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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mundboden CA, trotzdem Rauchen und Akohol


17.04.2005, 14:39
Hallo, ich bewege mich schon eine ganze Zeit in diesem Forum sammle alles was mir vor die Nase kommt, mir helfen könnte damit ich nicht selbst posten muß, denn eigentl. schäme ich mich, doch ich finde nichts was genau passt und deshalb möchte ich meine Geschichte erzählen, bzw. meine Frage stellen....

bei meinem alkoholkranken Mann wurde Anfang letzten Jahres ein Mundbodencarcinom festgestellt. Nach einer Operation hieß es sie hätten alles weggeschnitten.
In der Reha fing er wieder an zu rauchen.

Ende des letzten Jahres bekam er Weichtelmetastasen links u rechts des Kiefers diagnostiziert. Da sie "verwachsen" waren, war eine OP nicht möglich. Er bekam 3xChemo und 60 Bestrahlungen trotzdem bildeten sich jetzt wieder an derselben Stelle Knoten. In seinem Blut wurde nach der Bestrahlung und Chemo keine Anzeichen auf Krebszellen gefunden. Die neuen Knoten sollen jetzt wieder operiert werden (ich dachte sie wären NICHT operabel).
Er raucht soviel wie vorher und ich denke daß er wieder Bier trinkt, vermute es. Er läßt soviel Schmerzhaftes über sich ergehen? (Die Bestrahlung z.B. brachte ihm eine Verbrennung 3. Grades und er stand in dieser Zeit wirklich schlimme Schmerzen durch) von der Chemo ganz zu schweigen.

Warum ich mich schäme? Ich rauche selbst habe zwar nicht in seiner Umgebung geqaulmt, trotzdem bin ich ihm kein gutes Beispiel in dieser Sache.
Ich weiß nicht wie es weitergeht nach der erneuten OP? Er bekommt jetzt schon MST gegen die Schmerzen dabei dachte ich das bekommen nur Patienten im Endstadium. Bin ich so naiv in meinem Denken? Kann mir jemand sagen auf was ich mich noch einstellen muß bei dieser Krebsart?

Ich bin über alles froh was vielleicht hilft, auch einen kräftigen Tritt in meine Richtung.

Danke fürs Lesen, ich hoffe ich habe das alles verständlich formuliert

Suzan

20.04.2005, 19:58
Hallo Suzan,
mein Vater ist im Dezember operiert worden, im Januar kam er heim
mit der schönen Prognose, dass alles entfernt wurde und 2 Monate
später hat sich unter der Zunge ein neuer Tumor gebildet. Er hat
nicht geraucht und nicht getrunken. Jetzt bekommt er Bestrahlung und
Chemo. Was das Rauchen betrifft kann ich leider nicht mitreden. Ich
rauche selber nicht, mein Vater hat vor 15 jahren aufgehört.
Was ist denn MST?
Ich wünche Euch alles Gute! Ich denke, mit dem Rauch aufzuhören ist
nie schlecht!

Liebe Grüße
Anita

22.04.2005, 20:53
Hallo Anita,
erst mal Danke für Deine Antwort. MST ist Morphium.

Es tut mir leid, daß Dein Vater an dieser Art erkrankt ist. Es ist wohl in jeder Klinik die selbe Vorgehensweise.
Erst OP,
wenn noch was nachkommt, Chemo und Bestrahlung
und dann........ja dann?

Du hast nicht geschrieben ob Dein Vater an derselben Stelle einen Tumor bekam, also rezidiv ist.
Vielleicht kannst Du mir das bei Gelegenheit sagen.

Wenn er zurzeit Chemo u Bestrahlung bekommt, kann ich ihm nur raten seine Haut gut zu pflegen. Wir bekamen Linola Salbe verschrieben, die zwar gut half als mein Mann schon Verbrennungen hatte, aber er hätte müssen früher damit anfangen seine Haut zu pflegen. Sehr sehr gut ist Aloe Vera als Spray für aussen und auch als Drink mit Honig für den Rachen, ich hätte das vorher nicht gedacht, aber es ist wirklich eine Wunderpflanze.

Leider heilt sie Krebs nicht, vielleicht war ich jetzt etwas zu euphorisch.

