Blasenkarzinom mit Lymphknotenmetastasen

Bei uns begann der Alptraum vor einer Woche: Mit Verdacht auf Nierenkollik wurde mein Vater (75) ins Krankenhaus gebracht. Nach 7 Tagen intensiven Untersuchungen wissen wir nun, er hat ein Blasenkarzinom, das bereits tiefer in den Muskel wächst und leider auch Metastasen in den Lymphknoten. Wie viele Knoten befallen sind, wissen wir noch nicht. Weitere Streuungen liegen glücklicherweise nicht vor. Als Therapieform wurde zuerst die Blasenentfernung und Neoblase als OP ins Auge gefasst, nur reden sie von einer Chemo. Wir sind sehr unsicher... Wer hat ähnliche Diagnosen erfahren? Wie geht es nun bloss weiter?

Danke fürs Zulesen und für jeden Rat, Mary

Liebe Mary,

hol dir auf jeden Fall mehrere Meinungen ein, die Krankenkassen billigen dieses Vorgehen, damit du einen besseren Überbick bekommst!
Vielleicht seid Ihr hier z.B. mit einer "RCT" besser beraten. Diese werden u.anderem im Kreiskrankenhaus Hammelburg -Dr.Müller- ,jetzt Rhönklinikum, oder bei Dr. Aigner durchgeführt. Schau mal hier im Krerbskompass unter "RCT" nach. In einem ahnlich gelagerten Fall hat eine nahe Verwandte sehr gute Erfahrungen (in Hammelburg) sammeln können! Viel Glück!!
Günter

Liebe Mary,
da wir einen Freund mit dem gleichen Befund haben, der aber erst 49 Jahre alt ist, habe ich die Empfehlung nach Mannheim in das Klinikum am Theodor-Kutzer-Ufer zu Herrn Prof.Alken (Urologie/Chefarzt) zu gehen. Er ist so etwas wie der deutsche Papst für solche Fälle und sehr erfahren. Seine Meinung sollte man sich anhören. Mit 75 Jahren streut der Krebs normalerweise nicht ganz so schnell - verminderte Zellteilung. Aber ein baldiger Termin sollte es schon sein, denn die Lymphknoten streuen in den ganzen Körper.
Ich wünsche Deinem Vater alles erdenklich Gute.
Ich kann mir vorstellen wie das ist, denn ich hatte selbst mit 38 Jahren Brustkrebs, das ist jetzt 7 Jahre her und es kam nichts mehr nach.
Positives Denken hilft sehr gut. Ich habe mich nie aufgegeben.
Ganz liebe Grüße unbekannterweise!
Verena
p.S. man sollte immer mindestens 2 Ärzte bei einem solchen Befund konsultieren, egal, was es kostet!!

Liebe Mary,
mein Vater hat einen ähnlichen Befund wie Deiner: fortgeschrittenes Blasenkarzinom mit Lymphknotenmetastasen (N2), aber glücklicherweise keine Fermmetastasen. Ihm wurde vor 2 Monaten die Blase entfernt, und er erhält demnächst noch eine Chemotherapie (adjuvant, also quasi vorbeugend gegen Tumorzellen, die möglicherweise noch im Körper vorhanden sind). Manchmal macht man auch eine Chemotherapie vor der Blasenentfernung (neoadjuvant), s. dazu den Erfahrungsbericht von Ruby Hayes im Krebskompass. Was gemacht wird, hängt natürlich auch davon ab, ob Dein Vater sonst gesund ist oder welche Krankheiten er noch hat, also wie er die Belastungen verkraftet.
Mein Vater hat die Operation gut überstanden und es geht ihm jetzt wieder sehr gut. Hast Du das Gefühl, dass die Ärzte Euch gut beraten? Immer wieder nachfragen und im Internet viele Infos sammeln fanden wir hilfreich, eine 2. Meinung, z.B. an einer Uniklinik kann auch sinnvoll sein.
Ganz liebe Grüße und alles Gute
Isa