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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : krebspersönlichkeit ?


23.05.2005, 20:54
Gibt es diese immer wieder (vor allem in früheren Jahrhunderten) angeblich festgestellte
typische Wesensart vieler Krebspatienten, die so genannte
"Krebspersönlichkeit" tatsächlich ?
Google liefert tausende von Treffern mit dem Suchbegriff
"Krebspersönlichkeit", also scheint dieses uralte Thema ja
noch aktueller zu sein als man meinen könnte.

24.05.2005, 09:11
Ich denke, es ist sehr gefährlich, sich auch noch in dieses Muster zu begeben und sich dann schuldig zu fühlen. Dieses Suchen nach Gründen für die Erkrankung hat wohl fast jeder von uns hinter sich. Und dann immer diese quälenden Fragen, warum ich, war ich zu gutmütig, liegt es am Essen, Trinken, Rauchen?
Nichtsdesdotrotz bin ich ein völlig neuer Mensch geworden, weiß aber nicht, ob ich mich dadurch von meiner "Krebspersönlichkeit" wegentwickelt habe. Aber ich denke nur noch in kleineren Schritten, von einem Urlaub zum nächsten, von Freude zu Freude. Mal hab ich mehr Geld und mal weniger. Zwar stört mich mein extremes Übergewicht, was ich ein bisschen auf die Erkrankung schiebe,aber sonst lebe ich gut, bin ein normaler Mensch...
Netti

24.05.2005, 20:56
Hallo

Ich weiß nicht, was ich von dieser "Theorie" der "Krebspersönlichkeit" halten soll; einerseits kann man wohl
ausschließen, daß es allein die Persönlichkeitsstruktur sein
soll, die entscheidet, ob man Krebs bekommt oder nicht;
da spielen mit Sicherheit andere Faktoren eine Rolle.
Andererseits taucht diese Sache mit der "Krebspersönlichkeit"
über die Jahrhunderte immer wieder auf, und scheint den
Menschen irgendwie plausibel zu erscheinen, sonst gäbe es
Vermutungen in dieser Art nicht schon in der Antike übers
Mittelalter bis in die Neuzeit - und die Beobachtungen
besagen alle Ähnliches. Vielleicht ist das aber auch nur
das den Menschen innewohnende Bedürfnis nach Erklärung des
nicht (oder noch nicht) Erklärbaren, wie es die
"Krebs-Lotterie" ja nach wie vor ist - niemand weßiß
mit Sicherheit zu sagen, ob eine Person eines Tages Krebs haben wird oder nicht.

28.05.2005, 21:50
Ich glaube nicht an krebspersönlichkeit. Habe etliche Geschwister, die alle an den verschiedensten Krebsarten erkrankt sind. Meine Person eingeschlossen. Bin die 3. jüngste und nun hats mich auch erwischt. Auch wenn es nicht schön ist, es kommt wie es kommt. Wir sollten das beste daraus machen. Positiv denken!!!! Denkt an die vielen Kinder mit Krebs, die ihr Leben noch vor sich hatten! Gruß Krümel

29.05.2005, 01:53
Die "Krebspersönlichkeit" und "typische Wesensart vieler Krebspatienten" wird meist von Leuten festgestellt, die keinen
Krebs haben.
Wahrscheinlich viel Angst vor dieser Krankheit haben und eine Erklärung finden MÜSSEN.
Ich denke, jede/r, die/der von dieser Krankheit betroffen ist,
soll seinen eigenen Weg finden, und sich keine Schuldgefühle einreden und einreden lassen.