Liebe Anita, eigentlich hätte ich mir meine Frage in diesem Forum selbst beantworten können, denn ich war am Dienstag bei unserem Hausarzt. Es ist der falsche Weg über ein Forum zu fragen wie es weitergeht, das kann eigentlich nur der Arzt.
Er prophezeite mir nichts Gutes.

Vielleicht schreibst Du mir wie es DIR mit all dem geht.

PS. Ich habe nachdem ich hier gepostet habe, aufgehört zu rauchen. (seit fast einer Woche ((ich würde gerne hurra sagen, aber mein Kloß im Hals ist so groß))

Liebe Grüße
und viel Kraft
sendet Dir
Suzan

26.04.2005, 07:51
Hallo Suzan,

Mein Vater hatte Rachenkrebs, die Diagnose bekamen wir im Dezember '02. Er hatte vorher immer geraucht, nicht wenig und sehr starke Zigis und auch nach der Diagnose.. und er war Alkoholiker... hatte dann zwar weniger und weniger starke geraucht und auch weniger Alkohol getrunken, aber trotzdem. Ich habe dort auch geraucht und ihm angeboten, dass wir zusammen aufhören. Hat leider nichts gebracht, er wollte nicht. Habe ihn dann schweren Herzens gelassen. Er wollte schlichtweg nicht aufhören, weil er sonst dass Gefühl hatte, dass man ihm die letzte Freude quasi wegnimmt. Es bringt leider nichts, wenn Du ihn drängst, denke, das weisst Du selbst am Besten als (Ex-)Raucherin.

Leider ist es so, dass man vermutet, dass die Kombi Alkohol und Zigis Krebs verursachen, vor allem Rachenkrebs.

Für den Rachen hilft übrigens auch Salbeitee zum Gurgeln. Und mein Vater bekam Bepanthen-Salbe für die Verbrennungen am Hals. Wir haben rausgefunden, dass wirklich sehr dick eincrèmen die beste Wirkung gezeigt hat, so dass sich die Haut wirklich etwas beruhigen konnte.

Ich finde es übrigens sehr toll, dass Du aufgehört hast, Gratulation! Ich habe selbst vor 2 Monaten aufgehört.

Grüsse
Juhu

26.04.2005, 18:03
Hallo Juhu

Was Dein Vater sagte sind in etwa die gleichen Worte, die mein Mann benutzt. "Was hab ich denn sonst noch?"
Ich lasse ihn, weil unser Arzt wie o.a. keine gute Chance für ihn einräumt, sonst würde ich wahrscheinlich darauf drängen daß er aufhört (auch mit dem Trinken).
Wir haben eine kleine Tochter, für die es sich lohnt nicht aufzugeben, sie ist das Beste was uns je passiert ist.

Ich glaube was in seinem Rachen ist, nennt man Sor (Soor?)
Den Salbeitee hab ich, er schmeckt zwar furchtbar aber er trinkt ihn wenn ich ihm den vor die Nase halte und wenn dadurch der Pilz und damit die Schmerzen innen weggehen hat es ja auch ein wenig Gutes.

Wie geht es Deinem Vater heute nach alldem?

Grüsse Suzan

26.04.2005, 22:05
Hallo Suzan,

Sor/Soor? Das kenne ich leider nicht. Da musste ich jetzt auch googeln. Soor heisst das, ein Pilz.. naja die hatte mein Vater auch.. ist glaube ich, eine Folge der Bestrahlungen und Chemos, die halt das Immunsystem schwächen..

Darf ich fragen, wie alt Ihr seid?

Ja, eben.. auch wenn er gesund wäre, es wäre auch eine Ausrede. Ich glaube, er braucht die Energie jetzt für anderes.

Mein Vater ist am 15.12.04 gestorben. Der Tumor war leider nicht mehr operabel.

Grüsse
Juhu

27.04.2005, 17:49
Lieber Juhu

mein Mann ist 37, ich 32.

Ziemlich jung für diese Art von Krebs, denn meistens befällt sie ältere Menschen nach jahrelangem Genuß von Akohol und Tabak.(Ich entschuldige mich bei allen Anderen die ausserhalb dieser Risikogruppe sind und trotzdem daran leiden, für meine Diagnostik)

Mein Mann erlernte den Beruf des Bierbrauers mit 16, deshalb ist er wohl in der Hinsicht schon immer gefährdet gewesen.

Mein Beileid für den Verlust Deines Vaters, ich weiß nicht wie ich mit Dir umgehen muß, magst Du mir davon erzählen oder möchtest Du lieber nicht?

