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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mutter hat 2,8cm Tumor - zuerst Chemo ?


15.06.2002, 18:41
Hallo,

wie so manch einer hier, habe auch ich lange überlegt, ob ich hier schreiben soll, aber ich bin in einer totalen Notsituation. Meine Mutter hat in der rechten Brust rechtsaussen einen 2,8cm grossen bösartigen Tumor. Zuerst wollte man im Hildener Krankenhaus operieren (Dr. med. Pagouras). Jetzt hat man ihr empfohlen, zuerts die Chemo zu machen und dan die OP. Meine Mutter und ich haben absolut keine Ahnung was zu tun ist und von den Ärzten kommt so wenig Information. Man hat bei meiner Mutter die Lunge geröntgt, das Blut abgenommen und Leber, Nieren und Bauchspeicheldrüse mit unltraschall untersucht .... hierbei gab es keine Hinweise auf Metastazen. Ich frage mich zur Zeit ob das Hildener Krankenhaus die richtige Entscheidung ist, was muss neben der noch ausstehenden Echokardiographie, welche am Dienstag gemacht werden soll, noch gemacht werden. Ich möchte das meine Mutter schnellstmöglich nach eventuellen Metastazen untersucht wird, sonst werden wir hier noch alle verrückt vor Angst. Am Donnerstag soll schon die Chemo losgehen. Kann es sein dass der Arzt uns was verheimlicht um uns nicht noch mehr zu verängstigen. Der Tumor war wie gesagt rechts aussen und im Bericht stand auch das die Lyphknoten in den Achsel geschwollen waren, diese werden nun aber wohl erstmal nicht untersucht ? Ich will einfach nur wissen wie schlimm es um meine Mutter steht ... und da scheinen die Lymphknoten ja wohl auch wichtig zu sein. Ich tuhe wirklich mein bestes um meine Mutter und meinen Vater aufzubauen und beiden Mut zuzusprechen. Für mich ist es aber der absolute Horror weil in meinem Kopf abwechselnd ein Extrem zum anderen Durchläuft ..... Mutter nach Chemo und OP ohne Metastazen glücklich und "gesund" ... bis hin zur .... na ja .... das Gegenteil eben. Bitte helft mir den Prozess zu vesrtehen und zu verstehen wie es um Sie wirklich steht. Ich möchte das Heilverfahren versteh um auch mit den Ärzten reden zu können, meine Mutter zumeist viel zu aufgeregt und erinnert sich später an nichts mehr vor Angst.

Ich appeliere an allen die das hier lesen,bitte helft mir, denn ich komme mir so alleine vor !!! Mein Leben hat sich letzte Woche geändert. Seit gestern nach der Biopsie klar ist das der 2,8 cm grosse Tumor bösartig ist und das meine Muuter BRUSTKREBS hat habe ich grosse Angst um meine Mutter aber auch meinen Vater. Ich habe Angst dass wir zu schwach sind all das zu überstehen.

15.06.2002, 19:53
Hallo Drazen,
ganz wichtig für euch alle, speziell für Deine Mutter ist, nicht den Kopf zu verlieren.
Damit ihr bei den Ärzten gezielt das erfragen könnt, was ihr wissen wollt und müßt, holt euch am besten erst mal bei der Deutschen Krebshilfe und von einem der Tumorzentren, evtl. München über internet die entsprechenden Broschüren, Ratgeber, bzw.Manuale zum Thema Brustkrebs. Diese Dinge werden zwar auch per Post verschickt, dauert dann aber länger.
Und noch etwas, so schlimm das alles ist, aber ein paar Tage oder auch ein, zwei Wochen um eine zweite ärztliche Meinung einzuholen oder auch um sich in die genannten Infos einzulesen, bleiben immer noch.
Viele Grüße
EVA

16.06.2002, 10:35
Hallo,

eine Chemo vor OP wird immer dann vorgenommen, wenn man damit den Tumor verkleinern will um ihn also operabel zu machen oder um ihn so zu verkleinern das brusterhaltend operiert werden kann. Meiner Meinung nach ist es wichtig die Meinung wirklicher Onkologen einzuholen, sprich wie schon in einem der obigen Beiträge erwähnten Tumorzentren vorstellig zu werden. Es gibt bestimmt auch Brustzentren in Eurer Nähe die sehr weiterhelfen können. Wichtig is es momentan einen klaren Kopf zu behalten und einen Schritt nach dem anderen zu tun. Ich weiss das klingt total beschissen, aber es ist so. War selbst als Sohn in dieser Scheiss Situation (Pardon my French) und weiss wie wichtig es ist nciht in Panik zu verfallen. Ich weiss nciht was das für eine Klinik ist in der ihr momentan seit, wenn es eine Klinik ist die mit der Onkologie viel Erfahrung hat, dann vertraut den Ärzten dort und drängt um Aufklärung. Wenn es ein ganz normales Krankenhaus ist die die Onologie als Nebenfach behandeln, schaut euch nach einer okologischen Fachklinik um. Ob Chemo vor der OP oder nciht, das ist eine Entscheidung die ihr mit den Ärzten besprechen müsst. Lasst euch erklären welche Vorteile eine präoperative chemo bringen würde und wägt ab ob diese Vorteile für euch ausreichend sind. Danach kommt es nach der OP auf die Folgeuntersuchungen und Staging drauf an. Sprich, wie viele Lymphknoten sind befallen, welche Art von Tumor hat deine mutter, ist er hormonell oder nciht, all die Sachen sind wichtgi um dann für eine Folgetherapie entscheiden zu können. Wie du siehst liegt ncoh einiges vor euch, man kann es nciht ändern, aber ich kann dir versichern das ihr irgendwann an Sicherheit dazugewinnen werdet sobal ihr oder eure mutter etwas gegen den Krebs tun könnt. meine Mutter fühlte sich sehr gut als sie endlich die OP hinter sich hatte und eine Chemo beginnen konnte weil sie in irgendeiner Art etwas gegen den Krebs tun konnte. Ich wünsche Euch all die notwendige Kraft die nächsten Wochen durchzustehen, gebt nciht auf es lohnt sich zu kämpfen. Meine Mutter ist seit über 2 Jahren metastasenfrei, es geht ihr gut, sie geniesst ihr leben, was will man mehr.