Thomas
29.05.2005, 18:26
selbst wenn es psychologische Mitursachen einer Krebserkrankung geben sollte (ich halte das schon für möglich) ist der Begriff "Schuld" nicht angebracht. Auch finde ich die Suche nach Ursachen nur sinnvoll wenn ich was ändern kann. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass meine Leukämie mit Tschernobyl zusammenhängt, auch deshalb mein Engagement gegen Kernenergie. Viel wichtiger für mich ist nicht die Frage warum, sondern wie weiter : da kann Psychologie schon was helfen, oder Seelsorge : es geht doch um die zentralen Fragen des Lebens, da ist nachdenken schon sinnvoll. Die Zeilen von Anett einige Posts weiter oben sind toll.
Gruß
Thomas

31.05.2005, 00:19
Nein, ich glaube nicht an eine Krebspersönlichkeit. Wissenschaftliche Untersuchungen haben keine Hinweise darauf ergeben.
Jeder Mensch ist in seiner Persönlichkeitsstruktur so einzigartig, dass bei einer Krebserkrankung stets was zu entdecken ist, was zur Erkrankung irgendwie passt. Wer an eine Krebspersönlichkeit glaubt, wird m.E. auch immer was zutreffendes finden. Ja wenns denn bloss so einfach wäre mit dem Krebs. Ich habe eine Krebserkrankung, an der im Jahr 600 Menschen erkranken, wenn ich meine dazugehörige Vorerkrankung dazurechne ist die statistische Häufigkeit 1 zu 1 000 000.
Und jetzt soll ich eine Persönlichkeitsstruktur haben, die ein Grund für die Erkrankung ist. Ich halte es für unmöglich. Im Umkehrschluss könnte dann ja der Krebs verhindert werden. Glaubwürdigere Aussagen sind für mich die Thesen, dass es Zufälligkeiten- sowas wie Unfälle- im Zellgeschehen des Körpers sind.
Ich bin jetzt 62 Jahre und mein Krebs ist ein Peniskarzinom. Bei diesem Krebs ist es für mich leicht, etwas in meiner Persönlichkeit zu finden, was die Krankheit begründen könnte. Peniskrebs: Ein gefundenes Fressen für Beführworter einer Krebspersönlichkeit. Die Erkrankung ist schwer genug. Mit der unsinnigen Behauptung eines möglichen Zusammenhanges zur Persönlichkeit (die ja dann eben doch Schuldgefühle erzeugen kann) wird es unerträglich.
Gruss Bernd

Annett
31.05.2005, 09:12
Lieber Bernd!

Ich glaube nicht, dass es so gemeint ist, dass man eine bestimmte Krebsart durch bestimmte Verhaltensmuster bekommen kann. Eher besteht wohl die Theorie, dass man allgemein für Tumorerkrankungen anfällig ist, wenn...
Auch das ist in meinen Augen Quatsch. In der Reha habe ich eine junge Frau kennengelernt. Sie und ihre 4 Schwestern hatten alle Brustkrebs. Das ist ja wohl genetisch determiniert. Manchmal bekommt man Knüppel vor die Füße, aus was weiß ich für Gründen. Aber ich wehre mich gegen Schuldzuweisungen. Ich habe auch das Gefühl, dass es Schutzmechanismen der Gesunden sind. Als ich damals krank war, hatte ich auch so bekloppte "Freunde", die mich genervt haben, woran es den lag. Und die Krönung war, dass er dann im Suff zu meinem Mann gesagt hat, er möchte ja keine kranke Frau haben. Ich war sehr verletzt damals und habe mich dann nach einer Therapie von diesen Leuten auch trennen können.
Man soll sich nicht Gedanken um Dinge machen, die man selbst nicht ändern kann.

Ich arbeite daran
Netti

Jutta
01.06.2005, 05:08
Das Thema wird immer wieder in den Vordergrund geholt, sei es nun eine "Krebspersönlichkeit" oder eine koronale-diabetische Persönlichkeit usw usf. Recherchiert man intensiver, steckt eine gewisse Schuldzuweisung und oftmals eine recht subtile Verkaufsstrategie dahinter. Mit der Erzeugung von Schulgefühlen lassen sich viele Euronen verdienen! Nach den vergangenen Gesundheitsreformen noch viel extremer.

Ich glaube NICHT an eine "Krankheitspersönlichkeit" (egal welche), sondern ich WEISS, daß ich einen Gendefekt habe und deshalb erkrankte, und sich immer wieder neue Rezidive bilden werden. Doch meine Geschwister weisen diesen Defekt nicht auf, und sind deshalb auch keine Krebspersönlichkeit. Somit stimmt das suggerierte Schuldgefühl nicht.
Bestimmte Lebensweisen können auf folgende Krankheiten hinweisen, aber auftreten müssen sie deshalb nicht. Ich lebte mein Leben extrem gesund (Ernährung & Sport), sowie auch meine Vorfahren, dennoch ist die Krebshäufigkeit immens.

