Dir zuteil wurde, als das Karzinom früh genung erkannt wurde und Du als "Neugeborener" die Klinik verlassen konntest!
Mir hat diese Einstellung extreme Fortschritte bereitet und das es mir heute sehr gut geht liegt alleine daran.
Ich habe leider eine Bekannte die ihre "Geschichte" gerne nach außen gestellt hat so dass ein jeder es ihr schon ansah wie übel sie angeblich vom Schicksal behandelt wurde.
Sie hatte auch ein Magen-CA mit R0-Resektion, keine weiteren pathologischen Befunde.
Ende vom Lied, sie brütete ein neues Karzinom aus, leider mit sehr geringen Chancen auf Heilung.
Du solltest es zu schätzen wissen welches Glück Du hast und dass Dich Deine Familie noch einige Jahre länger haben wird. Natürlich ist die Umstellung sehr anstrengend und mitunter sehr ernüchternd, aber dass alles ist nichts im Vergleich dazu was Dich erwartet hätte wenn Du viel später gegangen wärest und die Geschwulst schon metastasiert hätte.
Klingt moralisch abgedroschen aber ich weiß wovon ich rede.
In meiner letzten Nacht im KH, da wurde ich Ohrenzeuge wie ein Mensch an einem Magen-CA verstorben ist.
Du wirst feststellen dass dann alles nicht so schlimm ist und dass diese kleinen Rückschläge nicht so dramatisch sind.
Hätte ich eine pessimistischere Einstellung gehabt dann würde es mir bei weitem sehr viel schlechter heute gehen. Es hat mir unglaublich geholfen.
Ich wünsche Dir alles Gute und Kopf hoch.

Christian S.

email:schrader.arnstadt@web.de

19.04.2005, 20:33
Hallo Christian,

ich denke daß du ganz schön recht hast, ich muß nach vorne schauen und nicht nach hinten (ich bilde mir manchmal ein daß man vielleicht auch den Magen nicht rausschneiden hätte müssen und eine Behandlung von innen auch möglich gewesen wäre weil mein Krebs zwar bei der Biopsie nachgewiesen wurde; 2 von 6 Proben sind G3 ABER beim histologischen Befund des Magens hat man nichts mehr gefunden)

Seit heute früh geht es mir viel besser und ich konnte heute auch recht "normal" essen.

Falls du einmal nach Tirol kommen willst (auch mit Begleitung) mußt du mir nur das Datum mitteilen.

Liebe Grüße
Anton

20.04.2005, 05:33
Hallo Anton,

die Frage nach anderen Möglichkeiten als der totale Schnitt war mir anfangs auch in den Sinn gekommen.
Ich habe diesbezüglich auch meinen Internisten gefragt was da möglich sei.
Es gab leider nur diese Methode und sie ist auch die wirksamste. Erst im Nachhinein durchs Internet und so weiter, wurde mir erst einmal klar dass diese mir dass Leben rettete.
Ich bin dankbar dass meine Ärzte sich nicht auf Spielereien und Experimente eingelassen haben.
In solch einer Situation sieht man echt zu dass man verschont bleibt.
Aber es ging halt nur so und ich brauchte wie Du dann im Anschluss keine Chemo.
Dass war sehr gut so und ich bin dankbar dafür.
Es wird von Tag zu Tag immer gewöhnlicher und der Dumpingeffekt ist auch sehr minimal geworden.
Mittlerweile mache ich eine Ausbildung zum Kaufmann im Gesundheitswesen.
Du wirst genau solche Fortschritte machen wenn Du es als Chance betrachtest und zu schätzen weißt was Dir zuteil wurde.
Andere haben leider weniger Glück gehabt als wir, was so mancher Thread hier beweist.
Danke für die Einladung, ich denke dass ich sie mal in Anspruch nehmen werde wenn ich Ferien habe.
Alles Gute für Dich und Deine Familie.

Christian S.
email:schrader.arnstadt@web.de

24.04.2005, 22:11
Hallo Christian . Ich mache mir echt Sorgen um Anton . Hoffe die Ärzte können ihm helfen in der Klinik . Bis man das alles bewust verarbeitet hat ,kann es manchmal recht lange dauern . Da hast Du schon recht . Nun zu Dir , wie läuft es mit der Umschulung ? Als ich meine Zweite Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel angefangen habe war ich mit sehr viel Wissensdurst dabei . Dauert Deine Umschulung 2 Jahre ? Ich wünsche Dir viel Erfolg . Gruss Petra .

25.04.2005, 05:37
Hallo Petra,
danke für Dein Interesse.
Meine Umschulung dauert 27 Monate wobei da ein Vorbereitungslehrgang von drei Monaten dabei ist.
So langsam gewöhne ich mich wieder ans Lernen und an die Menschen.
Es macht Spaß und ich hoffe dass ich für mich persönlich mit einem zufriedenstellenden Ergebnis beenden werde.
Einen schönen Tag und bis Bald.

Christian S.

email:schrader.arnstadt@web.de

09.06.2005, 20:53
Hallo Anton , wie geht es dir ? Melde Dich , wenn Du wieder da Bist . Alles Gute gruss aus Lübeck von Petra

09.06.2005, 20:53
Hallo Anton , wie geht es dir ? Melde Dich , wenn Du wieder da Bist . Alles Gute gruss aus Lübeck von Petra

28.06.2005, 14:07
Hallo Christian . Ich antworte jetzt erst ,hatte viel um die Ohren . Das ist ja schön , das wir uns da treffen . Wir erkennen uns ja vielleicht auch so . Ein Tipp : Schlank ,braungebrannt , feuerrote Haare . Silberschmuck tragend , hübsch anzusehen ,sportliche Kleidung . Ein Hauch orientalisch . Jetz lachst du bestimmt ! Welche Beschreibung passt für Dich ? Ich freue mich auf Dich . Bin gespannt ob wir uns sympatisch sind ! Bis dann Petra L.

