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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pille


19.05.2005, 10:17
Liebe Betroffene und Angehörige des Eierstockforums,
bislang habe ich nur im Hinterbliebenen-und Angehörigen-Forum geschrieben,bin in diesem Teil des Forums bislang nur stummer Gast gewesen.
Heute möchte ich mich mit einer Frage an alle zu Wort melden.
Liebe Betroffen,Anita,Tina,Ute und alle anderen.Hat eine von Euch vor Eurer Erkrankung über längere Zeit die Pille genommen?Entschuldigt die persönliche und sehr direkte Frage aber ich erkläre Euch den Sinn.
Angeblich ist das einzig bislang "wirksame" Mittel zur Vorbeugung von Eierstockkrebs die Pille.Oder anders herum: Wer über längere Zeit die Pille einnahm hat eine wesentlich bessere Chance nie an Eierstockkrebs zu erkranken.Habe ich zumindest gelesen.
Meine Schwester ist zu Jahresbeginn nach langen Jahren Kampfes gegen die Erkrankung leider verstorben.Sie nahm NIE die Pille,weil sie sie für krebsfördernd hielt.Nun habe ich gelesen dass anscheinend bei Eierstockkrebs das Gegenteil gilt.Es lässt mir nun keine Ruhe, ich weiss,dass es ja eh zu spät ist, aber das Thema beschäftigt mich,sie nahm sie nicht ein aus Angst vor Krebs und bekam dann eine Krebsart,gegen die ihr die Pille eventuell geholfen hätte????Was für eine Ironie des Schicksals.Entschuldigt meine wirren Gedanken ,aber das Thema beschäftigt mich seit ihrem Tod.Weiss jemand etwas dazu?
Allen hier im Forum nur das Beste und viel Kraft.
Danke,falls mir jemand antwortet
Claudia S.

19.05.2005, 10:33
Ich habe die Pille von meinem 18. Lebensjahr bis zu meiner Erkrankung (32 Jahre) ausser in der Zeit der Schwangerschaft natürlich (und 4 Monate vorher wegen Kinderwunsch), durchgehend eingenommen.
Ironie des Schicksals:
ich bin trotzdem erkankt.
C

19.05.2005, 11:29
Hallo Claudia,
ich bin nicht selbst krebskrank, habe mich aber desöfteren mit dem Thema beschäftigt. Meine Erkenntnis: Für die eine Krebsart ist die Pille besser, für die andere schlechter. Das heißt also, bei der Entscheidung Pille ja oder nein kann man sich statistisch entscheiden, welcher Krebsart man eher aus dem Weg gehen möchte. Hätte deine Schwester also die Pille genommen, wäre sie vielleicht an einer anderen Krebsart erkrankt... vielleicht wäre sie aber auch wirklich nie krankgeworden... (ich glaube, ich habe gelesen, bei Eierstockkrebs halbiert sich das Risiko). Aber wer weiß schon,was gekommen wäre, wenn...??? Ihr habt euch nichts vorzuwerfen! Ich wünsche dir sehr,dass du den Tod deiner Schwester nach und nach annehmen kannst und die Frage nach dem WARUM langsam in den Hintergrund tritt.
Pass auf dich auf und geh regelmäßig zur Vorsorge (Vererbung?) Vielleicht würde ich mich an deiner Stelle für die Pille entscheiden.
Alles Liebe
Ulla

19.05.2005, 18:01
Liebe Gaestin,Ulla und Tina
herzlichen Dank für Eure Antworten.
Es ist wohl wahr,das Fragen nach dem Warum bringt einem nicht weiter.
Aber es gehen einem dennoch oft so viele Dinge durch den Kopf,man kann das nicht abstellen.
Als ich die Sache von der Pille las dachte ich ganz verzweifelt ,dass das Schicksal ja wohl kaum ironischer zuschlagen kann,aber auch das bringt mich nicht vorwärts.
Aber irgendwie ists doch menschlich ,Dinge ergründen zu wollen oder den Sinn zu begreifen.Ich weiss,bei Krebs werde ich das niemals.
Danke an alle , Ihr seid wirklich unglaubliche Kämpfer.
Ich schicke Euch viele liebe Gedanken und ein dickes Paket Kraft.
Claudia S

21.05.2005, 02:25
Liebe Claudia,

die Frage nach dem Warum wird nichts ändern, aber vielleicht kann auch ich dir helfen, zumindest nicht über das 'Was wäre wenn' weiter zu grübeln.
Ich habe seit meinem 16. Lebensjahr 20 Jahre lang die Pille genommen, mit 40 bekam ich die Diagnose Eierstockkrebs.

Alles Gute für dich von Schmackmar

21.05.2005, 18:57
Hallo Claudia!

Genau wie du mache ich mir eben solche gedanke.
Ich habe vor 4 Wochen meine Mama an diesen schlimmen Krebs verloren.
Sie nahm zu DDR-Zeiten die Pille, hatte davon aber Migräne bekommen und sich dann irgendwann entschlossen sich sterilisieren zu lassen.
Wie mein Papa mir erzählte, stand sie damals vor der Entscheidung: Eierstöcke raus oder nur durchtrennen. Leider entschied sie sich für letzters, um einen natürlichen Hormonhaushalt zu behalten.
Hätte man damals gewusst, was diese Entscheidung später für Konsequenzen hat...?????
Nun habe ich als direkte Angehörige mir auch Gedanken über die Erblichkeit gemacht.
1xjährlich gehe ich zum Ultraschall(2x wäre mir lieber, aber das kostet ja, und ich habe leider wenig Geld).
Nun durch die Trauer um meine Mama ist mein Hormonhaushalt etwas durcheinander, die Haut ist wieer schlechter,...
Meine Frauenärztin hat mir geraten statt Biviol nun wieder Valette zu nehmen, allerdings durchgängig, ohne Pillenpause.
Somit wird ein Auf-und Abbauen der Gebärmutterschleimhaut verhindert, die Eierstöcke bleiben inaktiv.
Der Dauerzyklus soll somit zum einen vor Gebärmutterkrebs und auch vor Eierstockkrebs schützen.
Zumindest wird das Risiko, lt. meiner Ärztin um einiges Minimiert.
Das ist alles was ich momentan darüber weiss.

Liebe Grüße aus Berlin
Katja