Ich lasse mir von und durch niemanden Schuldgefühle aufbürden, sondern höre auf meinen eigenen Körper, und danach handele ich.

Liebe Grüße
Jutta

Janina1
10.06.2005, 21:12
Ich denke dass man immer wieder versucht einen Verursacher für den Krebs zu finden da man keien Handfesten hat nimmt man halt diese sogenannte Krebspersönlichkeit. Dann versucht man auch noch die Krebskranken schuldig zu machen für ihre schreckliche Kranheit*kopfschüttel*
Mal ganz ehrlich sebst wenn es eine Krebspersönlichkeit wirklich gäbe was würde sie uns schon großartig nutzen wenn man weiß ich werde nach der Krebspersönlichkeit an Krebs erkranken...hat man da noch ´Mut zum Leben??
Krebspersönlichkeit hin oder her wenn wir einen ausgeprägten Lebenswillen haben dann werden wir den Krebs auch besiegen können!!

12.06.2005, 23:29
Liebe Janina,
Danke für Deine Meinung zur Frage nach einer Krebspersönlichkeit.
Es gibt viele Betroffene, die mit einer erhöhten Tumoranfälligkeit leben müssen, seien es nun erbliche Faktoren, Gefährdung durch krebserzeugende Stoffe . Der Mut zum Leben darf auch so nicht verloren gehen. Den Unterschied zur Krebspersönlichkeit als Gefährdung sehe ich darin, dass diese zuerst genannten Dinge bewiesen sind, über Persönlichkeitsfaktoren wird halt nur spekuliert.
Zum Lebenswillen bei Krebs:
Ich habe grosse Hoffnung, dass meine Krebskrankheit geheilt ("besiegt")ist.
War es mein Lebenswille? Grosse Sorge habe ich, anderen vom Krebs Betroffenen weh zu tun, wenn ich mich darauf begründe.
Lebenswille habe ich gar nicht gespührt. Ich hatte nur Angst, dass die Ärzte, die von meinem Krebs mit Vorerkrankung noch nie gehört hatten, Fehlentscheidungen treffen. DIESE ANGST WAR IN MEINEM FALL DER RETTER. Abgelehnt habe ich weitere Operationen, die Entfernung aller Leistenlymphknoten und auch Chemotherapie. Abgelehnt nachdem ich selbst recherchiert hatte und mir einen zusätzlichen Arzt in die Klinik kommen liess (heimlich).Die Folge war eine Enge Nachsorge und Suche nach einem Arzt mit Ganzheitsbehandlung. Gelang nur mit grosser Eigeninitiative. Liebe Janina, wahrscheinlich stimmt Beides und grosse Angst vom Lebenswillen nicht zu trennen ist.
Gruss von Bernd

13.06.2005, 09:33
Bernd:
Darf man fragen, welche Art Krebs Du hoffentlich überwunden
hast, sodaß das ohne weitere Operationen und ohne Chemo erfolgreich war ?
Grüße

13.06.2005, 23:25
sn-2:
ja, du darfst. Operiert wurde die Krankheit mit dem Namen"Morbus de Queyrat". Ich hatte den Eindruck, dass ich an der Uni-Klinik der erste Patient mit dieser Kranheit war. Es handelt sich um eine Hautveränderung an der Eichel. Noch in der Klinik liegend ergab die Histologie leider, dass diese Vorerkrankung in ein Karzinom des Penis übergegangen war.
Jetzt wurde mir mitgeteilt, dass noch 3cm vom Penis entfernt werden müssen und dazu alle Leistenlymphknoten. Tolle Aussichten was? Die Aussagen waren aus den Empfehlungen anderer Universitäten zitiert, wie ich selbst im Internet nachlesen konnte. Bitte, riet mir ein Privatarzt, den ich in die Klinik kommen liess, entscheiden sie sich für Lebensqualität.
Abschliessend ein Zitat aus dem Klinikbericht. "Trotz ausführlicher Aufklärung lehnte der Patient die Operation ab. Wir entliessen ihn daher beschwerdefrei"
Mit OP. wäre ich ohne Penis und ohne Leistenlymphknoten wohl nicht beschwerdefrei entlassen worden.
Das ist 5 Jahre her.
Allerdings hat mich die Sache so mitgenommen, dass früher vorhandene Depressionen wieder aufgetreten sind und ich dauerhaft äusserst empfindlich bzw. emotional bin.
Meine gesamte Krebsgeschichte ist natürlich länger als diese Sätze hier.
Gruss Bernd

