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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nierenkarzinom durch Symtome von Nierenstein entde


23.04.2005, 10:15
Hallo,
ich bin Aufgrund von Flankenschmerzen zum Arzt. Beim Ultraschall wurde eine 3 cm Raumanforderung der linken Niere entdeckt. Desweiteren hatte ich Blut im Urin. Nach CT Befund wurde mir eine histologische Untersuchen meiner linken Niere empfohlen. Eine Woche vor der Operation(07.03.05) ist mir dann ein 6mm Nierenstein abgegangen. Das alles war im Vorfeld mit starken Blutungen vonstatten gegangen.
Bei der Operation wurde innerhalb einer Entzündung/Eiterung ein etwa Kleinfingerspitzengroßes Karzinom entdeckt und mir wurde daraufhin die Niere entfernt. Der pathologische Befund bestätigte dann pT1. Die CT Untersuchungen waren hinsichtlich Metastasen im Knochenmark, Lunge und Lymphknoten unauffällig so das ich wohl bei pT1a, N0, M0, R0 stehe.
Na ja, im blauen Ratgeber steht dass bei pT1 Tumoren das Rezidivrisiko so unwahrscheinlich sei dass halbjähliche Kontrollen ausreichen würden. Einzel-Metastasen seien so selten
dasseine regelmäßige Metastasensuche mit CT,KS,KSZ nicht sinnvoll ist. Hier lese ich aber viel von Spätmetastasen und ähnliches. Wie ist dass alles zu bewerten? Heilung besteht doch nur solange bis es keinen Rückfall gibt. Wie sieht so ein Rückfall dann aus? Und wie stehen die Chancen dann? Ich habe gelesen dass ich ne super Chance habe die nächsten fünf Jahre zu überleben. Toll! Gibt es hier Leute mit einem ähnlichem Staging und Langzeiterfahrung?
Übrigens habe ich neuerdings eine Halsentzündung mit Stichen in der Brust(Metastasen?). Ich hatte nach der Operation auch noch heftigen Nachtschweiss...jemand ne Idee was dass gewesen sein könnte! Wie ist dass alles tatsächlich zu bewerten? Hab ich wirklich Glück im Unglück gehabt?

23.04.2005, 19:48
Hallo Waldi,

ich denke auch: du hast Glück gehabt.

Informiere dich mal ein wenig, wie es zur Ausbildung von Nierensteinen kommt. Vielleicht kann man da mit Ernährungsumstellung etwas erreichen - und dann genieß dein Leben!

Aber vergiß die Nachkontrollen nicht.

Unter "Nierenbeckentumor" - so dachten wir anfangs - kannst Du nachlesen, was wir erlebt haben. Mein Mann arbeitet wieder und ist guter Dinge..

Herzliche Grüße

Maria

Rudolf
24.04.2005, 01:02
Hallo Waldi,
natürlich hast Du ne super Chance, die nächsten fünf Jahre zu überleben. Und nicht nur fünf!
Ich hatte vor fast 5 Jahren eine viel schlechtere Prognose. Mit T3b und 12 Lungenmetastasen.
Trotzdem bin ich noch hier, mit nur einer Metastase, es geht mir sehr gut, und es zählen nicht die Tage des Lebens, sondern das Leben der Tage.
Das Leben genießen, das Wichtige vom Unwichtigen unterscheiden . . . . .

Du fragst nach Leuten mit einem ähnlichem Staging und Langzeiterfahrung: In den 2 Jahren seit ich den KK kenne, erinnere ich mich nicht an eine ähnliche Diagnose. Die meisten Fragen hier klingen verzweifelt, und die Diagnosen sind schlechter. Je schlechter die Situation ist oder scheint, desto verzweifelter die Suche nach Hilfe.

In einem Punkt möchte / muß ich dem "Blauen Ratgeber" widersprechen: Es heißt dort: "Eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs sollte regelmäßig mindestens einmal im Jahr durchgeführt weden, um Lungenmetastasen zu entdecken."
Tatsache ist, daß auch meine größte Metastase mit fast 1 cm nicht sichtbar war!
Da bleibt nur CT.

Und noch etwas: alles was weh tut, ist kein Krebs! (außer im Endstadium) Insbesondere Lungenmetastasen schmerzen nicht, weil die Lunge keine Schmerzrezeptoren hat.
Alles Gute
Rudolf

24.04.2005, 08:28
Vielen Dank für die Antworten!
Hab mich schon wieder ein bisschen gefangen. Der Schock sitzt halt auch mit einer super Prognose tief. Hab das Vertrauen in meine Gesundheit und die Sorglosigkeit mit der ich weitestgehend gelebt habe verloren.
Zum blauen Ratgeber:
Dort steht das eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs --(Thorax)--regelmäßig gemacht werden sollte. Bei mir hat man ein Thorax-CT gemacht. Ist das ein Unterschied?
Sollte man die Nachsorgeintervalle abhängig vom Staging machen?
Allgemeine Empfehlung ist ja vierteljährlich in den ersten zwei Jahren.
Wer sollte ein kontrollieren? Mein Onkologe hat mich zurück an meinen Nephrologen verwiesen. Oder bin ich evtl. beim Urologen besser aufgehoben?
Ich weiß eine Menge fragen, aber ich denke gerade Leute wie Ihr mit Erfahrung könnt einem doch bei einer eher seltenen Krebserkrankung wertvolle Tipps geben.
Also, jetzt noch mal danke für Eure Antworten.

