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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Metallstent- ja oder nein?


19.04.2005, 15:47
Hallo an Alle,

mein Mann (47)hat seit Februar letzten Jahres ein Pankreaskopfkarzinom mit Lebermetastasen. Seit dieser Zeit trägt er auch Stents im Gallengang, die aus Plastik sind.Alle 8 Wochen müssen sie gewechselt werden.
Heute war es nach 10 Wochen wieder so weit. Der Arzt kam danach auf mich zu und meinte, es wäre an der Zeit, einen Metallstent zu benutzen, dieser würde nicht so schnell verstopfen und müsse erst nach einem halben Jahr gewechselt werden.

Ich wäre schon letztes Jahr dafür gewesen, aber mein Mann sträubt sich dagegen. Von Januar bis März hatte er 15 Anwendungen regionale Hyperthermie, das geht nur mit Plastikstents.
Als ich ihn vorhin darauf ansprach, meinte er " Soll ich jetzt schon aufgeben? Ich will wieder gesund werden!"

Es ist für mich schwer zuzusehen, wie er immer wieder neu gequält wird. Wahrscheinlich hätte er mehr Lebensqualität, könnte man die vielen ERCP streichen.

Wer hat Erfahrung mit Metallstents?

LG

Moni

19.04.2005, 16:26
Liebe Moni,

Stefanie hat mir mal etwas zu den Metallstents gechrieben - sollen auch ihre Tücken haben!!!! Wenn ich mich richtig erinnere können sie einwachsen und nicht mehr entfernt werden.....aber wenn Stefanie das liest, schreibt sie Dir bestimmt persönlich.

Maile Dir heute abend mal wieder und Kopf hoch, Dein Hermann lebt schon 14 Monate - das ist doch toll!!!!
Sei einfach nur dankbar und hab´keine Angst...wir müssen mit der Krankheit leben und die Betroffenen brauchen uns doch so sehr.

LG
Gaby

19.04.2005, 19:36
Hallo Moni,

bei meiner Ma musste der Plastik-Stent alle Nase lang ausgewechselt werden. Das hat Sie sehr belastet, da man ja auch vor einer Narkose nichts essen durfte.
Sie hat sich dann für eien Metallstent entschieden. Dieser ist sehr viel teurer und wird daher nicht sofort angeboten. Uns wurde gesagt, er ist gar nicht zu wechseln. Meine Ma hat er das Leben deutlich erleichtert. Immer wieder diese Infektionen durch die Verstopfung und das verrutschen.
Falls Hyperth. wirklich nicht mit einem Metallstent gehen sollte, ist es natürlich zu überlegen. Will Dein Mann denn die Behandlung fortsetzen? Habe ihr gute Erfolge damit??
Ihr müsst natürlich abwegen., Wenn die Hypt. bei ihm gut anschlägt, dann würde ich auch auf den Metallstent verzichten.
Man kann z.B. auch kein MRT mit Metallstent machen. Ansonten hatte meine Ma wirklich nur vorteile und fühlte sich sehr wohl. Sie hatte noch tolle 14 Monate...
LG
Katharina

19.04.2005, 20:13
Hallo Gaby,

ja ,ich hatte auch meine Zweifel. Der eine Arzt sagte, das bleibt dann für immer, heute sagt der andere, nur für ein halbes Jahr, es muß ja nicht gleich einwachsen. Aber ich fände es auf jeden Fall als Dauerlösung besser.

Hallo Katharina,

ja, der Arzt sagte, der Metallstent koste 1000 Euro, aber die Krankenkasse stimmt dem wohl zu.
Am Freitag wird CT gemacht und dann wissen wir, ob die regionale Hyperthermie etwas gebracht hat. Da Hermann aber in der letzten Zeit oft Rückenschmerzen hat, zweifle ich auch daran.
Das MRT war auch immer ein Grund für ihn, beim Plastik zu bleiben.
Aber ich will jetzt nicht mutlos erscheinen. Insgesamt geht es ihm noch sehr gut.

Danke für Eure Antworten!

LG

Moni

19.04.2005, 21:41
Hallo Moni!