05.07.2005, 07:35
Die Krebspersönlichkeit gibt es sicher nicht. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß, es gibt sehr viel verschiedene Grautöne und noch mehr Farben. Ich habe allerdings eine persönliche Beobachtung gemacht, die nicht stimmen muss. Mir sind besonders 2 Gruppen aufgefallen, die in diesem Krankheitsbild, nach meiner Erfahrung, häufiger zu finden waren. Das eine sind diejenigen, die eher unzufrieden sind, eher nörgeln und gegen Windmühlen kämpfe, in die Gruppe gehören jene die viel zu selten an sich selbst denken und ihr Leben in der Aufopferung für andere sehen. Wer mit sich selbst zufrieden ist und sich nicht über die Verhaltensweisen anderer aufregt, hat weniger Lasten zu tragen und mehr Gesundheit. Natürlich spielen auch die Gene, die Umwelt (Tschernobyl) Denaturierung und vieles mehr eine Rolle, jede zu Herzen gehende Missstimmung belastet uns mehr und führt uns eher in Richtung Krankheit als in Richtung Gesundheit.

Es müssen immer viele Dinge zusammenkommen bis es zu einer gesundheitliche Entgleisung kommt. Je mehr wir davon wissen, desto früher und leichter können wir gegensteuern und um so eher werden wir wieder gesund sein.

Ich sehe diese Sichtweise nicht als Schuldzuweisung, sondern als Möglichkeit einen Weg aus der Krankheit heraus zu finden, durch persönliche Veränderung eine Chance auf Gesundheit zu bekommen. Dieses ist eine Sichtweise, die mir persönlich vor allem viel Hoffnung gibt, sie ermöglicht mir, selbst etwas zur Genesung beizutragen. Positiver Glaube stärkt den Heilungseffekt (Placebo).
Liebe Grüße
Goty

Annett
05.07.2005, 07:57
Und was ist dann mit all denen, die es nicht schaffen, haben die nicht erkannt, was für sie wichtig ist und wie sie ihr Leben verändern müssen? Ich kenne so viele Nörgler, Frustrierte und Meckerköpfe, die nur dem Geld nachrennen, ich kenne Säufer und Kettenraucher- die haben keinen Krebs. Und was ist mit den vielen Kindern, die schwer krank sind? Sicher soll man immer kämpfen und kann viel selbst tun,aber ich glaube, dass nichts destruktiver ist als zu überlegen, wo die eigene Schuld liegt und ob man es hätte vermeiden können. Seht das Schöne im Leben und das, was kommt. Auch wer heute kerngesund ist, weiß nicht, was auf ihn zukommt. Niemand weiß das, also lebt...
Netti, die jetzt gleich ein schönes Bild malt

05.07.2005, 13:01
Hallo Anette,
ich kann deine Aussage noch erweitern, was ist mit denen, die OP, Chemotherapie und Bestrahlung über sich ergehen ließen, und trotzdem nicht geheilt wurden, da sind dann Arzt und Pharma schuld dran (?)
Ich nehme die Krankheit NICHT AN und ich kämpfe nicht gegen sie, sondern ich werde gesund werden.
Hier spielt die Bedeutung der Worte eine wichtige Rolle. Nehme ich die Krankheit an, dann versteht mein Unterbewusstsein, sie bleibt in mir und manifestiert sich. Kämpfe ich gegen sie an, dann versteht mein Unterbewusstsein Krieg, denn dort wird gekämpft, es steht noch nichts von "Kampf gewonnen" da. Sage ich zu mir," ich werde gesund werden", dann nimmt das Unterbewusstsein etwas positives auf. Würde ich sagen," ich will nicht krank sein", kommt schon wieder das negative Wort krank ins Spiel, das Wort "nicht", ein weiteres negatives Wort, negiert nicht den Satz sondern vermehrt die negativen Worte.(Bsp.: Tu das NICHT)