Rudolf
24.04.2005, 13:57
Hallo Waldi,
zwischen Röntgenaufnahme und CT besteht ein großer Unterschied, obwohl auch das CT mit Röntgenstrahlen gemacht wird.

Bei der "guten alten" Röntgenaufnahme werden Strahlen durch den Körper geschickt, dahinter befindet sich der Film und bildet das Körperinnere ab, indem die Strahlen den Film schwärzen, wo sie durchkommen. Wo sie nicht durchkommen, bleibt der Film weiß, so bei den Knochen. Natürlich gibt es auch Zwischenstufen mit verschiedenen Grautönen. Lungenmetastasen sind meistens zu klein, so daß die Röntgenstrahlen gut durchgehen. Erst ab ca. 10 mm werden sie sichtbar, aber das wäre mir zu spät.

Beim CT (Computer-Tomogramm) dagegen kreist das Gerät mit dem feinen Röntgenstrahl um den Körper. Auf der anderen Seite befindet ein mitkreisender Detektor, der die durchkommenden Strahlen mißt. Das Gerät kreist gewissermaßen spiralförmig, indem der Körper langsam durch diesen Ring geschoben wird.
So wird jeder Punkt im Körper von Strahlen getroffen oder auch nicht.
Aus dieser Vielzahl der gemessenen Impulse errechnet der Computer erst die Bilder, die dann auf Folie gedruckt werden können. Der Körper erscheint dabei wie in Scheiben geschnitten.
Auch hierbei sind Knochen und alles, was keine Strahlen durchläßt, weiß. Wegen der hohen Empfindlichkeit der Methode sind dabei auch Blutgefäße und Lungenmetastasen ab ca. 2 - 3 mm Durchmesser weiß zu sehen.

Vermutlich ist es ausreichend bei Deiner Diagnose, die Nachsorgeintervalle von vornherein größer zu wählen. Aber wenn Du drei Ärzte fragst, hast Du vielleicht auch drei Meinungen.
Die Frage, ob Nephrologe oder Urologe, kann ich nicht beantworten. Vielleicht kannst Du aber einen Urologen konsultieren, nur um eine zweite Meinung zu erhalten.
Weiter alles Gute,
Rudolf

25.04.2005, 19:39
Hallo,
ich bin am 14.01.2005 an einem durch Zufall erkannten Nierenzellkarzinom operiert. Trotz vierteljährl. Sono. beim Urologen, wurde es übersehen. Die ambulante Diagnostik, CT und MRT beschrieb einen Herd von 3cm Größe am operen Pol der re. Niere.
Aufgrund meiner eingeschränkten Funktionsfähigkeit der linken Niere und des relativ kleinen Befundes wurde eine Teilresektion der Niere abdominal re. durchgeführt.
Histologie:
Papilläres Nierenzellkarzinom Typ I gut bis mäßig differenziert,
G II pT1a pN 0 pM X pV 0 pL 0.
Es wurde jetzt ein Nieren-MRT durchgeführt und im Mai ein Abdomen-MRT. Meine Ärzte haben mir mitgeteilt, dass mit dem Befund keine Sorgen bestehen, da in einem so frühen Stadium kaum eine Metastasierung erfolgt. Von den Urologen habe ich folgende Empfehlung erhalten:
"Bei diesem Tumor ist sicherlich in den ersten zwei Jahren eine engmaschige Nachsorge notwendig. Hier ist neben der Ultraschalluntersuchung alle 3 Monate eine Bildgebung mit Schichtbildverfahren (MRI, CT) notwendig".
Mehr nicht????????
Weiß jemand was pT1a- also das a - bedeutet?
Hallo Waldi,
wieso bist du beim Nephrologen?
Ich bin beim Urologen in der Nachsorge, aber denke über eine zusätzliche Betreuung Nephrologen bzw. Fachärzte für Innere Medizin Hämatologie und Internistische Onkologie nach.
Ich bin also auch sehr verunsichert und noch immer geschockt.
Es wäre schön ein paar Info. zu erhalten,
danke an alle
Biggi

Rudolf
25.04.2005, 20:03
Hallo Biggi,
T1a heißt: Tumor kleiner als 4 cm Durchmesser.
Was meinst Du mit "Mehr nicht????????"
Bezieht sich das auf die Nachsorge? Oder erwartest Du eine Therapie?
Alles Gute.
Rudolf

