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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Biopsie oder nicht?


13.04.2005, 22:23
Bei mir wurde eine ungeklärte an der Bauchspeicheldrüse festgestellt. Durch ein CT. Soll nun alle 8 Wochen zum CT hat sich auch seit Februar nicht verändert. Kann aber mit dem Druck nicht leben und möchte wissen was es ist. Wenn es was sein sollte will ich nach Bochum (danke für all die Adressen und Tips) Jetzt soll aber die Biopsie - die ich auch unbedingt will - hier in einem Krankenhaus, die Ahnung haben gemacht werden, nur die Biopsie.
Muss einfach wissen ´was es ist und will hier erstmal in der Nähe bleiben bei Familie und so.
Untersuchung ist am Montag. Wann bekomm ich denn ds Ergebnis des hystologischen Befundes und können die dann schon was sagen?
Danke für viele Antworten - wenn möglich!
Franziska

14.04.2005, 08:43
Hallo Franziska, Es ist verständlich, daß Du gerne genau wissen möchtest, ob es wirklich BSDK ist, doch auf der anderen Seite hat uns unser Onkologe gesagt, daß durch die Biopsie das ganze erst richtig akut werden kann. Wie alt bist Du und besteht evtl. die Möglichkeit einer Operation bei Dir? Dann ist die Biopsie natürlich notwendig.
Bei meiner Tante, 81 J. alt, ist im Oktober 04 BSDK durch CT festgestellt worden. Weil aufgrund des Alters die schwere Wipple-Operation nicht in Frage kommt (und sie es auch nicht möchte) wird alle 3 Monate ein CT gemacht, das war dann im Januar und jetzt im April. Bisher hat sich tumormäßig keine Veränderung ergeben.
Meiner Tante geht es gut und sie wird die Biopsie erst machen lassen, wenn sich etwas verändert hat. Dann erst wird der Arzt auch die Chemo einleiten, die ja auch eine Belastung darstellt.
Ich denke für uns war es bisher die richtige Entscheidung. Ich wünsch Dir alles Gute, LG Elfie

14.04.2005, 16:02
Hallo ich nochmal
schau mal unter "Gutartige Tumore " nach. Ich hol den Thread mal nach oben.
LG Elfie

14.04.2005, 16:46
Von einer Gewebeprobe, sprich einer Biopsie, ist bei einem Verdacht auf ein Pankreaskarzinom DRINGENST abzuraten!!!

Es besteht die Gefahr, daß sog. "bösartige" Zellen bei der Gewebeprobe "wegschwimmen" und sich so später in anderen Körperregionen/Organen absiedeln und sog. "Metastasen" bilden.

Es gibt andere sinnvolle (auch bildgebende) Untersuchungsverfahren neben dem CT, um einen Verdacht auf ein Pankreaskarzinom auszuschließen. Es gilt jedoch zu beachten , daß sog. "Tumormarker" nur bedingt oder gar nicht zur Diagnostik taugen. Insbesondere sei vor dem sog. "CA19-A"-Wert gewarnt, der oftmals unauffällig ist, obwohl ein Karzinom bereits vorliegt.

Letzlich muß man jedoch sagen, daß meist nur mittels einer Operation festgestellt werden kann, ob tatsächlich ein Bauspeicheldrüsentumor vorliegt oder nicht. Oftmals ist bei bildgebenden Verfahren nämlich kein Unterschied zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung auszumachen.

Sehr wichtig ist es, sich bei jedweder Erkrankung der Bauchspeicheldrüse an ein erfahrenes Team von Spezialisten zu wenden. Kreiskrankenhäuser sind hiemit hoffnungslos überfordert ebenso wie die meisten Universitätskliniken. Dies gilt um so mehr, wenn es um den Verdacht auf ein Pankreaskarzinom geht.

In Deutschland gibt es derzeit lediglich wohl eine Klinik, die sich hier empfiehlt aufzusuchen: Die Chirurgie der Universitätsklinik Heidelberg.

Prof. Dr. Dr. h.c. M. W. Büchler
Im Neuenheimer Feld 110 • 69120 Heidelberg
Tel: 06221-56-6202 • Fax: 06221-56-5450

Nochmals: Eine Gewebeprobenentnahme ist beim Verdacht auf einen Bauchspeicheldrüsentumor KONTRAINDIZIERT!