Mein Blickwinkel geht in die Zukunft, nicht in die Vergangenheit, die ich jetzt nicht mehr ändern kann. Ich möchte mich doch nicht obendrein noch für mein Schicksal bestrafen.

Du hast es schon selbst beantwortet, es ist nichts destruktiver als zu überlegen, wo die eigene Schuld liegt. Auf diese Überlegung verschwende ich keine Energie, ich schaue lieber, wie kann ich mir etwas gutes tun, was kann ich heute tun, damit ich heute Abend sagen kann ich hatte heute mindestens eine schöne Stunde.
Es hilft mir, vieles aus einem schöneren Blickwinkel zu sehen, daraus schöpfe ich Kraft und Energie - ein Weg zu mehr Gesundheit und weniger (Be-)last(-ung). Ein Weg, den ich selbst gestalten kann, so gut es geht.

Nicht jeder kann es, ich auch nur zum Teil, aber ich weiß, dass es mir nützt und sei es nur, die verbleibende Zeit angenehmer zu leben.

Du merkst, du bist auf dem richtigen Weg. Der Blick zurück ,’was ist mit all denen, die es nicht geschafft haben’ bringt Zorn und Unzufriedenheit. Bewertungen eigener und fremder Personen sind wertlos, da dadurch noch keine Veränderung zum Guten stattfindet.

Ich schrieb noch von mindestens 2 weiteren Gruppen. Den Aufopferungsvollen und genetisch Bedingten. Bei ihnen ist auch das Gleichgewicht aus dem Lot geraten. Wir schaffen es noch nicht, jedes Ungleichgewicht wieder in die Waage(rechte) zu bringen, dort wo es möglich erscheint sollten wir es tun. Es wird uns auf keinen Fall kranker machen sondern den Weg Richtung Gesundheit weisen.

Die „Wunder“ stecken in uns selbst.
... "also lebt" (sie).

05.07.2005, 14:24
Denen, die sich näher dafür interessieren, möchte ich hier ein (nicht mehr ganz neues) Buch empfehlen.
Susan Sontag: Krankheit als Metapher.
SS ist in meinen Augen eine brilliante Denkerin, die ihre Argumente auch glasklar und gut verständlich formulieren kann. Ich fand es sehr spannend. Und die Frage nach der 'Krebspersönlichkeit' hat sich nach der Lektüre für mich ein für alle mal erledigt.

LG

09.07.2005, 12:54
liebe Leute,

die frage nach einer Krebspersönlichkeit zu stellen ist sicher in einer gewissen Weise angebracht aber es verleitet uns auch dazu daran zu glauben dass wir auserwählt wären und somit etwas Besonderes sind.
Ich glaube auch an diesen ganzen Kram mit Krankheit als Spiegel der Seele oder was es da noch geben soll.
In diesen Büchern wird etwas beschrieben was im Akutfall sehr gefährlich sein kann.
Es hat dann nichts mit Glaube zu tun sondern mit der Angst es nicht zu überstehen.
Natürlich gibt es diverse belegte Fälle der Selbstheilung die einen starken Glauben voraussetzen aber wer hat in dieser Situation die Kraft und den Glauben dass es auch ohne geht.
Da spreche ich von Hoffnung dass es weggeht.
Hoffnung aber spiegelt auch die Angst wieder dass es nicht so gehen wird wie man sich erhofft.
Je stärker die Angst wird um so stärker wird auch die Hoffnung dass es nicht eintritt wie man es ahnt und auch fühlt.

Glaube hat etwas mit Gewissheit zu tun und Vertrauen.
In der Akutsituation ist es nicht sehr einfach da Vertrauen zu haben denn der Körper hat ja was entstehen lassen was einem das Vertrauen raubt in die eigene Kraft.