25.04.2005, 20:52
Hallo Rudolf,
danke für die Antwort.
Ja, ich meine mit "mehr nicht" die Nachsorge.
Außerdem muß ich mein Immunsystem stärken.
Ich hatte schon vor 20 Jhr. einen Gyn.Tumor, 1 Jahr später ein Rezidiv, Bestrahlungen in Größenordnungen....und deshalb schon einige körperliche Schäden.
Jetzt bin ich 50 und möchte eigentlich noch eine Weile leben.
Eigentlich dachte ich, ich habe mein Päckchen fürs Leben abgearbeitet, so schnell holt ein die Wirklichkeit zurück.
LG Biggi

25.04.2005, 21:10
Hallo Biggi,
meine Diagnose war ähnlich wie Deine, mir wurde am 30.10.2002 der obere Teil der rechten Niere mit einem Tumor von 3 cm Größe entfernt. Meine Klassifizierung des Tumors war ähnlich Deiner, Rudolf hat sie mir sehr ausführlich hier im Forum erläutert.
Nachsorge: Mir rieten die Ärzte vierteljährlich Laborchek (Urin, Blut, Kot) und Ultraschall, jährlich CT, das alles natürlich zusätzlich zu den normalen Krebsvorsorgeuntersuchungen.
Ich ziehe das auch ganz konsequent durch, fast, denn die Termine an sich bereiten mir immer noch Kopfzerbrechen. Aber daran arbeite ich, Autogenes Training beginne ich ab Mitte Mai, vielleicht werde ich dadurch ruhiger.
Mein Arzt, der das Teil entdeckt hat und bei dem auch die Nachuntersuchungen laufen, ist mein Hausarzt, Facharzt für innere Medizin.
Ansonsten lebe ich!
Ich fahre Motorrad, gehe 3 mal die Woche zum Sport, bemühe mich um Arbeit und ich habe meinen Spaß.
Einzige Konsequenzen aus der Diagnose: Ernährungsumstellung (ich kannte vorher keine Vitamine!) und rauchfrei seit 3.9.2004!
Also Biggi, mache Dir nicht so viele Gedanken, lebe!
Vielleicht gehören wir zu den jenigen, die bei dieser Sch...Diagnose ein klein wenig Glück gehabt haben.......
Alles Gute,
kämpfe weiter, geb niemals auf!
Jens

25.04.2005, 21:41
Hallo Jens,
das hört sich gut an. Da hast die ersten 2 Jahre schon rum, aber ich glaube, dass mit der Heilungsbewährung in Jahren sollte mit man vergessen. Ich war jetzt genau 20 Jhr. tumorfrei. Es gibt keinen Garantieschein.
Ich kämpfe und werde niemals aufgeben.
Das mit der Ernährung habe ich schon seit der 1. Erkrankung gemacht, soweit möglich. Naja und die gesunde Lebensweise habe ich versucht zu beherzigen, aber der Alltag, die Ansprüche von außen lassen einem schnell wieder die guten Vorsätze vergessen.
Oftmals habe ich gegen meinen Körper gearbeitet, also Müdigkeit mit Kaffee unterdrückt, da Termine waren bzw. "wichtige" Dinge zu erledigen. Ich bin EU-Rentner, arbeite pauschal, tut der Seele und dem Selbstbewußtsein gut und ehrenamtlich mit Krebspat.
Ich würde gerne eine Knochenszinti. machen lassen, weiß aber nicht, ob ich mich damit nur verrückt mache.
Lungen-Röntgen jährlich wäre auch o.k., hast du Gehirn-CT/MRT machen lassen?
LG Biggi

26.04.2005, 21:06
Hallo Biggi,
ich habe bis jetzt kein Knochenzinti machen lassen, kein MRT, kein Gehirn-CT und kein Lungenröntgen. Die Ärzte meinen, es ist nicht nötig bei meiner Diagnose und die sieht bei mir laut OP-Bericht so aus:
Nierenzell-Ca re., pT1 G1 Nx MO RO (C 64) arterielle Hypertonie (I 10).
Zum Thema verrückt machen habe ich hier im Forum unter: Alles was sonst nirgendwo reinpaßt geschrieben unter dem Titel: Nachuntersuchung und die Psyche spielt verrückt.
Ich glaube (hoffe), daß das verrückt machen vor der Nachuntersuchung vielleicht irgendwann mal weniger wird, aber die tief sitzende innere Angst vor einer neuen Diagnose wird wohl bleiben.
Sollte ich keine neuen Beschwerden haben und auch mein Arzt der Meinung sein, daß keine weiteren Untersuchungen nötig sind, werde ich meinen jetzigen Untersuchungsrythmus auch beibehalten und nichts Neues hinzu nehmen, warum auch.
Also, alles Gute,
kämpfe weiter, geb niemals auf!
Jens