14.04.2005, 19:35
Lieber Mike,
ich weiß nicht woher Du diese Sicherheit nimmst, aber m.E. ist eine Biopsie in einigen Fällen angebracht. Auch zu schreiben, nur die OP kann Aufschluss bringen kann man nicht so stehen lassen. Zuerst sollte die Operabilität überhaupt abgeklärt werden. Dazu habe ich hier schon öfters geschrieben. Dass mehr Sinn als den Bauchbereich öffnen, dann Metastasen finden und dann schließen. Der Patient ist dann einige Zeit außer Gefecht muss in eine Reha und kann erst später mit anderen Behandlungen anfangen.
Im CT erscheinen oft auch andere Organe entzündet, der Tumor - von dem man nicht genau weiß, wo er sitzt, ist vielleicht noch klein. I.d.R. siedelt er zuerst in der Leber ab. Man kann sogar durch Röntgen hier Schatten erkennen,weiß aber nicht ob es etwas Bösartiges oder Gutartiges (z.B. Hämangiom) ist. Und diese Gewissheit ( die hat man nie zu 100%) ist wichtig um weitere Schritte einzuleiten. Deswegen wird bei entsprechenden Verdacht auch versucht die Biopsie im Kern des Herdes (oft leider schon Metastase) zu machen. Erst der histologische Befund gibt an, was für ein Karzinom es ist und zu welcher Kathegorie es gehört (G1, G2, G3 oder G4).

Nun gut entscheiden muss jeder für sich. Ich persönlich (habe seit 14 Monaten BSDK) würde mich nie zuerst "ins Blaue" operieren lassen um dann erst zu sehen woran ich leide.

Lieber Mike, auch Deine Festlegeung auf Heidelberg als einzige Klinik, die es sich lohnt aufzusuchen, geht an der Praxis vorbei. Die Heidelberger haben als Europäisches Pankreaszentrum die größte Erfahrung - das stimmt. Aber in Neu-Ulm, München oder Hamburg gibt es genauso gute Kompetenz. Unsere Moderatorin Petra Loos hat einen Thread eingestellt mit allen Zentren, die sich mict BSDK auskennen.

14.04.2005, 20:02
Hallo Franziska,
ich kann Mike auch nicht so ohne weiteres zustimmen, der von der Biopsie abrät. In meinem Fall hatten die bildgebenden Verfahren vor der Diagnose BDSK nichts Signifikantes erbracht, außer im Ultraschall eine Erweiterung des Gallenganges. Ansonsten keine Symptome, keine auffallenden Blutwerte. Erst eine Endosonographie am Universitätskrankenhaus Hamburg MIT Gewebeprobe - nach endosonographischer Feststellung einer "Raumforderung" - ergab den richtigen und damit leider auch einschlägig ungünstigen Befund.

Ich gebe ansonsten Wolfgang völlig recht. An Deiner Stelle würde ich aber auch schon die weiteren Untersuchungen - vorsorglich - an einer Klinik mit entsprechender Erfahrung vornehmen lassen und nicht an einem der kleineren Krankenhäuser. Für den norddeutschen Raum kann ich sagen, dass jedenfalls für die Endoskopischen Untersuchungen Prof. Souhendra am Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg einen legendär guten Ruf hat. Er hatte übrigens damals - aus welchen Gründen auch immer - die histologischen Untersuchungen nicht in Hamburg sondern in Hannover machen lassen. Ohne Gewebeprobe hätte bei mir damals wohl keine Operationsindikation bestanden und die Folgen sind mühelos vorstellbar ...

Alles Gute für Dich; ich wünsche Dir "Entwarnung"! Lea

14.04.2005, 20:29
Ich danke euch für eure unterschiedlichen Meinungen. Hatte schon den Termin für eine Biospsie hier in Düsseldorf. Hab diese aber abgesagt und habe nun einen Termin in Bochum. Wenn die jetzt sagen Biopsie, dann ok. Wollte nur nicht, das ein Arzt dies alles entscheidet der wenig Ahnung hat. Denn das habe ich aus allen Berichten herausgelesen, dass es das Wichtigste ist jemanden zu finden der sich mit Bauchspeicheldrüsen auskennt.
Franziska

20.04.2005, 12:54
Hallo Franziska,

ich hatte für meine Mutter die zwischen Düsseldorf und Köln wohnt einen Vorstellungstermin in der Uniklinik in Heidelberg wargenommen. Dort hat man mir für NRW auch Bochum empfohlen und auch als Tumorchirurgen Prof. Ulrich in Gerresheim. Vielleicht hilft Dir das weiter.

Meine Mutter hat einen inoperablen BSDK mit Lebermetastasen und bekommt jetzt Ihre Chemo in Leverkusen-Schlebusch.

Viel Erfolg.
Bärbel