Meine Auffassung zu Büchern die beschreien dass man alles schaffen kann und auch jede Krankheit überwinden zu können, sind für Menschen die nicht die Stärke in diese Kraft haben, sehr gefährlich sein und die Krankheit verschlimmern.
Ich selbst habe es auch geglaubt dass ich alles mit Kraft der Gedanken heilen kann.
Klar geht das vielleicht aber ich denke dass ich den Krebs nur aufgehalten und nicht verhindert habe.

Ich denke dass eine anschließende aufarbeitende Therapie sehr sinnvoll sein kann und man aufhört sich diese unleidlichen Fragen zu stellen warum es einen erwischt hat.

In einer gewissen Weise kann jeder Mensch eine Krebspersönlichkeit sein und auch werden wenn er damit zutun hat.
Warum es uns erwischt hat kann man nicht beantworten und es ist auch eine unleidliche Geschichte sich darüber dass Hirn zu zermartern was es nun war.

Es ist eine essentielle Erfahrung die uns veranlassen sollte unser Leben neu zu überdenken und es anders zu machen.

Damit schließe ich mich der Meinung an dass nicht unbedingt exogene Faktoren die Hauptursache darstellen für eine Krebserkrankung.
Es dient dazu um uns zu öffnen für neue Ideen und vielleicht an uns zu arbeiten.

In dem Sinne danke ich allen die hier schreiben und damit dieses wunderbare Netzwerk aufrecht erhalten.
Ich bin sehr glücklich mich hier austauschen zu dürfen.

Alles Gute für Euch und Eure Familien

Christian S.

13.07.2005, 18:22
ganz ehrlich....
totaler käse!!!!!
ich denke, dass es viele arten gibt damit um zu gehen. un das auch jeder anders reagiert...
aber krebspersönlichkeit???
meiner meinung nach totaler quark!!!
außerdem weigere ich mich, eine krebspersönlichkeit zu sein. was gibt es denn noch? eine migränepersönlichkeit? eine aidspersönlichkeit? eine diabetespersönlichkeit? eine herzfehlerpersönlichkeit?

13.07.2005, 22:10
Hallo Ophelia,
wie schön, das du eine Antwort gegeben hast mit der du gleichzeitig Beweise lieferst.
Übrigens gibt es auch typische Herzinfarktpersönlichkeiten.
Kurt

14.07.2005, 09:23
wie habe ich denn das jetzt zu verstehen?

18.07.2005, 09:37
ach... was mir noch zu diesem thema einfällt...
ich denke es gibt sicherlich gewissen lebensweisen, die eine gewissen tumoraffinität oder die chance auf eine gewissen krankheit erhöhen... aber was ist denn mit diesen ganzen kínderkrebserkrankungen?
was hat denn bitte ein 3 monate altes baby für eine krebspersönlichkeit?
ach was solls...
sonnige grüße an alle
ophelia

19.07.2005, 19:55
Haben denn die Vater und Mutter weder Persönlichkeit noch Umweltbelastungen durch kanzerogene Stoffe, noch Gendefekte oder Viren.
Nach meiner Meinung kann eine Zellentartung auf verschiedeneWeisen entstehen.
Ich schließe zur Zeit noch keine Möglichkeit aus,einschließlich die Krebsentstehung durch Medikamentengebrauch. Eine veränderung der Persönlichkeit nach einer Erkrankung ist ebenfalls möglich. Imübrigen sind das alles nur rein persönliche Beobachtungen, die statistisch nicht verifiziert wurden. Mir fällt nur immer wieder ein Kampfgeist oder genau das absolute Gegenteil auf.
Gruß Kurt