Ich für mich möchte mich nicht an den Gedanken gewöhnen.
An das Ende, Gott er ist doch noch hier, schläft neben mir ein, wacht morgens neben mir auf, hat Pläne wenn er wieder gesund ist. ICh wünsche es ihm so sehr, er ist der freundlichste und liebenswerteste Mensch den ich je kennen gelernt habe. Respektiert und achtet jedes Lebewesen dieser Welt. Die Erde würde etwas Kostbares mit ihm verlieren, daß schreibe ich nicht als seine Frau, sondern als Mensch.

Tut mir leid daß ich Dich jetzt so zugetextet habe, aber es hat mir gutgetan.

Grüsse Suzan.

28.04.2005, 09:47
Hallo Suzan.

Mach Dir keinen Kopf, ich bin relativ unkompliziert. Ich sag dann schon, wenn ich nicht drüber reden möchte, keine Angst.

Du kannst mich auch zutexten, kein Problem. Es tut gut, sich gewisse Sorgen und Dinge von der Seele zu schreiben oder zu reden.
Geniesse die Zeit mit ihm, intensiv. Das sollten wir überhaupt tun in unserem Leben, wird oft vernachlässigt.. carpe diem sozusagen. Das habe ich einsehen müssen, als mein Vater starb.

Mein Vater war übrigens 58, als er starb. Also auch noch jung.. ich selbst werde bald 30..
Aber es ist doch was anderes, wenn's der Partner ist.. wenn ich mir vorstelle, mein Partner hätte sowas.. es würde mir das Herz zerreissen..

Habe das auch gelesen, dass viele Leute, welche dem Tabak und Alkohol exzessiv zusprechen, sehr gefährdet sind, diese Art Krebs zu bekommen. Ich kann's leider nur bestätigen, dass dem so ist.

Grüsse
Juhu

28.04.2005, 15:00
Ja, es ist schlimm wenns der PArtner ist aber es ist auch schlimm wenns der Vater ist. Meine Mutter hat mal zu mir gesagt daß man einen Partner ersetzen kann aber niemals ein Kind eine Mutter oder einen Vater.
So furchtbar sich das anhört, es ist stimmt.

Wir haben Mitte nächster Woche den nächsten Termin im Krankenhaus, dort werden wir erfahren wie es weitergeht.
Was sie noch mit ihm machen wollen.

Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben denke heute, nachdem es eine Zeit her ist seitdem ich beim Hausarzt war daß es doch noch irgendwie gut wird.
Er hat soviel mitgemacht, OP, langes Koma (damals sagte man mir schon es könne sein daß er stirbt, weil sein Herz schwach war, hat neurologische Schäden erlitten)
aber er kämpfte und konnte nach 2Monaten sogar wieder gehen.
Es gab Fortschritte und Rückfälle, ich hab sie nicht mitgezählt. Jedes MAl wenn ein Arzt mit bedrücktem Gesicht zu mir kam, blieb mir das HErz stehen und wenn ich dann Schlimmes zu hören bekam weinte ich danach, aber nach ein paar Tagen hatte ich es akzeptiert und dachte es wird schon wieder, und es wurde immer wieder gut, so war es bis jetzt immer.

Vielleicht ist es jetzt genauso, ich werde abwarten.

Grüsse Suzan

02.05.2005, 13:32
Hallo Suzan,

Wollte mich mal kurz melden und fragen, wie's Euch so geht.

Grüsse
Juhu

03.05.2005, 09:44
Hallo Juhu,

haben morgen Termin im Krankenhaus, bin sehr aufgeregt lasse mir aber bei ihm nichts anmerken, dito von seiner Seite denke er hat große Angst, zeigt es aber nicht.

Er hat mir bei unserer Hochzeit geschworen mich jeden Tag mindestens 1x zum Lachen zu bringen, daß gelingt ihm immer noch, er hat diesen jungenhaften Humor nicht eingebüßt, egal wie schlecht es ihm geht.

Hab meiner Tochter ne Katze gekauft, mit dem Hintergrund daß dieses wunderbare Geschöpf auch gut für ihn ist und weißt Du was, wenn er starke Schmerzen hat merkt sie das, legt sich auf seine Beine und will gestreichelt werden, das lenkt ihn ab und beruhigt ihn.