Der Metallstent ist so ein flexibles Gittergewebe. Es kann nicht gewechselt werden, verstopft aber auch nicht und weitet zusätzlich den Gallengang.
Es besteht die Gefahr, wenn sich im Gallengang Metastasen bilden, daß diese durch das Gitter wachsen. Kommt aber nicht so oft vor.
Die andere Möglichkeit ist (die hat auch Ottmar) eine Darmschlinge mit der Galle zu verbinden und den Gallenabfluß direkt in den Darm zu gewährleisten.

All diese Informationen sind wichtig, aber letzendlich muß Hermann selbst entscheiden, wie er haben möchte.

Wartet man bei ihm immer, bis der Stent verstopft oder wird er turnusmäßig gewechselt?

Ottmar hat nach den verstopften Stents halt immer ein paar Tage an denen es ihm gar nicht gut ging, weil die Leberwerte so hoch gestiegen sind durch den Rückstau.

Es ist ja keine Not, jetzt sofort zu entscheiden. Er soll einfach das für und wider abwägen.

Wo wurde die Hyperthermie gemacht und zahlt die Kasse das?

Liebe Grüße
Stefanie

20.04.2005, 05:12
Hallo Stefanie,
diese " Augsburger Schlinge" wäre natürlich am besten, aber Hermann wurde letztes Jahr 4 mal operiert, hat die Nase voll und außerdem wurde ihm die Gallenblase entfernt, wahrscheinlich geht es dann gar nicht.
Es wird immer regelmäßig gewechselt und die Stents sind dann immer verschlossen. Letztes Jahr hatte er oft Gelbsucht, bis man merkte, daß er zwei Stents braucht, weil sich noch eine 2. Stenose gebildet hatte.

Die Hyperthermie wurde bei einem Naturarzt gemacht. Weil mein Mann noch eine Zusatzkrankenversicherung hat, wird die Kasse wahrscheinlich was dazubezahlen, wohl aber nur das eine Mal, ansonsten bezahlt die Krankenkasse nicht,außer man läßt es stationär machen.

Stefanie, ich hätte noch eine Frage. Ab wann hat Ottmar das Oxaliplatin bekommen? War bei Euch auch Alimta im Gespräch als Therapie-Option?

Alles Gute weiterhin!

LG

Moni

22.04.2005, 22:11
Hallo Ihr Kämpfer,

wollte nur berichten, daß sich Hermann für einen Metallstent entschieden hat. Der bleibt für immer drinnen und muß nach einem halben Jahr gespült werden.
Heute wurde zum ersten mal CT in der UNI gemacht. Sonst ging er immer zum MRT in eine radiologische Praxis und erhielt gleich das Ergebnis. Jetzt müssen wir bis nächste Woche warten.

Bis bald

Moni

15.05.2005, 21:53
name@domain.de

Hallo zusammen,

meine Oma hat seit 4 Wochen die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs und bekam einen stent in den Dünndarm gesetzt.
Da sie aber in den letzten 8 Wochen körperlich so wahnsinnig abgebaut hat (stetige Übelkeit mit Erbrechen) ist mir sehr daran gelegen, dass sie wieder mit Freude etwas zu sich nimmt. Ihr wurde gesagt, dass Sie nur flüssige Nahrung bzw. Dinge die nicht fasern, zeit ihres verbleibenen Lebens zu sich nehmen darf, stimmt das? Ich meine letztlich könnte man doch auch mal ein Brot mit Käse essen, wenn man es denn nur genügend im Mund zerkleinert und dazu viel trinkt? (Omas Zitat: "Was ist das schon für ein Leben, wenn man noch nichtmal mehr ein leckeres Käsebrot essen kann?")

Ich wäre sehr dankbar über Erfahrungen bezüglich der "stent-Ernährung".

Viele liebe Grüße & alles Gute sowie ein dickes Lob an alle die hier aktiv sind.

Tanja

16.05.2005, 06:09
Liebe Tanja,
leider kenne ich mich mit Stents, die im Dünndarm sitzen, nicht aus. Das Prinzip ist aber das gleiche. Wenn irgendwo eine Verengung auftritt, hilft diese Drainage, daß alles gut ablaufen kann. Wenn man Deiner Oma gesagt hat, sie darf Dinge, die nicht fasern zu sich nehmen, muß sie sich dran halten.
Astronautenkost kann verhindern, daß sie mehr abnimmt.
Vielleicht hat ja auch noch ein anderer mehr Fantasie, was man in so einem Fall machen kann, damit der Betroffene wieder mehr Spaß am Essen hat?

LG

Moni