28.07.2005, 11:32
Wenn es denn mal so einfach wäre....
Grüße Ophelia

kocki
17.08.2005, 13:42
Krebspersöhnlihkeit....nein...Persöhnlichkeitsverä nderung duch Krebs...ja.
Ich habe nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte , hat sich viel in meiner einstellung zum Leben veränder.
Ich bin egoistischer geworden, freue mich über jeden schönen Tag, genieße wieder mein Leben bewußter.
Die Partnerschaft mit meinem Mann hat sich intensiviert und ist besser als je zuvor. Wir genießen unsere Gemeinsamkeit viel bewußter und planen den Alltag so das wir möglichst viel Zeit zusammen haben.
Über unwichtige Dinge die mich früher teilweise auf die Palme gebracht haben rege ich mich nun überhaupt nicht mehr auf.
Im Großen und ganzen kann ich dem Krebs sogar dankbar sein für mein nun bewußteres Leben, auch wenn sich das ziemlich Makaber anhört.
Gruß...Ilona

Jutta
17.08.2005, 15:30
Zu diesem Thema liefen einige Studien in verschiedenen Ländern, mit dem Fazit, daß es keine Krebspersönlichkeit gibt. Die Erkrankung traf während einer langjährigen Studie sogar mehr die Menschen, die ein zufriedenes Leben hatten, als wie angenommen, die unzufriedenen oder frustrierten Mitbürger.

Da ich einen Großteil meiner Verwandten an Krebs verlor, konnte ich mit dieser Theorie noch nie etwas anfangen, denn jeder meiner Eltern, meiner Verwandten war ein Unikat und hätten in kein Schema gepaßt.

Wer ist schon vollkommen mit seinem Leben zufrieden? Hat nicht jeder von uns noch Träume und Wünsche, die nicht in Erfüllung gehen werden?


******************




PROF. REINHOLD SCHWARZ:
DIE SOGENANNTE KREBSPERSÖNLICHKEIT–
SEELISCHE EINFLÜSSE AUF DIE ENTSTEHUNG VON KREBS

Die Ursachen vieler Krebsleiden sind nach wie vor unbekannt. Deshalb sind die Bemühungen der Gesundheitswissenschaftler im Wesentlichen konzentriert auf die Früherkennung von Krebserkrankungen. Es sind allerdings inzwischen eine Reihe von Risikofaktoren bekannt, die zum Teil umwelt- zum Teil verhaltensbedingt, die Gefahr einer Krebserkrankung erhöhen. An der Suche nach solchen Risikofaktoren aber auch nach gesundheitsförderlichen Verhaltensweisen beteiligten sich auch Sozialmedizin und Psychosomatik. Sie gehen u.a. der Frage nach, inwieweit belastende zwischenmenschliche Konflikte, seelisch mitbedingte Erkrankungen, bestimmte Gewohnheiten oder auch Persönlichkeitstypen den Hintergrund für eine Krebserkrankung abgeben könnten oder ob es persönliches Haltungen gibt, die bei der Auseinandersetzung mit einer Krebserkrankung oder der Bedrohung durch eine solche mehr oder weniger hilfreich sind.

Gesamtartikel:

http://www.pso-ag.de/menue_forschung6.htm (http://www.pso-ag.de/menue_forschung6.htm)




*****************


Ein Artikel von heute:



Mittwoch, 17. August 2005

Gibt es eine „Krebspersönlichkeit?“

Bei der Suche nach der Ursache für die Entstehung von Krebserkrankungen wird seit jeher auch über den Zusammenhang mit speziellen persönlichkeits-psychologischen Merkmalen spekuliert.

Gesamtartikel: http://www.brustkrebs-web.de/fakten/549_fakten_krebspersoenlichkeit.php (http://www.brustkrebs-web.de/fakten/549_fakten_krebspersoenlichkeit.php)


**************

MedStud
17.08.2005, 17:34
krebs liegt sicher nicht am wesen eines menschen.....solche gedanken gibt es zu viele krankheiten......vor allem psychatrie.....dicke menschen wären für depression anfällig, dünne für schizophrenie

krebs wird zu einem %satz vererbt, zum anderen von gewissen stoffen gefördert (astbest/rauchen - Lungenkrebs) und ist zu einem anderen grossen teil ist die ursache noch nicht bekannt....
wobei auch ein "zufall" eine grosse rolle spielt......zellen teilen sich jeden tag millionen fach...und da können halt fehler bei der replikation entstehen und so entsteht krebs....auch wenn man etwas druckt entstehen auch immer druckfehler.