Christian S.
28.06.2005, 17:44
hallo liebe petra,

wenn du eine emailadresse hast dann schicke ich dir ein bild von mir.
Ansonsten werde ich an deinem Anreisetag(wohl Mittwoch) ein Metallica-Shirt tragen.
Ich freue mich schon so gewaltig darauf.

bis bald.

christian S.

29.06.2005, 23:43
HI

wo genau seid ihr beiden denn?
ich fahre jetzt öfters nach Magdeburg zu meinen neuen Ärzten, vielleicht können wir uns einmal treffen (auf ein paar KM kommt's mir nicht an)

mir geht es bestens!
ich habe kaum noch Schmerzen, kann ganz gut essen, der Krebs sollte erledigt sein (ist erledigt - da bin ich 100% sicher)
ich habe noch die Infektion im Bauchraum aber mit der werde ich auch noch fertig!

ich wünsche euch wie allen anderen hier ALLES ALLES GUTE, ich denke dass man mit Durchhalten und Geduld über viele Probleme hinwegkommen kann

ganz liebe Grüsse
Anton

Christian S.
30.06.2005, 05:31
hallo anton.

schön dass du wieder da bist und ganz toll dass es dir jetzt so gut geht.
wir sind beide ab 12. Juli in Tabarz, in der Inselsbergklinik.
Kannst uns mal besuchen kommen.

schön dass du es hartnäckig warst und dich nochmals in Behandlung begeben hast.
Alles Gute für dich und vielleicht sehen wir uns ja.

Christian S.

01.07.2005, 12:46
Hallo Anton , Ich freue mich sehr für Dich . Schön das es dir so gut geht . Ab 13.07.05 bin ich in Tabarz . Inselberg Klinik Fischbacher Str. 36 99891 Tabarz . Ich würde mich sehr auf einen Besuch von Dir freuen . Das währe doch toll wenn wir Magenlosen 3 uns dort sehen . Also dann viele grüsse von Petra L . aus Lübeck .
Wie wollen wir das Treffen organisieren ? Willst Du vorher anrufen ,wann Du kommst ? Tschüss bis dann .

Christian S.
01.07.2005, 14:31
Hallo Petra,

ich bin einen Tag eher da und kann dich in Empfang nehmen. Vielleicht können wir an einem tisch sitzen.
Dass wäre doch eine tolle Idee? Ich muss da nämlich nochmal anrufen und kann gleich fragen ob sie uns zusammensetzen.
Wenn du Tischtennis spielst dann bringe deine Kelle mit.

ich kann es ehrlich nicht mehr erwarten.

Christian S.

01.07.2005, 19:02
Klar kann ich Tischtennis spielen,gute Idee.
Meine Schwester aus Düsseldorf besucht oder vielmehr fällt bei mir ein Zuhause . Das wird sehr turbulent . Sie hat 4 eigene Kinder und ein Pflegekind . Dazu noch meine beiden Kids . Wir bauen jetzt noch ein Gartenhaus wo mann gut übernachten kann . 2 können noch aufs Baumhaus und die anderen werden in den Kinderzimmern gestapelt . Danach bin ich dann wirklich Kurreif . Ach ja der Hund kommt auch noch mit . Dann sind wir Komplett . 1 Hund ,2 Katzen ,2 Wellensittiche ,2 Kaninchen und 7 Kinder und 4 Erwachsene . Oh , je das wird wieder lustig .
Ich freue mich auch auf die Kur . Nehme meine Wanderstiefel und Joggingschuhe mit . Hoffe es ist dort ein wenig Bergig .Eine Tour mit dem Bike währe auch toll. Wir haben bestimmt viel Spass .
Kommst Du auch mit dem Zug ? Klar können wir zusammen essen! Bis dann gruss Petra

Christian S.
01.07.2005, 19:13
liebe petra, du bist sehr erfrischend, ich werde also sorgen dass wir zusammen an einem Tisch sitzen werden.
Ich wünsche dir viel Spaß mit deiner Family.

christian S

02.07.2005, 08:55
Hallo Christian und Petra,
habe mit Freude Eure Beiträge gelesen. Die Klinik in Tabarz kenne ich. Da könnt Ihr viel wandern, ist sehr schön gelegen.
Euch alles Gute wünscht
Birgitname@domain.de

02.07.2005, 09:29
Danke für Deine Nachricht Birgit . Es wird schon schön werden dort .
Liebe Grüsse Petra

04.07.2005, 13:30
Hallo Christian ,
Mein Hausartz riet mir zu einer Zeckenimpfung für die Region Thüringer Wald .
Bin schon beim Koffer packen . Kann es kaum erwarten hier los zu kommen .
Noch 9 Tage .
Hallo Anton melde dich doch mal zurück ,ob Du uns besuchen kommst . Euer Wellnishotel ist ja der Wahnsinn .
Liebe Grüsse Petra L.

Christian S.
04.07.2005, 15:07
hallo Petra,

vielleicht sollte ich dass auch tun aber ich habe gehört dass die Zeit vorbei sein soll.
Ich habe jetzt acht freie Tage für mich und genieße die Zeit die mir noch verbleibt.
Alles Gute bis dahin.

Christian S.