Rechts und links seines Kiefers sind Knoten sichtbar.
Ich als Laien-Arzt (hm?) würde sagen daß das keine Tumore sondern Abszesse sind. Er hat Klopfschmerzen auf der linken Seite, und Tumore tun doch nicht weh, es sei denn sie drücken auf einen Nerv oder so was gell?

Höre ich ein klares Jein?

Genau, ich weiß es DOCH nicht!!

Ich melde mich auf jeden Fall wenn wir im Krankenhaus waren.

Liebe Grüße
Suzan

03.05.2005, 11:21
Hallo Suzan,

Katzen sind etwas wunderbares. Habe selber auch eine Katze, die kommt auch, wenn's mir schlecht geht. Das Schnurren beruhigt ungemein und das Streicheln lenkt ab.

Meine Eltern hatten zwei Katzen. Der alte Kater schaute bei meinem Vater auch immer zum Rechten und war nur noch im Haus. Früher war er nur draussen und kam nur, um zu fressen. Mein Vater starb ja am 15.12.04.. mit der Gesundheit des Katers gings dann rapide bergab (ok, er war auch schon 17). Wir mussten den Kater am 01.01.05 einschläfern lassen.. er ist sozusagen seinem Herrchen gefolgt.

Ich finde es gut, dass er seinen Humor nicht verloren hat. Denke, dass ist ganz wichtig.

Vielleicht ist er einfach auch nur verspannt und hat deswegen Kopfschmerzen. Es kann alles mögliche sein. Würde den Besuch morgen abwarten, dann wisst Ihr genaueres. Ich drück Euch die Daumen!

Bin heute auch sehr nervös.. habe mich für die Motorradprüfung angemeldet (in der Schweiz muss man leider zwei Prüfungen machen, einmal für kleine und dann nochmals für die grossen Maschinen) und die ist heute Nachmittag, also der 1. Teil.. Mein Vater ist dran schuld, dass ich Motorrad fahre, hat mich sozusagen angesteckt. Wollte immer mit ihm zusammen einen Ausflug machen, wenn ich die Prüfung habe.. naja, dazu ist es nicht mehr gekommen.. macht mich sehr traurig. Aber ich mache die Prüfung trotzdem. Sozusagen grade zum Trotz.

Grüsse
Juhu

04.05.2005, 17:38
:-) eigentlich meinte ich KLOPFschmerzen an der linken Seite, dort wo der eine Knoten sitzt.

Kommen eben aus dem Krankenhaus aber viel mehr als gestern weiß ich auch nicht, sein Blut wurde zwar genommen, wir haben aber noch keine Ergebnisse, der Arzt sagte er müsse wieder operiert werden es ginge nicht anders. Das wird am 24.05. sein also werden wir wieder warten. Da sind wir geschult drin.

Daß mit Eurer Katze ist eine traurige Geschichte, die Tiere gehören zur Familie und sie fehlen, wenn sie nicht mehr da sind. Hoffe Eure Katze Nr.2 ist noch gesund und spendet Euch Trost wenn es Euch schlecht geht.

Nun, wenn heute Deine Prüfung ist, dann hoffe ich mal daß Du sie jetzt schon erfolgreich hinter Dir hast ansonsten drück ich Dir noch die Daumen.

Grüsse Suzan

09.05.2005, 12:32
Sorry, dass ich mich erst jetzt melde. Hatte am Samstag grosses Fest und viel vorzubereiten. Naja, mein erster Geburtstag ohne meinen Vater...

Hab doch tatsächlich Kopfschmerzen gelesen und das "l" unterschlagen. Mmhh.. keine Ahnung.. Kenn das auch nicht von meinem Vater.

Jaja, das liebe Wartebänkchen.. kenne ich auch..
Denke, solange noch operiert werden kann, ist das gut. Ich drücke Euch die Daumen!

Prüfung hab ich bestanden.

Grüsse
Juhu

10.05.2005, 21:54
Herzlichen Glückwunsch nachträglich, für die bestandene Prüfung und Deinen Geburtstag.

Dein Vater wäre sicher sehr stolz auf Dich.
Motorrad fahren finde ich sieht bei anderen schön aus, jedoch würde ich mich nicht trauen damit zu fahren, bin einmal mitgefahren und das hat mir dann auch gereicht. Habe eine große Portion Respekt vor den Dingern.