das mit den persönlichkeiten erklär ich mir so....damals als man die genauen mechanismen von krebs noch nicht kannte hat man einfach beobachtungen gemacht wer bekommt krebs...wie sind die menschen so.....(wird ja heute auch gemacht das man zb ein tier einem stoff aussetzt und sieht was passiert)
man weiss ja mittlerweile das zb falsche ernährung (überernährung) darmkrebs versucht => vielleicht wurde festgestellt das generell übergewichtigere menschen mehr von darmkrebs betroffen sind und dicken ja heute noch gemütlichkeit und lebenslust nachgesagt wird und so von einem auf den character geschlossen?

JJJ
17.08.2005, 22:53
Hallo MedStud !
Du solltest mal das '' Labern '' lassen und die entsprechenden Links von Jutta
aufmerksam lesen.
LG
JJJ

Chancy
18.08.2005, 13:12
Hey,


habe hier was zu gefunden :
15.08.2005
Studie widerspricht These von der "Krebspersönlichkeit"

http://www.onkologie.de/images/space.gif(NAM) Depression und geringe Belastbarkeit erhöhen das Krebsrisiko nicht. Zu diesem Schluss kommen dänische Wissenschaftler in einer Untersuchung mit über 8.500 Teilnehmern. Die Studienergebnisse widersprechen damit der verbreiteten Meinung, ein andauernder emotionaler und körperlicher Erschöpfungszustand beeinflusse die Wahrscheinlichkeit für eine Tumorerkrankung ungünstig. Überraschenderweise ergaben sich sogar Hinweise auf einen gegenteiligen Zusammenhang.


Das Ganze siehe hier (http://www.onkologie.de/)

http://www.onkologie.de/images/space.gif.
LG Chancy

Isa1
18.08.2005, 22:09
Hallo MedStud, du schreibst:

'man weiss ja mittlerweile das zb falsche ernährung (überernährung) darmkrebs versucht'

Abgesehen davon, daß Nomen immer noch groß geschrieben werden, daß nach mittlerweile ein Komma kommt und das folgende 'das' mit Doppel-s geschrieben wird: kannst du für diese Behauptung irgendeinen Beleg liefern? Ist das in einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen worden?
Nicht daß ich wüsste.
Du bist ein Dummschwätzer.
Aber ich nehme dieses Wort gern zurück und entschuldige mich auch, wenn du das, was ich für dummes Geschwätz halte, irgendwie belegen kannst.
Versprochen.

Isa

Bernd1
21.08.2005, 23:15
Hallo Isa1, hallo MedStud,
Als Krebsbetroffener mit äusserst seltenem Krebs liegt mir das Thema Krebspersönlichkeit sehr am Herzen.
Einige Beiträge habe ich unter dem Gastnamen Bernd und mit registriertem Namen Bernd1 verfasst.
Leider lassen sich einige nette Gastteilnehmer nicht registrieren, sodass ich mich mit ihnen nicht mehr austauschen kann.
Meinst du wirklich, liebe Isa1, dass es darauf ankommt, ein Komma an die richtige Stelle zu setzen oder andere Rechtschreibverbesserungen los zu werden. Auch bin ich sehr erschrocken über Kommentare "Dummschwätzer" oder "Labern". Was MedStud schreibt ist doch ganz ok. Es enspricht etlichen Beiträgen zu dem Thema Krebspersönlichkeit.
So bin ich zum Beispiel auch der Meinung, dass der Grund für die Krebsentstehung als Unfall im Zellgeschehen des Körpers zu suchen ist und schon gar nicht in der Persönlichkeit.
Ich glaube daran, dass das Forum anders gemeint ist. Dieser Stil passt nicht zu den wahnsinnigen Gedanken, die im Kopf sind, wenn der Krebs einen getroffen hat, passt nicht zum Austausch über die Krankheit Krebs. Wenn ich den Krebs habe und damit zurechtkommen muss, wieso muss es darauf ankommen, ob ich die Kommas richtig setze. Bitte, liebe Isa1, denke daran wer sich an diesem Forum beteiligt, nämlich "VOM KREBS BETROFFENE"
Gruss Bernd