Du kannst mich jederzeit auch privat anmailen wenn du einfach nur jemanden zum Austausch brauchst.

Kopf hoch...........

Axel

axlmert@gmx.de

16.06.2002, 12:05
Hallo,

erstmal ein ganz grosses DANKE an alle, die hier geantwortet haben. Das bedeutet mir sehr viel, denn ich bin sozusagen zu Hause der, welcher die Infos einholt und dann die Mutter brieft und beruhigt. Ehrlich gesagt möchte ich ihr die Horrorgeschichten, die ich unteranderem hier im Forum gelesen habe erst garnicht weitergeben, sonst schafft sie das alles nie, sie ist halt auch früher ohne den Krebs sehr "LABIL" gewesen und Sie braucht jetzt positive Energie und keine Horrorszenarien aber ich für meinen Teil möchte halt den Prozess der Heilung verstehen und auch die Situation immer abschätzen können.

Um nochmal auf das Krankenhaus einzugehen, das Krankenhaus in Hilden ist ein normal bürgerliches Krankenhaus und keine Spezialklinik. Ich habe aber gehört, dass es in Düsseldorf ein Brustkrebsklinikum oder Krebsklinikum geben soll. Das Problem ist nur, wie sollen wir denn jetzt dem Proffesor einfach sagen, "hej wir gehen jetzt wo anders hin, ohne zu wissen ob denn dass auch "besser" ist ? Am schlimmsten finden ich folgendes, man hat uns nur gesagt , das die Biopsie einen Krebsbefund bestätigt, aber keine Info zum Krebstypus. Kann es sein, dass bei einer Chemo vor OP erst garnicht die Lymphdrüsen gecheckt werden ?

16.06.2002, 23:04
Hallo Drazen,

immer langsam; erst einmal durchatmen, ruhig bleiben:-).

Die Diagnose haut jeden um, aber....Brustkrebs ist kein Notfall und muss nicht sofort operiert werden.

Es ist sehr gut, dass du jetzt die *Regie* übernommen hast und Infos reinholst.

Also...mein Brustkrebs-Tumor war bei Diagnosestellung ca. 5 cm groß und auch in der rechten Brust.

Habe daraufhin 4xEpirubicin/Taxol-Chemo bekommen und dann operiert (wollte unbedingt, dass die Brust amputiert wurde).
Nach dieser Chemo ist eine brusterhaltende OP möglich!

Die Lymphknoten kann man erst dann richtig beurteilen, wenn sie aus der Achsel entfernt wurden, also nach der OP.

Wie wurde denn die Diagnose bei deiner Mutter festgestellt? Durch eine Probeentnahme?

Wenn ja, dann sind normalerweise auch der *Grading* und die Eigenschaften des Tumors (invasiv-duktal; lobulär usw.) sowie der Hormon-Rezeptor (östrogenpositiv oder -negativ; progesteronpositiv oder nicht) festgestellt worden.

Frag einfach danach!

Es ist übrigens schon wichtig, das "richtige" Krankenhaus zu finden und Düsseldorf ist bestimmt richtig.
Aber....eine Garantie ist es eben auch nicht.

Jedenfalls ist die Chemo vor der OP wichtig; selbst wenn die Lymphknoten bereits befallen sein sollten, wirkt die Chemo auch dort und vernichtet die Krebszellen.

Also: Kopf hoch; deine Mutter braucht jetzt eine möglichst stabile Psyche und vor allem HOFFNUNG, die nur dein Vater und du ihr geben könnt.

Denkt auch jetzt schon über eine begleitende Naturheilkundliche Behandlung nach!
Schau einmal in eure *gelben Seiten* und suche einen Arzt für *innere Krankheiten und Naturheilkunde*.

Am 1. Juli beginnt bekanntlich ein neues Quartal, deshalb könnt ihr problemlos mit Krankenkassenkarte dorthin.

So, fürs Erste sollen das genug Infos gewesen sein.

Meld dich doch einmal, wie es weitergeht und nicht vergessen: Kopf hoch!

Heike