Du hast geschrieben, daß Dein Vater Alkoholiker war, wie ist Deine Einstellung dazu, rührst Du das Zeug an oder verabscheust Du es.
Ich habe früher gerne und viel Wein getrunken, aber nachdem ich sah wie ein Mensch aussieht der gerade im Entzug steckt ist mir die Lust daran vergangen.
Jedesmal wenn ich ein Glas (sei es nur Sekt, um auf etwas anzustoßen) in der HAnd habe, denke ich an ENTZUG.

Nicht daß er mir nicht schmeckt, aber es ist ein Gefühl das ich nicht beschreiben kann, ich werde unruhig und habe das Bild meines Mannes vor Augen, wie er hilflos in seinem Gitterbett im Krankenhaus liegt, unsinniges Zeug redet und von immer wiederkehrenden Krämpfen gepackt wird (so war das im Mai vor einem JAhr). Ich werde das NIE vergessen.

Ich könnte schwören, daß ich nicht wußte daß er so ein starker Alkoholiker zu dem damaligen Zeitpunkt war, aber wahrscheinlich würde ich mich damit selbst belügen. Habe schon so oft gelesen das Co-Alkoholiker sich selbst was vormachen.
Und das bin ich ja auch.

Grüsse Suzan

12.05.2005, 08:21
Hallo Suzan,

Wie ist meine Einstellung zum Alk...Naja, ich selbst trinke sehr wenig bis gar nichts. Selten mal ein Glas Wein oder Champagner.. vielleicht auch mal einen Cocktail oder Drink..aber grundsätzlich habe ich das Zeug nicht soo gern.. ich war, glaube ich, zweimal in meinem Leben wirklich betrunken oder sehr stark beschwipst.
Bei meinen Kollegen gibts auch einige, die relativ viel trinken, für meinen Geschmack zu viel.. aber ich lasse sie, weil den Moralapostel spielen, das bringt nichts..
Das Thema Entzug habe ich nie mitgemacht, da mein Vater in dieser Beziehung leider auch sehr uneinsichtig war. Er hat seinen Weisswein fleissig weiter getrunken, die Ärzte haben es ihm sogar geraten, damit er nicht auf Entzug käme. Das hätte er nicht überlebt... meine Mutter ist übrigens auch Co-Alkoholiker, also mittlerweile trinkt sie auch ziemlich viel und ist abhängig. Sie hat gegen aussen auch immer so getan als wäre nichts. Mein Vater war Alkoholiker seit ich Elf war...
Es gibt einen schönen Spruch: Alles ist Gift, es kommt einfach auf die Menge drauf an.

Grüsse
Juhu

21.05.2005, 20:53
Hallo Juhu,

ich habe Deine Náchricht schon eher gelesen, habe zwischenzeitl. im Angehörigen Forum geschrieben.

Gestern habe ich bei meinem Mann einen neuen Knoten entdeckt, der am Schlüsselbein sitzt. Ich frage mich wieso mich das so furchtbar erschreckt.

Dann ist letzte Woche der Vater meiner Freundin an Kehlkopfkrebs gestorben. Er hatte fast den gleichen Verlauf wie bei meinem Mann.
OP-Rezidiv-Chemo-Bestrahlung-Rezidiv-Chemo.....
Ich habe die Beiden immer verglichen, wenn meine Freundin von seiner Krankheit gesprochen hat und da es ihm eigentlich ganz gut ging, fand ich mein Mann und er werden auch wieder irgendwie gesund. Oh Suzan, Du Schaaf...

Die Nachricht von seinem Tod hat mich umgehauen, besonders weil sein Ende wohl furchtbar war. Er hatte starke Schmerzen trotz Morphiumgabe.

Meine Angst ist im Moment so groß, wie lange nicht mehr.

Ich werde mich nach Dienstag wieder melden.

Grüsse Suzan

22.05.2005, 16:36
Hallo Suzan,

Ich glaube, man kann zwei Menschen mit der gleichen Krankheit nicht vergleichen. Beim Einen läuft's so, beim anderen so.

Den Knoten am Schlüsselbein, das hört sich nicht gut an.. ich hoffe für Euch, dass es nichts schlimmes ist!

Ich glaube Dir gerne, dass Du grosse Angst hast. Ich drücke Euch die Daumen, dass die OP am 24.05. gut verläuft. Ich denke, solange noch operiert werden kann, besteht gute Hoffnung!

Grüsse
Juhu

25.05.2005, 23:24
Hallo

er wird nicht mehr operiert, eine Gewebeprobe wurde ihm entnommen der Krebs ist nicht mehr operabel
Man hat ihm eine Chemo angeboten, die ihm noch einige Zeit verschafft.

ich fühle mich leer und ausgehöhlt.

Suzan

26.05.2005, 07:19
Da fällt mir nur eins ein: Sch....

Zuerst möchte ich Dich ganz fest drücken.

Schaut mal, ob Ihr in eine Iressa-Studie kommen könnt! Fragt mal danach! Was ist mit den Knoten?

Wie hat Dein Mann reagiert?

Juhu

27.05.2005, 19:04
Hallo Juhu,

man hat bei der Kernspintomo. 8 weitere Tumore gefunden alle im HAlsbereich, also da, wo er bestrahlt wurde.

Obwohl es darauf hinaus lief, war mir doch als wenn mir jemand den Hals zugehalten hätte. Wie hat mein Mann es aufgenommen, hm, ich weiß nicht recht, er versucht immer noch der Starke zu sein, braucht es aber gar nicht.

Die Ärzte haben ihm eine Chemo angeboten, damit könnte er ein halbes Jahr länger leben als ohne sagen sie.

Er weiß nicht ob er es tun will, möchte eigentlich im Moment nur seine Ruhe haben und ich kann ihn verstehen.
Heute geht es ihm relativ gut, er hat halt Krebsschmerzen. Aber wie würde es ihm gehen, wenn er einer Chemotherapie zusagt. Er hat schon 3 x 7 Tage gehabt, hat sie auch einigermaßen vertragen.
Ich weiß nicht wieviel Zeit ihm noch bleibt, deshalb weiß ich auch nicht was ich ihm raten soll, soll er sich wirklich nochmal vergiften lassen, und wie würde dieses halbe Jahr aussehen.
Ich möchte ihn nicht verlieren aber ich will auch daß ihm seine Lebensqualität etwas erhalten bleibt.

War es bei Deinem Vater genauso? Kannst Du mir einen Rat geben?

Grüsse Suzan

28.05.2005, 00:00
Hallo Suzan,

Was soll ich sagen.. sch*** Krebs...

Bei meinem Vater war's so, dass er eine herkömmliche Chemo nicht überlebt hätte, er war schon sehr schwach.. also hat man ihn in die Iressa-Studie genommen. Prognosen konnten Sie keine machen, war ja eine Studie. Sie hat ihm, denke ich, etwa ein halbes Jahr mehr gegeben. Es war ein intensives halbes Jahr.

Ich vermisse ihn..

Ich denke, Dein Mann sollte machen, was ihm sein Gefühl sagt, dass er tun soll. Es wird das Richtige sein. Nehmt was kommt und nehmt es an. Geniesst die Zeit (carpe diem!). Und versucht über Eure Gefühle zu reden, denke, das ist ganz wichtig. Versucht es.. langsam, aber immer wieder einmal.

Vielleicht könnte man auch eine Zweitmeinung einholen?

Ich muss Dir ehrlich gestehen, mit der Medizin hinter der Krankheit Krebs habe ich mich nicht so auseinander gesetzt, eher mit dem Menschen hinter der Krankheit Krebs. Vor allem weil mein Vater nie geredet hat darüber. Ich wollte verstehen..

Grüsse
Juhu

01.06.2005, 20:19
Hallo Juhu

Mein Mann ist körperlich auch sehr schwach aber sein Blut ist soweit in Ordnung deshalb haben die Ärzte ihm wohl auch die Chemo angeboten (würde ihm auch noch ein halbes Jahr zusätzlich geben, sagen die Ärzte), er hat sie heute abgelehnt.

Da er mich nicht beim Gespräch dabeihaben wollte, bat ich ihn, er solle die Iressa Studie bei den Ärzten ansprechen, was er nicht getan hat.

Er sagt er möchte jetzt mal 3 Wochen kein Krankenhaus sehen, möchte einfach seine Ruhe haben.

Genau wie Dein Vater so hakt auch mein Mann die Gespräche darüber schnell ab und spricht über andere Dinge.

Ich wünschte manchmal es wäre anders aber so ist er nun mal.

Grüsse Suzan